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QuickTime

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QuickTime ist eine von der Firma Apple entwickelte Multimedia-Architektur, für Windows und Mac OS. Diese besteht im Kern aus drei Elementen: dem Framework, dem API und dem Dateiformat. Basisanwendungen die auf diese Architektur aufbauen, sind z.B. der QuickTime Player, der QuickTime Broadcaster oder der QuickTime Streaming Server.

QuickTime wird irrtümlicherweise zumeist auf den QuickTime Player reduziert. Dabei arbeitet es als zugrunde liegender technologischer Unterbau in zahlreichen Applikationen (Mac und Windows) wie z.B. Adobe Premiere, Emagic Logic Audio, Optibase Media 100, Apple iTunes oder Final Cut Pro.


Allgemeine Informationen

Die QuickTime-Architektur ermöglicht es, dass ein kompletter Produktionsprozess (Capturing & Import, Syncronisation, Composing & Effekte, Kompression & Export, Auslieferung und Wiedergabe) vom Anfang bis zum Ende auf einer einzigen Medienplattform durchgeführt werden kann. Dazu verfügt QuickTime über ein umfangreiches Repertoir an Manipulations- und Interaktionsmöglichkeiten mit einer Vielzahl unterschiedlichster Medientypen (Audio, Video, Animation, Text, Grafik, 3D, VR, MIDI, Flash, SMIL, Links, Streams, Skins, uvm.).

QuickTime eignet sich auch besonders als Umgebung für die Verarbeitung und Wiedergabe von MPEG-4-Dateien und -Inhalten, da dieser Standard in QuickTime integriert wurde, aber auch Teile von QuickTime (wie z.B. das Dateiformat) in den MPEG-4-Standard übernommen wurden. Zudem existieren diverse Techniken (SMIL, HTML, Flash, Java, JavaScript, etc.), mit welchen ein QuickTime-Movie mit (interaktiver) Steuerung ausgestattet werden kann.

QuickTime ist geeignet, um Video- und Audiodateien über Internetseiten zu verbreiten, da es über Komprimierungs- und Streamingeigenschaften verfügt. Für das Streaming gibt es den QuickTime Streaming Server und die kostenlose OpenSource Variante Darwin Streaming Server für Windows, Linux und Solaris. Beide Streaming-Server unterstützen sowohl QuickTime- als auch MPEG-4-Inhalte.

Die klassische Endung einer QuickTime-Datei ist .mov. Das QuickTime-Framework vermag aber auch diverse andere Mediendateien (AVI, FLC, DV, MPG, MIDI, MP3, Flash, u.v.m.) zu verarbeiten und ist durch sein Plug-Ins-System um beliebige Medienarten und -Dateien (z.B. auch WMA/WMV) erweiterbar. QuickTime kann auch so genannte QuickTime-VR-Panoramen darstellen. Dies ist eine von Apple entwickelte Technologie, mit der es möglich ist einen dreidimensionalen Raum zu simulieren und zu verknüpfen.

Geschichte

QuickTime 1.0 wurde am 25. Juni 1990 zum ersten Mal für die Macintosh-Plattform veröffentlicht. Damit begann auch für für Windows und Macintosh die Multimedia-Ära, welche durch den Commodore Amiga eingeläutet worden war. In Briefmarkengröße (156 x 116) konnten jetzt auch auf diesen beiden Plattformen digitale Videos ohne zusätzliche externe Hardware abgespielt werden. Die Bildrate betrug damals ungefähr 10 Bilder pro Sekunde. Dies war eine kleine Sensation, zumal damals viele Anwender noch mit monochromen Monitoren arbeiteten.

Der Siegeszug von QuickTime erfolgte mit der rasanten Verbreitung der CD-ROM. Auf ihr konnten mit QuickTime multimediale und plattformübergreifend Videoinhalte veröffentlicht werden.

Bis Version 3 wurde QuickTime auch für IRIX (SGI) und Solaris (Sun Microsystems) entwickelt, danach jedoch eingestellt. Seither wurde von Mitgliedern der OpenSource-Gemeinschaft verschiedene Versuche (Quicktime 4 Linux, OpenQuicktime, OpenQTJ, etc.) unternommen das QuickTime-Framework auch auf Linux zu portieren.

Die International Organization for Standardization entschied sich 1998, im Rahmen ihrer Suche nach einem flexiblen und offenen Dateiformat als Basis für das Dateiformat von MPEG-4, für das QuickTime-Format.

QuickTime wird häufig zum Streaming von Audio- und Videosequenzen im Internet genutzt. Die Ausbreitungsrate liegt bei etwa 10 Mio. Downloads pro Monat. (Stand: Januar 2005)

Aktuelle Versionen

  • Mac OS X: QuickTime 7.0.2 (Juli 2005)
  • Windows: QuickTime 6.5.2 (2. Mai 2005)
  • Windows: QuickTime 7.0 Preview 2 (Juli 2005)

Alternative Versionen

Bis Version 3 wurde QuickTime auch für Irix (SGI) und Solaris (SUN) entwickelt und bereitgestellt.

Unterstütze Formate und Codecs

Unterstützte Video-Codecs

  • Animation
  • Apple BMP
  • Cinepak
  • Component Video
  • DV NTSC und PAL
  • DVC Pro PAL
  • Graphics
  • H.261
  • H.263
  • Microsoft OLE
  • Microsoft Video 1
  • Motion JPEG A und B
  • MPEG-4
  • Photo JPEG
  • Planar RGB
  • Sorenson Video 2 und 3
  • H.264 (= MP4-AVC; MP4 Part 10; ITU H.26L)
  • ...

Unterstützte Video-Dateiformate

  • ISO MPEG-1
  • ISO MPEG-2 (PlugIn)
  • ISO MPEG-4
  • Microsoft AVI
  • Microsoft WMV (PlugIn)
  • Shockwave Flash
  • AutoDesk FLC
  • Motion Data AMC
  • On2 VP3 (PlugIn)
  • Streambox ACT (PlugIn)
  • Kaydara FBX (PlugIn)
  • Sony VDU
  • DV, DVC
  • Sony DVCam
  • Panasonic DVCPro
  • ...

Unterstützte Audio-Codecs

  • 24-Bit Integer
  • 32-Bit Integer
  • 32-Bit-Floating Point
  • 64 Bit Floating Point
  • ALaw 2:1
  • Apple AU
  • IMAC 4:1
  • MACE 3:1, 6:1
  • MS ADPCM
  • QDesign Music 2
  • Qualcomm PureVoice
  • MP3
  • AIFF / Wave
  • AAC
  • Apple Lossless
  • ...

Unterstützte Audio-Dateiformate

Unterstützte Grafikformate

Komplette Liste der von QuickTime 7 unterstützten Formate.

QuickTime als professionelle Produktionsplattform

QuickTime dient unter Mac OS X als systemweite Plattform für die Multimediaproduktion. Besonders deutlich wird dies bei den Programmen Final Cut Pro, DVD Studio Pro und Apple Motion, die alle auf QuickTime basieren. Auch Multimedia-Autorensysteme und Audio-/Videoprogramme (Mac und Windows) verwenden teilweise (wie z.B. Macromedia Director, Adobe GoLive, Premiere, AfterEffects) oder ausschließlich (wie Tribework iShell, LiveStage Pro) die QuickTime-Technologie.

Literatur

  • Frank Kastenholz, Michael Vogt: QuickTime 6., Galileo Design, 1. Auflage 2003