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Oscar

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Hinweis: Für weitere Bedeutungen des Wortes Oscar siehe Oscar (Begriffsklärung)


Datei:BobHopegettingOscar.jpg
Bob Hope mit einem Oscar

Der Oscar (eigentlich Academy Award of Merit) ist der bedeutendste US-amerikanische Filmpreis. Er wird jährlich von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences für die besten Filme des Vorjahres verliehen.

Die Auszeichnung, die 1927 von dem damaligen Präsidenten der MGM Studios, Louis B. Mayer, ins Leben gerufen wurde, wird in Form einer Statuette vergeben. Sie stellt einen Ritter mit einem Schwert auf einer Filmrolle dar und wurde vom damaligen Art Director der Metro-Goldwyn-Mayer (MGM), Cederic Gibbons, entworfen. Die Statuette ist 34 cm hoch und etwa 4 kg schwer.

Die nächste 78. Oscarverleihung wird am 5. März 2006 im Kodak Theatre in Hollywood (Kalifornien) stattfinden. Das ursprünglich geplante Datum wurde um eine Woche verschoben, da es mit der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Turin kollidiert wäre. Somit werden die Oscars eine Woche nach der olympischen Schlusszeremonie verliehen.

Damit sich ein Spielfilm für die Oscars qualifiziert, muss er zwischen dem 1. Januar 2005 und dem 31. Dezember 2005 im Gebiet von Los Angeles County mindestens sieben Tage lang in einem öffentlichen Kino gegen Entgelt gezeigt worden sein.

Geschichte

Gegen Ende der 1920er Jahre befand sich die amerikanische Filmindustrie in einer Krise. Neue Erfindungen - zum Beispiel das Radio - führten dazu, dass nicht mehr so viele Menschen in die Kinos strömten. Für die Mächtigen in den großen Studios brachen schwierige Zeiten an: Die Bildung von Gewerkschaften auch in der Filmindustrie führte dazu, dass sie sich nicht weiterhin ungehindert selbst einen Rekordlohn zahlen und die Arbeiter in ihren Studios mit einem Hungerlohn abspeisen konnten. Im Rahmen von Demonstrationen wurden mehr Lohn und die Einführung geregelter Arbeitsverhältnisse gefordert. Zudem saßen den Studios die Zensoren im Nacken. Die selbsternannten Großen hatten es nicht mehr leicht.

Der Boss der damals sehr erfolgreichen und sehr einflussreichen Metro-Goldwyn-Mayer-Studios, Louis B. Mayer, traf sich mit zwei guten Freunden, um sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen. Zusammen mit Conrad Nagel und Fred Niblo ersann er ein Instrument, das die Kunst des Filmemachens verkörpern würde und eine zentrale Steuerung der Interessen der Filmschaffenden gewährleisten sollte: Eine Akademie schien diese Anforderungen zu erfüllen.

Am 11. Januar 1927 wurde ein Gala-Dinner veranstaltet, bei dem sich 33 einflussreiche und namhafte Filmgrößen eintrafen, um die “Academy of Motion Picture Arts and Sciences” zu gründen. Unter ihnen befanden sich Berühmtheiten wie etwa Douglas Fairbanks, Mary Pickford, Cecil B. DeMille, die Warner Brothers und andere. Beim ersten offiziellen Bankett der Akademie am 11. Mai 1927, bei dem über 250 Filmschaffende anwesend waren, feierten sich die Gründer der Akademie als Förderer von Filmkunst und Technik. Und tatsächlich schien die Idee regen Anklang zu finden: Die über 250 geladenen Gäste ließen sich nicht lange bitten und wurden sofort Mitglieder der neuen Akademie.

Man gab der Akademie Statuten. Es sollte festgeschrieben stehen, um welche Aufgaben sich die Akademie zu kümmern hatte. Von einem Preis war da noch gar nicht die Rede. Von einer Ehrung für herausragende Leistungen nur in einem Nebensatz in Absatz 7.

Anfang 1928 entschloss man sich, diesen Punkt 7 zu verwirklichen. Wie die Ehrung aussehen sollte, war bis dahin noch niemandem klar. Bis zum Jahresende nahm der Preis allerdings langsam Formen an: Mit einem goldenen Ritter, der auf einer Filmrolle stand, sollten besondere Leistungen gewürdigt werden.

Am 16. Mai 1929 wurde der Preis zum ersten Mal vergeben. Interessiert hat das damals aber kaum jemanden: Zwölf Statuen wurden bei einem geschlossenen Dinner vergeben und die Gewinner waren schon eine Woche vorher einem Zeitungsinserat zu entnehmen. Die erste “Beste Schauspielerin” der Akademie, Janet Gaynor, brachte es Jahre später auf den Punkt: “Über die Begegnung mit Douglas Fairbanks habe ich mich damals viel mehr gefreut als über den seltsamen Preis.”

Der deutsche Schauspieler Emil Jannings war der erste Schauspieler, der mit dem Academy Award ausgezeichnet wurde, als bester Hauptdarsteller im Film "Der Weg allen Fleisches" (1927), Regie Victor Fleming (vom Film sind heute keine Kopien mehr auffindbar und auch von der Übergabe der Auszeichnung ist kein Filmmaterial mehr zu finden). Diese Auszeichnung galt gleichzeitig auch für seinen ein Jahr später gedrehten Film "Der letzte Befehl" (1928), Regie Josef von Sternberg. Der Preis wurden ihm 1929 vorzeitig übergeben, da Jannings auf dem Weg zurück nach Deutschland war. Mit dieser Auszeichnung ist Jannings auch der erste und bisher einzige deutsche Schauspieler, der ihn in dieser Kategorie gewann.

Das Interesse an der familiären Preisverleihung stieg zwar ein wenig, als man sie 1930 zum ersten Mal im Radio übertrug. Doch noch immer war der “Academy Award of Merit” eine Fußnote in der amerikanischen Filmindustrie. Erst 1941 ließ sich die Akademie einen geschickten Werbetrick einfallen. Ein Film ist nur halb so interessant, wenn man schon weiß, wie er endet. Warum also sollte man die Gewinner der Statute schon im Voraus bekannt geben? Seit 1941 werden die Namen der Preisträger in versiegelten Umschlägen gehütet wie ein Schatz. Niemand außer den Notaren der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft “Price Waterhouse” (jetzt PricewaterhouseCoopers) weiß bis zur Öffnung der Umschläge, wer den Goldkerl mit nach Hause nehmen darf.

Die Rechnung ging auf. Das Interesse stieg kontinuierlich. Auch die Tatsache, dass nicht mehr nur eine Hand voll Erlesener die Gewinner bestimmte, wie es in den früheren Jahren der Akademie der Fall war, sondern dass alle Mitglieder ein Stimmrecht hatten, machte den Oscar immer bedeutender.

1953 sollte der Oscar einen weiteren Schritt hin zum Publikum machen: Zum ersten Mal wurde die Verleihung im Fernsehen übertragen. Das Fernsehen vermochte etwas, das das Medium Radio nicht konnte: Die Zuschauer konnten sich endlich selbst ein Bild machen. Die Preisträger waren nicht mehr nur Dankesreden und man konnte schließlich einen Eindruck von den Filmen anhand von Ausschnitten gewinnen. Die Zeremonie war nicht mehr nur ein familiäres Festbankett, sondern eine zuschauerwirksame Show geworden.

Geschichten, Skandale und Skandälchen verhalfen den Oscars zu immer mehr Popularität. Heute stimmen mehr als 5.500 Mitglieder der Akademie in den einzelnen Kategorien ab und die Verleihung wird weltweit übertragen und jährlich von etwa 800 Millionen Menschen verfolgt. Einen Oscar zu gewinnen, bedeutet heute für einen Film Umsatzsteigerung und für die Preisträger Prestige und Honorarsteigerung.

Austragungsorte

Grauman's Chinese Theatre: Ort der Oscar-Verleihung von 1944 bis 1946

Im Laufe der Jahre wurden die Academy Awards in verschiedenen Örtlichkeiten vergeben:

  • The Blossom Room im Hollywood Roosevelt Hotel (1929)
  • The Cocoanut Grove im Ambassador Hotel (April 1930, 1940, 1943)
  • The Fiesta Room im Ambassador Hotel (November 1930, 1932, 1934)
  • The Sala D'Oro im Biltmore Hotel (1931)
  • The Biltmore Bowl im Biltmore Hotel (1935-1939, 1941, 1942)
  • Grauman's Chinese Theatre (1944-1946)
  • The Shrine Civic Auditorium (1947, 1948, 1988, 1989, 1991, 1995, 1997, 1998, 2000, 2001)
  • The Academy Award Theater (1949)
  • The RKO Pantages Theatre (1950-1952, 1958-1960)
  • The Santa Monica Civic Auditorium (1961-1968)
  • The Dorothy Chandler Pavilion (1969-1987, 1990, 1992-1994, 1996, 1999)
  • The Kodak Theatre (seit 2002)

