Schaffhausen
Schaffhausen | |
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Staat: | ![]() |
Kanton: | ![]() |
Bezirk: | Schaffhausen |
BFS-Nr.: | 2939 |
Postleitzahl: | 8200 - 8208 |
UN/LOCODE: | CH SCH |
Koordinaten: | 689677 / 283948 |
Höhe: | 403 m ü. M. |
Fläche: | 41,78 km² |
Einwohner: | [1] 38'666 (31. Dezember 2023) |
Einwohnerdichte: | 925 Einw. pro km² |
Website: | www.stadt-schaffhausen.ch |
![]() Blick auf Schaffhausen vom Cholfirst her gesehen
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Die Stadt Schaffhausen (im einheimischen Dialekt: [ ]; frz. Schaffhouse, ital. Sciaffusa) ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des Kantons Schaffhausen in der Schweiz. Schaffhausen ist mit einer Bevölkerung von rund 35'000 Einwohnern die grösste Gemeinde des Kantons.
Geographie
Schaffhausen ist die nördlichste Stadt der Schweiz und ist neben Basel, dem Städtchen Stein am Rhein und Eglisau (Kanton Zürich) eine der wenigen Schweizer Städte nördlich des Hochrheins. Schaffhausen liegt südöstlich des Randen, an der Mündung der aus Norden kommenden Durach in den Rhein.
Die Altstadt weist zahlreiche Renaissancegebäude auf. Den Beinamen Erkerstadt bekam Schaffhausen aufgrund der 171 vorhandenen Erker. Ausserhalb der ursprünglichen Stadtmauern, durch die Expansion nun inmitten der Stadt, befindet sich der Munot, eine Festung des 16. Jahrhunderts. Südwestlich der Stadt, aber nicht mehr im Stadtgebiet, befindet sich der Rheinfall, der grösste Wasserfall Europas.
Geschichte










Name
Der Name Schaffhausen leitet sich von Scephusen ab, wobei Sceph im Mittelhochdeutsch Schiff bedeutet, was auf die Bedeutung Schaffhausens für die Schifffahrt hinweist. Im Laufe der Zeit wandelte sich das Scephusen in Scefhusen und mit der Latinisierung der Mönche für ihre Dokumente in Scafhusen. Als der Zusammenhang mit dem Ursprünglichen Scephusen verloren ging, war der Schritt zur Namensänderung in Schaf-fhausen nicht mehr weit.
Hauptartikel: Fahnen und Wappen
Prähistorische Besiedelung
Vor 10‘000 bis 15‘000 Jahren benutzten Menschen in der Steinzeit das Abri Schweizersbild auf heutigem Stadtgebiet als Lagerplatz. Im Gegensatz zu anderen Ortschaften im Kanton fehlen auf Stadtgebiet Spuren aus der Bronzezeit, von den Kelten oder den Römern.
Berslingen, das vergessene Dorf
Um 600 n. Chr. errichteten alemannische Siedler am Ausgang des Durachtales, im Norden der Stadt Schaffhausen beim heutigen Logierhaus, ein Pioniergehöft. Daraus entwickelte sich das mittelalterliche Dorf Berslingen. Um 1200 n. Chr. wurde das Dorf wieder aufgegeben. Heute sind keine Spuren von Berslingen mehr sichtbar.
11. bis 13. Jahrhundert
Die Stadtgründung
Die Stadt Schaffhausen entstand etwa um 1000 aufgrund ihrer speziellen geografischen Lage. Zu dieser Zeit war der Rhein auf der Höhe von Schaffhausen breit und sehr flach. Hier war einer der wenigen Orte, wo man den Rhein mit Pferden überqueren konnte. Diese Furt und die darauf folgenden Schnellen inkl. Rheinfall unterbrachen die Wasserstrasse vom Bodensee in Richtung Basel. Die Schiffe mussten entladen werden. Die Waren wurden auf dem Landweg bis unterhalb des Rheinfalls transportiert. Schaffhausen wurde dadurch zu einem wichtigen Umschlagplatz in der Region. 1045 verlieh König Heinrich III. in Köln Graf Eberhard VI. von Nellenburg das Münzrecht für die am Rhein gelegene Siedlung ‘‘Scafhusun‘‘. [2] Schaffhausen wird somit offiziell zur Stadt. Im Jahr 1049 wurde das Kloster zu Allerheiligen von Ita und Eberhard von Nellenburg gegründet. Die Klostergebäude wurden 1064 fertiggestellt. Ab 1090 bis 1105 wurde das romanische Münster als neue Klosterkirche errichtet. Der Münsterturm wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts hinzugefügt. Der Altar und der Bauplatz wurden von Papst Leo IX. geweiht. Der Sohn von Eberhard, Graf Burkhard von Nellenburg, schenkte 1080 dem Kloster Allerheiligen die Stadt Schaffhausen samt Markt- und Münzrecht. Der jeweilige Abt war somit Herr über die Stadt. Im Jahre 1190 wurde das Kloster Allerheiligen und die Stadt reichsunmittelbar, d.h. sie unterstanden direkt dem Deutschen Kaiser Heinrich VI.. Auf einem Siegel von 1253 erscheint erstmals ein aus einem Tor herausschreitender Schafbock. Eine feste Brücke über den Rhein wurde im Jahre 1259 erstmals urkundlich erwähnt. 1278 sicherte König Rudolf I. von Habsburg den Bürgern zu, dass sie ausschliesslich vor ein Schaffhauser Gericht gestellt werden können. Die Bürger fühlten sich somit als Bewohner einer freien Stadt. Die Stadt zählt 1299 376 Häuser und 6 Türme.
14. bis 15. Jahrhundert
Im Jahre 1312 schliesst Schaffhausen zur Verbesserung der Handelsbeziehungen und gegenseitiger Beistandspflicht mit Zürich, St. Gallen und Konstanz ein auf 4 Jahre befristetes Bündnis. König Ludwig der Bayer verpfändete 1330 nebst Rheinfelden auch die Stadt Schaffhausen an die Herzöge Albrecht II. und Otto von Habsburg. Zahlreiche Vorrechte als Reichsstadt gingen verloren. Schaffhausen wurde für die nächsten 85 Jahre zu einer österreichischen Landstadt und musste den habsburgischen Vögten jedes Jahr Abgaben leisten. Fast drei Viertel aller Häuser in Schaffhausen wurden 1372 bei einem verheerenden Stadtbrand ein Raub der Flammen. 1386 muss Schaffhausen an der Seite der Habsburger in der Schlacht von Sempach gegen die Eidgenossen kämpfen. Mehrere Mitglieder des Stadtadels verloren dabei ihr Leben. In Schaffhausen fand im Jahr 1402 einer der ersten bekannten Hexenprozesse statt.
