Zum Inhalt springen

VA Technologie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Juli 2005 um 09:26 Uhr durch NeoUrfahraner (Diskussion | Beiträge) (Ist jetzt Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der österreichische Industriekonzern VA Technologie AG (kurz VA Tech) war von Mitte der 1990er Jahre bis 2005 der größte österreichische Technologiekonzern.

Die VA Tech ist aus der Austrian Industries (einem ehemaligen Mischkonzernprojekt des damaligen ÖIAG-Chefes Hugo Michael Sekyra) hervorgegangen. Die mehrheitliche Privatisierung erfolgte im Mai 1994 über einen Börsengang. In den Sparten Metallurgietechnik (VAI), hydraulische Energieerzeugung, Energieübertragung und -verteilung (Trafosparte T&D), Wassertechnik (Wabag) und Infrastruktur (Elin EBG) wurden über 5.000 Kunden betreut. Mit einem Umsatz von knapp 4 Milliarden Euro im Jahr 2003 und etwa 17.000 Mitarbeitern weltweit galt er als größter Technologiekonzern Österreichs. In Österreich beschäftigte der Konzern an den Standorten Linz, Wien und Weiz etwa 8.000 Mitarbeiter.

Der Konzern war weltweit mit Töchtern und Repräsentanzen vertreten und mehrheitlich im Streubesitz. Der österreichische Staat war über die staatliche Privatisierungsagentur Österreichische Industrieholding AG (ÖIAG) einer der größten Eigentümer mit einem Anteil von 14,7 % der Aktien. Die Aktien waren an der Wiener Börse notiert. Eine Investorengruppe um den Wiener Investor Mirko Kovats hielt in den Jahren 2003 bis 2004 mehr als 15 % der Aktien und war damit größte Eigentümer. Zwei amerikanischen Investorengruppen, Goldmann Sachs und Fidelity, hielten zusammen mehr als 10 % der Anteile. VA Tech verbuchte 2003 einen Verlust von 15 Millionen Euro, und 2004 einen Verlust von 70 Millionen Euro, der teilweise auf Sanierungsmaßnahmen zurückzuführen ist. Um die angeschlagenen Sparten T&D und Wabag zu sanieren und ihr Wachstum zu finanzieren, wollte VA Tech 2004 eine Kapitalerhöhung von knapp 200 Millionen Euro durchführen.

Im November 2004 zieht sich Mirko Kovats aus dem Unternehmen zurück und verkauft trotz vorheriger Dementi sein 17 % Aktienpaket an die Siemens AG. In der österreichischen Innenpolitik war diese Privatisierung des Konzerns stark umstritten.

Im Februar 2005 ist der Megadeal perfekt. Der Siemens-Konzern übernimmt um etwa eine Milliarde Euro mehr als 90 Prozent der Aktien. Am 13. Juli 2005 genehmigen die EU-Wettbewerbshüter die Übernahme offiziell, wobei aber aus kartellrechtlichen Gründen der Wasserkraftwerksbau verkauft werden muss.