Pfarrkirche St. Peter und Paul (Görlitz)
Kirchen in Görlitz (auch Sakralbauten genannt) gibt als Liste einen kurzen Überblick über die Geschichte, Baustil und weitere Besonderheiten. Eine Zuordnung zu den Kirchengemeinden in Görlitz erfolgt auf den folgenden Seiten. Die Dreifaltigkeitskirche, Frauenkirche, Peterskirche und das Heilige Grab sind zu festgesetzten Zeiten geöffnet.
Auferstehungskirche in Görlitz-Weinhübel
Der Bau liegt unmittelbar am Grenzfluß Neiße und wurde erstmals 1337 urkundlich erwähnt. Als barocke Dorfkirche erbaut, vertritt sie den typischen Baustil für diese Gegend.
Christuskirche in Görlitz-Rauschwalde
Sie ist der jüngste eigenständige Kirchenbau in Görlitz. Erbaut im Jahre 1938 von dem bekannten evangelischen Kirchenarchitekten Otto Bartnig.
Dreifaltigkeitskirche
Um 1200 wird die Stadt Görlitz durch Siedler aus Franken und Thüringen gegründet. In der Ost-West-Ausdehnung reicht der Ort von der Neiße bis zur Einmündung der heutigen Brüderstraße auf dem Obermarkt.
1234 beginnen die Mönche des Franziskanerordens vor den Toren der Stadt mit dem Bau des Klosters und der Kirche. Grund und Boden stiftet das Adelsgeschlecht der Wirsynge. 21. August 1245, am Montag nach Maria Himmelfahrt (15. August), weiht Bischof Conrad von Meißen die Kirche zu Ehren der Jungfrau Maria und des Heiligen Franziskus von Assisi. Fortan soll die Feier der Kirchweihe (Kirmes) immer am Montag nach dem 18. August stattfinden - bis in das 20. Jahrhundert hinein gleichzeitig der Beginn des Görlitzer Kirmesmarktes.
Die ursprüngliche Mönchskirche war eine einfache Saalkirche. Zwischen 1371 und 1381 wurde die spätromanische Apsis durch den gotischen Chor ersetzt. Er ist das älteste Bauwerk dieser Stilepoche in Görlitz. Aus dieser Bauzeit stammt auch der älteste Görlitzer Grabstein in der Barbarakapelle.
1715 wurde die Kirche der heiligen Dreifaltigkeit gewidmet.
Sehenswert
Besonders sehenswert sind folgende Objekte:
- Skulptur „Christus in der Rast“
- Grablegungsgruppe Hans Olmützers von 1493
- Altar von Rodewitz
- Altar der „Goldenen Maria“
- Chorgestühl
Frauenkirche
Die Frauenkirche ist in der Mitte des 15. Jahrhunderts als dreischiffige Hallenkirche mit langgestrecktem Chor und anmutiger spätgotischer Einwölbung errichtet worden. Sie lag vor den Toren der mittelalterlichen Stadtbefestigung und stand in ihrer Bedeutung immer im Schatten der älteren Stadtkirchen.
Im Zuge des Wachstums der Gemeinde und des daraus erfolgten baulichen Aufschwunges zu Beginn des 20. Jahrhunderts war sie in unvorteilhafter Umklammerung durch die modernen Kaufhausbauten jener Zeit. (Heute befindet sich immer noch in diesem Jugendstilhaus eine bekannte Kaufhauskette.)
Heute steht die Frauenkirche im Herzen der Stadt. Sie dient als Gottesdienst- und Ausstellungskirche.
Sehenswert
Besonders sehenswert sind folgende Objekte:
- Figürliche Steinmetzarbeiten aus der Erbauerzeit
- Westempore mit Maßwerk
Heilig-Kreuz-Kirche
Erbaut wurde die Kirche für die erste katholische Gemeinde nach der Reformation in den Jahren 1850 bis 1853 nach den Plänen des Schinkel Schülers August Soller.
Das Äußere ist vorwiegend aus Naturstein im neubyzantinischen Stil erbaut und greift den Rundbogenstil auf.