Zünfte
Am 1. Juli 1411 gewährte Friedrich von Österreich den Schaffhauser Handwerkern und Händlern das Recht, Zünfte zu bilden. Die Zünfte bestimmten von nun an für über 400 Jahre über Handel und Politik der Stadt Schaffhausen. Es bestanden 10 Handwerkerzünfte (Zunft zun Fischern, Zunft zun Gerbern, Zunft zun Schuhmachern, Zunft zun Schneidern, Zunft zun Schmieden, Zunft zun Becken, Zunft zun Rebleuten, Zunft zun Rüden, Zunft zun Metzgern, Zunft zun Webern). Neben diesen formierten sich zusätzlich die beiden Gesellschaften zun Herren sowie zun Kaufleuten. [3]
Der Weg in die Eidgenossenschaft
1415 erfolgte am Konzil von Konstanz die Ächtung über Herzog Friedrich. Er hatte dem unrechtmässigen Papst Johannes XXIII. zur Flucht verholfen. Der deutsche Kaiser Sigismund holte Schaffhausen wieder zum Reich zurück. Schaffhausen wurde wieder reichsfrei. 1418 stellte Sigismund Schaffhausen unter den Schutz der Städte Bern, Zürich und Solothurn. Dieser Schritt stellte eine wichtige Annäherung an die Eidgenossenschaft dar. Während des Alten Zürichkrieges kühlte das Verhältnis zur Eidgenossenschaft wieder ab und Schaffhausen orientierte sich nach Norden. Es schloss sich 1445 dem Schwäbischen Städtebund an. Herzog Albrecht von Österreich verhängte gegen die Eidgenossen eine Blockade. Um dieser Nachdruck zu verleihen, beauftragte er Graf Alwig X. von Sulz (Burg Balm bei Jestetten), keine Handelswaren mehr durch sein Gebiet passieren zu lassen. 1449 eskalierte der Streit durch die Beschlagnahmung kostbarer Tücher aus Ulm. Süddeutsche Städte forderten Schaffhausen auf, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Am 23. September 1449 stürmten die Schaffhauser die Burg Balm. Herzog Albrecht von Habsburg, Schutzherr der Grafen von Sulz, beschwerte sich bei König Friedrich III. in Wien. Dieser warf Schaffhausen in die Reichsacht. Jedermann im Reich durfte nun ungestraft gegen Schaffhausen vorgehen. Die Süddeutschen Städte mussten sich verpflichten, Schaffhausen nicht mehr beizustehen. Ausserdem musste Schaffhausen eine hohe Wiedergutmachung bezahlen. Diese Summe wollten die Schaffhauser nicht selbst aufbringen und forderten ihre Partner im Schwäbischen Städtebund auf, sich an der Busse zu beteiligen. Da der Schwäbische Städtebund nicht zu einer Zahlung bereit war, stellte Schaffhausen seine Beitragszahlungen ein. Dadurch isolierte sich Schaffhausen stark. Diese Isolation wollten die Habsburger nutzen, um Schaffhausen wieder unter ihre Herrschaft zu bekommen. In seiner Not forderte der Schaffhauser Rat per Boten Unterstützung bei den befreundeten Schwäbischen Städten und bei den Eidgenossen an. Da Schaffhausen faktisch aus dem Schwäbischen Bund ausgetreten war, entsandte dieser nur 20 Soldaten. Die Eidgenossen schickten (vermutlich) ein Hilfskontingent von einigen Hundert Soldaten. In der Folge kommt es am 1. Juni 1454 zu einem ersten offiziellen Bündnis zwischen Schaffhausen und den eidgenössischen Orten Zürich, Bern, Luzern, Zug, Glarus und Schwyz. Eine städtische Übermacht befürchtend, beteiligten sich Uri und Unterwalden nicht daran. Das Bündnis wurde auf 25 Jahre geschlossen und war der erste Schritt zum ewigen Bund. Aus Angst vor den eidgenössischen Truppen zogen die Habsburger aus der Gegend um Schaffhausen ab.
Mit Unterstützung der Eidgenossen eroberte Schaffhausen 1455 einen Teil des Reiats und nahm Graf Ulrich von Stoffeln die Herrschaft über Thayngen weg. 1457 kaufte sich das Städtchen Stein am Rhein von den Herren von Klingenberg frei und schloss 1459 ein Bündnis mit Zürich und Schaffhausen. An der Seite der Eidgenossen halfen die Schaffhauser bei der Eroberung des Thurgaus mit. Schaffhausen entsandte 106 Soldaten zur Unterstützung der Eidgenossen zur Schlacht bei Grandson gegen den burgundischen Herzog Karl den Kühnen. Eine Teilnahme an der Schlacht bei Murten ist nicht verbürgt.
1479 wurde das Bündnis mit den Eidgenossen für weitere 25 Jahre verlängert; diesmal auch mit Uri und Unterwalden. Obwohl die Schaffhauser vom römisch deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. während des Schwabenkrieges aufgefordert wurden, mit ihm gegen die Eidgenossen zu kämpfen, hielt sich Schaffhausen an das Bündnis. Schaffhausen war ein wichtiger Stützpunkt der Eidgenossen im Norden. Ein starkes Kontingent von eidgenössischen Soldaten schützte Schaffhausen während des Schwabenkrieges vor Angriffen. Trotz der von ihm verlorenen Schlacht bei Dornach forderte Kaiser Maximilian I. bei den Friedensverhandlungen 1499 die Auflösung des Bundes mit der Eidgenossenschaft. Der Schaffhauser Bürgermeister Konrad Barter drängte darauf, dass Schaffhausen nun mit der Eidgenossenschaft ein ewiges Bündnis eingehen soll.
Am 10. August 1501 wurde Schaffhausen als zwölfter Ort vollwertiges Mitglied im Bund der Eidgenossen. 1513 trat noch Appenzell der Eidgenossenschaft bei. Diese Dreizehn Alten Orte bildeten bis 1798 (Beginn der Helvetik) die Alte Eidgenossenschaft.
16. bis 18. Jahrhundert
Das Kloster Allerheiligen wurde 1524 aufgehoben. Die Stadt Schaffhausen erwarb 1525 vom Bischof von Konstanz die Hoheitsrechte über Neunkirch, Oberhallau und Hallau. Pfarrer Sebastian Hofmeister verbreitete seit einigen Jahren die Idee der Reformation. Der Rat beschloss 1529 den Übertritt der Stadt zur neuen Religion. In den Jahren 1563 bis 1585 wurde auf dem Emmersberg im Stil von Albrecht Dürers Rondellbefestigung, die Festung Munot erbaut. Die Stadtbefestigung wurde zwischen 1618 und 1648 zum Schutz vor bayerischen und schwedischen Truppen während dem 30-jährigen Krieg weiter ausgebaut. Die Pest erreichte 1629 ihren Höhepunkt. Am Schwarzen Tod starben in diesem Jahr 2‘595 Einwohner. Dies entsprach der Hälfte der Stadtbevölkerung. 1667 kaufte Schaffhausen vom Grafen von Sulz die hohe Gerichtsbarkeit und damit die Herrschaft über den nördlichen Teils der Landgrafschaft Klettgau. Die Stadt Schaffhausen erhielt somit die Macht über die Dörfer Wilchingen, Osterfingen, Gächlingen, Trasadingen, Löhningen, Neuhausen am Rheinfall, Rüdlingen und Buchberg. Zu einem hohen Preis von 221‘744 Gulden (1 Stadthaus kostete 2‘000 Gulden) erwarb die Stadt Schaffhausen 1723 von den Nellenburgern die hohe Gerichtsbarkeit und somit die Landeshoheit über die Dörfer des Reiats.
Kriegswirren 1798–1799
1798 marschierten französische Truppen in den Kanton Schaffhausen ein. Im gleichen Jahr kämpften sie gegen Österreich und Russland. Das Städtchen Stein am Rhein und die Gemeinde Ramsen wurden unter der französischen Besatzung dem Kanton Schaffhausen zugeteilt. Auf der Flucht vor den Österreichern brannten die Franzosen im April 1799 die schöne hölzerne Grubenmann-Rheinbrücke nieder. Diese war 1758 nach Plänen des Appenzeller Baumeisters Hans Ulrich Grubenmann errichtet worden.
19. bis 21. Jahrhundert
Untergang des Stadtstaats
Unzufriedene Bewohner aus dem Klettgau zogen 1831 bewaffnet vor die Tore der Hauptstadt. Der Stadtstaat brach endgültig auseinander. Mit 48 Sitzen erhielten die Landgemeinden die Mehrheit im grossen Rat. Die Stadt Schaffhausen durfte nur 30 Vertreter stellen. Die Landgemeinden erlangten ihre Selbständigkeit und konnten eigene Gemeinderäte bestellen.
Die Industrialisierung
Im Jahre 1802 gründete Johann Conrad Fischer (1773–1854) im Mühlental bei Schaffhausen eine Giesserei. Aus ihr ging später die Georg Fischer AG hervor. Während den Jahren 1831–1835 amtete Fischer als erster Stadtpräsident von Schaffhausen. Um 1850 entstanden in Schaffhausen und Neuhausen Firmen wie die IWC, die Alusuisse oder die SIG. Aus ihnen entwickelten sich im 20. Jahrhundert internationale Grossbetriebe. 1866 wurde der von Heinrich Moser geplante Moser-Damm im Rhein gebaut. Er war seinerzeit der grösste Staudamm der Schweiz. Die mittels Drahtseiltransmission transportierte Energie war gleichsam der Schlüssel zur Industrialisierung der Region Schaffhausen. 1967 wurde der Moser-Damm durch das heutige Flusskraftwerk ersetzt.
Anschluss an das Eisenbahnnetz
Die erste Eisenbahnverbindung erhielt Schaffhausen im Jahre 1857 mit der Rheinfallbahn nach Winterthur.[4] 1866 wurde die Hochrheinbahn zwischen Waldshut und Konstanz fertiggestellt. Somit erhielt Schaffhausen Anschluss an das Netz der Badischen Bahn. 1895 folgte die Seelinie nach Stein am Rhein und Kreuzlingen. Die Linie via Eglisau nach Zürich wurde schliesslich 1897 eingeweiht.
Erster Weltkrieg
Während des Ersten Weltkriegs wurden die Grenzen des Kantons Schaffhausen zu Deutschland durch Soldaten der Schweizer Armee scharf bewacht.
Bombardierung Schaffhausens im Zweiten Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt am 1. April 1944 Ziel von Bombenangriffen mehrerer Bombergeschwader der United States Army Air Forces. Der versehentliche Angriff galt wahrscheinlich einer der beiden deutschen Städte Ludwigshafen oder Waldshut[5]. Ein Gerücht sah den eigentlichen Hintergrund in den Waffenlieferungen der SIG Neuhausen an das Deutsche Reich der Nationalsozialisten. Beim Angriff verloren 49 Menschen das Leben, ungefähr 271 wurden zum Teil schwer verletzt und 300 obdachlos. Die Verstorbenen ruhen im Waldfriedhof Schaffhausen in einer Gemeinschaftsgrabstätte. Über tausend Arbeiter verloren durch die Zerstörung von Fabriken ihren Arbeitsplatz. Das Naturhistorische Museum auf dem Herrenacker wird fast vollständig zerstört. Der damalige amerikanische Präsident, Franklin D. Roosevelt, hat sich bei der Bevölkerung von Schaffhausen entschuldigt und über 40 Millionen Franken an Wiedergutmachung geleistet. Jeweils am 1. April läuten in Schaffhausen die Glocken zum Gedenken an diesen verhängnisvollen Angriff. Es handelt sich um die bis heute schwerste Bombardierung einer Schweizer Stadt. [6][7]
Eingemeindungen
- Eingemeindung von Buchthalen
Buchthalen war bis Ende 1946 eine selbständige politische Gemeinde. Die wirtschaftlichen Verhältnisse zwangen das ehemalige Bauern- und Winzerdorf im Osten der Stadt zur Aufgabe der Selbständigkeit. Heute ist Buchthalen ein beliebtes Wohnquartier von Schaffhausen.
- Eingemeindung von Herblingen

1949 lehnte der Kantonsrat eine erste Eingemeindungsinitiative des Dorfes Herblingen, im Nordosten der Stadt Schaffhausen gelegen, ab. Ein weiterer Versuch fand 1963 eine zustimmende Mehrheit im Kanton und im Dorf. Herblingen wurde per 1. Januar 1964 ein Stadtquartier von Schaffhausen. Es zählte 1987 Einwohner. Der zu Herblingen gehörende Weiler Gennersbrunn kam ebenfalls zur Stadt Schaffhausen. Durch die Arrondierung des Herblingertals zur Industriezone in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts erlebte Herblingen eine rasche Entwicklung. 1979 wurde auf der grünen Wiese zwei Einkaufszentren erbaut, welche 2001 zum Herblinger Markt erweitert wurden. 2008 zählte das Quartier 5000 Einwohner.
- Fusion mit Hemmental
Am 23. Februar 2007 beschloss die Gemeindeversammlung der nördlich von Schaffhausen gelegenen Gemeinde Hemmental, mit der Stadt Fusionsverhandlungen aufzunehmen. Eine Kommission „Hemmental – Wie weiter?“ der Gemeinde erstellte in Zusammenarbeit mit der Stadt einen Vertragsentwurf, der am 21. September 2007 publiziert wurde. Nachdem der grosse Stadtrat (Stadtparlament) im März 2008 mit grossem Mehr den Zusammenschlussvertrag angenommen hatte, kam am 26. März 2008 die Gemeindeversammlung von Hemmental zusammen (313 Stimmberechtigte und somit über 80 % Stimmbeteilungung). Die Abstimmung ergab einen hauchdünnen Vorsprung für die Annahme des Vertrages (158 Ja zu 153 Nein). Am 27. April 2008 schliesslich stimmten die Bürger Hemmentals sowie diejenigen der Stadt Schaffhausen jeweils an der Urne dem Fusionsvertrag zu, welcher die beiden Gemeinden zu einer einzigen Gemeinde unter dem Namen Schaffhausen zusammenschliessen sollte. In Hemmental fiel die Entscheidung erwartungsgemäss mit 187 Ja- gegen 184 Nein-Stimmen (bei einem absoluten Mehr von 186 Stimmen und einer Stimmbeteiligung von 95.7 %) äusserst knapp aus. In der Stadt Schaffhausen gab es mit 7'444 Ja gegen 3'599 Nein ein klares Resultat.
Nachdem am 2. Juni 2008 auch der Kantonsrat (Kantonsparlament) des Kantons Schaffhausen den Fusionsvertrag mit 69 zu 1 genehmigte, wurde die Gemeinde Hemmental am 1. Januar 2009 definitiv in die Stadt Schaffhausen eingemeindet. Mit der besiegelten Fusion stiessen knapp 600 neue Einwohner zur Stadt Schaffhausen, der Kanton Schaffhausen hat eine Gemeinde weniger.
Sehenswürdigkeiten







Gebäude
- Das Kloster Allerheiligen wurde 1049 gegründet. In seinem Bereich befindet sich das Münster, ein Kreuzgang und ein Klostergarten. Der Klosterkomplex wird heute als Museum genutzt
- Der Munot, eine mittelalterliche Festungsanlage mit charakteristischer Rundform, wurde von 1564 bis 1589 von Schaffhauser Bürgern in Fronarbeit erbaut. Er ist Wahrzeichen der Stadt.
- Die zweite grosse Kirche in der Altstadt von Schaffhausen heisst St. Johann. Ihr Baubeginn geht bis ins Jahre 1000 zurück.
- In der Altstadt stehen zahlreiche historische Brunnen und sehenswerte Häuser mit Erkern, Fassadenmalereien
- Das Haus zum Ritter ist mit Malereien von Tobias Stimmer geschmückt.
- Der Obertorturm, ein Rest des historischen Obertors, war der Zugang der Stadtbefestigung aus Richtung Breite. Seite des Stadtarchivs Schaffhausen zum Obertor
- Schwabentorturm, ein Rest des historischen Schwabentors, war der Zugang der Stadtbefestigung aus Richtung Norden. Am 22. September 1932 brannte der Dachstock komplett aus. Von 1933 bis 1935 wurde er in einfacherer Form wieder aufgebaut. Ein Relief von Arnold Oechslin mit dem Spruch „LAPPI TUE D’AUGEN UF“ soll die Bauerntölpel auf den regen (Auto)-Verkehr in der Stadt aufmerksam machen. Seite des Stadtarchivs Schaffhausen zum Schwabentor
- Der Diebsturm ist ein kleiner runder Wachturm in der ehemaligen Stadtmauer an der heutigen Grabenstrasse. Seite des Stadtarchivs Schaffhausen zum Diebsturm
- Das Haus „Zun drei Bergen“ ist das Vaterhaus des Schaffhauser Reformators Sebastian Hofmeister.
Plätze und Strassen
- Fronwagplatz: Dieser Platz im Herzen der Fussgängerzone ist der belebteste und meistgenutzte Platz von Schaffhausen. Auf ihm stehen zwei historische Brunnen die in den 80er Jahren des vorletzten Jahrhunderts nach historischen Überlieferungen restauriert und bemalt wurden. Vor dem Fronwagturm steht der vierröhrige Landsknechtbrunnen. Auf der gegenüberliegenden Platzseite steht der Mohrenbrunnen.
- Herrenacker: Dies ist der grösste Platz der Stadt. Seit Jahrhunderten fand dort der Wochenmarkt statt. Auch wurden artistische Darbietungen und Belustigungen dort abgehalten. 1961 musste der Markt im Zuge der aufkommenden Motorisierung einem Autoparkplatz weichen. Bald kam der Wunsch nach einem unterirdischen Parkhaus auf. Dieses scheiterte jedoch an politischen und finanziellen Hindernissen. Erst Ende der 90er Jahre konnte man sich auf ein privates Projekt einigen. Das unter dem Herrenacker gelegene Parkhaus wurde 2002 eröffnet. Die Neugestaltung des Platzes brauchte jedoch auch zwei Anläufe in der Volksabstimmung. 2006 konnte der neugestaltete Platz der Bevölkerung übergeben werden. Zukünftig sollen auf dem Herrenacker wieder vermehrt Veranstaltungen stattfinden.
- Freier Platz: Der Freie Platz liegt zwischen der Unterstadt und der Schifflände und ist der einzige direkte Zugang von der Schaffhauser Altstadt zum Rhein. Der Platz wird umrahmt von den beiden historischen Gebäuden Güterhof und dem Schweizerhof. Die beiden Liegenschaften sind nebst dem 200 Meter rheinaufwärts liegenden äusseren Salzstadels die letzten Zeugen des über Jahrhunderten florierenden Salzhandels.
- Kirchhofplatz: Der Platz liegt hinter der Kirche St. Johann und wird als Parkplatz genutzt.
- Platz: Der Platz mit dem einfachen Namen dient ebenfalls als Parkplatz. Auf ihm steht ausserdem ein historischer Brunnen mit Brunnenfigur.
- Münsterplatz: Der Münsterplatz ist eher eine Strasse und führt am Münster zu Allerheiligen vorbei.
- Vordergasse: Verkehrsfreie Einkaufsstrasse. Führt vom Fronwagplatz in Richtung Schifflände bis zur Bachstrasse (Durchgangsstrasse).
- Unterstadt: Weiterführung der Vordergasse (ebenfalls verkehrsfrei) bis zum Freien Platz. In jedem ungeraden Jahre findet hier das Unterstadtfest am letzten Juniwochenende statt.
- Oberstadt: Führt vis a vis Vordergasse vom Fronwagplatz zum Obertor. Teilweise verkehrsfrei.
- Vorstadt: Zweite grosse verkehrsfreie Einkaufsachse. Verläuft vom Fronwagplatz zum Schwabentor.
- Fäsenstaubpark: Eine 1802 vom deutschen Hofgärtner Johann Michael Zeyher erstellte Parkanlage. Die Anlage ist eine Mischung aus Landschaftsgarten und einem streng gegliederten Barockgarten. Die Längsachse, die durch den Park führte, endete an der Kante beim ehemaligen Steinbruch Urwerf. Dort wurde eine Aussichtskanzel errichtet. Der Steinbruch diente im Mittelalter als Lieferant von Baumaterial für viele Stadtliegenschaften u.a. auch dem Munot. Später wurde der Steinbruch mit Aushubmaterial wieder aufgeschüttet. Von der Kanzel aus hat man eine herrliche Aussicht auf den Rhein, bewaldete Hügel und die Alpen. Der Name Fäsenstaub kommt von Vesenstaub. In den Mühlenen wurde im 19. Jahrhundert noch Korn gemahlen. Die Spreu oder Vesen wurde vom Wind als Staub Richtung Park geweht.
