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Heldenplatz

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Heldenplatz in Wien

Der Heldenplatz ist ein historischer Platz in Wien, der zum Gelände der Hofburg gehört. Er ist in vielerlei Hinsicht symbolisch aufgeladen, nicht nur, weil der Bundespräsident im angrenzenden Teil der Hofburg und der Bundeskanzler am mit dem Heldenplatz verbundenen Ballhausplatz residieren. Ein sprichwörtlicher Begriff ist der Heldenplatz insofern, als Adolf Hitler 1938 vom Balkon der Neuen Burg aus den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich den auf dem Heldenplatz versammelten Massen verkündete.

Der Heldenplatz ist der äußere Burgplatz der Hofburg und wurde unter Kaiser Franz Joseph als Teil des Kaiserforums konzipiert, dieses wurde jedoch nie vollendet. Geplant war, einen rechteckigen Platz zu schaffen, der durch den Leopoldininischen Trakt, die Neue Hofburg, die Habsburgischen Sammlungen (Kunsthistorisches Museum und Naturhistorisches Museum) sowie von einem nie gebauten Pendant der Neuen Burg an der Stelle des Volksgartens zu schaffen. Der Platz zwischen den Museen ist heute als Maria-Theresien-Platz bekannt, weil dort die Statue Maria Theresias von Caspar Zumbusch steht. Die unverbaut gebliebene Nordwestseite bietet einen umfassenden Rundblick über die westliche Ringstraße mit Parlament, Wiener Rathaus und Burgtheater.

Eingemauertes Denkmal auf dem Heldenplatz

Der Name Heldenplatz kommt von den beiden Reiterdenkmälern, die beide von Anton Dominik Fernkorn (mit den Aufbauten von Eduard van der Nüll) stammen. Das ältere ist dasjenige Erzherzog Karls, das 1860 enthüllt wurde. Es diente zur militärischen Glorifizierung der Dynastie, zumal einer ihrer Angehörigen hier als Feldherr gefeiert wird. Kurz vor der Enthüllung des Denkmals musste sie allerdings die demütigende Niederlage von Solferino hinnehmen. Das Denkmal ist insofern ein Wunderwerk, als das Pferd im Aufspringen darsgestellt ist, so dass nur die beiden Hinterbeine den Sockel berühren. Inspiriert ist das Denkmal vom bekannten Schlachtenbild Johann Peter Kraffts. 1865 wurde auch das Pendant fertiggestellt, die Reiterstatue Prinz Eugens, die kurz vor der Niederlage von Königgrätz enthüllt wurde. Nach Schlaganfällen Fernkorns wurde es von Schülern vollendet. Die technische Perfektion des Erzherzog-Karl-Denkmals wurde nicht mehr erreicht, hier berührt auch der Schwanz des Pferdes den Sockel.

Die zunehmende Zahl der Bombenangriffe auf Wien während des Zweiten Weltkrieges führte dazu, dass die beiden Denkmäler zum Schutz vor Bombensplittern eingemauert wurden. Zur Erinnerung daran wurden anlässlich 60 Jahre Kriegsende beide Denkmäler zwischen dem 12. März und dem 8. Mai 2005 mit ziegelförmigen Kunststoffplatten abgedeckt.

Vom 8. Mai bis 18. September 2005 läuft das Nachfolgeprojekt. Um die in der Nachkriegszeit kargen Rationen aufzubessern, wurde jedes frei liegende Stück Erde in einen Gemüsegarten umgewandelt und so auch hier auf dem Heldenplatz. Um daran zu erinnern, wurde ein Stück Grünfläche nahe dem Burgtor in einen Gemüsegarten umgewandelt.


Den Abschluss des Heldenplatzes bildet das Äußere Burgtor, das 1824 von Peter Nobile gestaltet wurde und als Denkmal für die Soldaten der Napoleonischen Kriege gedacht war. Heute dient es allgemein als Denkmal für die Gefallenen im Krieg und auch im Bürgerkrieg. Das Innere des Baus ist nur im Rahmen staatlicher Zeremonien zugänglich.

Mit dem Heldenplatz ist der Ballhausplatz verbunden, er befindet sich zwischen Leopoldinischem Trakt und Bundeskanzleramt. Letzteres stammt von Johann Lucas von Hildebrandt und ist seit dem späten 18. Jahrhundert ein zentraler politischer Ort.

Der Heldenplatz ist also ein Ort, in dem sich die Österreichische Geschichte beispielhaft darstellt, und an dem sich auch die Illusionen und Irrwege der jüngeren Geschichte spiegeln.

Der Heldenplatz wird oft im Zusammenhang mit dem Auftreten Adolf Hitlers nach dem Anschluss an Deutschland genannt. Aus diesem Grund organisiert besonders SOS Mitmensch viele Veranstaltungen am Heldenplatz.