Julius Seitz
Erscheinungsbild



Julius Seitz (* 27. Oktober 1847 in Külsheim; † 24. Mai 1912 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
Der Sohn eines Vergolders begann seine Studien am 9. Januar 1868 an der Münchner Kunstakademie,[1] bevor er sich auf einen längeren Aufenthalt nach Rom begab. Nachdem er sich in Freiburg niedergelassen hatte, gingen zahlreiche Grabdenkmäler aus seiner Werkstatt hervor. Zudem führte er den Fassadenschmuck mehrerer Kirchen aus, darunter die in Eberbach und jene des Klosters zum heiligen Grabe in Baden-Baden (1895[2]).[3]
Werke (Auswahl)
Werke außerhalb Freiburgs:
- Rom: Grabdenkmäler für Augustin Theiner († 1874)[4] und Robert von Lichnowsky († 1879) sowie Relief der heiligen Familie auf dem deutschen Friedhof[5]
- Statue des Thomas von Aquin[3]
- St. Peter im Schwarzwald: Bertholdsbrunnen mit Ornamenten von August Müssle (1902)[6]
- Heidelberg: Freigruppe Pietà unter dem Kreuze (1905) in der Jesuitenkirche
- Waldkirch: Maria Immaculata nach einem Vorbild von Franz Xaver Kraus für den Alten Marienbrunnen (1905)[7]
- Frauenburg: Portrait von Nikolaus Kopernikus und heliozentrisches Planentenbild für Kopernikus-Denkmal von Max Meckel [8]
Werke in Freiburg
- Porträtstatue des Erzbischofs Hermann von Vicari im Münster[3]
- Neue Brunnenschale für den Bertoldsbrunnen (1888)[9]
- Bronze-Statuen der Kaiser Heinrich V. und Friedrich Barbarossa auf der Kaiserbrücke in der Kaiser-Joseph-Straße (zwischen 1899 und 1902, 1942 zur Metallspende abmontiert und nie zurück transportiert)[10]
- Marienbrunnen in Unterlinden (1890, nachdem sich 1869 aus Angebot von Josef Alois Knittel nichts ergeben hatte)[11]
- Allegorien von Handwerksberufen an der Fassade der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule (1902−1905, mit August Müssle)[12]
- Sandsteinrelief Guter Hirte über der Erlöserkirche und Grabdenkmal für deren Stifterin Betti Fischer[13]
- Gedenktafel für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 (1900) im Eingangsbereich des neuen Rathauses.
- Relief Christus heilt einen blinden Jungen (1907) am Blindenheim in der Karlstraße.
- Merkurfigur, Giebel Kaiser-Joseph-Straße 243 (ca. 1904)[14]
- Schlusssteine mit figürlichen und heraldischen Motiven im Innenraum, Herz-Jesu-Figur mit Portraitbüste des Architekten Max Meckel im Hauptgiebel, Evangelisten-Symbole an der südlichen Querschiffrose der Herz-Jesu-Kirche.[15]
- Medaillon Friedrich Ludwig Jahn, Eingang Turnhalle Friedrich-Gymnasium[16]
Grabmale auf dem Hauptfriedhof Freiburg im Breisgau
- Heinrich Maas, erzbischöflicher Kanzleidirektor (1901)
- Hans-Joachim Selz, Relief aus Stein
- Hermann Herder, Reliefplatte aus Metall
- Familie Glimmer, Reliefplatte aus Metall
- Betty Thomas, Olga Thomas, Dr. Friedrich Thomas und der Professoren Karl Thomas und Ludwig Thomas, Reliefplatte aus Metall
- Wilhelm Würth, 'Pax-Engel (aus weißem Stein gefertigte Engelsfigur vor schlichtem Steinkreuz)
Weiterführende Literatur
- Thieme-Becker, Band 30, 1936
- Michael Klant: Künstlerfürst in der Provinz. Der Bildhauer Julius Seitz. In: Skulptur in Freiburg. Kunst des 19. Jahrhunderts im öffentlichen Raum, hg. v. Michael Klant, Freiburg 2000, S. 181–185 ISBN 3-922675-77-8
- Richard Schindler: Denkmalschutz durch Grabmalpatenschaft. Skulpturen von Julius Seitz (1847 - 1912) in Freiburg im Breisgau, Selbstverlag, Freiburg 2006
Einzelnachweise
- ↑ Matrikel AdBK München: Julius Seitz, Zugriff am 15. Februar 2010
- ↑ Klosterschule vom Heiligen Grab staatlich anerkanntes Gymnasium in Baden-Baden: Die Geschichte der Klosterschule, Zugriff am 15. Februar 2010
- ↑ a b c Leonard Korth: Die Pflege der Bildenden Kunst in der Gegenwart. In: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten, hg. v. Badischen Architecten- und Ingenieur-Verein, Freiburg 1898, S. 604
- ↑ Johann Friedrich von Schulte: Theiner, Augustin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 674–677.
