Bad Schandau
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Bad Schandau hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Dresden |
Landkreis: | Sächsische Schweiz |
Geografische Lage: | unbenannte Parameter 1:50_55_N_14_09_E_type:city(3190), 2:50° 55' n. B. 14° 09' ö. L. |
Höhe: | 146 m ü. NN |
Fläche: | 35,84 km² |
Einwohner: | 3.190 (31. Dezember 2002) |
Bevölkerungsdichte: | 89 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 01812-01814 |
Vorwahl: | 035022 |
Kfz-Kennzeichen: | PIR |
Gemeindeschlüssel: | 14 2 87 020 |
Stadtgliederung: | 4 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Dresdner Straße 3 01814 Bad Schandau |
Offizielle Website: | www.bad-schandau.de |
E-Mail-Adresse: | buergermeisteramt@stadt-badschandau.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Andreas Eggert |
Bad Schandau (bis 1920 nur Schandau; tschechisch Žandov) ist ein Kur- und Erholungsort im Landkreis Sächsische Schweiz, im Regierungsbezirk Dresden, in Sachsen an der Elbe. Gleichzeitig ist Bad Schandau erfüllende Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft mit den Gemeinden von Porschdorf, Reinhardtsdorf-Schöna und Rathmannsdorf.
Geografische Lage
Bad Schandau liegt an der Elbe, direkt am Nationalpark Sächsische Schweiz. Eine Überlandstraßenbahn, die Kirnitzschtalbahn, erschliesst das naheliegende Wandergebiet. An der Endstation Lichtenhainer Wasserfall beginnt der seit den Anfängen des Tourismus in der Sächsischen Schweiz begangene Weg zum sogenannten Kuhstall — einem kleinen Hochplateau, auf dem während des Dreißigjährigen Krieges die Bauern der Umgebung bei herannahenden Feinden sich selbst und ihr Vieh in Sicherheit gebracht haben sollen.
Oberhalb von Bad Schandau in Ostrau befinden sich seit einigen Jahren zwei Kurkliniken.
Stadtgliederung


Die Stadtteile sind Krippen, Postelwitz, Schmilka und Ostrau auf der gleichnamigen Ostrauer Scheibe.
Ostrau
Ostrau erhebt sich 62 m über der Elbe und Bad Schandau auf der Ostrauer Scheibe und liegt auf 245 m ü. NN. Mit dem Hauptort ist Ostrau direkt mit einem elektrischen Personenaufzug verbunden, der 1904 auf Anregung des Hoteliers Rudolf Sendig erbaut wurde (1991 renoviert). Alte Bauernhöfe im Fachwerkstil, Pensionen, Ferienheime, eine moderne Kuranstalt, Gasthöfe, Villen und Einfamilienhäuschen stellen die Ausstattung des Stadtteils dar. Mit knapp 100 Bewohnern führte der Teilort bis zum Ende des 19. Jahrhundert ein recht abgeschiedenes Dasein auf seiner exponierten Höhe. Doch gerade diese Lage mit weiter Rundsicht ließ um 1900 den ambitionierten Plan aufkommen, hier oben ein exklusives Touristenzentrum mit Sportstätten und Flugplatz zu schaffen. Aber es wurde nur der bereits genannte Personenaufzug gebaut, und am Ostrauer Ring entstanden Holzvillen im skandinavischen Stil, ebenfalls auf Initiative von Sendig.
Der eiszeitliche Lößlehm auf der Ebenheit der Ostrauer Scheibe ließ in einer frühen Siedlungsperiode die Anlegung eines deutschen Dorfes für ehemals sieben Höfe zu.
Postelwitz
Die Sommerfrische Postelwitz ist seit 1934 ein dicht an den Felshang gepreßter, aus einer einzigen Häuserzeile bestehender Ortsteil von Bad Schandau, ca. 2 km elbaufwärts unterhalb der Schrammsteine. Die ursprünglich slawische Niederlassung von Flößern, Fischern, Steinbrechern und Schiffbauern ist seit 1446 urkundlich nachgewiesen. Schiffsankerschmiede wirkten im Dorf bis 1968. Die ortseigenen Steinbrüche auf Sandstein (zeitweilig die wichtigsten der Gegend) waren seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis 1907 in Betrieb, wurden dann aufgeforstet und sind heute über die Elbpromenade erreichbar. Die erhaltenen Fachwerkhäuser Nr. 55-67, die sogenannten "Siebenbrüderhäuser" gehen auf eine Sage zurück, in der ein Schiffer für seine Söhne jeweils ein Haus errichtet haben soll. Sein eigenes Gebäude aber hätte alle überragt. An den Häusern Nr. 43 und 69, sowie am Fährmannshaus sind Hochwassermarken der Elbe hinterlassen.
Krippen
Die ursprüngliche Handwerker- und Kaufleuteniederlassung mit erhaltenen Fachwerkhäusern, die bereits 1379 Erwähnung fand, ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, als die Entfaltung des Fremdenverkehrs begann, eine Sommerfrische. Der Ortsteil war Wirkungsbereich des Krippener Bürgers und Erfinders des Holzschliffs zur Papierherstellung Friedrich Gottlob Keller (1816-95) von 1853 bis zu seinem Tode. Eine Gedenktafel am Haus Nr. 76 in der nach ihm benannten Hauptstraße, das Keller-Museum, in dem der Erfinder früher wohnte, würdigt ihn und sein Werk.
