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Lutetium

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Eigenschaften
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Lutetium, Lu, 71
Elementkategorie Lanthanoide
Gruppe, Periode, Block La, 6, f
Aussehen silbrig weiß
CAS-Nummer

7439-94-3

Massenanteil an der Erdhülle 0,7 ppm[1]
Atomar[2]
Atommasse 174,967 u
Atomradius (berechnet) 175 (217) pm
Kovalenter Radius 187 pm
Elektronenkonfiguration [Xe] 4f14 5d1 6s2
1. Ionisierungsenergie 523,5
2. Ionisierungsenergie 1340
3. Ionisierungsenergie 2022,3
Physikalisch[2]
Aggregatzustand fest
Kristallstruktur hexagonal
Dichte 9,84 g/cm3(25 °C)[3]
Schmelzpunkt 1925 K (1652 °C)
Siedepunkt 3675 (3402 °C)
Molares Volumen 17,78 · 10−6 m3·mol−1
Verdampfungsenthalpie 415
Schmelzenthalpie 22 kJ·mol−1
Austrittsarbeit 3,3
Elektrische Leitfähigkeit 1,72 · 106 S·m−1
Wärmeleitfähigkeit 16 W·m−1·K−1
Chemisch[2]
Oxidationszustände 3
Normalpotential −2,30 V (Lu3+ + 3 e → Lu)
Elektronegativität 1,27 (Pauling-Skala)
Isotope
Isotop NH t1/2 ZA ZE (MeV) ZP
173Lu {syn.} 1,37 a ε 0,671 173Yb
174Lu {syn.} 3,31 a ε 1,374 174Yb
174mLu {syn.} 142 d IT 0,171 174Lu
ε 1,545 174Yb
175Lu 97,41 % Stabil
176Lu 2,59 % 3,78 · 1010 a β 1,192 176Hf
176mLu {syn.} 3,6832 h β 1,315 176Hf
ε 0,229 176Yb
177Lu {syn.} 6,734 d β 0,498 177Hf
177mLu {syn.} 160,4 d β 1,468 177Hf
IT 0,970 177Lu
Weitere Isotope siehe Liste der Isotope
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}
H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Lutetium ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Lu und der Ordnungszahl 71. Im Periodensystem steht es in der Gruppe der Lanthanoide und zählt damit auch zu den Metallen der seltenen Erden.

Geschichte

Lutetium wurde 1905[5] von drei Wissenschaftlern unabhängig voneinander entdeckt: Carl Auer von Welsbach, Charles James und dem Franzosen Georges Urbain, der es nach dem römischen Namen von Paris, Lutetia, benannte. Im deutschen Sprachraum wurde es bis 1949 meist als Cassiopeium (chemisches Zeichen Cp) bezeichnet.

Vorkommen

In der Natur kommt Lutetium nur in Verbindungen vor. Lutetiumhaltige Minerale geringer Konzentration sind:

  • Monazit (Ce,La,Th,Nd,Y)PO4 (Lu-Gehalt < 0,01 %)

Gewinnung und Darstellung

Nach einer aufwändigen Abtrennung der anderen Lutetiumbegleiter wird das Oxid mit Fluorwasserstoff zum Lutetiumfluorid umgesetzt. Anschließend wird dieses mit Calcium unter Bildung von Calciumfluorid zum metallischen Lutetium reduziert. Abtrennung verbleibender Calciumreste und Verunreinigungen erfolgen in einer zusätzlichen Umschmelzung im Vakuum.

Eigenschaften

Lutetium-Bruchstücke unter Argongas, Reinheit des Metalls: 99,999 %

Das silbergraue Metall der Seltenen Erden ist sehr weich, gut dehnbar und schmiedbar.

In trockener Luft ist Lutetium recht beständig, in feuchter Luft läuft es grau an. Bei höheren Temperaturen verbrennt es zum Sesquioxid Lu2O3. Mit Wasser reagiert es sehr langsam unter Wasserstoffentwicklung zum Hydroxid.
In Mineralsäuren löst es sich unter Bildung von Wasserstoff auf.

In seinen Verbindungen liegt es in der Oxidationsstufe +3 vor, die Lu3+-Kationen bilden in Wasser farblose Lösungen.

Verwendung

Lutetium wird in Szintillator-Kristallen für die Positronen-Emissions-Tomographie verwendet. Eines der prominentesten Beispiele ist mit Cer dotiertes Lutetiumoxyorthosilicat (LSO).

Physiologie

Für Lutetium wurde bisher noch keine biologische Funktion gefunden.

Sicherheitshinweise

Lutetium und Lutetiumverbindungen sind gering toxisch. Die Metallstäube sind feuer- und explosionsgefährlich, wie viele andere auch.

Verbindungen

Einzelnachweise

  1. Harry H. Binder: Lexikon der chemischen Elemente, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-7776-0736-3.
  2. Die Werte für die Eigenschaften (Infobox) sind, wenn nicht anders angegeben, aus www.webelements.com (Lutetium) entnommen.
  3. N. N. Greenwood und A. Earnshaw: Chemie der Elemente, 1. Auflage, 1988, S. 1579, ISBN 3-527-26169-9.
  4. Datenblatt Lutetium (Pulver) bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben.
  5. Dr. E. Pilgrim: Entdeckung der Elemente, Mundus Verlag, Stuttgart 1950
Wiktionary: Lutetium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Lutetium – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien