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Benutzer:Südstädter/Baustelle2

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Zgorzelec
Wappen von Zgorzelec
Zgorzelec (Polen)
Zgorzelec (Polen)
Einwohner Zahlenformat
Zgorzelec
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Zgorzelec
Geographische Lage: 51° 9′ N, 15° 1′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 5020125021 Koordinaten: 51° 9′ 1″ N, 15° 0′ 31″ O

Höhe: 209 m n.p.m.
Einwohner: 32,251 (30. Apr. 2010[1])
Postleitzahl: 59-900 bis 59-903
Telefonvorwahl: (+48) 75
Kfz-Kennzeichen: DZG
Wirtschaft und Verkehr
Straße: A4
Landstraße 30
Eisenbahn: Zgorzelec–Węgliniec
Görlitz–Wałbrzych
Nächster int. Flughafen: Flughafen Dresden
Nikolaus-Kopernikus-Flughafen Breslau
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 5020125021
(Fehler: Ungültige Zeitangabe)[2]
Gemeindenummer (GUS): 5020125021
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Rafał Gronicz
Adresse: ul. Domańskiego 7
59-900 Zgorzelec
Webpräsenz: www.zgorzelec.eu

Zgorzelec [zgɔ'ʒɛlɛʦ] (deutsch Görlitz, obersorbisch Zhorjelc) ist die polnische Nachbarstadt von Görlitz, deren Ostvorstadt sie bis 1945 war. Sie liegt am östlichen Ufer der Lausitzer Neiße im polnischen Teil der Oberlausitz und gehört der Euroregion Neiße an. Die Stadt gehört administrativ zum Powiat Zgorzelecki in der Woiwodschaft Niederschlesien und hat ca. 32.000 Einwohner.

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt im polnischen Teil der Oberlausitz. Vor der Teilung der Neißestadt als Folge des Zweiten Weltkrieges war das Gebiet nordöstlich um das heutige Zgorzelec als Görlitzer Heide bekannt.

Geologie

Das Stadtgebiet befindet sich zum großen Teil auf Lausitzer Grauwacke im Norden und Lausitzer Granodiorit im Süden.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Stadt hat eine ungefähre Nord-Süd-Ausdehnung von 6 Kilometern und eine Ost-West-Ausdehnung von 3,5 Kilometern.

Stadtgliederung

An das historische Vorstadtgebiet der Görlitzer Ostvorstadt schlossen sich schon zu deutscher Zeit zwischen 19. Jahrhundert und 1945 einige Neubaugebiete an, so z. B. die gründerzeitlichen Straßenzüge in Höhe der Reichenberger Brücke, die Gartenstadt auf dem Rabenberg, die Frontkämpfersiedlung sowie die Mietshäuser rund um die Kasernen der Ostvorstadt. Aber auch seit 1945 entstanden Neubaublocks ähnlich wie in anderen polnischen Städten, die die typische Bebauungshöhe der Vorzeit überschritten und somit stark in das Stadtbild eingriffen. Zum Teil befinden sie sich heute in einem äußerlich ruinösen Zustand, welches das historische Stadtbild noch weiter beeinträchtigt.

Südlich der Eisenbahnlinie nach Wałbrzych (ehem. Waldenburg) schließt sich der Stadtteil Ujazd (ehem. Moys) an. Er ist durch eine eher kleinstädtische Bebauung geprägt.

Wiederum östlich der Bahnstrecke nach Węgliniec entstand eine Ein- und Mehrfamilienhaussiedlung, an die sich das Gewerbegebiet in Richtung Łagów (ehem. Leopoldshain) anschließt.

Nachbargemeinden

An die Stadtgrenzen stoßen die Landgemeinde Zgorzelec, die ihren Sitz in Zgorzelec hat und die deutsche Nachbarstadt Görlitz auf der westlichen Uferseite der Neiße.

Geschichte

Bereits auf dem kolorierten Kupferstich von 1575 sind im Vordergrund rund um die Neißebrücke erste Häuser zu sehen.

Das heutige Zgorzelec war bis 1945 die östlich der Neiße gelegene Vorstadt von Görlitz und somit ist ein Großteil der Geschichte eng mit der Entwicklung der Stadt Görlitz verbunden. An der Stelle der heutigen Altstadtbrücke verband schon seit langer Zeit ein Brückenbauwerk beide Uferseiten der Neiße. Der Spitalturm am Ostufer bildete das Vorwerk des Neißetores auf der westlichen Neißeseite und sicherte ebenfalls die Neißeüberquerung. Um ihn entwickelte sich im Laufe der Jahre die Ostvorstadt am sogenannten Rabenberg.