Umgebung
- Der Rheinfall befindet sich unterhalb von Schaffhausen auf dem Gemeindegebiet von Neuhausen am Rheinfall und Laufen-Uhwiesen.
- Aussichtstürme: Während das nördlich von Schaffhausen gelegene, überwiegend bewaldete Plateau des Randen den Wanderern relativ wenig Fernsicht bietet, kann der Blick auf Alpen und Schwarzwald von den Aussichtstürmen oberhalb von Merishausen, Siblingen, Schleitheim und Beringen genossen werden. Südlich von Schaffhausen, auf dem Gebiet der Zürcher Gemeinde Flurlingen, steht auf dem Höhenzug Cholfirst der Öffentlichkeit der 96 Meter hohe Sendeturm Cholfirst zur Besteigung offen.
Kultur und Sport
Theater
Seit 1867 verfügt Schaffhausen auf dem Herrenacker, dem grössten städtischen Platz, über ein eigenes Stadttheater. Das nach seinem Stifter Johann Conrad Imthurn Imthurneum genannte Haus ging 1938 von der Imthurnschen Stiftung an die Stadt Schaffhausen über und wurde 1954 wegen grosser baulicher Mängel abgerissen. 1956 wurde der jetzige Bau eröffnet. Das Schaffhauser Stadttheater wird als Gastspieltheater von der Stadt Schaffhausen betrieben. [8]
Museen, Bibliothek
- Das städtische Museum zu Allerheiligen ist grossenteils in den Räumen des ehemaligen Benidiktinerklosters Allerheiligen untergebracht und zeigt Ausstellungen zu den Themen Archäologie, Geschichte, Kunst und Naturkunde. Unter anderem ist eine Nachbildung der prähistorischen Wohnhöhle Kesslerloch zu sehen.
- In den Hallen für neue Kunst sind Werke international bekannter Künstler aus den 60er und 70er Jahren zu sehen, darunter Joseph Beuys, Sol LeWitt, Bruce Nauman, Carl Andre und Mario Merz.
- Das Stemmler Museum in der Sporrengasse zeigt Tierpräparate aus Europa, insbesondere eine Sammlung von ausgestopften Greifvögeln wie Adler, Steinadler und Bartgeier. Das Museum wurde vom Natur- und Tierschützer Carl Stemmler (1882-1971) aufgebaut. Er wollte damit auf die Verfolgung der Tiere aufmerksam machen. 1970 schenkte Stemmler das Museum der Stadt Schaffhausen.
- Das Museum im Zeughaus zeigt persönliche Ausrüstungsgegenstände, Ordonnanzwaffen, Blasinstrumente, historische Militärfahrzeuge und Geschütze der Schweizer Armee im 19. und 20. Jahrhundert.
- Die Uhrenfabrik International Watch Company stellt im IWC-Uhrenmuseum ca. 230 Exponate aus. Das Unternehmen will mit diesem Museum einen Einblick in seine Geschichte geben und damit auch einen Teil der Geschichte der Stadt Schaffhausen der Öffentlichkeit zugänglich machen.
- Die Stadtbibliothek Schaffhausen gehört zu den Studien- und Bildungsbibliotheken. Die historische Sammlung befindet sich am Münsterplatz.
Kulturelle Veranstaltungen
Seit 1946 führt die Internationale Bach-Gesellschaft (IBG) im Dreijahres-Rhythmus die Bachfeste durch. Als Versöhnungs- und Friedenszeichen gründeten zukunftsorientierte und musikbestimmte Menschen ein Jahr nach dem Zweiten Weltkrieg im Zeichen der Musik von Johann Sebastian Bach die Internationale Bach-Gesellschaft. Zusammen mit der Stadt Schaffhausen hat sie bis 2006 bereits 21 Bachfeste durchgeführt. Bei jedem Bachfest gastiert die internationale Bach-Elite in Schaffhausen.
Sport
Von der Saison 2004/05 bis zur Saison 2006/2007 spielte der FC Schaffhausen in der Axpo Super League, der höchsten Fussball-Spielklasse der Schweiz. 2007 stieg der Club auf Grund der Platzierung in die Challenge League ab. Der Verein spielte bereits zweimal im Endspiel des Schweizer Cups (1988, 1994). Seine Heimspiele bestreitet der Club im Stadion Breite, welches nicht mehr den Regeln der Super League entspricht und ersetzt werden muss. Ein privates Projekt im Herblingertal (8000 Sitzplätze) mit Mantelnutzung durch ein Einkaufszentrum wurde im Jahre 2006 vorgestellt. Eine für die Realisierung notwendige Umzohnung von Bauland ist im Juni 2007 erfolgt. Das Baudepartement bewilligte den Quartierplan im Februar 2009, somit hoffte man, die definitive Baubewilligung bald zu erhalten. Jedoch wurde gegen den Bau ein Rekurs eingereicht. Im August 2008 konnten sich aber alle Beteiligten einigen, und die rechtsgültige Baubewilligung wurde erteilt. Somit hofft man, dass das neue Stadion Ende 2011 bezugsfertig sein wird.[9]
Der zweite grössere Fussballclub in Schaffhausen heisst SV Schaffhausen, umgangssprachlich auch «Spielvi» genannt.
Die Kadetten Schaffhausen sind ein erfolgreicher Handballverein. Im Jahre 2006 und 2007 wurden sie zum zweiten und zum dritten Mal Schweizer Meister. Den Schweizer-Cup gewannen sie vier Mal (1999, 2004, 2005, 2006). Der Verein spielt in der Schweizersbildhalle in Schaffhausen, die ein Fassungsvermögen von rund 1'500 Sitzplätzen hat. In der Saison 2007/2008 wurde eine stratgegische Zusammenarbeit mit dem Grasshopper-Club Zürich angestrebt. Unter dem Namen Kadetten SH GCZ sollte eine 1. Mannschaft die Meisterschaft zu beherrschen versuchen und in der Championsleague mitspielen. Die meisten Heimspiele wurden in Schaffhausen gespielt. Championsleagespiele und Zürcher Derbies wurden in der Saalsporthalle in Zürich ausgetragen. Für die mittelfristige Zukunft sollte ein geplantes Hallensportzentrum in Schaffhausen entstehen und ca. 5'000 Zuschauern Platz bieten. Die Beiträge der Stadt Schaffhausen wurden in einer Volksabstimmung aber abgelehnt. Damit ist die Zukunft der Kadetten in Schaffhausen unsicher.
