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Bahnstrecke Montreux–Lenk im Simmental

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Montreux–Berner Oberland-Bahn
Zug mit MOB Ge 4/4 8001–8004 in Zweisimmen
Zug mit MOB Ge 4/4 8001–8004 in Zweisimmen
Streckenlänge:75.03 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Stromsystem:900 V =
Maximale Neigung: 73 

Die Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB), (frz.: Chemin de fer Montreux-Oberland bernois) ist eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 1000 mm in der Schweiz.

Die Strecke führt von Montreux am Genfersee über Les Avants, Montbovon, Rossinière, Château-d'Oex, Rougemont, Saanen, Gstaad und Zweisimmen in die Lenk.

Geschichte

In den 1890ern begannen Bestrebungen für eine Eisenbahnlinie, die dem Verlauf der als Golden Pass genannten Alpentraversale folgt. 1899 wurde die Konzession für die Strecke von Montreux bis Zweisimmen erteilt, die Bauarbeiten begannen 1900. Als erstes Teilstück wurde 1901 die Bergstrecke von Montreux über Chamby hinauf nach Les Avants eröffnet. Dort folgt ein Scheiteltunnel und der Abstieg nach Montbovon, der 1903 eröffnet wurde. Von dort folgt die MOB dem Verlauf der Saane hinauf bis Saanen und Gstaad (Eröffnung 1904), und 1905 über den Saanenmöser hinunter nach Zweisimmen. Die Linie Zweisimmen–Lenk wurde erst 1912 eröffnet, direkte Züge sind nur durch eine Spitzkehre im Bahnhof Zweisimmen möglich.

Betriebsaufnahme
Abschnitt Datum
Montreux – Les Avants 12. Dezember 1901
Les Avants – Montbovon 1. Oktober 1903
Montbovon – Château-d'Oex 19. August 1904
Château-d'Oex – Gstaad 20. Dezember 1904
Gstaad – Zweisimmen 6. Juli 1905
Zweisimmen – Lenk 8. Juni 1912

Die Streckenführung über Gstaad war ursprünglich nicht von der MOB geplant, da Gstaad an die Eisenbahnlinie von Aigle über Les Diablerets und Pillon nach Saanen angeschlossen werden sollte. Da sich deren Bau jedoch verzögerte, ersuchte Gstaad bei der MOB um die Einbeziehung in die Strecke. Die Eisenbahnlinie von Aigle, wurde später auch nicht komplett vollendet, sondern endete als Chemin de fer Aigle–Sépey–Diablerets (ASD) in Les Diablerets.

Seit 2001 ist das Management der MOB zusammen mit der Transports Montreux-Vevey-Riviera (MVR) unter dem Dach der Golden Pass Services (GPS) zusammengefasst.

