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Silberpfeil

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Silberpfeil war die Bezeichnung der deutschen Grand-Prix-Rennwagen von Mercedes-Benz und Auto Union von 1934 bis 1939 sowie von Mercedes-Benz in der Formel 1 von 1954/55.

Durch die Überlegenheit dieser Fahrzeuge im internationalen Automobil-Rennsport wurde der Begriff "Silberpfeil" zum Mythos. Für immer verbunden mit der Ära dieser der Konkurrenz überlegenen Rennwagen sind die Namen Rudolf Caracciola, Bernd Rosemeyer, Hermann Lang, Stirling Moss und Juan Manuel Fangio.

Die Entstehung der Silberpfeile beruhte auf einem Zufall: Die internationale Sportbehörde schrieb ab 1934 für Formel-Rennwagen ein Höchstgewicht von 750 kg vor, um leichtere und damit leistungschwächere Fahrzeuge zu erzwingen. Großvolumige Rennwagen mit Kompressormotoren, wie etwa Bentley Blower oder der "Weiße Elefant" Mercedes SSKL hatten 300PS, waren aber auch sehr groß und fast zwei Tonnen schwer.

Als die Verantwortlichen von Mercedes-Benz beim Eifelrennen auf dem Nürburgring im Frühjahr 1934 ihre Neuentwicklung W25 auf die Waage stellten, zeigte diese 751 kg an. Ausgehend vom Auspruch Nun sind wir die Gelackmeierten! kamen Rennleiter Alfred Neubauer und sein Fahrer Manfred von Brauchitsch auf die Idee, den für deutsche Rennwagen üblichen weißen Lack von der Karosserie abzuschleifen. Darunter kam das silbern glänzende Aluminiumblech zum Vorschein, das Gewichtslimit wurde nun eingehalten. Manfred von Brauchitsch gewann das Eifelrennen, und die Presse prägte den Begriff vom "Silberpfeil".

Die neuen Rennwagen hatten jedoch schon zu Beginn gute 300PS. 1937 wurden mit Kompressor-Motoren ohne Hubraum-Limit Motorleistungen von ca. 640 PS erreicht, was erst Anfang der 80er Jahre mit dem Erscheinen der Turbo-Motoren in der Formel 1 überboten wurde. Diese Fahrzeuge erreichten Geschwindigkeiten weit jenseits der 300 km/h.

1997 erinnerte sich Mercedes-Benz dieser großen Vergangenheit, als der bisher weiß-rote Sponsor von McLaren-Mercedes durch einen schwarz-weiß-orangen abgelöst wurden. Trotz nur weniger Silbertöne an Nase und Motorhaube wird der Begriff "Silberpfeil" wieder verwendet. Immerhin konnte wie schon 1934 und 1954 gleich beim ersten Einsatz ein Sieg erzielt werden.

So richtig flügge wurden die Silberpfeile allerdings erst 1999, als die Sportwagen Mercedes CLR in Le Mans dreimal in hohem Bogen durch die Luft flogen.