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Branchweiler

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Lage Neustadts in Rheinland-Pfalz

Der Branchweilerhof ist ein Viertel der pfälzischen Stadt Neustadt an der Weinstraße (Bundesland Rheinland-Pfalz).

Das Stadtviertel liegt südöstlich des Stadtkerns und südlich des Speyerbachs. Der Name stammt von einem ehemaligen Gutshof, der dort Jahrhunderte hindurch betrieben wurde und mit umliegenden Gebäuden einen Weiler bildete.

Geschichte

Anfänge

Der erste urkundliche Nachweis des Branchweilerhofes, damals „Brunchwilre“ genannt, geht auf das Jahr 1190 zurück; in einer Urkunde aus dem Jahre 1225 ist das Gehöft als „Branchvillare“ verzeichnet. Aus der Bezeichnung „Weiler“ lässt sich schließen, das schon damals der eigentliche Hof von weiteren Gebäuden umgeben war.

Musik

Musik im Stadtviertel Branchweilerhof wird groß geschrieben nicht nur die Prominenten Musikern sondern auch die nicht so bekannten Künstler sind hier sehr beliebt. Es gibt hier die Unterschiedlichsten Musik Richtungen von Rock bis Pop Musik von Reaggy bis Hip Hop. Besonderst Hip Hop bzw Rap ist im Stadtviertel sehr beliebt ,,Neustadt Rap Nr 1,Ugm und M.R.D,, sind wohl die Bekanntesten Underground Rapper der Stadt

M.R.D

M.R.D (Musik Regiert Dich) ist ein Deutscher Underground Rapper der beim Label Tighte Angelegenheiten Records unter Vertrag steht.

UGM

Ugm ist ein weiterer Underground Rapper aus Neustadt an der Weinstraße. Über ihn ist nicht so viel bekannt aber er hat viele Features headjot und Seko

Dies sind die Beiden Bekanntesten Underground Rapper Neustadt´s

Heute

Branchweiler - oder "Neustadt-Ost", wie der Stadtteil früher hieß - ist geprägt als Wohnquartier für mittlere und einfache Bürgerschichten.

Insbesondere durch den Zuzug von Immigranten aus den osteuropäischen Staaten nach dem Fall der Mauer am Ende des 20. Jahrhunderts, begann eine starke Segregation im Wohnquartier.


Die Wohnblocks der Neusatz- und Allensteiner Straße wurden in den 70er Jahren erbaut.

Durch die öffentliche Förderung der Gebäude und die damit verbundene, geringe Miete, bot sich das Quartier bald für einkommensschwächere Bevölkerungsschichten an. Nach und nach entwickelte sich eine Abschottung gegen die umgebenden Wohnviertel. Durch den Zuzug vieler ausländischer Mitbürger wurde diese Tendenz noch verstärkt.

Vor Beginn der baulichen Maßnahmen durch die WBG war das Quartier geprägt durch tägliche Vandalismusschäden und eine sehr hohe Mieterfluktuation. Über das gesamte Stadtgebiet hinaus hatte sich das Wohnquartier einen unrühmlichen Ruf erworben.

Spital

1275 ließ Pfalzgraf Ludwig der Strenge beim Branchweilerhof ein Spital für das noch junge Neustadt erbauen; in jener durch Seuchen gefährdeten Zeit war man bemüht, solche Häuser möglichst abseits von größeren Ansiedlungen zu errichten. Pfalzgraf Johann Casimir überließ 1578 die Nutznießung des Branchweilerhofes der Neustadter Universität Casimirianum; aus dem Hofertrag waren ihr jährlich 11 Fuder Wein und 300 Malter Getreide zu zollen.

Im Jahre 1597 wurde der große Mittelbau mit dem Turm auf den alten Fundamenten des Hofes neu erbaut. Der Treppenturm mit dem Renaissanceportal, das eine Höhe von 2,50 m und eine Breite von 1 m aufweist, ist mit Rundstäben profiliert, die sich an den Ecken überschneiden. Das Portal hat einen Aufsatz mit großer Muschel und Rosetten. Darüber eingemauert ist eine Renaissance-Adikula mit zwei Säulchen aus rotem Sandstein, die stark beschädigt sind. Folgende lateinische Inschrift befand sich hier, die den Kurfürsten Friedrich IV. betraf:

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Mennoniten

1671 ließen sich aus der Schweiz vertriebene Mennoniten als „Temporalbeständer“, also als Pächter, hier nieder und bildeten eine mennonitische Gemeinde. Es waren zunächst drei Familien mit ihren Kindern: Fritz Dester und seine Frau Elisabetha, Jakob Weber und seine Frau Barbara sowie Daniel Stauffer und seine Frau Anna. Sie bearbeiteten die umliegenden Ländereien, die teilweise noch vom Dreißigjährigen Krieg her verödet waren. Nach elf Jahren war es den Siedlern möglich, den Branchweilerhof in Erbpacht zu übernehmen. Der Erbbestandsbrief vom 28. September 1682 war von Kurfürst Karl II. ausgestellt.

Im Jahre 1732 war die Gemeinde auf 25 Familien angewachsen. Erstmals 1740 und auch später gelegentlich beschuldigte man die Mennoniten, „heimliche Zusammenkünfte“ abzuhalten. Die Jesuiten in Neustadt, von 1700 bis 1773 Eigentümer des Hofgutes, stellten ihnen jedoch positive Zeugnisse aus, die vor allem ihren landwirtschaftlichen Eifer lobten und sich nur milde von ihren religiösen Gebräuchen distanzierten.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als das benachbarte Winzerdorf Winzingen ebenfalls nach Neustadt eingemeindet wurde, wuchs auch der Branchweilerhof mit der Stadt zusammen.

Die Mennonitengemeinde im Branchweilerhof besteht nach mehr als drei Jahrhunderten weiterhin.

Koordinaten: 49° 21′ N, 8° 10′ O