Bahnhöfe, Haltepunkte und Bauwerke

Fahrplanfeld 120: Montreux – Château-d'Oex - Gstaad - Zweisimmen – Lenk im Simmental
0,1 Montreux 396 m ü. M.
Strecke
Depot und Werkstätte; Anschluss an SBB Lausanne
Strecke
Brig und MVR nach GlionRochers-de-Naye
Tunnel
Montreux 184 m
Haltepunkt / Haltestelle
0,7 Collège 430 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
1,0 Vuarennes 445 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
1,5 Belmont-sur-Montreux 465 m ü. M.
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
1,8 Collondalles 476 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
2,2 Châtelard VD 500 m ü. M.
Autoroute A9 110 m
Haltepunkt / Haltestelle
2,7 Planchamp 523 m ü. M.
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
ehemals CCB von Clarens, eingestellt 1955
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
ehemals CCB nach Blonay, eingestellt 1955
Bahnhof
3,3 Fontanivent 560 m ü. M.
Bahnhof
4,3 Chernex 600 m ü. M.
Strecke
Depot und Werkstätte
Haltepunkt / Haltestelle
5,5 Sonzier 655 m ü. M.
Abzweig nach links
7,2 Abzweig der Museumsbahn Blonay-Chamby
Bahnhof
7,2 Chamby 748 m ü. M.
Tunnel
Chamby 314 m
Bahnhof
9,2 Sendy-Sollard 870 m ü. M.
Bois des Chenaux (Pont Gardiol) 93 m
Bahnhof
10,9 Les Avants 970 m ü. M.
Strecke
Anschluss an Standseilbahn Les Avants–Sonloup
Tunnel
Les Avants 153 m
Tunnel
Râpes-de-Jor I–III 45 m, 17 m, 23 m
Tunnel
Râpes-de-Jor IV–VI 64 m, 25 m, 33 m
Bahnhof
12,6 Jor 1084 m ü. M.
Tunnel
Jaman 2424 m
Bahnhof
15,2 Les Cases 1111 m ü. M.
Bahnhof
17,0 Allières 1006 m ü. M.
Tunnel
Gîtes 76 m
Tunnel
Botze 40 m
Flon 45 m
Bahnhof
20,4 Les Sciernes 882 m ü. M.
Tunnel
Sciernes 52 m
Hongrin 45 m
Tunnel
Montbovon 162 m
Abzweig nach rechts und geradeaus
22,1 Abzweig der TPF von PalézieuxBulle
Bahnhof
22,1 Montbovon 797 m ü. M.
Tunnel
Tine 161 m
Bahnhof
25,0 La Tine 850 m ü. M.
Lauciau 46 m
Bahnhof
28,2 Rossinière 891 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
29,4 La Chaudanne-Les Moulins 886 m ü. M.
Tunnel
Chaudanne 190 m
Bahnhof
32,7 Château-d'Œx 965 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
33,5 La Palaz 980 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
34,6 Les Granges (Château-d'Œx) 997 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
36,1 Les Combes 994 m ü. M.
Flendruz 118 m
Bahnhof
37,4 Flendruz 980 m ü. M.
Rougemont 98 m
Bahnhof
39,3 Rougemont 992 m ü. M.
Vanel 61 m
Tunnel
Vanel 473 m
Bahnhof
43,2 Saanen BE 1011 m ü. M.
Bahnhof
45,6 Gstaad 1050 m ü. M.
Grubenbach 109 m
Bahnhof
48,1 Gruben 1140 m ü. M.
Bahnhof
50,7 Schönried 1230 m ü. M.
Bahnhof
52,9 Saanenmöser 1269 m ü. M.
Tunnel
Saanenmöser 90 m
Kaltenbrunnen 165 m
Bahnhof
56,6 Oeschseite 1151 m ü. M.
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
59,5 Halten 1057 m ü. M.
Tunnel
Moosbach 458 m
Moosbach 62 m
62,2 Zweisimmen 941 m ü. M.
Strecke
MOB-Kopfbahnhof; Depot und Werkstätte
Strecke
Anschluss an Simmentalbahn nach Spiez
Bahnhof
63,9 Blankenburg 957 m ü. M.
Bahnhof
66,8 Stöckli 967 m ü. M.
Bahnhof
68,6 St. Stephan 996 m ü. M.
Bahnhof
70,7 Matten 1023 m ü. M.
Bahnhof
73,6 Boden 1037 m ü. M.
75,1 Lenk im Simmental 1068 m ü. M.

Anschlusslinien

In Chamby zweigt die ehemalige Linie der Chemins de fer électriques Veveysans (CEV) nach Blonay ab, die von dort hinunter nach Vevey und hinauf nach Les Pléiades führt. Nach ihrer Stillegung 1966 wurde sie von der Museumsbahn Blonay–Chamby (BC) betrieben, die dort ein grosses Eisenbahnmuseum eingerichtet hat. Die Strecke gehört immer noch der MVR, der Nachfolgegesellschaft der CEV.

Der Bahnhof in Montbovon bietet Anschluss an das Streckennetz der Transports publics fribourgeois (TPF), früher Chemins de fer Fribourgeois Gruyère-Fribourg-Morat (GFM), der die Depotwerkstätte in Montbovon gehört und die mit der MOB gelegentlich auch Rollmaterial austauscht.

Ab dem Bahnhof Zweisimmen führt eine Normalspurbahn, die von der BLS AG betriebene Simmentalbahn, nach Spiez und gewährt Anschlüsse nach Interlaken, Brig und Bern.

Rollmaterial

Lokomotive GDe 4/4 mit Panoramic Express Wagen bei Rougemont (1984)

