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Trance (Musik)

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Trance [ˈtɹæns] ist eine Form von elektronischer Musik, die sich stark an Techno orientiert, aber der Harmonielehre entsprechend Akkorde und Melodien beinhaltet.

Musik

Der Grundrhythmus ist im 4/4-Takt, jedes Viertel wird durch eine Bassdrum betont. Ergänzende Elemente sind Hi-Hats (auf den Und-Zählzeiten), Snares (meist auf den Zählzeiten 2 und 4) und Handclaps. Im Gegensatz zu Techno folgen Trance-Produktionen der Harmonielehre. Die Harmonien bestehen typischerweise aus tragenden Synthesizer-Akkorden (oft als Arpeggio) und höheren Melodie-Sequenzen. In den 90er-Jahren wurde für Basslinien häufig auch der TB-303 eingesezt. Wie auch einige andere Stilrichtungen der elektronischen Musik hält sich die Trancemusik nicht an das Schema von Strophe und Refrain, sondern setzt - insbesondere durch Breaks und Buildups - auf Spannungsaufbau.

Geschichte

Trance hat sich als musikalische Stilrichtung zu Beginn der 90er-Jahren vor allem in Deutschland entwickelt und durchgesetzt, gegen Mitte bis Ende des Jahrzehnts auch in England und den Niederlande (siehe auch Dutch Trance).

In der Anfangszeit waren an der Entwicklung die Produzenten des Frankfurter Eye Q-Labels rund um den Star-DJ Sven Väth maßgebend beteiligt: Ralf Hildenbeutel, Stevie B-Zet und A.C. Boutsen. Ihre Projekte hatten unterschiedliche Namen (wie z.B. Cygnus X, Odysee of Noises oder Earth Nation) und die Veröffentlichungen erfreuen sich auch noch heute großer Beliebtheit. In Berlin gehörten Cosmic Baby und Paul van Dyk zu den erfolgreichsten Vertretern.

Um 1993 und 1994 nahm der Anteil an simplen Produktionen zu, alte volkstümliche Lieder wurden gecovert (z.B. "Somewhere over the Rainbow" von Marusha) und während die Trance-Szene einen großen Zuwachs hatte, geriet sie innerhalb der Techno-Bewegung zunehmend in Verruf.

Ab 1996/97 nahm das Interesse an Trance innerhalb des deutschsprachigen Raum stark ab und konzentrierte sich auf einige wenige Charterfolge (z.B. Robert Miles: "Children"). Dagegen entwickelte sich in den Niederlande und in England eine eigene Trance-Kultur mit eigenen Persönlichkeiten wie DJ Tiesto, Armin van Buuren, DJ Sasha und Ferry Corsten.

Genres und Stilrichtungen der Trance-Musik

Trance hat mit der Zeit, besonders durch Überschneidung mit anderen Musikrichtungen, einige Untergenres entwickelt, die ihren eigenen Charakter haben. Hier wären zu nennen:

  • Hardtrance, eine harte, schnelle Version des Trance, die sich an Acid House und Hardcore Techno anlehnt
  • Acid Trance, eine sich teilweise mit Hardtrance überschneidende Musikrichtung, die auf den Basslines der TB-303 basiert
  • Psychedelic Trance, auch Goa oder Psytrance genannt, eine euphorisierende Mischung aus Trance mit EBM-Einflüssen, die auf schnellen Sechzehntel-Mustern aufgebaut ist
  • Anthem Trance, eine in der traditionellen Songstruktur gehaltene Form des Trance mit sehr prägnanten Melodien, die oft als "Hymnen" für Veranstaltungen komponiert wurden
  • Dreamhouse, eine relativ langsame Mischung des Trance mit Elementen aus House und Eurodance und prägnanten Melodien
  • Pizzicato-Trance, eine kurzzeitig erfolgreiche, simple Version des Trance, in dem synthetische Pizzicato-Sounds dominieren.

Siehe auch