- ↑ Albrecht Weiland: Der Campo Santo Teutonico in Rom und seine Grabdenkmäler. Band I, Herder, Freiburg im Breisgau 1988, ISBN 3451208822, S. 576 und 776, Abbildungen 91 und 142
- ↑ Karl Schmid; Hans Schadek;: Die Zähringer. 2, Anstoss und Wirkung Thorbecke, Sigmaringen 1986, ISBN 3799570411, S. 371
- ↑ Eberhard Weiß: Brunnen-Sanierung beendet: Marias Hände segnen wieder. Der alte Marienbrunnen am Chorregentengässli ist dank Spenden nun in neuem Glanz zu sehen, Badische Zeitung vom 9. Oktober 2008, Zugriff am 12. September 2010
- ↑ Werner Wolf-Holzäpfel: Der Architekt Max Meckel 1847−1910. Studien zur Architektur und zum Kirchenbau des Historismus in Deutschland, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2000. ISBN 3-9337-8462-X, S. 289
- ↑ Friedrich Kempf: Oeffentliche Brunnen und Denkmäler. in: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten, H. M. Poppen & Sohn, Freiburg 1898, S. 487
- ↑ Hans Sigmund: Freiburg: Einst von bronzenen Kaisern flankiert, Badische Zeitung vom 15. September 2008, Zugriff am 8. Februar 2010
- ↑ Hermann Mayer: Unterlinden in Freiburg. In: Schau-ins-Land 61 (1934), S. 78-84; hier S. 80f.
- ↑ Hans Sigmund: Gertrud-Luckner-Gewerbeschule in der Kirchstrasse, Badische Zeitung vom 13. März 2008, Zugriff am 4. März 2010
- ↑ Hans Sigmund: Erlöserkirche beim Alten Friedhof gibt es seit 1895, Badische Zeitung vom 12. Juni 2006, Zugriff am 8. Februar 2010
- ↑ Badische Zeitung, 04. August 2008, Ein Bischofsstab als Straßenbeleuchtung. WIEDERSEHEN! 1904 begann die Vita des Bekleidungshauses Bollerer, erst Partner und dann Nachfolger der Firma Rumöller, in der Kaiser-Joseph-Straße 243
- ↑ Werner Wolf-Holzäpfel: Der Architekt Max Meckel 1847−1910. Studien zur Architektur und zum Kirchenbau des Historismus in Deutschland, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2000. ISBN 3-9337-8462-X, S. 177
- ↑ Ute Scherb: Wir bekommen die Denkmäler, die wir verdienen. Freiburger Monumente im 19. und 20. Jahrhundert, Freiburg 2005, ISBN 3-923272-31-6, S. 131, Fn. 189
Weblinks
Commons: Julius Seitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Seitz, Julius |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
| GEBURTSDATUM | 27. Oktober 1847 |
| GEBURTSORT | Külsheim |
| STERBEDATUM | 24. Mai 1912 |
| STERBEORT | Freiburg im Breisgau |