Boatpeople
Als Boat People wurden in den 1970er und Anfang der 1980er Jahre chinastämmige vietnamesische Flüchtlinge bekannt, die nach dem Vietnamkrieg aufgrund von Streitigkeiten mit der Volksrepublik China mit Booten über das südchinesische Meer flohen. Die Flüchtlinge trieben auf überladenen, altersschwachen, hochseeuntüchtigen Booten auf dem Meer. Die meisten von ihnen fielen vor einer Rettung den Stürmen, den Piraten oder dem Hungertod zum Opfer. Daher wurde 1979 von dem deutschen Journalisten Rupert Neudeck eine Rettungsaktion Deutsches Komitee. Ein Schiff für Vietnam initiiert. Daraus ging 1982 das Komitee Cap Anamur/Deutsche Notärzte e.V. hervor.
Die Fälle von Flucht mit hochseeuntauglichen Booten sind allerdings nicht auf Vietnam beschränkt, sondern treten auch in den Fluchtländern Kuba, Haiti, Marokko, Vietnam undAlbanien auf. 2001 ertranken 353 Asylsuchende, die von Indonesien nach Australien zu fahren versuchten, als ihr Schiff, die SIEV-X, sank. Daher wandte sich das Komitee Cap Anamur auch diesen Fällen zu. Ihre Aktionen waren aber zum Teil umstritten, weil sie im Juli 2004 zu einer Nötigung der italienische Behörden führten, Flüchtlinge auf dem Festland unterzubringen. Dies wurde als indirekte Unterstützung von Schleusertum und Menschenhandel gesehen.
Siehe auch: Cap Anamur