Nach umfassender Restaurierung konnte im Mai 1995 die Altarweihe vollzogen und die Kirche erneut in den gottesdienstlichen Gebrauch genommen werden
Sehenswert
Besonders sehenswert sind folgende Objekte:
- Innenraum mit Rundbogen
Heiliges Grab
Das Heilige Grab, auch Lausitzer Jerusalem genannt, ist eine Stätte von europäischer Bedeutung. Sie gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Görlitz rückt damit auch als Wallfahrtsort in den Blickpunkt. Es ist die originalgetreueste Abbildung des mittelalterlichen Heiligen Grabes in Jerusalem.
Auf der spätmittelalterlichen Anlage als Landschafts- und Architekturensemble errichtet, entstand in symbolischer und bedeutungsvoller Verflechtung, wie sie in Deutschland erst seit dem 18. Jahrhundert nachweisbar ist, die Doppelkapelle des Heiligen Kreuzes, die originalgetreue Nachbildung des maurisch-romanischen Heiligen Grabes und die Salbungskapelle mit einer Skulptur von Hans Olmützer errichtet.
Bezeichnungen wie Jüngerwiese, Kidrontal und Ölberg machen deutlich, wie sehr die Anlage als religiöses Gesamtkunstwerk verstanden werden sollte.
[1], Nachbildung des Heiligen Grabes in Jerusalem
Sehenswert
Besonders sehenswert
- ist die gesamte Komposition: hier ist Golgatha, die Richtstätte, für uns heute ein Ort der Andacht, Besinnung und Versöhnung.
- Separat zu begehen ist in der warmen Jahreszeit der benachbarte Ölberggarten.
Hoffnungskirche in Görlitz-Königshufen
Dieser Bau ist aus einem Braunkohlenabbaugebiet in die Neubausiedlung Königshufen in Görlitz umgesetzt worden. Für die damalige DDR ein ungewöhnlicher Vorgang, der besonders durch das überaus wertvolle Interieur des 18. Jahrhunderts gerechtfertigt war. Die Übergabe erfolgte am 1. Juni 1998, 10 Jahre nach der Endwidmung in Deutsch-Ossig, an eine Gemeinde, die viele Jahre in einem ausgedienten Zirkuswagen ihre Heimstatt hatte.
Sehenswert
Besonders sehenswert sind die
- Bildhauerarbeiten eines Caspar Gottlob von Rodewitz, aus dessen Werkstatt Kanzelaltar, Beichtstuhl, Taufengel und wichtige Details der weiteren Ausstattung stammen.
- prachtvollen Rokokomalerei, die von Restauratoren und Handwerker übertragen wurden
Kapelle der Evangelisch-Reformierten Gemeinde
Das Gotteshaus wurde 1877 geweiht. Die Fassade ist betont schlicht gehalten. Sie ist mit neogotischen Formelementen versehen. Die Empore ist aus der Entstehungszeit, die Kanzel wurde 1910 errichtet.
Kreuzkirche
Der Dresdner Architekt Rudolf Bitzan ließ den Bau von 1913 bis 1916 erbauen. Die Innenausstattung ist vollständig erhalten. Mit seiner modernen Formensprache wendet er sich bewußt vom Historismus ab, ohne jedoch auf traditionelle Strukturelemente zu verzichten.
Sehenswert
- Der Kirchenturm kann bestiegen werden
- Es ist ein Kirchencafé eingerichtet
Lutherkirche
Die Kirche wurde 1901 geweiht und war die erste evangelisch-lutherische Kirche nach der Reformation. Stilistisch nimmt der Bau Bezug auf die Kaiserdome am Rhein. Die Fassade ist aus rotem Ziegel mit verschiedenfarbigen Dekoreinlagen aus Glasursteinen.
Sehenswert
Besonders sehenswert ist die
- hochwertige Innenaustattung und -ausgestaltung, die in seltener Vollständigkeit erhalten ist.
