Energiepolitischer Appell
Der Energiepolitische Appell wurde im August 2010 vom Verein Energiezukunft für Deutschland e.V. i.G. veröffentlicht. Anlass waren die Diskussionen zur Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke.
Der Appell wurde zunächst in Form einer bundesweiten Anzeigenkampagne mit 40 prominenten Unterzeichnern, vornehmlich Topmanager, veröffentlicht.[1] Auf der Website zum Appell haben sich bis Ende August 2010 über 12.000 weitere Unterstützer namentlich eingetragen.
Thesen
Unter der Überschrift Mut und Realismus für Deutschlands Energiezukunft stellt der Appell fünf Thesen auf:
- Herausforderungen annehmen: Die Zukunft gehört den Erneuerbaren
- Ökologischen Umbau ermöglichen: Investitionen politisch nicht blockieren
- Weichen stellen: weniger Bürokratie für eine starke Infrastruktur
- Wohlstand sichern: Energie muss bezahlbar bleiben
- Realistisch bleiben: Deutschland braucht weiter Kernenergie und Kohle
Reaktionen
Der Spiegel fasste die oben genannten Thesen als Forderungen an Bundeskanzlerin Merkel auf. Es sollten die Laufzeiten von Atomkraftwerken verlängert werden, sie solle sich für den Bau neuer Kohlekraftwerke einsetzen und den Ausbau der Stromnetze entbürokratisieren. Von einer Brennelementesteuer, die die Energiekonzerne jährlich Milliarden Euro kostet, solle die Kanzlerin die Finger lassen, ebenso von neuen anderen Energiesteuern.[2]
Der Appell fand ein gemischtes Echo in Medien, Politik und bei Verbänden.
Trägerverein
Der Zweckverein „Energiezukunft für Deutschland e.V. i.G.“ wurde im August 2010 auf Initiative der Energieversorgungsunternehmen E.ON, EnBW, RWE und Vattenfall Europe gegründet. Die Gründungsmitglieder sind Mitarbeiter dieser Unternehmen. Das Ziel des Vereins sei die konstruktive Begleitung der gesamtgesellschaftliche Diskussion zum Thema Energiezukunft in Deutschland. Ferner soll er als Plattform zur Formulierung grundsätzlicher energiewirtschaftlicher und energiepolitischer Vorstellungen fungieren.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Topmanager-Aufstand gegen Merkel, Financial Times Deutschland, 20. August 2010
- ↑ BDI verpasst Merkel den Denkzettel, Spiegel Online, 20. August 2010