Zum Inhalt springen

Hermunduren

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. März 2004 um 21:58 Uhr durch 62.167.220.63 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

(„die großen Dauerbewohner”) Ein germanischer Volksstamm, der zur Gruppe der Elbgermanen (Hermionen) zählt und im Gebiet des Oberlaufs der Elbe siedelte. Die Römer rechneten sie zur großen Stammesgruppe der Sueben und bezeichnet sie als treu ergebene Freunde der Römer.

In Nachbarschaft zu den Hermunduren siedelten nach Tacitus die Narister, Markomannen und Quaden. (Germania, 42)

Im Jahr 5 n. Chr. fand die erste Berührung mit den Römern statt (Feldzug des Tiberius). Sie geraten unter die Oberhoheit des Markomannen Maroboduus. Im Jahr 51 n. Chr. sind Kämpfe an der Donau belegt, 58 n. Chr. ein Sieg über die Cherusker. Zuletzt 166 n. Chr. Teilnahme am Markomannenkrieg unter Marcus Aurelius

In Thüringen erbrachten archäologische Funde von Fibeln, eisernen Waffen, Terrinen, Schalenurnen und rädchenverzierten Keramikteilen Belege für dauernde Anwesenheit der Hermunduren im Thüringer Raum. Sie wanderten vermutlich von der Elbe her allmählich nach Süden und Südwesten und drängten die vor ihnen siedelnden Veneto-Illyrer und Kelten über den Thüringer Wald ab, sofern sie sich nicht mit ihnen vermischten.

Ihrerseits trafen von Norden her kommend Angeln und Warnen auf die Hermunduren. Die Stämme gingen ineinander auf und bildeten den Stammesverband der Thüringer.