Die 25. bis 29. Verleihung fand nicht in Los Angeles sondern in New York statt:

  • NBC International Theatre (1953)
  • NBC Center Theatre (1954)
  • NBC Century Theatre (1956 und 1957)

Kategorien

Academy Awards werden in den folgenden Kategorien vergeben:

Kategorie Originalbezeichnung verliehen seit
Bester Film Motion Picture of the Year 1929
Beste Hauptdarstellerin Actress in a Leading Role 1929
Bester Hauptdarsteller Actor in a Leading Role 1929
Beste Nebendarstellerin Actress in a Supporting Role 1937
Bester Nebendarsteller Actor in a Supporting Role 1937
Animierter Spielfilm Animated Feature Film of the Year 2002
Ausstattung Art Direction 1929
Kamera Cinematography 1929
Kostüme Costume Design 1949
Regie Directing 1929
Dokumentarfilm Documentary, Features 1942
Dokumentar-Kurzfilm Documentary, Short Subject 1944
Schnitt Film Editing 1935
Fremdsprachiger Film Foreign Language Film of the Year 1947
Make-Up Makeup 1982
Filmmusik Music - Original Score 1935
Filmsong Music - Original Song 1935
Musical Music - Original Musical ????
Animierter Kurzfilm Short Film - Animated 1932
Kurzfilm Short Film - Live Action 1932
Ton Sound Mixing 1930
Tonschnitt Sound Editing 1964
Visuelle Effekte Visual Effects 1940
Adaptiertes Drehbuch Writing, Screenplay Based on Material Previously Published 1929
Originaldrehbuch Writing, Screenplay Written Directly for the Screen 1929

Sonderpreise

Kategorie Originalbezeichnung verliehen seit
Ehrenoscar Honorary Award 1929
"Irving G. Thalberg"-Preis The Irving G. Thalberg Memorial Award 1937
"Gordon E. Sawyer"-Preis Gordon E. Sawyer Academy Award 1981
"Jean Hersholt"-Preis Jean Hersholt Humanitarian Award 1956
John-A.-Bonner-Medaille John A. Bonner Medal of Commendation 1977
Sonderoscar Special Achievement Award 1972
Miniatur-Oscar (Jugendpreis) Juvenile Award 1935 (nur bis 1960 verliehen)
Technische Verdienste Technical Achievement Award 1931
Wissenschafts- und Entwicklungs-Preis Scientific and Engeneering Award 1931
Studentenpreis Student Academy Award ????

Die Academy stellt für jede Oscarverleihung neue Regeln auf und behält sich auch die Einführung neuer Kategorien bzw. die Abschaffung von bereits existierenden Kategorien vor.

Das Verfahren

Jeder Spielfilm der zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember eines Jahres im Gebiet von Los Angeles County mindestens sieben Tage lang in einem öffentlichen Kino gegen Entgelt gezeigt wurde, ist für die Oscars im darauffolgenden Jahr qualifiziert. Dabei wird der Begriff Spielfilm definiert als ein Film, der

  • mindestens 40 Minuten Länge aufweist.
  • als 35- oder 70mm-Kopie oder als 24-Bilder-Digitalkinoformat (mit einer Mindestauflösung von 1280 x 1024 Pixeln) gezeigt wurde.

Dabei ist es unerheblich, ob der Film US-amerikanischen oder ausländischen Ursprungs ist, sodass auch ausländische Filme sich auch außerhalb der Kategorie für den Besten Fremdsprachigen Film qualifizieren können. Am Ende eines jeden Jahres stellt die Academy eine Liste der in Frage kommenden Filme zusammen.

In einem ersten Schritt wählen die Academymitglieder zunächst fünf Nominierungen aus. In dieser Phase der Wahl können nur die jeweiligen Mitglieder eines Academyzweigs für ihre jeweilige Profession stimmen, d. h. Regisseure wählen Regisseure, Schauspieler wählen Schauspieler usw. Lediglich bei den Nominierungen für den besten Film sind alle Mitglieder stimmberechtigt. Dieses erklärt auch, warum es manchmal passiert, dass ein Film als Bester Film nominiert wird, der Regisseur aber nicht auf der Liste auftaucht.

