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Star-Wars-Soundtrack

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Die Star-Wars-Soundtracks sind die Filmmusiken zur erfolgreichen Science-Fiction-Filmreihe Star Wars des Regisseurs, Drehbuchautors und Produzenten George Lucas. Die Star-Wars-Soundtracks zählen bis heute zu den erfolgreichsten Filmmusiken der Kinogeschichte. Sie wurden alle vom London Symphony Orchestra eingespielt.

Verantwortlich für die Filmmusik aller bisherigen Star-Wars-Filme mit Ausnahme von The Clone Wars ist der US-amerikanische Filmkomponist John Williams. Steven Spielberg empfahl ihn nach der erfolgreichen Zusammenarbeit am Soundtrack für den Kinoerfolg Der weiße Hai an seinen Freund George Lucas für dessen Star-Wars-Filme weiter.

Alle Star-Wars-Soundtracks sind bei „Sony Classical“[1] erschienen.

Grundkonzept

John Williams erklärt in Interviews, dass das Konzept von George Lucas für die Filmmusik von Star Wars auf „Non-Futurismus“ basierte. Der Filmemacher meinte, dass in einem Film, in dem fast alles futuristisch sei, die Musik einen Gegenpol dazu bilden müsse, und eine vertraute, und daher in der Vergangenheit angesiedelte, emotionale Welt bilden solle [2]. John Williams komponierte auf diesem grundlegenden Konzept eine Filmmusik, die sich stark an dem musikalischen Idiom der Wagnerischen Orchestermusik aus dem 19. Jahrhundert orientiert [3]. Das Konzept des Star-Wars-Soundtracks versucht somit neben der musikalischen Untermalung der Dramaturgie auch, den Zuschauer mit grandiosen, orchestralen Mitteln in die emotionale Sphäre der weltbekannten, daher für viele auch vertrauten, westlichen High-Culture zu führen. John Williams meinte in Interviews, dass George Lucas mit dem Soundtrack Assoziationen von geläufigen Theaterstücken hervorrufen wollte [4].

Gemäß der westlichen Tradition des Theaters wird bei Star Wars jeder Figur sowie wichtigen Schauplätzen ein spezifisches, musikalisches Thema zugeordnet. Bei jedem Auftauchen der bestimmten Figur oder des bestimmten Schauplatzes wiederholt sich das Thema.

In den Star-Wars-Filmen dominieren drei Hauptthemen:

  • das Thema für den zentralen Helden Luke Skywalker, gehalten in idealistischen, hellen Tönen und euphorischen, pompösen, orchestralen Melodiebögen
  • das Thema für das Böse, gehalten in martialischen Klängen und Marsch-Rhythmen
  • das romantische Thema für die Filmfigur der Prinzessin Leia versehen mit zahlreichen, filigranen, träumerischen Flötentönen und vielen Streicherelementen

Kritiker heben immer wieder die meisterhafte Verarbeitung dieser Filmmotive in die Filmhandlung hervor. So wird beispielsweise das musikalische Motiv des Bösen mit steigender Spannung in der Szenenabfolge von John Williams auch dadurch intensiviert, dass es durch die verschiedenen Sektionen im Filmorchester variiert wird. [5]

Als weiteres Beispiel für die perfekte Verarbeitung von Orchestermusik im Film wird häufig auch die musikalische Untermalung für die Weltraumschlachten genannt. Diese werden nicht nur mit der üblichen, orchestralen Dynamik vertont, sondern werden zudem mit unüblichen Elementen wie Dissonanzen in den Streicher-Cues zur Spannungssteigerung angereichert.

Arbeit an den Soundtracks

Episode IV: Krieg der Sterne

Mit Krieg der Sterne schaffte John Williams 1977 seinen Durchbruch und wurde weltbekannt. Er und George Lucas entschieden sich, die Leitmotivtechnik einzusetzen, die zu jener Zeit nicht mehr angewandt wurde. Williams schrieb dazu unterschiedliche Themen für diverse Ortschaften und Charaktere. Die populäre Fanfare von Star Wars ist dabei das Motiv des jungen Luke Skywalkers. Williams schrieb außerdem ein Thema für Prinzessin Leia und Tatooine.

