Zum Inhalt springen

Polling (bei Weilheim)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. September 2010 um 17:06 Uhr durch Leit (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Deutschlandkarte
Polling (bei Weilheim)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Polling hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 49′ N, 11° 8′ OKoordinaten: 47° 49′ N, 11° 8′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Weilheim-Schongau
Höhe: 567 m ü. NHN
Fläche: 29,2 km2
Einwohner: 3633 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 124 Einwohner je km2
Postleitzahl: 82398
Vorwahl: 0881
Kfz-Kennzeichen: WM, SOG
Gemeindeschlüssel: 09 1 90 142
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gemeinde Polling
Kirchplatz 11
82398 Polling
Website: www.polling.de
Bürgermeister: Helmut Böhm (Wahlgemeinschaft)
Lage der Gemeinde Polling im Landkreis Weilheim-Schongau
KarteStarnberger SeeAmmerseeLandkreis OstallgäuLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis StarnbergLandkreis Landsberg am LechWildsteigWielenbachWessobrunnWeilheim in OberbayernSteingadenSindelsdorfSeeshauptSchwabsoienSchwabbruckSchongauRottenbuchRaistingPremPolling (bei Weilheim)PenzbergPeitingPeißenbergPählObersöcheringOberhausen (bei Peißenberg)IngenriedIffeldorfHuglfingHohenpeißenbergHohenfurchHabachEglfingEberfingBurggenBöbingBernried am Starnberger SeeBernbeurenAntdorfAltenstadt (Oberbayern)
Karte

Polling ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau.

Geographie

Polling liegt in der Region Oberland.

Es existieren folgende Gemarkungen: Etting, Oderding, Polling

Geschichte

Erste Spuren einer Besiedlung im Ortsbereich Polling stammen aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. In den Tuffsteinbrüchen kommen immer wieder Tongefäße und Werkzeuge aus dieser Zeit zum Vorschein. Teile davon sind auch im Heimatmuseum Polling sowie in der Archäologischen Staatssammlung in München ausgestellt.

Der Legende nach wurde Polling um das Jahr 750 gegründet. Herzog Tassilo III. von Bayern jagte in der Gegend eine Hirschkuh. Diese blieb auf einmal stehen und scharrte am Boden. Dort fand man dann drei Holzkreuze. An dieser Stelle errichtete Herzog Tassilo dann das Benediktiner- und spätere Augustiner-Chorherrenstift Kloster Polling.

In der Klosterkirche befindet sich tatsächlich ein Holzkreuz, das aber nach Untersuchungen frühestens aus dem 9. Jahrhundert stammt. Wahrscheinlich waren die Gründer des Klosters Mitglieder der Huosi, einer einheimischen Adelsfamilie. Die ersten schriftlichen Zeugnisse stammen aus dem 11. Jahrhundert.

Der Ort selbst war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz bis 1803 das Kloster Polling war. Zusammen mit dem Kloster wurde die Hofmark 1803 aufgehoben, 1818 die heutige Gemeinde errichtet.

1978 wurden im Zuge der Gemeindegebietsreform die vorher selbständigen Gemeinden Oderding und Etting eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden folgende Einwohnerzahlen erreicht:

Jahr Einwohner
1970 2.139
1987 2.629
2000 3.160
2004 3.241
2008 3.321

Davon entfielen 2.451 auf Polling, 465 auf Oderding und 405 auf Etting.

Politik

Aus der Kommunalwahl 2008 am 2. März ging Helmut Böhm als Sieger hervor. Böhm setzt sich mit 52,44 Prozent (915 Stimmen) gegen Paul Kollig (47,56 Prozent, 830 Stimmen) durch. Kollig war für die CSU, die Unabhänge Wählerliste Polling Etting Oderding und die Wählergemeinschaft Oderding angetreten, Böhm war der Kandidat der Wahlgemeinschaft Polling. Böhm löste Dominikus Weiß (Wahlgemeinschaft) ab, der 18 Jahre lang Bürgermeister der Gemeinde war. Aktuell gilt folgende Sitzverteilung im 16 Mitglieder umfassenden Gemeinderat (Sortierung nach der Anzahl der erhaltenen Stimmen):

Partei Sitze
CSU 4 (bisher 7)
Wahlgemeinschaft Polling 8 (bisher 3)
Wahlgemeinschaft Etting 2 (unverändert)
SPD - (bisher 2)
Unabhängige Wählerliste Polling-Etting-Oderding 1 (unverändert)
Wahlgemeinschaft Oderding 1 (unverändert)

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1998 umgerechnet 1209 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (brutto) umgerechnet 230 T€.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Polling (bei Weilheim)

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 8, im Produzierenden Gewerbe 230 und im Bereich Handel und Verkehr 53 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 169 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 910. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, im Bauhauptgewerbe 11 Betriebe.

Zudem bestanden im Jahr 1999 79 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1875 ha. Davon waren 373 ha Ackerfläche und 1502 ha Dauergrünfläche.

In früherer Zeit waren die reichen Vorkommen an Kalktuff wirtschaftlich sehr bedeutend. Viele Bauwerke im Umkreis wurden mit Kalktuff als Baumaterial errichtet. Heute existiert nur noch einer der einstmals zahlreichen Tuffsteinbrüche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 160 Kindergartenplätze mit 149 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 9 Lehrern und 168 Schülern

Literatur

  • Max Biller: Pollinger Heimat-Lexikon. Ein Wegweiser durch Geschichte und Gegenwart von Polling, Etting, Oderding. 2 Bände, Gemeinde Polling 1992, 1174 Seiten
Commons: Polling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)