Der Damen-Volleyball-Club VC Kanti spielt seit Jahren auf hohem Niveau im Schweizerischen Damenvolleyball. Gegründet 1973 als VBC Volta spielt der VC Kanti seit 1991 in der NLA (Nationalliga A, höchste Schweizer Spielklasse) und wurde inzwischen mehrmals Vize-Schweizermeister. Der Swiss Cup ging in den Saisons 1999/2000 und 2008/2009 nach Schaffhausen. Mit guten Auftritten in den Europäischen Ligen (Europacup, Top Teams Cup, CEV Cup) macht der Verein sich und Schaffhausen in ganz Europa bekannt. Der Verein spielt (wie der Handballclub Kadetten Schaffhausen) in der Schweizersbildhalle seine Heimspiele.
Vereine
Jungwacht und Blauring Schaffhausen sind katholische Jugendverbände, die sich für eine sinnvolle Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Jungwacht und Blauring gibt es in der Schweiz schon seit 75 Jahren.
Rhybadi


Zwischen der Rheinbrücke und dem Kraftwerk liegt im Rhein die Rhybadi, die städtische Badeanstalt. Das 1870 vom damaligen Stadtbaumeister Johann Gottfried Meyer erbaute Rheinbad ist bei Alt und Jung gleichermassen beliebt. Es hat die Form eines gegen den Strom schwimmenden Schiffes. Mit einer Breite von 30 m und einer Länge von 186 m ist es das grösste noch erhaltene Kastenbad in der Schweiz. Das Bad wurde ursprünglich weit in den Rhein hinein gebaut und konnte nur über zwei schmale Stege erreicht werden. In den Zwischenraum wurde in den 1960er Jahren die Rheinuferstrasse gebaut. Bis etwa nach dem 1. Weltkrieg war das Bad streng nach Geschlechtern getrennt.
Das Bad wurde auf Pfahlen erbaut und in verschiedene Bereiche unterteilt. Die Spitze ist dank eines Zwischenbodens auch für Nichtschwimmer geeignet. Es folgt das frühere Bad für Männer, das sogenannte “Mannenhägli”, mit einem drei Meter hohen Sprungturm. Im kürzeren “Frauenhägli” ist es spürbar ruhiger als im restlichen Bad. Der Pegelstand ist dank dem Kraftwerk immer gleichbleibend. Je nach Wassermenge ist die Strömung jedoch unterschiedlich.
Bildung
Städtische Schulhäuser
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Schulhaus Steig
Am 5. Dezember 1709 wurde das neue Schul- und Waisenhaus auf "der Steig" bezogen. Gegründet wurde es von Pfarrer Johann Georg Hurter. Bereits 5 Jahre früher begann er mit dem Unterricht der Kinder von Tagelöhnern im Wachtlokal beim Stadttor. Der Unterricht im Neubau fand im Erdgeschoss in zwei Schulzimmern statt. Im ersten Stock wohnten die Waisenkinder. Nachdem 1822 die Waisenkinder in einem anderen Gebäude untergebracht wurden, konnte das ganze Gebäude als Schulhaus genutzt werden. Da der Schulunterricht zu dieser Zeit noch nicht obligatorisch war, besuchte von den ca. 150 Kindern nur jeweils die Hälfte den Unterricht. Die restlichen Kinder mussten ihren Eltern bei der Feldarbeit oder in den Rebbergen helfen. Die aufkommende Industrialisierung im 19. Jahrhundert änderte auch die Zusammensetzung der Schüler. Nicht nur Bauernkinder besuchten die Schule, sondern auch immer häufiger die Söhne und Töchter aus wohlhabenden Familien. 1892 wurde das Schulhaus durch einen Neubau, dem sogenannten "roten Schulhaus" ersetzt. Es wird heute noch genutzt. Kurze Zeit später wurde das Schulhaus durch eine Turnhalle ergänzt. Im Jahre 1926 wurde ein Anbau u.a. für den Werkunterricht erstellt.[10]
Weitere Schulen in Schaffhausen

- Berufsbildungszentrum des Kantons Schaffhausen (BBZ)
- Compucollege, Weiterbildungszentrum für Informatik
- Handelsmittelschule Schaffhausen (HMS)
- Handelsschule KV Schaffhausen (HSKVS)
- Höhere Fachschule Wirtschaft Schaffhausen (hfw)
- Höhere Fachschule Schaffhausen (HFS)
- International School of Schaffhausen (ISSH)
- Kantonsschule Schaffhausen
- Klubschule Migros
- Musikschule Schaffhausen (MKS)
- Pädagogische Hochschule Schaffhausen (PHSH)
- Rudolf Steiner Schule Schaffhausen
- Schule für Wirtschaft und Sprachen (SWS)
- Senioren Universität Schaffhausen
Kindergärten
Bocksriet, Spiegelgut, St. Peter, Kreuzgut Fäsenstaub, Vordersteig, Hauental, Lahn, Nelkenstrasse, Neubrunn, Rietstrasse, Schwarzadlergütli, Munothalde, Eschengut, Geissberg, Kessel, Brüel, Buchthalen, Gruben, Windegg
Quartiere
Die Stadt Schaffhausen besteht aus den folgenden Quartieren:
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Stadtteile gemäss Bundesamt für Statistik:
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Verkehr



Strassenverkehr
Schaffhausen ist über die Autobahn A4 gegen Süden mit Winterthur und gegen Norden über Thayngen (bis 2009 J15) zur deutschen Autobahn A 81 in Richtung Stuttgart verbunden. In Richtung Nordosten führt die Hauptstrasse 4 (bis 2009 A4) nach Bargen . Ueber die Rheinbrücke nach Feuerthalen führen die Hauptstrassen 13, 14 und 15.
Bahn/Bus
Der Bahnhof ist sowohl mit der SBB als auch mit der DB AG erreichbar und gehört laut Grundbucheintrag zu 65% der SBB und zu 35% der DB. Die SBB führt Linien nach Zürich, über Bülach und über Stein am Rhein und Kreuzlingen nach Romanshorn; die DB verbindet mit Basel Badischer Bahnhof und Singen und von dort weiter mit Konstanz und Lindau (Bodensee), mit der Gäubahn nach Stuttgart und Ulm. Einige Linien werden von der Thurbo, einer Regionalbahngesellschaft der SBB, betrieben.
Von der Bahnhofstrasse aus betreiben die Verkehrsbetriebe Schaffhausen (VBSH) den Trolleybus Schaffhausen sowie fünf Autobuslinien in die Quartiere sowie nach Neuhausen am Rheinfall. 2004 wurde direkt neben dem Bahnhof der neue Bushof eröffnet. Von ihm aus verkehren Busse in mehrere Gemeinden des Kantons Schaffhausen und angrenzender Gebiete der Kantone Zürich und Thurgau sowie in den Süddeutschen Raum. Der Bushof wird von den folgenden Busbetrieben benutzt: SchaffhausenBus, SüdbadenBus GmbH und Postauto der Schweizer Post.
Alle Anbieter des öffentlichen Verkehrs sind im Tarifverbund Schaffhausen (FlexTax) integriert.
Zwischen 1901 und 1966 besorgte eine Strassenbahn den öffentlichen Personennahverkehr in Schaffhausen. Zwischen 1905 und 1964 verband eine Überland-Strassenbahn Schaffhausen mit Schleitheim. Heute betreibt SchaffhausenBus eine Buslinie durchs Klettgau nach Schleitheim.
Schifffahrt
Zwischen April und Oktober verkehren Motorschiffe der Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) rheinaufwärts in die Bodenseeregion. Das grösste Schiff heisst MS Schaffhausen.
Langsamverkehr
Schaffhausen ist sehr gut an das Netz des nichtmotorisierten Individualverkehrs (Langsamverkehr) von SchweizMobil angebunden. Mehrere Routen führen durch Schaffhausen:
Die nationale Rhein-Route Nr. 2 Andermatt – Oberalppass – Chur – Schaffhausen – Basel (424 km) führt dem Rhein entlang durch Schaffhausen.
Die regionalen Routen:
- 26. Ostschweizer Wein-Route: Schaffhausen - St. Gallen
- 77. Rigi-Reuss-Klettgau: Brunnen - Rotkreuz ZG - Baden AG - Klettgau - Schaffhausen
- 82. Seerücken-Route: Schaffhausen - Arbon
- 86. Rheinfall—Zürcher Oberland: Schaffhausen - Wattwil (Ricken)
- 98. Rheintal-Weg
- 34. Klettgau-Rhein-Weg: Hallau - Randen - Schaffhausen
- 60. ViaRhenana: Kreuzlingen - Schaffhausen - Eglisau
Ausserdem endet der Ostweg, eine Nord-Süd-Fernwanderstrecke durch den Schwarzwald von Pforzheim in Schaffhausen. Der zirka 240 Kilometer lange Höhenweg wurde im Jahr 1903 angelegt und wird seither vom Schwarzwaldverein gepflegt und betreut. Sein Wegzeichen ist eine schwarz-rote Raute auf weißem Grund.
- 70. Rhein Kanu: Stein am Rhein - Schaffhausen
Politik
Parlament
Das Stadtparlament und damit das oberste gewählte Organ der Stadt ist der Grosse Stadtrat. Er besteht aus 36 Mitgliedern, die von den Stimmberechtigten alle vier Jahre gewählt werden. Für die Amtszeit 2009–2012 erbrachten die Wahlen vom 30.November 2008 folgendes Ergebnis (in Klammer die Zahlen der Wahl 2004):
Partei / Liste | Sitze | Stimmenanteil in % | ||
---|---|---|---|---|
2008 | 2004 | 2008 | 2004 | |
Sozialdemokratische Partei (SP) | 9 | (15) | 25,36 | (29,04) |
Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) | 7 | (10) | 18,72 | (18,19) |
Schweizerische Volkspartei (SVP) | 7 | (12) | 20,31 | (22,75) |
Ökoliberale Bewegung Schaffhausen (ÖBS) | 4 | (5) | 11,61 | (10,56) |
Alternative Liste Schaffhausen (ALSH) | 3 | (2) | 7,09 | (5,18) |
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) | 2 | (2) | 5,71 | (5,14) |
Jungfreisinnige Schaffhausen (JFSH) | 2 | (1) | 4,71 | (1,94) |
Evangelische Volkspartei (EVP) | 1 | (2) | 3,21 | (3,56) |
Eidgenössich-Demokratische Union (EDU) | 1 | (1) | 3,29 | (3,26) |
Stimmbeteiligung: 53,97% (52,1%) |
Regierung
Der Stadtrat ist für die Regierungsgeschäfte verantwortlich. Jedes Mitglied führt gleichzeitig ein Referat, dem verschiedene Verwaltungsbereiche angehören. Präsident und Vizepräsident sind vollamtlich, die drei übrigen Stadtratsmitglieder halbamtlich tätig. Für die Amtsdauer 2009–2012 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:
Name | Partei | Referat |
---|---|---|
Thomas Feurer | ÖBS | Stadtpräsident |
Peter Käppler | SP | Vizepräsident, Bau- und Verkehrsreferent |
Urs Hunziker | FDP | Bildungs- und Betreuungsreferent |
Peter Neukomm | SP | Finanz- und Personalreferent |
Jeanette Storrer | FDP | Sozial- und Sicherheitsreferentin |
Die ehemaligen Stadtpräsidenten heissen:
|
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Städtepartnerschaften
Schaffhausen hat Städtepartnerschaften geschlossen mit
- Vorlage:Flagicon Sindelfingen in Baden-Württemberg, seit 1952
- Vorlage:Flagicon Singen (Hohentwiel) in Baden-Württemberg
- Vorlage:Flagicon Dobritsch in Bulgarien
Gemeinsam mit den Städten Winterthur und St. Gallen unterstützt Schaffhausen jedes Jahr je ein Entwicklungshilfeprojekt im Inland und im Ausland.
Schaffhausen ist ausserdem zusammen mit sieben anderen Städten aus der Bodensee-Region am Projekt „Lernende Verwaltungen“ beteiligt. Die Projektpartner sind Radolfzell, Überlingen, Konstanz und Friedrichshafen in Deutschland, Dornbirn und Feldkirch in Österreich und das schweizerische Kreuzlingen. Im Rahmen dieses Projekts wird ein Städtenetz etabliert, in dem diese Städte miteinander und voneinander lernen wollen. Dabei geht es zum Beispiel um gemeinsame Weiterbildung, Erfahrungsaustausch über Reformprojekte und auch praktische Zusammenarbeit.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
(Folgende Persönlichkeiten sind in Schaffhausen geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in Schaffhausen hatten oder nicht, ist dabei unerheblich)
- Johann Geiler von Kaysersberg (1445–1510), Prediger
- Hans Ziegler (Schaffhausen) (1464–1550), Politiker
- Sebastian Hofmeister, auch Sebastian Oeconomus (1476–1533), Reformator
- Johannes Brötli (um 1494–1528), Täufer
- Maximilian Wischak, auch Wisshack, Wysschock, (um 1500–1556), Maler und Glasmaler
- Johann Konrad Ulmer, auch von Ulm, ab Ulmis, (1519–1600), Reformator
- Tobias Stimmer (1539–1584), Maler, Graphiker, Dramatiker
- Abel Stimmer (1542–nach 1606), Maler
- Isaak Habrecht (1544–1620), Uhrmacher
- Johann Jakob Rüeger (1548–1606), evang. Theologe, Chronist
- Johann Jakob Wepfer (1620–1695), Arzt
- Johann Conrad Peyer (1653–1712), Physiologe
- Tobias Schalch (1661–1738), Glockengiesser
- Johann Konrad Ammann (1669–1724), Arzt und Gehörlosenlehrer
- Johann Conrad Ammann (1724–1811), Arzt und Kunstsammler
- Johann Jakob Altdorfer (1741–1804), Theologe, Schriftsteller
- Alexander Trippel (1744–1793), Bildhauer
- Johannes von Müller (1752–1809), Historiker, Staatsmann
- Johann Jakob Schmid (1759–1798), Bildhauer
- Johann Conrad Fischer (1773–1854), Industriepionier
- Melchior Kirchhofer (1775–1853), protestantischer Pfarrer und Kirchenhistoriker
- Heinrich Moser (1805–1874), Industriepionier
- Jakob Blank-Arbenz, auch Johann Jakob Blank-Arbenz, (1810–1893), Kaufmann
- Johann Heinrich Gelzer, auch Johann Heinrich Gelzer, (1813–1889), Historiker, Diplomat
- Bernhard Neher (1814–1865), Schweizer Industrieller
- Hans Bendel, auch: Sigmund Bendel (1814–1853), Illustrator, Zeichner, Maler
- Johann Conrad Neher (1818–1877) Schweizer Industrieller
- Wilhelm Gustav Stierlin (1821–1907), Mediziner, Entomologe
- Hugo von Hurter (1832–1914), Jesuit, Theologe
- Ernst Götzinger (1837–1896), Germanist, Historiker
- Hermann Freuler (1841–1903), Politiker
- Ferdinand Hurter (1844–1898), Chemiker und Fotografietheoretiker
- Georg Fischer d. J. (1864–1925), Metallurg, Unternehmer
- Emil Ermatinger (1873–1953), Literaturwissenschaftler
- Albert Oeri, auch Jakob Albert Oeri (1875–1950), Redakteur, Politiker
- Otto Schärrer (1877–1938), Staatsschreiber und Regierungsrat in Schaffhausen
- Robert Victor Neher (1886–1918), Industrieller und Aluminiumpionier
- Ernst Steinmann, auch Ernst Karl Steinmann (1887–1962), Politiker, Publizist
- Karl Jäger (1888–1959), SS-Funktionär und Kriegsverbrecher
- Gilberto Kardinal Agustoni (* 1922), Präfekt an der römischen Kurie
- Hans Conrad Peyer (1922–1994), Historiker
- Christoph Blocher (* 1940), Politiker, Bundesrat
- Irène Schweizer (* 1941), Pianistin und Schlagzeugerin, Mitbegründerin des europäischen Free Jazz
- Isolde Schaad (* 1944), Schriftstellerin
- Heinz Albicker (* 1950), Stadt- und Regierungsrat
- Beat Furrer (* [1954), österreichischer Komponist und Dirigent
- Ruth Genner (* 1956), Politikerin (Grüne), Stadträtin Zürich
- Hannes Germann (* ), Politiker (SVP), Ständerat
- Reto Dubach (* 1956), Politiker (FDP), Regierungsrat
- Niki Reiser (* 1958), Filmkomponist
- Ariane Ehrat (* 1961), Skirennläuferin
- Stephan Lehmann (* 1963), ehemaliger Schweizer Fussballspieler
- Ursula Fricker (* 1965), Schriftstellerin
- Roberto Di Matteo (* 1970), Fussballer
- Daniela Baumer (* 1971), Kajakfahrerin
- Andri Beyeler (* [1976), Dramaturg und Theaterautor
Sonstige Persönlichkeiten
(Folgende Persönlichkeiten sind oder waren in irgendeiner herausragenden Weise mit Schaffhausen verbunden. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr)
- Eberhard Graf von Nellenburg (um 1018–1078), Benediktiner
- Johannes Rietmann (1679-1765) Reisläufer der es bis zum Maréchal de Camp (vgl. Divisionär) schaffte
- Johann Rudolf Daelliker, auch Daellicker, Delliger, (1694–1769), Maler
- Johann Theodor Mosewius (1788–1858), Sänger, Musikdirektor
- Johann Jakob Oechslin (1802–1873), Maler, Bildhauer
- Georg Fischer d. Ä. (1834–1887), Unternehmer
- Johann Georg Neher (* 25. März 1788 in Musbach; † 27. November 1858 in Schaffhausen), Schweizer Industrieller deutscher Herkunft
- Albert Einstein (1879–1955), arbeitete 1901 und 1902 als Lehrer in Schaffhausen
- Heinrich Bütler, auch Heinrich Beutler, (1893–1983), Geologe
- Erich von Däniken (* 1935), Schriftsteller
- Günter Blümlein (1943–2001), ehemaliger CEO der Uhrenfabrik IWC
- Markus Werner (* 1944), Schriftsteller
- Hans-Jürg Fehr (* 7. August 1948 in Rheinklingen), Nationalrat der SP
- Jörg Kachelmann (* 1958), Journalist und Unternehmer im Bereich der Meteorologie
Medien
Zeitungen
Die einzige verbleibende Tageszeitung von Schaffhausen heisst Schaffhauser Nachrichten, im Untertitel Schaffhauser Intelligenzblatt und erscheint im Verlag Meier + Cie AG. Nur noch als Wochenzeitung erscheint die schaffhauser az (ehemals: Schaffhauser Arbeiterzeitung) sowie der Gratisanzeiger Schaffhauser Bock.
Radio und Fernsehen
Seit 1983 verfügt Schaffhausen mit Radio Munot über ein eigenes Lokalradio, das als Ausbildungsradio bekannt ist und dessen Programm die ganze Musikpalette der letzten 40 Jahre beinhaltet. Das Schaffhauser Fernsehen sendet täglich eine Nachrichtensendung über die Region und weitere Magazinsendungen. Ausserdem gibt es seit 1999 den Verein «Radio Schaffhauser Alternative - Rasa» - ein Community-Radio im Stil von Radio Lora in Zürich. Das Programm wird von den Sendungsmachern selbst bestimmt und ist dementsprechend bunt - aber dafür fernab von jeglichem Mainstream.
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Rheinfall bei Schaffhausen
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Festungsanlage Munot
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Stadt Schaffhausen
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Schaffhausen aus Ballonperspektive Eschheimertal
Literatur
- Martin Harzenmoser, "Kleine Schaffhauser Chronik", Didaktisches Zentrum des Kantons Schaffhausen, 2001, ISBN 3-905571-10-2
- Franco Battel: Die Bombardierung- Schaffhausen 1944- Erinnerungen, Bilder,Dokumente ISBN 3-908-609-05-4
- René Steiner: Schaffhauser Heimatbuch. Grenzland im Zweiten Weltkrieg. Steiner Verlag, Schleitheim 2007
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Urkunde der ersten Erwähnung von Schaffhausen
- ↑ Webseite der Schaffhauser Zünfte
- ↑ Geschichte von Schaffhausen
- ↑ Albert Kuntzemüller: Die badischen Eisenbahnen, G. Braun, Karlsruhe 1953, S. 168
- ↑ Bomben auf Schaffhausen – Schweizer Filmwochenschau 7. April 1944
- ↑ Franco Battel: Die Bombardierung- Schaffhausen 1944- Erinnerungen, Bilder,Dokumente ISBN 3-908609-05-4
- ↑ Vom Imthurneum zum Stadttheater
- ↑ http://www.fcspark.ch/Default.asp?SID=2000
- ↑ Schaffhauser Nachrichten vom 5. Dezember 2009