Im 19. Jahrhundert nahm die Bevölkerungszahl in der Stadt stark zu. Auch in der östlichen Vorstadt breitete sich die Bebauung in den Gründerzeitjahren in dessen Folge aus. 1875 wurde die Reichenberger Brücke (heutige Stadtbrücke) als zweite Verbindung in die Vorstadt eröffnet. Der Ausbau zur Garnisonsstadt hinterließ ebenso seine Spuren in der Ostvorstadt. Zwei Kasernen entstanden am damaligen Stadtrand, die Neue Kaserne (1896) (seit 1938 Courbière-Kaserne) an der Trotzendorfstraße (heute: Armii Krajowej) und die Kleist-Kaserne (1935) an der Kleiststraße (heute: Bohaterów II Armii Wojska Polskiego). Die Gründerzeitbauten, die ehemaligen Kasernen und die Wohnbebauung der 1920/30er Jahren künden noch heute von der aufstrebenden Vorstadt. 1929 wurde der heutige Zgorzelecer Stadtteil Ujazd (ehem. Moys) zur Stadt Görlitz eingemeindet, dieser Stadtteil befindet sich südlich des ehemaligen Görlitzer Vorstadtareals. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde am 30. Juni 1935 die „Frontkämpfersiedlung“ auf dem Rabenberg eingeweiht.

Am 8. Mai 1945 rückte die Rote Armee in Görlitz ein und am 1. Juni wurde nach langer Unklarheit unter der örtlichen Bevölkerung die Verwaltung des Ostteils an die polnischen Behörden übergeben. Die bis dahin noch nicht geflohenen Bewohner wurden in die Sowjetische Besatzungszone vertrieben. Zunächst war unklar, ob die Stadthälfte endgültig an die polnische Republik angeschlossen werden würde. Deshalb kamen in den ersten Monaten und Jahren nach 1945 kaum Polen um sich hier anzusiedeln. Stattdessen wurden in der Stadt 1949 vorübergehend 15.000 griechische Bürgerkriegsflüchtlinge untergebracht. Der größte Teil von ihnen kehrte in den 80er Jahren wieder in die Heimat zurück.

Die Oder-Neiße-Grenze wurde am 6. Juli 1950 durch den zwischen der DDR und Polen geschlossenen Görlitzer Vertrag dauerhaft festgelegt. Danach begann die eigentliche Entwicklung der polnischen Stadt Zgorzelec, die die polnische Bezeichnung von Görlitz als offiziellen Namen bekam.

Seit 1998 bildet Zgorzelec gemeinsam mit Görlitz eine Europastadt.

Eine neue Fußgängerbrücke, die direkt in die Altstadt von Görlitz führt, ist am 20. Oktober 2004 eröffnet worden. Gemeinsam mit Görlitz bewarb sich Zgorzelec um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2010. Die Doppelstadt musste sich Essen bzw. dem Ruhrgebiet geschlagen geben

Eingemeindungen

1929 wurde der heutige Stadtteil Ujazd unter dem damaligen Namen Moys zum Görlitzer Stadtgebiet eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung der Stadt Zgorzelec im Zeitraum 1946–2006

Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung wurde die Stadt nur zögerlich von der polnischen Bevölkerung bezogen, deshalb wurden zwischen 1946 und 1948 zahlreiche griechische und mazedonische Flüchtlinge, meist ehemalige kommunistische Partisanenkämpfer in der Stadt einquartiert. Einige von ihnen blieben bis heute in der Stadt und erinnern wie auch der sogenannte Bulwar Grecki (dt. griechischer Boulevard) am Neißeufer an diese Zeit.

Aktuell wohnen in Zgorzelec 32.251 (Stand: 30. Apr. 2010), dass sind rund 4.000 Bewohner weniger, als noch Mitte der 1990er Jahre. Damit verzeichnet die Stadt aber noch lange nicht so einen starken Bevölkerungsrückgang, wie die deutsche Nachbarstadt, die bis heute nahezu ein Viertel seiner Einwohner verlor. Zgorzelec und seine deutsche Nachbarstadt Görlitz haben zusammen rund 88.000 Einwohner, von denen ca. 56.000 in Görlitz leben (Stand 31. Dez. 2009).

Religionen

Der Großteil der Bevölkerung gehört, wie die meisten Polen der katholischen Konfession an. Die bereits erwähnten griechischen Flüchtlinge, die in der Stadt bis heute verblieben, besitzen eine eigene, kleine griechisch-orthodoxe Kirche - die Kirche zum Apostel Konstantin und Helena.