Die Montreux-Berner Oberland-Bahn setzte von der Betriebseröffnung an, bis zur Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929, auf einen ausgesprochen modernen und komfortablen Fahrzeugpark. Dies um der gehobenen Kundschaft, die in den schon damals für Touristen sehr bekannten und attraktiven Regionen Montreux und Gstaad nächtigten, einen ausgezeichneten Eindruck zu hinterlassen. Der Fahrzeugpark war der Rhätischen Bahn (RhB) mit den Touristenregionen St. Moritz und Davos und der heutigen Matterhorn Gotthard Bahn ehemals Visp-Zermatt Bahn (VZ) beziehungsweise Brig-Visp-Zermatt Bahn (BVZ) mit der Touristenort Zermatt ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen. Sogar Speisewagen, Salonwagen ja gar ein gesamter Pullmannzug samt den dazugehörenden Lokomotiven wurde beschafft. Mit der Weltwirtschaftskrise war aber die gesamte Herrlichkeit vorbei und es kamen schwierige Jahrzehnte. Wohl konnte in den 1940er Jahren und in den 1960er und 1970er Jahren Fahrzeug-Teilerneuerungen durchgeführt werden. Auf viele Fahrzeuge der Gründerzeit konnte aber nicht verzichtet werden. Im Gegenteil, die finanziell ab den 1930er Jahren bis Heute nicht gerade auf Rosinen gebetete Bahngesellschaft, musste das Beste aus der Situation machen. Sie tat es auch. Bereits ab den 1970er Jahren. Noch vor den vergleichbaren Mitbewerber, wurde in immer grösserem Umfang auf klimatisierte Panoramawagen gesetzt. Um sich solche Wagen überhaupt leisten zu können, entstanden viele dieser Wagen zu einem grossen Teil, auch unter Weiterverwendung brauchbare Komponenten alter Wagen in den eigenen Werkstätten in Chernex. Seither hat die MOB mit den Marken Namen wie Panoramic Express, Super Panoramic Express, Crystal Panoramic Express, Golden Pass Panoramic und Golden Pass Classic auf der Relation des Golden Passes von Montreux über Gstaad, Zweisimmen, Interlaken nach Luzern wie in der Zeit vor 1930 wieder die Nase vorn. Dar Rollmaterial ist derart komfortabler, dass die BLS, ehemals BLS Lötschbergbahn, und die Zentralbahn (ZB), ehemals SBB Brünig (Brünigbahn), das Nachsehen haben. Dies im Besonderen was den Komfort für Reisende der Zweiten Klasse betrifft.

Aktuelles Rollmaterial

Lokomotiven und Gepäcktriebwagen
  • De 4/4 28 ex BDe 4/4 28 (umbezeichnet 1992), ex BDZe 4/4 28 (umbezeichnet 1970), ex BFZe 4/4 28 (umbezeichnet 1956), ex CFZe 4/4 28 (1924), SIG / BBC
  • Gm 4/4 2003 (1976), Moyse Poyaud / CFD
  • Gm 4/4 2004 (1982), Moyse Poyaud / CFD
  • GDe 4/4 6001–6004 (1983), SLM / BBC
    6001: Vevex; 6002: Rossinière; 6003: Saanen; 6004: Interlaken
  • GDe 4/4 6005–6006 (1983), SLM / BBC
    2007 übernommen, ex TPF GDe 4/4 101–102
    6005: Ville de Bulle (dt.: Stadt Bulle); 6006: Nierivue
  • Ge 4/4 8001–8004 (1995), SLM / ABB
Triebwagen
  • BDe 4/4 3001–3002 (1944), SIG / BBC
    zugehörige Steuerwagen ABt 3301 (1981) und ABt 3302 (1974), durch Umbau entstanden
  • BDe 4/4 3003 (1944), SIG / BBC; 1996 abgebrochen
  • BDe 4/4 3004 (1944), SIG / BBC
  • BDe 4/4 3005–3006 (1946), SIG / BBC
  • ABDe 8/8 4001–4004 (1968), SIG / BBC / SAAS
    4001: Suisse (dt.: Schweiz); 4002: Vaud (dt.: Waadtland); 4003: Bern; 4004: Fribourg (dt.: Freiburg)
Triebwagen (gebraucht erworben)
  • Be 4/4 1001 (Übernahme 1973), ex LCD Be 4/4 9 (1955)
    aufgearbeitet mit Drehgestellen und Teilen der VBZ Be 4/4 «Elefant» 1329 und 1327
  • Be 4/4 1002 (Übernahme 1975), ex BA ABe 4/4 4 (1951)
  • Be 4/4 1003 (Übernahme 1981), ex FLP ABe 4/4 5 (1958)
Triebzüge
  • ABe 4/12 5001–5004 (Umbau 2004–2007)
    Bt 241 + Be 4/4 5001 + ABt 341
    Bt 242 + Be 4/4 5002 + ABt 342
    Bt 243 + Be 4/4 5003 + ABt 343 (Inbetriebnahme 2004)
    Bt 244 + Be 4/4 5004 + ABt 344 (Inbetriebnahme 2005)
    Mittelwagen umgebaut aus Be 4/4 5001–5002 (1976) und 5003–5004 (1979), SIG / SAAS
    ehemals zugehörige Steuerwagen ABt 5301–5304 ausrangiert
Schienentraktoren
  • Tm 2/2 2–3 (1953)
  • Tm 2/2 4 (1934)