Williams komponierte außerdem ein Hauptthema der gesamten Star-Wars-Reihe. Dieses ist jedoch nicht, wie viele Menschen annehmen, die triumphale Eröffnungsfanfare, sondern die Komposition, die in „The Throne Room“ in Episode IV zum Einsatz kommt. Dieses Thema kommt in jedem der Star-Wars-Filme vor und variiert nur in der instrumentalen Besetzung.

Für Episode V erschuf Williams zwei neue und charakteristische Leitmotive. Das eine war für den Jedimeister Yoda bestimmt, das andere für den dunklen Sith Darth Vader. Diese Komposition – bekannt als „The Imperial March“ – ist inzwischen Kult und weltbekannt geworden. Außerdem schrieb Williams ein Motiv für die Liebe zwischen Prinzessin Leia und Han Solo.

Williams komponierte unter anderem für die Ewoks und den Imperator jeweils ein Leitmotiv. Ebenfalls wurde ein Motiv für Jabba den Hutten geschrieben. In diesem Star Wars-Film wurde zum ersten Mal modernere Musik eingesetzt, um genau zu sein Rockmusik. Jedoch wird diese nicht zur Untermalung sondern als Lied von dem Sänger "Max Rebo" in Jabbas Palast beigetragen.

Die "Parade der Ewoks" ist eine Parodie auf einen Marsch aus der Oper Die Liebe zu den drei Orangen von Sergei Prokofjew.[6]

Die neue Trilogie der Star-Wars-Reihe begann Williams wie gewohnt mit der berühmten Fanfare. Die Themen, die er verwendete, waren größtenteils neue und hatten nur wenig mit den vorangegangen Kompositionen zu tun. Grund dafür war, dass die entscheidenden Charaktere aus den Episoden IV–VI in diesen Filmen nicht auftraten. Eine Ausnahme bildeten Obi Wan Kenobi und Yoda, deren Leitmotive er aus den früheren Filmen übernahm. Doch auch in Die dunkle Bedrohung komponierte Williams neue Leitmotive. Das wichtigste ist dabei „Anakin's Theme“ (der spätere Darth Vader). Außerdem schrieb Williams ein Thema für die Droiden, das Volk der Gungans, Königin Amidala und Darth Maul. Letzteres, auch als „Duel of the Fates“ bekannt, wurde sehr populär und dominierte fortan die neue Trilogie. Zum Abschluss des Filmes schrieb der Komponist erneut ein anmutiges, friedliches Thema, was den Frieden symbolisiert und wiederum einen exotischen Hauch besitzt. Traditionsgemäß setzte Williams die Star-Wars-Reihe fort mit dem Hauptthema aus „The Throne Room“.

Für Angriff der Klonkrieger schrieb Williams zwei Leitmotive – eines für die Liebe zwischen Anakin und Padmé und eines für die Klonarmee. Sonst hielt sich Williams – ähnlich wie in Episode VI – nur an die reine Untermalung des Filmes.

Episode III: Die Rache der Sith

In Die Rache der Sith komponierte Williams ebenfalls keine Leitmotive, jedoch trotzdem neue Themen – eines für den Verrat von Anakin, den Kampf zwischen Anakin und Obi-Wan, Anakins dunkle Seiten und General Grievous. Der Soundtrack wird mit „The Throne Room“ aus Episode IV abgeschlossen, um einen Übergang von der neuen zur alten Trilogie zu gewährleisten.

Auszeichnungen

Grammy Awards
  • 1978: Beste Instrumentaldarbietung (Pop) in Krieg der Sterne (Soundtrack)
  • 1978: Beste Instrumentalkomposition in Krieg der Sterne (Hauptthema)
  • 1978: Beste Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial in Krieg der Sterne
  • 1981: Beste Instrumentalkomposition in Das Imperium schlägt zurück
  • 1981: Beste Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial in Das Imperium schlägt zurück
Golden Globe Awards
  • 1977: Beste Filmmusik in Krieg der Sterne
Oscars
  • 1977: Beste Musik (Original) in Krieg der Sterne
Nominiert
  • 1980: Beste Musik (Original) in Das Imperium schlägt zurück
  • 1983: Beste Musik (Original) in Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Anekdoten/ Sonstiges

