Republik Moldau
Flagge von Moldawien |
Lage Moldawiens in Europa |
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Die Republik Moldau (offizielle Bezeichnung) ist ein Binnenstaat in Osteuropa. Sie grenzt im Westen an Rumänien. Im Norden, Westen und Süden wird sie von der Ukraine umschlossen.
Daten
- Fläche: ca. 33.700 km²
- Einwohner: 4,34 Millionen
- Hauptstadt: Chişinău (sprich: Kischinau); russ.: Kischinjow
- Amtssprachen: Moldawisch (linguistisch weitgehend identisch mit dem Rumänischen) und Russisch
- Nationalfeiertag: 27. August (Tag der Unabhängigkeit)
- Gliederung: 40 Regionen, 21 Städte und 49 städtische Siedlungen
- Mitgliedschaften: UNO, GUUAM, GUS
- Währung: Leu (Mehrzahl Lei)
- Größte Flüsse: Dnestr, Pruth
Landesnatur
Moldawien liegt mit dem größten Anteil zwischen den Flüssen Dnestr und Pruth und damit in der historischen Landschaft Bessarabien. Ein kleinerer Teil des Landes liegt östlich des Dnestr (Transnistrien).
Die Landschaft ist langgestreckt, flachwellig (bis 429 m ü. NN.) und fruchtbar. Das warme, trockene Klima ermöglicht Wein- und Obstbau in großem Maßstab. Einheimische Tiere sind z.B. Wolf, Fuchs, Wiesel, Iltis, Reh, Luchs und Nagetiere.
Bevölkerung
Das Land ist dicht besiedelt. In Moldawien leben mehrere Völker: Die größte Gruppe (64,5%) machen die Moldawier aus, die einen rumänischen Dialekt (Moldawisch) sprechen. Je 13% sind Russen und Ukrainer, die v.a. in der russischsprachigen Region Transnistrien leben. Hinzu kommen 3,5% Gagausen, die einen türkischen Dialekt sprechen, Bulgaren u.a.
An Religionen sind am stärksten vertreten die moldawisch-orthodoxe, die ukrainisch-orthodoxe und die russisch-orthodoxe Kirche. Minderheiten gehören zur römisch-katholischen Kirche.
Politik
Bei den Wahlen 2001 bekamen die Kommunisten unter Wladimir Woronin 71 von 101 Mandaten und konnten somit an die Macht zurückkehren. Woronin wurde Präsident. Diesen Erfolg hatten die Kommunisten vor allem alten Leuten zu verdanken, die im Land zurückbleiben, während die jungen auswandern. Doch bisher haben sie es nicht geschafft, die schlechte wirtschaftliche Lage in den Griff zu bekommen.
Eine zusätzliche Herausforderung für die Politik ist der Konflikt mit Transnistrien, das sich 1991 für unabhängig erklärt hat. Jahrelange Verhandlungen über die Bildung eines föderalistischen Staates sind im November 2003 gescheitert. Grund dafür waren Massenproteste der moldawischen Bevölkerung, die das Abkommen als zu vorteilhaft für Transnistrien ansah.
Wirtschaft und Verkehr
Moldawien lebt vor allem von der Landwirtschaft sowie von der damit verbundenen Industrie. Das günstige Klima ermöglicht Weinbau. Wein stellt neben Branntwein und Obst-/Gemüsekonserven den Hauptexportartikel. Hinzu kommen Textilerzeugnisse und kleinere Elektroartikel.
Anfang der 90er Jahre war Moldawien eine der wohlhabendsten Sowjetrepubliken. Seither hat sich die wirtschaftliche Lage drastisch verschlechtert. 2002 betrug das Bruttoinlandsprodukt 1,5 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Monatslohn beträgt derezeit (Februar 2003) 30 Euro, Pensionisten bekommen 12 Euro im Monat. Um die wichtigsten Lebenskosten zu decken, wären mindestens 100 Euro nötig.
Aufgrund dieser Situation lebt heute ein Viertel der Bevölkerung im Ausland. Von dort überweisen sie Geld nach Moldawien, das in Summe mehr ausmacht als das BIP.
Das Eisenbahnnetz hat eine Länge von 1190 km. Durch Moldawien verläuft die Eisenbahnlinie Athen / Istanbul - Moskau. Außerdem verfügt das Land mit dem Zugang zu Dnestr und Pruth über wichtige Binnenwasserstraßen. In Chisinau gibt es einen internationalen Flughafen.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Moldawiens
Große Städte
Literatur
- Prantner, Christoph: Das "eingefrorene Land". In: Der Standard 6. Februar 2004