Charles Lindbergh
Charles Augustus Lindbergh II. (*4. 2. 1902, †26. 8. 1974), amerikanischer Pilot.
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Charles Lindbergh vor der Spirit of St. Louis |
Charles Lindbergh wurde in Detroit als Sohn schwedischer Einwanderer geboren. Sein Vater war Rechtsanwalt und Kongressabgeordneter, seine Mutter Chemie-Lehrerin. Schon als Kind interessierte er sich für Motoren und Maschinen.
1922 brach er wegen schlechter Leistungen nach knapp 2 Jahren ein Maschinenbaustudium ab. Anschließend machte er eine Ausbildung zum Piloten bei der Nebraska Aircraft Corporation, die auch eine Mechanikerausbildung mit einschloss. Da das Kursprogramm nicht festgelegt worden war, kam er dabei jedoch nur auf wenige Flugstunden. Den abschließenden Alleinflug durfte er nicht absolvieren, da er nicht 500 Dollar Kaution für mögliche Beschädigungen des Flugzeugs aufbringen konnte.
Für einige Monate tat Lindbergh sich für Flugvorführungen mit einem anderen Piloten zusammen, wobei er jedoch nicht selbst flog, sondern nur Fallschirmsprünge unternahm. Danach kaufte er sein eigenes Flugzeug, eine Curtiss JN-4 "Jenny", mit der er die noch fehlende Erfahrung erwarb und bis 1924 als Kunstflieger durchs Land zog.
In diesem Jahr trat er den amerikanischen Heeresfliegern (United States Army Air Service) bei, wo er eine gute Flugausbildung bekam. Nach anfänglichen Schwierigkeit machte er im März 1925 seinen Abschluss als Jahrgangsbester. Damals bestand wenig Bedarf für Militärpiloten und deshalb wurde Lindberg Postflieger auf der Strecke St. Louis - Chicago.
Ab 1926 beschäftigte er sich mit der Idee des Nonstop-Flugs von New York nach Paris. Im Mai 1919 hate Raymond Orteig einen Preis über 25.000 Dollar für den ersten Nonstop-Flug zwischen den beiden Städten, egal in welcher Richtung, ausgesetzt. Einige Piloten waren bereits an dieser Aufgabe gescheitert. Lindbergh kontaktierte den ziemlich unbekannten Flugzeughersteller Ryan Airlines in San Diego und fragte an, ob Ryan eine einmotorige Maschine für diese Strecke bauen könnte. Ryan nahm die Herausforderung an und bereits am 28. April 1927 war das Flugzeug nach nur zwei Monaten Entwicklungs- und Bauzeit fertig. Die Maschine wurde Spirit of St. Louis getauft.
Schon die Überführung des Flugzeugs von Küste zu Küste geschah in Rekordzeit. Am 20. Mai 1927, um 7:54 startete Lindbergh vom Roosevelt-Flugplatz in New York. Nach 33,5 Stunden landete er auf dem Flughafen Le Bourget in Paris und gewann damit das Preisgeld. Lindbergh war jedoch nicht, wie oft behauptet, der erste, der den Atlantik überflog. Tatsächlich war er der 67. Mensch. Die erste Atlantiküberquerung fand bereits 1919 statt. Lindbergh gelang jedoch der erste nonstop-Flug von New York nach Paris und die erste Alleinüberquerung des Atlantiks.
1929 heiratete Lindbergh Anne Spencer, die Tochter eines reichen Geschäftsmanns und Politikers, der er ebenfalls das Fliegen beibrachte. Anne begleitete später ihren Mann auf seinen Flügen als Kopilotin und Funkerin.
Am 22. Juni 1930 wird ihr Sohn Charles III. geboren. Knapp 2 Jahre später, am 20. März 1932 wird das Baby von Unbekannten entführt, die 50.000 Dollar Lösegeld verlangen. Am 12. Mai wird das Kind tot aufgefunden. Wegen Lindberghs Berühmtheit erregt der Fall großes Aufsehen. Für die Tat wird der deutschstämmige Bruno Richard Hauptmann verurteilt und 1936 hingerichtet. Hauptmann bestritt stets die Tat und bis heute gibt es Zweifel an seiner Schuld.
Bei Beginn des 2. Weltkriegs zeigte Lindbergh Sympathien für die deutschen Nationalsozialisten und fiel durch anitsemitische Sprüche auf. Wegen des Kriegseintritts der USA trat er als Brigadegeneral zurück, flog aber trotzdem für die amerikanischen Streitkräfte.
1954 veröffentlichte er seine Autobiographie und erhält dafür den Pulitzer-Preis. Außerdem wurde er im gleichen Jahr wieder als General in die Navy aufgenommen.