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Andrea del Castagno

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Unter dem Keutz sitzende Maria

Andrea del Castagno (Andrea di Bartolo di Bargilla; * um 1418 im Ortsteil Castagno von San Godenzo; † 19. August 1457 in Florenz) war ein italienischer Maler der Renaissance.

Leben

1440 erhielt Andrea den Auftrag, die Strafen der bei den Medici in Ungnade gefallenen bildlich festzuhalten. Dieser Karriereanfang brachte ihm Giovanni Ruccellais Lo Zibaldone zufolge den Spitznamen „Andrea der Gehängten“ ein. Seine frühesten erhaltenen Werke sind Fresken für San Zaccaria, Venedig, aus dem Jahre 1442. Er war am floreninisch-venezianischen Ideenaustausch beteiligt. Als Ideengeber für Andreas folgendes Werk kommen bei Betrachtung seiner Fresken für das Kloster San Apollonia (heute ein Castagno-Museum) unter anderen Domenico Veneziano und Piero della Francesca infrage. Ab 1444 wirkte er wieder hauptsächlich in Florenz. Dort entwarf er auch eines der Rundfenster der Kuppel der Santa Maria del Fiore. Er wurde Mitglied der Lukasgilde.

Das Letzte Abendmahl (1447)

Castagno stand in der Realismustradition Masaccios. Giorgio Vasari begeisterte sich später für Andreas Zentralperspektive und Darstellungen der perspektivische Verkürzung, etwa beim Hieronymus in der Corboli-Kapelle von Santa Annunziata. Seine Farbgebung war wohl eher unzureichend, doch verriet z.B. das „Letzte Abendmahl“ (1447, San Apollonia) sein ausgeprägtes Zeichentalent. Später stand Castagno unter dem Einfluss des Bildhauers Donatello.

Die Fresken berühmter Männer und Frauen aus der Villa Carducci sind von geradezu statuenhafter Wirkung. Sie wurden im 19 Jahrhundert aus der Villa abgenommen und nach Florenz gebracht, wo sie bis zum Hochwasser von 1966 im Refektorium (Cenacolo) des ehemaligen Klosters Sant'Apollonia zu sehen waren. Heute sind sie in der ehemaligen Chiesa San Pier Scheraggio zu sehen, einer Abteilung der Uffizien. Um 1455 entstandenen zwei Altarfresken in der Basilica della Santissima Annunziata. Zudem malte er in der Basilica dell’Osservanza in Siena die Quattro santi San Giovanni Battista, San Francesco, San Pietro, San Giovanni evangelista.

Giorgio Vasari berichtet im zweiten Teil seiner Biographien, Andrea habe Domenico Veneziano aus Neid an dessen Farbgebung getötet. Tatsächlich ist Domenico vier Jahre nach Andrea gestorben. Andrea starb vermutlich an der Pest.

Literatur

  • W.R. Deutsch: Andrea del Castagno. 1928
Commons: Andrea del Castagno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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