Zum Inhalt springen

Robert Putnam

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. September 2010 um 23:39 Uhr durch 91.0.29.85 (Diskussion) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Robert Putnam (2006)

Robert David Putnam (* 9. Januar 1941 in Rochester, New York) ist Soziologe und Politikwissenschaftler und Professor an der Harvard University.

Forschung

In seinen Arbeiten beschäftigt sich Putnam insbesondere mit den Themen Soziales Vertrauen, Zivilgesellschaft und Soziales Kapital. In Making Democracy Work macht er interpersonale Netzwerke, soziales Vertrauen und gemeinschaftsbezogene Normen und Werte für die Leistungsunterschiede italienischer Regionalverwaltungen nach einer Reform des Regionenwesens verantwortlich. Nicht der ökonomische Entwicklungsstand, sondern Soziales Kapital sei die wichtigste Voraussetzung für die Effizienz demokratischer Institutionen.

Sein 1995 zunächst als Aufsatz, 2000 als Studie erschienenes Buch Bowling Alone, in dem er den Niedergang des bürgerschaftlichen Engagements konstatierte, erregte viel Aufsehen und brachte ihm sogar Einladungen des US-amerikanischen Ex-Präsidenten Bill Clinton, der Bush-Regierung und der britischen Regierung ein.

Zudem erarbeitete Putnam die Two-Level Game-Theorie, die zu dem Schluss kommt, dass internationale Abkommen nur erfolgreich vermittelt werden können, wenn sie auch auf nationaler Ebene Nutzen bringen.

Auszeichnungen

  • 2006: Johan-Skytte-Preis (Skytteanska priset) in Politikwissenschaft der Skytte-Stiftung der Universität Uppsala (eine der welthöchsten Auszeichnungen für Politikwissenschaftler)

Literatur

  • Making Democracy Work: Civic Traditions in Modern Italy. Princeton (Princeton University Press) 1993, ISBN 0-691-07889-0
  • Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community. New York (Simon & Schuster) 2000, Rezension: Warnfried Dettling in Die Zeit, 19. Oktober 2000 (online).
  • Gesellschaft und Gemeinsinn. Sozialkapital im internationalen Vergleich. Gütersloh (Bertelsmann) 2001, ISBN 3-89204-840-1