Bei Krippen mündet der Krippenbach in die Elbe. Das vom Gautzschgrabenquell bei der Grenze zur Tschechischen Republik gespeiste Gewässer, das aber auch Quellen jenseits der Grenze aufnimmt, erstreckt sein Einzugsgebiet bis fast nach Maxicky auf der böhmischen Seite des Elbsandsteingebirges unterhalb des Okrouhlik (494 m ü NN).
Schmilka

Schmilka, der Grenzort nach Tschechien an der Elbe auf 117 m Höhe, gehört seit 1973 zu Bad Schandau. Das Dorf der Flößer, Steinmetze, Köhler, Pechsieder und Waldarbeiter wurde 1582 erstmalig erwähnt. Kleine Fachwerkhäuser entlang der stark befahrenen Straße beherrschen noch jetzt die Fassaden. Auch die stark frequentierte Eisenbahnstrecke Dresden - Prag beeinträchtigt das Leben am Fluss, im steil nach oben führenden Quertal ist davon allerdings nichts zu spüren.
Bei der Grenze entspringt die Ilmenquelle, mit einer Schüttung von 6 l/s die stärkste in der Sächsischen Schweiz.
Geschichte
Schandau wurde 1445 erstmals erwähnt und erhielt durch seine wichtige Lage als Handelsplatz an der Elbe 1467 durch Ratsverfassung faktisch den Status einer Stadt. Seit ca. 1800 Kurort und Sommerfrische.
Die Stadt ist kleinster deutscher Ort mit einem selbstverwalteten Straßenbahnbetrieb (Linie Schandau - Lichtenhainer Wasserfall, der sogenannten Kirnitzschtalbahn (Betrieb seit 1898).
Bad Schandau war von einer Jahrhundertflut im August 2002 schwer betroffen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen
- Heimatmuseum
- Nationalparkmuseum
- Friedrich-Gottlob-Keller-Museum Krippen (informiert über Erfindung und Erfinder des Holzschliffpapiers)
- Neumannmühle im Kirnitzschtal (Schauanlage/gehört zu Kirnitzschtal-Ottendorf)
Bauwerke
Bad Schandaus rechtselbige Stadtsilhouette wird durch die die Elbe säumenden Hotels der Gründerzeit, die zwei Elbbrücken und die Johanniskirche geprägt. Die massige evangelische Stadtkirche mit ihrem achteckigen Westturm besteht in ihrer heutigen Form seit 1671. Die laternenbekrönte Barockhaube erhielt der Turm 1711 nach einem Stadtbrand. Ihre Innengestaltung mit hölzerner Kassettendecke, einstöckigen Emporen und farbigen Fenstern im Altarraum sind das Ergebnis der grundlegenden Umgestaltung 1876/77. Besonders wertvoll ist der zweigeschossige Renaissancealtar aus Sandstein, den der Dresdner Bildhauer Hans Walther II. ursprünglich für die Dresdner Kreuzkirche schuf und der von 1760 bis 1902 in der Dresdner Annenkirche stand. In der Nähe vom Parkhotel und dem historischem Personenaufzug nach Ostrau (95 Jahre alte, 50 m freistehende Stahlkonstruktion), direkt vor dem rechtsseitigen Hang steht die katholische Kirche, welche im klassizistischen St. Petersburger Villenstil des 19. Jahrhunderts als russische Diplomatenunterkunft errichtet wurde und seit 1924 von der Katholischen Kirche genutzt wird. Ganz besonders ist auch der Sendig-Brunnen zu Bad Schandau zu empfehlen, der mit seinen Jugendstilelementen den Marktplatz der Stadt in Zukunft wieder schmücken wird. Er wird derzeit (2005) restauriert. Der Sendig-Brunnen befindet sich direkt vor der Kirche in Bad Schandau und lädt zu einer Pause ein.
Dialekt
In Bad Schandau wird eine spezielle Form des Sächsischen Dialektes gesprochen: das Südostmeißnische, welches einen der fünf Meißnischen Dialekte darstellt.
Städtepartnerschaften
- Überlingen am Bodensee
- Gößweinstein
- Fichtenau
- Ceska Kamenice in Tschechien
- Ladek Zdroj in Polen
Persönlichkeiten
Der Hotelier und Stadtrat Rudolf Sendig (* 1848, † 1928) ließ u. a. 1898 eine elektrisch betriebene Straßenbahn in Betrieb nehmen, die die 8 Kilometer durch das Kirnitschtal in 32 Minuten zurücklegte. Auch der spektakuläre Personenaufzug, der die Stadt mit dem Ortsteil Ostrau in einer Minute verband, geht auf ihn zurück. Des Weiteren errichtete er auf dem Marktplatz zu Bad Schandau den Sendig-Brunnen, der sich seit Jahren im Wiederaufbau befindet.
Im Ortsteil Krippen lebte von 1853 bis 1895 Friedrich Gottlob Keller (* 1816, † 1895), der Erfinder des Holzschliffpapiers. Ein kleines Museum in der Friedrich-Gottlob-Keller-Straße 76 erinnert an die Erfindung.
Ehrenbürger
In Bad Schandau lebte zwischen 1909 und 1994 (mit Unterbrechungen) der Völkerkundler und Reiseschriftsteller Erich Wustmann (* 1907, † 1994), der Ehrenbürger der Stadt ist.
Weblinks
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