Als John Williams und George Lucas nach einer passenden Musik für eine Weltraumbarszene suchten, in der Aliens auf seltsamen Instrumenten spielen, kamen sie zunächst auf keine erkennbar funktionierende, musikalische Lösung. Erst als George Lucas auf die Idee kam, dass die Aliens ja Swing-Partituren von Benny Goodman aus den 1970er-Jahren irgendwo auf dem Wüstenplaneten Tatooine hätten finden können, und diese nun versuchten, in der Weltraumbar zum Besten zu geben, war das Musik-Produktionsteam begeistert. John Williams machte sich an die Arbeit und komponierte am Klavier Jazz/Swing-Läufe, die dann vom Orchester reduziert mit wenigen Instrumenten wie Steel Pan, Klarinette und Saxophon eingespielt wurden [7]

E. T. – Der Außerirdische, der Kinohit aus dem Jahr 1982 von Steven Spielberg, beinhaltet viele Star-Wars-Figuren, so zum Beispiel Yoda, der als Verkleidung bei einer Halloween-Party auftaucht. An dieser Stelle zitiert John Williams, der für E.T. ebenfalls die Filmmusik komponierte, das musikalische Motiv von Yoda aus den Star-Wars-Filmen.

Der Star-Wars-Soundtrack avancierte zu einer der meistgehörten Orchestermusiken und steht ungeschlagen seit Jahren an der Spitze der Charts bei der Online-Filmmusik-Datenbank Soundtrack Collector. Bisher konnten sich alle veröffentlichten Star-Wars-Soundtracks, mit Ausnahme von Die Rückkehr der Jedi-Ritter, in den „Top 10“ der amerikanischen Billboard-Albumhitparade platzieren. Der Soundtrack zu Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith wurde am 3. Mai 2005 veröffentlicht, und schrieb Geschichte als der dritte Star-Wars-Soundtrack, der binnen kürzester Zeit in die Billboard-Charts einsteigen konnte, und sich mit hohen Verkaufszahlen auszeichnete[8].

Special-Soundtrack-Editions ab 2007

Die Corellian Edition war ursprünglich als Promo-CD Beilage zum Die Rache der Sith-Soundtrack herausgebracht worden. 2007 wurde sie als eigenständiges Produkt auf den Markt gebracht. „Corellia“ ist der Name des Heimatplaneten von Han Solo, eine der Hauptfiguren in Star Wars. Diese Zusammenstellung enthält eine Auswahl von Themen aus allen sechs Star-Wars-Filmen mit Ausnahme von The Clone Wars. Alle Stücke wurden von John Williams komponiert und mit dem „London Symphony Orchestra“ und den „London Voices“ eingespielt und eingesungen.

Die 30th Anniversary Collectors Edition ist eine weitere Zusammenstellung der musikalischen Motive aus allen sechs Star-Wars-Filmen mit Ausnahme von The Clone Wars. Sie bietet im Vergleich zu den 1997 veröffentlichten Doppel-CD-Versionen der Special Edition keine neuen Aufnahmen. Es fehlen außerdem die informativen Begleittexte jener Ausgaben, die eine umfangreiche und musikalische Track-by-Track-Analyse geboten haben.

Der Soundtrack zu The Clone Wars

Im Sommer 2008 lief der mit aufwändiger 3-D-Technik ausgestattete Animationsfilm The Clone Wars weltweit in den Kinos an. Die Animationen hierzu wurden von George Lucas’ Animationsfirma „Lucasfilm Animation Singapore (LAS)“ generiert. Den Soundtrack schuf Kevin Kiner in Anlehnung an die traditionellen Motive von John Williams. Eingespielt wurde der Soundtrack vom „Prague Philharmonic Orchestra“, das bereits für erfolgreiche Filmprojekte wie Anatomie 2 oder Lost Highway zum Einsatz kam. Kevin Kiner hat unter anderem Musik für zahlreiche Fernsehserien komponiert, unter anderem für CSI: Miami und Stargate – Kommando SG-1.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Sony Classical
  2. http://www.filmscoremonthly.com/features/williams.asp
  3. http://www.filmscoremonthly.com/features/williams.asp
  4. http://www.original-score/index.pnp/site/kritik/star_wars_episode_4_a_new_hope
  5. http://www.filmscoremonthly.com/features/williams.asp.
  6. Patrick Zeilhofer: Der Superman aus Boston: Ein Porträt des Filmkomponisten und Dirigenten John Williams, Bayerischer Rundfunk, 3. November 1990
  7. http://www.filmscoremonthly.com/features/williams.asp.
  8. http://emol.org/film/archives/starwars/soundtrack.html