Nikolaikirche
Das Gotteshaus wurde im Spätmittelalter als Hallenkirche neu errichtet. Die Vorgängerbauten sind immer wieder durch Brand und Kriegseinwirkungen zerstört worden. Ihre Grundmauern lassen sich bis ins Jahr 1100 zurück datieren. 1925 wurde der Innenraum im Stil des Expressionismus zur Gedächtnisstätte der Gefallenen des 1. Weltkrieges ausgebaut.
Sehenswert
- Die Kirche dient heute als Ausstellungsgebäude.
- Neben der Kirche ist das Gelände des alten Nikolaikirchhofes, auf dem sich das Grab Jakob Böhmes (1575-1624) befindet, dem bekannten Schuhmacher und Theosophen aus Görlitz.
- Angrenzend daran befindet sich der städtische Friedhof. Hier befindet sich neben den repräsentativen Gruftanlagen von Görlitzer Geschlechtern des 19. und 20. Jahrhunderts, das Grab der Minna Herzlieb, einst dem geheimen Rat von Goethe in großer Liebe verbunden.
Pfarrkirche St. Peter und Paul
Kurz Peterskirche genannt, thront sie über dem Neißetal und beherrscht durch ihr kupfergedecktes Hochdach und das weithin sichtbare Turmpaar den historischen Altstadtbereich. Das Gebäude entstand im 15. Jahrhundert und ist ein Folgebau einer dreischiffigen Pfeilerbasilika (1230). Das Langhaus ist als fünfschiffige, spätgotische Hallenkirche zwischen 1423-1497, die beiden 84m hohen Türme zwischen 1889-1891 erbaut worden. Unter dem Hallenchor liegt die Georgenkapelle als Unterkirche. Das barocke Inventar des Innenraumes ist vor allem nach einem Brand im Jahr 1691 entstanden und erstrahlt seit der 1992 abgeschlossenen Restaurierung in neuem Glanz.
Wahrzeichen der Stadt.
Sehenswert
Sehenswert ist im Innenraum vor allem
- der Prospekt der 1703 von Eugenio Casparini fertiggestellten Sonnenorgel. Seit 1997 verfügt sie über ein neues klingendes Werk der Mathis Orgelbau AG Nöfels (Schweiz).
St. Jakobus-Kirche
Der Sakralbau ist ab 1898 in Ziegelbauweise in der Struktur einer dreischiffigen Hallenkirche errichtet worden. Sie überragt weithin sichtbar, durch ihren Standort auf einer Anhöhe, die umliegende Bebauung. Im neogotischen Sil erbaut, finden sich im Innenraum Fragmente von bauzeitlichen Ausmalungen und ornamental verwendete Glasurziegel.
Sehenswert
- Es besteht die Möglichkeit, den Turm zu besteigen.
Synagoge
Von 1909 bis 1911 ließ die jüdische Gemeinde in eindrucksvollen Jugendstilformen ihr Gotteshaus, die Görlitzer Synagoge erbauen. Sie erlitt in der Progromnacht des 9. November 1938 nur leichte Beschädigungen. 1963 hat die Stadt Görlitz die Synagoge angekauft und zum Kulturdenkmal erklärt. Da sie der Witterung ohne Pflege ausgesetzt war, verfiel sie in der folgenden Zeit zur Ruine. 1988 wurde eine Gedenktafel für die jüdischen Opfer, insbesondere aus der Zeit des Nationalsozialismus, angebracht. 1991 wurde sie auf Beschluß des Sächsischen Landtages und des Görlitzer Stadtparlaments baulich gesichert.
Es hat sich ein Förderverein gegründet, um darüber zu befinden, ob das Gebäude als Europäisches Bildungs- und Informationszentrum (EBIZ) ausgebaut werden soll. Dabei könnten neben hochqualifizierten Spezialisten auch Auszubildende aller Baugewerke eingesetzt und für ihre künftige berufliche Laufbahn qualifiziert werden. Zwischenzeitlich steht der Raum als "bespielbare Baustelle" für Konzerte, Kongresse und politische Foren zur Verfügung. Auch der Pflege jüdischer Tradition und Kultur ist das künftige Bildungszentrum gewidmet.
Weblinks
[2], Nachbildung des Heiligen Grabes in Jerusalem