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Luís Martins de Souza Dantas

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Luís Martins de Souza Dantas (* 1876 in Rio de Janeiro, † 1954 in Paris) war ein brasilianischer Diplomat.

Leben

Als brasilianischer Botschafter in Frankreich rettete Dantas während der deutschen Besetzung Frankreichs viele Verfolgte des Naziregimes durch die Verteilung von Visa. Dabei folgte Dantas nicht den von der brasilianischen Regierung vorgegebenen Regeln. Zwischen Juni und Dezember 1940, als Souza Dantas untersagt wurde, weiterhin Visa auszustellen, verteilte er über 500 Visa an die Verfolgten. Selbst nach dem Verbot verteilte Souza Dantas weiterhin nun zurückdatierte Visa. Am 10. Dezember 2003 wurde er von der Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet.

Nach seiner Pensionierung wurde Souza Dantas gebeten, die brasilianische Delegation bei der ersten Generalversammlung der Vereinten Nationen zu leiten. Er war der erste Brasilianer, der vor den Vereinten Nationen sprach.

Ehrungen

  • In der Nationalbibliothek Brasiliens wurde die Bibliothek Luís Martins de Souza Dantas eingerichtet, die sich der Exilliteratur widmet.
  • Israel brachte Souza Dantas zu Ehren eine Briefmarke heraus.

Durch Visas von Souza Dantas Gerettete

Literatur

  • Fabio Koifman: Quixote nas Trevas. Sao Paulo 2002.