Schlachtschiff
Als Schlachtschiffe bezeichnet man die jeweils stärksten Kriegsschiffe einer Ära, so z. B. die Linienschiffe des Segelzeitalters. Speziell meint man aber die Großkampfschiffe des 20. Jahrhunderts mit ihrer Wasserverdrängung von bis zu 70.000 t. Schlachtschiffe waren stärker gepanzert und besser bewaffnet als alle anderen zeitgenössischen Schiffe.
Während des 1. Weltkrieges waren diese schwimmenden Festungen mit ihren manchmal bis zu 2.500 Mann starken Mannschaften die Herrscherinnen der Meere. Diese Schiffe hoben sich von den Linienschiffen des ausgehenden 19. Jahrhunderts dadurch ab, dass die bisher übliche Zahl von 6 Hauptgeschützen (28-30,5 cm) in 2-3 Türmen auf 10-14 Geschütze (28-34,3 cm) in bis zu sieben Türmen erhöht und die Kolbendampfmaschinen durch Dampfturbinen ersetzt wurden. Das erste Schiff mit einer solchen Konfiguration war HMS Dreadnought (siehe auch Dreadnought). Später wurden die ersten 38-cm-Konzepte (Superdreadnought) verwirklicht (HMS Warspite). Ein beispielloses Wettrüsten setzte ein, das in seinen Ausmaßen nur vom Kalten Krieg in den Schatten gestellt wurde.
Im 2. Weltkrieg zeigte sich allerdings, dass Schlachtschiffe unzureichend gegen Flugzeuge geschützt waren. Die Verluste der Bismarck und der 68.000 Tonnen schweren Yamato (9 45,7 cm, 12 15,2 cm)sind gute Beispiele. So wurden Schlachtschiffe nach dem 2. Weltkrieg in den meisten Marinen der Welt ausgemustert. Lediglich die USA unterhielten noch eine Zeit lang vier alte Schlachtschiffe aus dem Weltkrieg als Abschreckung gegen die schweren Kreuzer der Sowjetunion. Nach dem 2. Golfkrieg wurde das letzte Schlachtschiff der USA ausgemustert. Damit war die Ära der Schlachtschiffe beendet. Heute dominieren kleine Fregatten, Kreuzer und Flugzeugträger die Meere.