Ehemaliges Rollmaterial

Dampflokomotiven

Motorwagen

  • BCFe 4/4 1+2 (1901), SIG / Aloith
  • BCe 4/4 3 (1901), SIG / Aloith
  • BCFe 4/4 4 (1901), SIG / Aloith
  • BCFe 4/4 5+6 (1903), SIG / Aloith
  • De 4/4 27 ex BDe 4/4 27 (umbezeichnet 1992), ex BDZe 4/4 27 (umbezeichnet 1962), ex BFZe 4/4 27 (umbezeichnet 1956), ex CFZe 4/4 27 (1924), SIG / BBC, 2002 abgebrochen

Triebwagen (gebraucht erworben)

  • ohne Bezeichnung (Übernahme 1988), ex RBS Be 4/4 71 (1948)
    als Ersatzteilspender für ex Be 4/4 72 und 73 ausgeschlachtet und abgebrochen
  • Be 4/4 1004 (Übernahme 1988), ex RBS Be 4/4 72 (1948); 1996 abgebrochen
  • Be 4/4 1005 (Übernahme 1988), ex RBS Be 4/4 73 (1948); 1995 abgebrochen
  • BDe 4/4 36 (Übernahme 1988), ex RBS BDe 4/4 36 (Umbau 1951), ex WT CFe 4/4 101 (1913), Rangierfahrzeug in Saanen
    2007 betriebsfähig an den Verein Ds Blaue Bähnli abgegeben, der sich als Ziel gesetzt hat diesen Motorwagen bis 2013 im RBS Depot Solothurn zu Restaurieren.
  • BDe 4/4 37 (Übernahme 1988), ex RBS BDe 4/4 37 (Umbau 1958), ex WT CFe 4/4 102 (1913); 2000 abgebrochen
  • BDe 4/4 38 (Übernahme 1988), ex RBS BDe 4/4 38 (Umbau 1946), ex WT BDe 4/4 103 (1913)
    1993 nach einem Unfall mit erheblichem Unfallschaden an den Tramverein Bern (TVB) abgegeben und in einer Lagerhalle (ehemalige Salzlagerhalle) beim Ecomusée de Haute-Alsace, Frankreich eingelagert. Nicht betriebsfähig. Erbärmlicher, schrottreifer Zustand.

Schienentraktoren

  • Tm 2/2 1 (1930); 1995 ausrangiert

Personenwagen

Die Personenwagen der Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB) lassen sich grob in fünf Kategorien einteilen: 1. Kurze Holzkasten Vierachser und Zweiachser der Gründerzeit (1900er Jahre). 2. Holzkasten Vierachser (1910er bis inklusive 1940er Jahre) in zum Teil sehr komfortabler Bauart. 3. Wagenkasten aus leichter gemischte Bauart: Holzgerippe mit moderner Metallverkleidung: Dies aus Kriegswirtschaftlichen Gründen infolge Materialmangel (1940er Jahre). 4. Wagenkasten aus Leichtmetall der Einheitsbauart (ab den 1960er Jahren). 5. Panoramawagen (ab den 1970er Jahren). Von den vielen unterschiedlichen Personenwagen der Kategorien 1 bis 3 sind nur noch zwei Salonwagen bei der MOB selber im Einsatz.

Kurze Holzkasten Vierachser der Gründerzeit
  • AB4 23 ex BC3 24 (1906), SIG, 1968 abgebrochen
  • AB4 24 ex BC4 24 (1906), SIG, 1980 verkauft an die Chemin de Fer du Vivarais (CFV)
  • AB4 25 ex BC4 25 (1906), SIG, 1979 verkauft an die Chemin de Fer du Vivarais (CFV)
  • AB4 26 ex BC4 26 (1906), SIG, 1974 abgebrochen
  • B4 43 ex C4 43 (Umbau, umnummeriert 1911), ex BC4 51 (1901, Sommerwagen), SIG, 1975 abgebrochen
  • B4 44 ex C4 44 (Umnummeriert, Umbau 1912), ex BC4 21 (1901), SIG, 1968 abgebrochen
  • B4 45 ex C4 45 (Umnummeriert, Umbau 1912), ex BC4 22 (1901), 1972 Abgabe an die Museumsbahn Blonay-Chamby als Geschenk

Historische Fahrzeuge

Historischer Motorwagen BCFe 4/4 11 der Montreux-Berner Oberland-Bahn im Jahre 2003

Die Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB) hat für ihre Grösse so gut wie kein historisches Rollmaterial. Es gibt bezüglich den historischen Belangen der MOB auch keine Lobby die sich dafür einsetzt. So wie dies zum Beispiel bei der Rhätischen Bahn (RhB) gleich durch mehrere Vereine geschieht.