Spezielle Regeln für die Nominierung

  • Für den Besten Fremdsprachigen Film gelten abweichende Qualifikationsregeln: Hier ist jeder Film zulässig, der in der Zeit vom 1. Oktober bis zum 30. September des Jahres vor der Preisverleihung in seinem jeweiligen Land uraufgeführt wurde. Jedes Land darf dabei nur einen Film der Academy zur Nominierung vorschlagen.
  • Für die Dokumentarfilm-Oscars gelten abweichende Qualifikationsregeln: Hier muss der Film entweder in Los Angeles County oder im New Yorker Stadtteil Manhattan in der Zeit vom 1. September bis zum 31. August des Jahres vor der Preisverleihung gezeigt worden sein. Zusätzlich muss der Film in vier weiteren Städten für mindestens zwei Tage öffentlich gezeigt worden sein.
  • Für die Kurzfilm-Oscars gelten abweichende Qualifikationsregeln: Hier ist jeder Film zulässig, der in der Zeit vom 1. Oktober bis zum 30. September des Jahres vor der Preisverleihung entweder für mindestens drei Tage in Los Angeles County gezeigt wurde oder aber auf einem in den Regeln festgelegten Filmfestival ausgezeichnet wurde.
  • Die Kategorien Animierter Spielfilm und Make-Up sind fakultativ. Sollten nach Ermessen der Academy in einem Jahr zuwenig Filme gezeigt worden sein, die für einen Oscar in Frage kämen, so kann die Academy auf den Nominerungsprozess verzichten oder aber einen Sonderoscar für einen Film verleihen.
  • Für folgende Kategorien gibt es spezielle Vorauswahljurys innerhalb der Academy, die über die Nominierung entscheiden: Animierter Spielfilm, Dokumentarfilm, Kurzfilm, Fremdsprachiger Film, Make-Up, Tonschnitt und Visuelle Effekte.
  • Sofern ein Schauspieler für zwei verschiedene Filme in einer Kategorie (z. B. Beste Hauptdarsteller) zweimal unter die ersten fünf Nominierten gewählt wird, so wird die Nominierung mit der geringeren Anzahl an Stimmen gestrichen. Ebenso verhält es sich, wenn er in den Kategorien für Haupt- und Nebendarsteller für denselben Film nominiert werden soll. In beiden Fällen rückt der Sechstplatzierte als Nominierter nach. Hingegen ist es möglich, dass ein Schauspieler in unterschiedlichen Kategorien für unterschiedliche Filme zweifach in einem Jahr nominiert ist.

Die jeweils ersten fünf einer Kategorie, die die meisten Stimmen auf sich vereinen konnten, werden dann von der Academy offiziell als Nominierte verkündet. Im Jahr 2005 verkündete Präsident Frank Pierson gemeinsam mit Oscar-Gewinner Adrien Brody die Nominierungen.

In der zweiten Wahlphase haben die Academy-Mitglieder nun die Möglichkeit, sich im Akademie-eigenen Filmtheater alle nominierten Filme kostenlos anzusehen. Auch werden zudem besondere DVDs mit den Filmen versandt. Diese Praxis wird von der Academy allerdings kritisch betrachtet, da im Jahr 2003 Kopien dieser DVDs in Internettauschbörsen aufgetaucht waren. Bei der eigentlichen Oscar-Wahl sind alle Mitglieder in allen Kategorien wahlberechtigt.

Alle Stimmzettel, die spätestens eine Woche vor der Verleihung bei der Akademie eingegangen sein müssen, werden von drei vereidigten Notaren der Anwaltsfirma Price-Waterhouse & Coopers ausgezählt. Der Oscar wird an denjenigen Nominierten verliehen, der die meisten Stimmen der Academy-Mitglieder auf sich vereinen konnte. In dem Fall, dass zwei Nominierte die gleiche Stimmenanzahl erhalten, wird der Oscar an beide zu gleichen Teilen verliehen.

Höchstens zwei Ehrenpreise werden ohne vorherige Nominierung vom Board of Governors vergeben. Da aber mehr als zwei verschiedene Ehrenpreis-Kategorien existieren, werden nicht alle Ehrenpreise jedes Jahr auch vergeben.

Die Oscars für technische Verdienste werden ebenfalls ohne vorherige Nominierung durch besondere Auswahlkomitees verliehen. Diese Verleihung findet stets im Vorfeld der eigentlichen Oscar-Verleihung statt.

Spezielle Regeln für die Vergabe

  • In der Kategorie Ausstattung wird neben dem Szenenbildner zusätzlich stets der set decorator (der Innenrequisiteur) nominiert und ausgezeichnet.
  • Für den Animierten Spielfilm wird die hauptverantwortliche Kreativperson ausgezeichnet. Das ist in den meisten Fällen der Regisseur (und maximal ein zweiter Regisseur), kann aber auch ein Produzent sein.
  • In den Dokumentar- und Kurzfilm-Kategorien werden maximal zwei Oscars vergeben, darunter in jedem Fall an den Regisseur und einen weiteren Kreativen (in den meisten Fällen der Produzent).
  • Der Oscar für den Besten Fremdsprachigen Film geht an den Film selbst, nicht an den Produzenten und nicht an den Regisseur. Letzterer nimmt den Oscar lediglich stellvertretend entgegen.
  • Der Oscar für den Besten Film geht an die Produzenten des Films, wobei hier nur maximal drei Produzenten nominiert und ausgezeichnet werden. Sofern mehr Produzenten im Abspann genannt werden, muss die Produktionsgesellschaft drei Produzenten benennen bzw. die Academy bestimmt drei Produzenten.

Die erfolgreichsten Filme

Lange Zeit war der Film Ben Hur (1960) der erfolgreichste Film in der Oscargeschichte. Er bekam 11 der begehrten Trophäen. Erst im Jahr 1998 konnte Titanic mit ebenfalls 11 Auszeichnungen gleichziehen. Nur sechs Jahre sollte es dauern, bis sich mit Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs ein weiterer Film mit 11 Oscars in diese Riege einreihte. Letzterer war sogar einer der wenigen Filme, welcher alle Nominierungen auch in Auszeichnungen umsetzen konnte.

Moderation

In den Anfangstagen der Academy Awards wurden diese häufig vom jeweiligen Präsidenten der Akademie moderiert. Ende der 50er-Jahre gab es erstmals eine ganze Riege gleichberechtigter Moderatoren für eine Verleihung. Dieses wurde in den 70er-Jahren nochmals aufgegriffen. Seit Ende der 80er-Jahre führt jeweils ein Moderator durch das Programm. Unterstützt wird dieser dabei von zahlreichen Co-Hosts. In den Darstellerkategorien sind dieses im Regelfall die Gewinner des Vorjahres (jeweils beim anderen Geschlecht). So überreichte 2004 beispielsweise Nicole Kidman (Beste Hauptdarstellerin im Jahr 2003) den Oscar an den Besten Hauptdarsteller Sean Penn. Der ungekrönte König der Moderationen ist sicherlich der Entertainer Bob Hope. Er moderierte die Veranstaltung sage und schreibe 17 Mal. Billy Crystal hingegen wurde für seine Moderationen schon mehrfach mit dem Fernsehpreis Emmy ausgezeichnet.

Interessante Fakten

  • Walt Disney wurde im Laufe seines Lebens insgesamt 64 mal für einen Oscar nominiert. Bekommen hat er ihn 26 mal, darunter ein Sonder-Oscar im Jahr 1932 für die Schöpfung von Micky Maus und der Irving G. Thalberg Memorial Award. Bei der Verleihung des Oscars für seinen "Schneewittchen und die sieben Zwerge" (Snow White and the Seven Dwarfs) (1937), den ersten animierten Lang-Zeichentrickfilm in Farbe, gab es für jeden Zwerg einen extra Mini-Oscar [1].
  • Die meistnominierte noch lebende Person ist der Komponist John Williams. Im Jahr 2005 wurde er zum 42. Mal nominiert. Er erhielt den Oscar bisher fünfmal.
  • Die am häufigsten nominierte Schauspielerin ist Meryl Streep. Sie wurde 13-mal nominiert und hat bisher 3 Auszeichnungen bekommen. Katherine Hepburn war insgesamt 12-mal nominiert und hat 4 Oscars erhalten. Sie ist damit die am häufigsten ausgezeichnete Darstellerin.
  • Alfred Hitchcock wurde insgesamt vier Mal nominiert, bekommen hat er aber erst 1967 den Irving G. Thalberg Award, einen Ehren-Oscar.
  • Frankreich hält in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film den Rekord mit 32 Nominierungen. Italien ist das Land mit den meisten Auszeichnungen in dieser Kategorie, nämlich mit 10 Oscars. Deutschland war in dieser Kategorie bisher 12-Mal nominiert, zuletzt im Jahr 2005 mit dem Film Der Untergang. Gewonnen hat Deutschland erst ganze zwei Mal: 1980 mit Die Blechtrommel und Caroline Links Film Nirgendwo in Afrika im Jahr 2003.
  • Es gibt aber auch Verlierer bei der Oscarverleihung. Einer von ihnen ist sicher der Film Die Farbe Lila von Steven Spielberg. Dieser war im Jahr 1986 11-mal nominiert und ging gänzlich leer aus. Eine ähnliche Enttäuschung musste Martin Scorsese mit seinem Film Gangs of New York hinnehmen, denn er ging bei 10 Nominierungen ebenfalls leer aus.
  • Ganze zwei Mal kam es bisher erst vor, dass ein Schauspieler für Darstellungen in zwei aufeinander folgenden Jahren den Preis erhalten hat. Der erste Schauspieler war Spencer Tracy, welcher im Jahr 1937 für seine Rolle in Captains Couragegous und im Jahr darauf für seine Darstellung in Boys Town ausgezeichnet wurde. Zum zweiten Mal geschah dieses durch Tom Hanks in den Jahren 1993 Philadelphia und 1994 Forrest Gump.
  • Die erste farbige Person, die einen Oscar bekam, war die Schauspielerin Hattie McDaniel, die ihn als beste Nebendarstellerin in "Vom Winde verweht" (Gone With The Wind) 1940 bekam. Sie sah sich bei der Verleihung veranlasst zu beteuern, sich dieses Preises "ihrer Rasse" würdig zu erweisen. Die erste Auszeichnung für eine/n Farbigen in der Hauptdarstellerkategorie erfolgte im Jahr 1963. Sidney Poitier wurde für seine Darstellung in "Lilien auf dem Felde" ausgezeichnet. Die erste farbige Hauptdarstellerin wurde erst 2002 gekürt, damals gab es gleich einen Doppelschlag. Als Hauptdarstellerin wurde Halle Berry für ihre Rolle in Monster's Ball ausgezeichnet und Denzel Washington erhielt die Trophäe für seine Rolle in Training Day.
  • Die älteste mit einem regulären Oscar ausgezeichnete Person war im Jahr 1989 die Schauspielerin Jessica Tandy, welche im Alter von 80 Jahren den Oscar für ihre Rolle in Miss Daisy und ihr Chauffeur (Driving Miss Daisy) entgegen nehmen konnte. Die bis dato älteste nominierte Darstellerin ist hingegen Gloria Stuart. Im Jahr 1998 war sie in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für ihre Rolle der alten Rose in dem Film Titanic nominiert. Sie war zu dem Zeitpunkt bereits 87 Jahre alt.
  • Die Oscarverleihung wurden in ihre Geschichte bisher dreimal kurzfristig verschoben: Das erste Mal passierte dieses 1938, als ein Hochwasser Los Angeles überschwemmt. Die Veranstaltung fand eine Woche später statt. Im Jahr 1968 wurde die Verleihung aus Respekt vor den Trauerfeierlichkeiten von Martin Luther King (die Beisetzung war am Tag der geplanten Verleihung) um zwei Tage verschoben. 1981 wurde die Oscarverleihung aufgrund des Attentates auf Präsident Ronald Reagan um 24 Stunden verschoben.
  • Seit 1989 hat die Academy darauf bestanden, dass es bei dieser Preisverleihung eigentlich keine Verlierer (und somit eigentlich auch keine Gewinner) gibt. Daher hieß es ab diesem Jahr nicht mehr And the winner is..., sondern And the Oscar goes to.... Allerdings hatten in den folgenden Jahren noch so einige damit ihre Probleme und so kam es hin und wieder zu den alten Worten. Vor einigen Jahren vergaben übrigens Michael und Kirk Douglas einen Oscar und Kirk Douglas bestand demonstrativ auf And the winner is..., ganz zur Belustigung der Gäste.
  • Während des 2. Weltkriegs herrschte auch in den USA Metallmangel. In den Jahren des Weltkriegs wurden deshalb Gips-Oscars verliehen, welche nach dem Krieg wieder ausgetauscht wurden.

Siehe auch


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