Markoldendorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 49′ N, 9° 46′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Northeim | |
Höhe: | 134 m ü. NHN | |
Einwohner: | ||
Postleitzahl: | 37586 | |
Vorwahl: | 05562 | |
Website: | [1] |
Markoldendorf ist ein Flecken im Stadtgebiet Dassel im Landkreis Northeim in Südniedersachsen (Deutschland).
Geografie
Markoldendorf liegt zwischen der Kleinstadt Dassel und Einbeck an den Flüssen Ilme und Bewer, die kurz nach Markoldendorf zusammenfließen. Das Gebiet wird vorwiegend landwirtschaftlich (Weidetäler; Raps, Rüben und Getreide), aber auch forstwirtschaftlich genutzt. Im Norden des Fleckens liegt der Steinberg, wo früher Erze abgebaut wurden.
Klima
Markoldendorf liegt in der Gemäßigten Klimazone. Deshalb liegen die langjährigen Durchschnittstemperaturen im Minimum an die 0° Celsius, im Maximum kaum über 20° Celsius. Für das Stadtgebiet Dassel hat der Deutsche Wetterdienst in einer Messreihe zwischen 1961 und 1990 einen Jahresniederschlag von 879 mm bestimmt, leicht über dem deutschen Durchschnitt. Die Winde kommen meist aus westlichen Richtungen.
Geschichte
Markoldendorf ist seit 1437 Flecken, war jedoch bis 1939 getrennt von der südlichen Ortschaft Oldendorf. Die Trennung fand an der Ilme statt, die als Grenze diente. Oldendorf jedoch ist der wesentlich ältere Ortsteil, der schon um 1000 als Gerichtsstätte genutzt wurde. Nebn diese Gerichtsstätte wurde ein Gotteshaus errichtet, die spätere Martinskirche. Die Lage der Ortschaft war günstig, denn sie lag direkt an dem Hellweg der bis nach Leipzig führte und eine Verbindung zwischen Ost- und Westdeutschland herstellte. 300 Jahre war das Alte Dorf der Ort des Gerichtes. Auch kirchlich entwickelte sich die Lage der Ortschaft positiv. Die Tempelherren zu Moringen zogen in das Ilmetal und bauten eine Wehrkirche in Oldendorf. Sie war der kirchliche Mittelpunkt des Ilmetals. Aus den umliegenden Dörfern zogen Bauern jedes Jahr zur Messe nach Oldendorf und so siedelten sich immer mehr Handwerker in Oldendorf an. Diese Siedling am Nordufer der Ilme wurde wegen ihrer neu erlangten Marktrecht 1315 Markoldendorp genannt. Neben den Marktrecht wurde Markoldendorf im 14. Jhd. auch die Braugerechtsamkeit zugesprochen. Damit erhilten sie die Freiheit Bier zu brauen, welches im Mittelalter Hauptnahrungsmittel war. Die neuen Privilegien des Dorfes wurden jedoch durch eine Zahlung von 10 Mark Einbeckscher Währung ermöglicht, die jedes Jahr gezahlt werden musste. Des Weiteren musste sich Markoldendorf mit dem Vogt zu Hunnesrück absprechen. 1575 wurde in Markoldendorf eine Lateinschule eöffnet. Der Ort wuchs prächtig, doch der Dreißigjährige Krieg richtete schweren Schaden an. 1626 wurden beim Durchzug einer Armee 45 Häuser zerstört und 3-mal musste die Markoldendorfer Bevölkerung nach Einbeck fliehen um sich zu schützen. Der Krieg hatte alle Prediger und Lehrer aus der Ortschaft vertreiben, den Bauern fehlte es an vielem. Am 3. November 1723 fielen große Teile Markoldendorfs einem Brand zum Opfer. Einem alten Gildenbuch zufolge wären alle bis auf 4 Häuser zerstört worden. In der Zeit der Fremdherrschaft 1809–1813 hatte der Ort stark an Attraktivität verloren. Markoldendorf erzielte damals 250.000 Taler durch den Handel mit Leinen. Nach dem Wiener Kongress gehörte Markoldendorf dem Königreich Hannover an und belam eine selbstgewählte Verwaltung. Der Leinenhandel und die Weberei blühten in Markoldendorf und auf dem Steinberg wurden Eisenerze abgebaut. Damals zählte Markoldendorf gut 1100 Einwohner, ohne Oldendorf. Von 157 Betrieben waren zu dieser Zeit 82 Leinenweber und knapp 2/3 der Familen waren Gerwerbetätige. Die Regierung in Hannover gewährte Markoldendorf 5 Gilden, somit blühte der Markt in der Ortschaft auf. 1833 wurden die Bauern in Markoldendorf befreit. Sie konnten sich durch eine Einmalzahlung des 25-fachen ihrer Jahreslast freikaufen. Noch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden in Markoldendorf Eisenerze gefördert. Des Weiteren beherbergte Markoldendorf eine hochmoderne Molkerei, die jetzt eine Großbäckerei beheimatet.
Wappen
Beschreibung
Das Wappen Markoldendorfs ist ein silbernes Schild, welches an der rechten Seite rot und an der linken Seite gelb ist. In der Mitte steht eine rot-blau gekleidete Muttergottes mit Zepter in der linken und dem Christuskind in der rechten Hand.
Bedeutung
Seit dem Mittelalter war Markoldendorf ein kirchlicher Mittelpunkt, dessen Kirche das Marien-Patrozinium besitzt. Die Muttergottes spiegelt diese ehemalige Bedeutung als kirchlicher Mittelpunkt wieder, während die Rot-Gelben Enden die frühere Bindung zum Bischof von Hildesheim als Landesherren des Fleckens Markoldendorf.
Literatur
- Markoldendorfer Dorfchronik von E. Märten