Die katholischen Gemeinden der Stadt gehören zum Dekanat Zgorzelec und diese wiederum zur Diözese Legnica. Auch die katholischen Gemeinden besitzten in der Stadt mehrere Kirchen, darunter Kirchen aus der deutschen Ära der Stadt, aber auch Neubauten am Stadtrand. Ein imposanter Neubau entstand 1978 am nördlichen Stadtrand, die Kirche św. Józefa Robotnika (dt. St. Josef). Sie befindet sich an der ulica Księdza Jana Kozaka auf freiem Feld südlich des Werksgeländes des Zgorzelecer Gaswerkes. Die neuste Kirche ist die 2009 geweihte Kirche św. Jadwigi Śląskiej (dt. St. Hedwig von Andechs) im Osten der Stadt in der Nähe des Gewerbegebietes.

Politik

Zgorzelecer Rathaus

Bürgermeister

Der aktuelle Bürgermeister heißt Rafał Gronicz. Er stellt sich auch 2010 wieder zu seiner Wiederwahl auf. Er residiert in einem ehemaligen Gründerzeitwohnhaus, dem heutigen Rathaus an der ulica Domańskiego Ecke ulica Warszawska.

Wappen & Fahne

Zgorzelec trägt seit 1960 ein eigenes Stadtwappen. Es zeigt einen silbernen, geflügelten Helm über einem goldenen Wappenschild mit dem schlesischen Adler auf blauem Grund. Flankiert wird das Wappenschild und der Helm in der Mitte rechts und links durch eine Stadtmauer mit Türmen.

Die Stadtfahne ist dreigeteilt. Der obere Teil ist blau, der mittlere, dünne Streifen weiß und der untere gelb. Sie vereint die Farben der Oberlausitz (gelb und blau) mit den schlesischen (weiß und gelb).

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Bauwerke

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

In Zgorzelec befinden sich vier Grenzübergänge: jeweils ein Autobahn- und Eisenbahngrenzübergang auf den Relationen Dresden–Breslau, ein Straßenübergang im Zentrum der Stadt sowie der wiedererrichtete historische Neißeübergang der Via Regia, die Altstadtbrücke als Fußgänger- und Fahrradübergang.

Schienenverkehr

Die Stadt besitzt zwei Bahnhöfe, den Bahnhof Zgorzelec (ehem. Bahnhof Görlitz Moys), sowie den Bahnhof Zgorzelec Miasto. Am Bahnhof Zgorzelec trennen sich die Bahnstrecken nach Węgliniec (ehem. Kohlfurt), an der sich auch der Bahnhof Zgorzelec Miasto befindet und nach Lubań (ehem. Lauban). Der Personenverkehr auf der Strecke nach Lauban wurde 2009 eingestellt. Von Zgorzelec bestehen Verbindungen in die Woiwodschaftshauptstadt Wrocław (ehem. Breslau), sowie nach Legnica (ehem. Liegnitz), Węgliniec (ehem. Kohlfurt) und sogar nach Deutschland über Görlitz und Bautzen bis nach Dresden.

Straßennetz

Die Stadt liegt an der Europastraße 40. Die Europastraße führt über die deutsche Bundesautobahn 4 in Richtung Dresden und auf polnischer Seite über die Autobahn 4 in Richtung Krakau. Die Landstraße 30 führt über Lubań (Lauban) nach Jelenia Góra (Hirschberg).

Ansässige Unternehmen

Im Norden von Zgorzelec befindet sich das Gaswerk der Firma ZEC. Es wurde bereits zu deutscher Zeit in Betrieb genommen um die Stadt Görlitz mit Gas zu beliefern. Zahlreiche Arbeitsplätze entstanden ab den späten 1990er Jahren im Bereich des Einzelhandels. Zahlreiche ausländische Unternehmen investierten in Einkaufshäuser in einem Gewerbegebiet östlich der Stadt. Hier entstanden zwei große Einkaufsmärkte (real,- und Carrefour), zwei Baumärkte und zahlreiche Einkauspassagen, darunter die 2010 eröffnete Zgorzelec Plaza - ein Einkauszentrum mit mehreren Einzelhändern im Innern. Durch die Grenznähe profitieren die Märkte auch von den deutschen Einkäufern. Eine Buslinie verbindet die Görlitzer Innenstadt mit dem Gewerbegebiet. Auch der sogenannte Tanktourismus führte zu einer sehr hohen Tankstellendichte auf dem Zgorzelecer Stadtgebiet.



Verweise

Literatur

  • Hugo Weczerka, Handbuch der historischen Stätten. Schlesien, Stuttgart 1977, S.138 (Art. Ost-Görlitz)
Commons: Südstädter/Baustelle2 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. zgorzelec.eu Einwohnerentwicklung. Abgerufen am 30. April 2010.
  2. Ungültiger Metadaten-Schlüssel 5020125021

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