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Schleuse

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Das Schleusentor der Schleuse Datteln am Wesel-Datteln-Kanal
Datei:SchleuseTrolhatteKanal.jpg
Schleuse im Trollhättan-Kanal (Schweden)
Schleusen in Kiel-Holtenau (Einmündung des Nord-Ostsee-Kanals in die Kieler Förde)

Eine Schiffsschleuse ist ein technisches Bauwerk, in dem Schiffe Höhenunterschiede in Schifffahrtswegen überwinden können. Der Vorgang wird als Schleusung bezeichnet.

Eine Schiffsschleuse ist im Prinzip ein großes Becken, das auf beiden Seiten mit Toren verschlossen werden kann. Durch Füllung bzw. Entleerung des Beckens steigt oder sinkt der Wasserspiegel im Becken, wodurch das Schiff gehoben bzw. abgesenkt wird. Hierzu sind keine Pumpen nötig, sondern das Wasser fließt beim Heben aus dem höher gelegenen Gewässer in die leere Schleusenkammer und beim Senken aus der Schleusenkammer in das tiefer gelegene Gewässer, so dass dadurch Wasser vom höher gelegenen in das tiefer gelegene Gewässer transportiert wird.

Bei Kanälen, die keinen oder nur einen geringen Wasserzulauf haben, muss daher entweder das Wasser wieder zurückgepumpt werden oder man baut anstelle einer Schleuse ein Schiffshebewerk. Um den Wasserverbrauch zu reduzieren, kann auch eine sog. Sparschleuse gebaut werden. Hierbei wird ein Teil des Wassers beim Entleeren in ein oder mehrere Sparbecken geleitet und dort gespeichert, um damit später die Schleuse wieder zu füllen.

Schleuse im Küstenkanal bei Oldenburg

Mit Schleusen sind Hubhöhen bis maximal etwa 30 Metern möglich. Für größere Höhen sind wiederum Schiffshebewerke erforderlich. Aus wirtschaftlichen Gründen wird versucht, mit möglichst wenigen Schleusen auszukommen, die dafür eine größere Hubhöhe besitzen.

Schon 1325 wurde in Deutschland die erste Schiffsschleuse gebaut. Die größte Schleuse in Deutschland ist die zum Vorhafen der Marine gehörende Seeschleuse in Wilhelmshaven mit einer Länge von 390 Metern, einer Breite von 60 Metern und einer Drempeltiefe von 13,65m.

Das Wort Schleuse leitet sich vom mittellateinischen sclusa (Wehr) ab, das seinen Ursprung im lateinischen excludere (ausschließen) hat.

Technische Vorläufer dieser Art von Schiffsschleusen waren Stauschleusen und Wehre mit Bootsrutschen. Stauschleusen waren Wehre, die nach Füllung geöffnet wurden; die Kähne schwammen dann auf der Flutwelle talwärts. Bei "Wehren mit Bootsrutschen" wurde der Kahn auf einer Rampe hinauf- bzw. heruntergelassen; solche Bootsrutschen waren auf kleinen kommerziell genutzten Wasserläufen noch bis ins 19. Jh. im Gebrauch (bzw. sind es heute noch für Paddelboote etc. an Staustufen z.B. des Hochrheins).

Siehe auch:

Drempel, Drempeltiefe, Schiffshebewerk, Deichdurchlass, Siel, Kesselschleuse

ELWIS - Schleusenbetriebszeiten auf deutschen Bundeswasserstraßen: [1]