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Benutzer:Happolati/Spielwiese

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«Der Skien-Hirsch», aufgespürt von Tor Åge Bringsværd

Kartozoologie ist eine nachweislich seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts vor allem in Norwegen halbernst und ironisch betriebene (Pseudo)-Wissenschaft, die zu gleichen Teilen Anleihen bei der Kartografie, der Zoologie und der allgemeinen Semiotik nimmt. Ziel der Bemühungen ist es, in der Struktur von Landkarten und Stadtplänen die Umrisse von Tieren zu erkennen.

Die Anfänge der Kartozoologie

Obwohl es sich um eine junge Disziplin handelt, gilt der norwegische Schriftsteller Tor Åge Bringsværd heute unbestritten als ihr grand old man und Nestor.


Eine Benefizvorstellung kam historisch, vor allem im 18. und 19. Jahrhundert, einzelnen Schauspielern eines Theaters oder eines festen Ensembles zugute.

Die Benefizvorstellungen zielten vor allem darauf ab, den Darstellern zusätzliche Einnahmen zu verschaffen.


Als Toblerone-Affäre (gelegentlich auch Sahlin-Affäre) wird ein im Oktober 1995 bekannt gewordener politischer Skandal in Schweden bezeichnet, in deren Mittelpunkt die sozialdemokratische Politikerin Mona Sahlin stand.

Affäre

Hintergrund

Schon in frühen Jahren engagierte sich Mona Sahlin in der Sozialdemokratischen Partei Schwedens. Sie übernahm mehrere Funktionen im Jugendverband der Partei und zog 1982 als damals jüngste Abgeordnete der schwedischen Geschichte in den Reichstag ein. Im Alter von 32 Jahren wurde sie im Februar 1990 Arbeitsministerin im Kabinett von Ingvar Carlsson. Diese Position füllte sie bis zur Wahlniederlage der Sozialdemokraten im Herbst 1991 aus. Als erste Frau wirkte sie danach als Generalsekretärin der Partei. Nachdem die Sozialdemokraten 1994 wieder an die Macht gekommen waren, trat sie als Ministerin für Gleichstellungsfragen in die neue Regierung ein und bekleidete außerdem das Amt der stellvertretenden Ministerpräsidentin. Vielen Sozialdemokraten galt sie bald darauf als mögliche Nachfolgerin von Ingvar Carlsson, der ankündigte, zum Jahr 1996 den Parteivorsitz aufgeben zu wollen. Damit hätte Mona Sahlin auch große Chancen gehabt, Schwedens erste Ministerpräsidentin zu werden.

Verlauf und Enthüllung

Am 19. September 1995 teilte Sahlin offiziell mit, für den Parteivorsitz kandidieren zu wollen. Knapp drei Wochen später, am 7. Oktober 1995, veröffentlichte der Journalist Leif Brännström in der Boulevardzeitung Expressen einen Artikel, in dem er darlegte, dass Sahlin Kleider für den privaten Gebrauch mit einer Kreditkarte bezahlt habe, die Regierungsmitgliedern für dienstliche Angelegenheiten zur Verfügung stand. Mona Sahlin erklärte laut dem Artikel, dass sie ihre Kreditkarten verwechselt habe, da ihre private Eurocard der Dienstkarte sehr ähnlich sehe.[1][2] Einen Tag später revidierte sie ihre Aussage und gab an, dass sie den Einkauf mit der dienstlichen Kredikkarte als „Vorschuss auf ihren Lohn[1] betrachte. Kurz darauf erschienen in rascher Folge weitere Zeitungsartikel, zunächst ausschließlich im Expressen, später auch in anderen Blättern, die teilweise unter Verwendung von kopierten Rechnungen und Kontoauszügen belegten, dass Sahlin mit der Dienstkarte weitere private Einkäufe getätigt hatte. Daneben wurde Sahlin zur Last gelegt, private Reisen im Wert von mehreren tausend schwedischen Kronen mit Steuergeldern finanziert zu haben. Die Zeitung Aftonbladet fasste am 13. Oktober 1995 zusammen:

„Über einen Zeitraum von elf Monaten hat sich die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Sahlin 25.229 Kronen [ca. 2700 Euro] von der Kanzlei der Ministerien (Regeringskansliet) ausgeliehen. Dieses Darlehen, das vom Arbeitgeber nicht bewilligt war, hat sich Sahlin mittels ihrer Dienst-Eurocard selbst zur Verfügung gestellt. Die Karte darf nach geltenden Regeln nicht für für private Zwecke verwendet werden.[3]

Die Presse stellte intensive Nachforschungen an und versorgte ihre Leser mit weiteren Details, darunter auch Tatsachen, die der Öffentlichkeit seit vielen Jahren bekannt waren. So wurde daran erinnert, dass Sahlin zur Zeit ihrer Ernennung als Arbeitsministerin (1990) eine Tagesmutter beschäftigt hatte, für die sie keine Sozialabgaben bezahlte.[4] Auch andere Unregelmäßigkeiten aus der Zeit, als sie das Arbeitministerium leitete, kamen nun ans Licht, so die Belastung der Dienstkarte für private Angelegenheiten schon zum damaligen Zeitpunkt, z.B. für die Anmietung von Autos. Nach Berechnungen der schwedischen Medien wurden insgesamt private Ausgaben in Höhe von 53.174 Kronen [ca. 5700 Euro] über die Dienstkarte abgewickelt.[5] Die Zeitungen berichteten außerdem, dass Mona Sahlin es 1993 unterlassen hatte, Rundfunkgebühren zu entrichten. Mehrere Bußgelder, die sie wegen Falschparkens erhalten hatte, ließ sie unbeglichen, so dass die zuständige Vollstreckungsbehörde das Geld einziehen musste.[6] Am 14. Oktober publizierte Göteborgs-Posten eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Sifo, derzufolge 66 Prozent der Schweden Mona Sahlin als Ministerpräsidentin für ungeeignet erachteten.[1][7]

Einzelnachweise

  1. a b c Stefan Wahlberg: Ett oavvisligt allmänintresse. Om mediedrev och politiska affärer. Timbro, Stockholm 2008. PDF-Dokument
  2. Expressen, 7. Oktober 1995
  3. Aftonbladet, 13. Oktober 1995
  4. Vgl. Expressen, 12. Februar 2007
  5. Vgl. Aftonbladet, 16. März 2007
  6. Svenska Dagbladet, 10. Januar 2002
  7. Göteborgs-Posten, 14. Oktober 1995