Dennoch sind verhältnismässig viele ehemalige Fahrzeuge erhalten geblieben. Vor allem bei Museumsbahnen in Frankreich. Bei der Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) befinden sich die Highlights bezüglich der MOB aus vergangener Zeiten: Der historische Motorwagen BCFe 4/4 11 und der Personenwagen BC4 22 aus den Anfangsjahren. Beide Fahrzeuge sind vorbildlich aufgearbeiteten in betriebsfähigen Zustand. Aber auch bei der RhB befinden sich vier hervorragend aufgearbeitete ehemalige MOB Salonwagen. Die heutigen Salonwagen As 1141–1144 wurden ursprünglich für den Golden Mountain Pullman Express der MOB beschafft, die letztere im Auftrag der Compagnie International des Wagons-Lits et des Grands Express Européens (CIWL) wegen der Weltwirtschaftskrise gerade einmal eine Sommersaison Fahrplan mässig führen konnte.

Montreux-Berner Oberland-Bahn

Bei Ablieferung Baujahr Einsatzjahre Hersteller Bemerkung
Eigentümer Beschrieb Bezeichnung Nummer
MOB Lokomotive DZe 6/6 2001+2002 1932 1932-1996 SIG / BBC 1)

1) Beide Lokomotiven (effektiv Gelenk-Gepäcktriebwagen) sind nach wie vor vorhanden. Ausser Dienst. Nicht betriebsfähig. 2001 für eine Aufarbeitung zerlegt. Aufarbeitung teilweise begonnen, aber zwischenzeitlich abgebrochen. 2002 vollständig, jedoch mit abgefahrenen Radreifen.

Museumsbahn Blonay-Chamby

Bei Ablieferung Baujahr Hersteller Eigentümer Heute Standort Bemerkung
Eigentümer Beschrieb Bezeichnung Nummer
MOB Motorwagen BCFe 4/4 11 1905 SIG / Aloith BC Chaulin, Museum 1)
MOB Personenwagen BC4 22 1901 SIG BC Chaulin, Museum 2)

1) Betriebsfähig, 2000 an Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) abgegeben

2) 1912 umbezeichnet in C4 45; 1956 umbezeichent in B4 45; Betriebsfähig, 1972 an Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) abgegeben

Modellbahngruppe Obersimmental-Saanenland

Bei Ablieferung Baujahr Hersteller Eigentümer Heute Standort Bemerkung
Eigentümer Beschrieb Bezeichnung Nummer
MOB Motorwagen BFZe 4/4 26 1912 SIG / Aloith MOS Saanen 1)
MOB Personenwagen B4 61 1906 SIG MOS Saanen 2)

1) 1956 umbezeichent in AFZe 4/4 26; 1962 umbezeichnet in ADZe 4/4 26; 1971 umbezeichnet in BDe 4/4 26; 1991 umbezeichet in De 4/4 26; 1994 an Modellbahngruppe Obersimmental-Saanenland (MOS) als Vereinslokal abgegeben

2) 1956 umbezeichnung in A4 und anschliessend Umbau in B4; 1979 an Modellbahngruppe Obersimmental-Saanenland (MOS) als Vereinslokal abgegeben

Dritte

Bei Ablieferung Baujahr Hersteller Eigentümer Heute Standort Bemerkung
Eigentümer Beschrieb Bezeichnung Nummer
MOB Motorwagen BCFe 4/4 16 1905 SIG / Aloith TVB Ruefswil (LU) 1)

1) 1993 Übername durch den ehemaligen Verein Aktion pro MOB 16 / ESZ 3. 1996 integration des Verein Aktion pro MOB 16 / ESZ 3 in den Tramverein Bern (TVB). Erbärmlicher, schrottreifer Zustand.

Bilder (Auswahl)

Historische Bilder

Aktuelle Bilder

Literatur

  • Montreux-Oberland bernoise (MOB, Hrsg.): 75 Jahre MOB (Montreux-Berner Oberland Bahn), 1901–1976. Zweisprachig: Französisch und Deutsch. Ohne Verlag, Montreux 1976
  • Montreux-Oberland bernoise (MOB, Hrsg.), Edward W. Paget Tomlinson: Die Montreux-Berner Oberland-Bahn. Dreisprachig: Englisch, Französisch und Deutsch. Ohne Verlag, Montreux 1985
Commons: Bahnstrecke Montreux–Lenk im Simmental – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien