Hochmoselbrücke

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Hochmoselbrücke | ||
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Offizieller Name | Bauwerk 6008 860 (BW 20) | |
Nutzung | Straßenbrücke | |
Überführt | Bundesstraße 50 | |
Querung von | Mosel und | |
Ort | Ürzig, Zeltingen-Rachtig | |
Konstruktion | Stahlbalkenbrücke | |
Gesamtlänge | 1702,4 m | |
Breite | 29,0 m | |
Anzahl der Öffnungen | 11 | |
Längste Stützweite | 209,5 m | |
Höhe | 158 m | |
Baubeginn | 2010 | |
Lage | ||
Koordinaten | 49° 58′ 7″ N, 7° 0′ 0″ O | |
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Die Hochmoselbrücke ist ein Brückenbau-Projekt im Zuge des Hochmoselübergangs in Rheinland-Pfalz. Sie soll die Bundesstraße 50 mit vier Fahrstreifen und zwei Standstreifen über das tief eingeschnittene Moseltal zwischen Ürzig und Zeltingen-Rachtig in maximal 158 Meter Höhe führen. Dabei werden die Mosel bei Flusskilometer 120,8 sowie unter anderem die Bundesstraße 53 und die Landesstraße 189 gequert. Die Bauarbeiten am umstrittenen, seit Anfang des 21. Jahrhunderts geplanten, etwa 108 Mio. Euro teuren Bauwerks sollen 2010 beginnen.[1]
Am 30. April 2010 wurde die Ausschreibung des Bauvorhabens bekanntgemacht. Die Angebote müssen bis zum 7. September 2010 abgegeben werden. Nach Auftragsvergabe soll die Brücke innerhalb von 54 Monaten fertiggestellt sein.[2]
Konstruktion
Geplant ist eine 1702,4 m lange Balkenbrücke mit einem stählernen Überbau und einer orthotropen, 29,0 m breiten Fahrbahnplatte. Sie wird in Längsrichtung den Durchlaufträger als Bauwerkssystem aufweisen und elf Felder mit Stützweiten von 104,8 m, 131,0 m, 157,1 m, 209,5 m, 196,4 m, 183,3 m, 170,2 m, 157,1 m, 144,1 m, 131,0 m und 117,9 m besitzen.[3] In Querrichtung ist ein Hohlkastenquerschnitt mit einer Konstruktionshöhe von maximal 7,55 m im Bereich der großen Stützweiten sowie 4,8 m am östlichen Widerlager geplant. Es ist vorgesehen, die weit auskragende Fahrbahnplatte durch Schrägstreben im Abstand von 13,1 m zu unterstützen.
Die zehn Stahlbetonpfeiler werden Höhen von 15 m bis 150 m aufweisen. In Brückenlängsrichtung ist eine Pfeilerabmessung von 3,9 m am Pfeilerkopf vorgesehen. Aufgrund eines linearen Anzuges von 80:1 nach oben ergibt sich bei der höchsten Stütze unten eine Länge von etwa 7,5 m. In Brückenquerrichtung ist eine Pfeilerabmessung von 12 m am Pfeilerkopf vorgesehen. Bei den kurzen Pfeilern verkleinert sich die Breite nach unten, die langen Pfeiler weisen eine Taillierung gemäß einer kubischen Parabel auf. Die hat beim höchsten Pfeiler als Breite ein Minimum von mit 9,5 m und wächst auf 16,0 m am Pfeilerfuß wieder an.
Für die Gründung der Pfeiler sind Großbohrpfähle vorgesehen. Die sind auf der westlichen Seite im steilen Ürziger Geröllhang, der von fossilen Rutschungen gekennzeichnet ist, herzustellen.
Zur Herstellung des Brückenüberbaus ist das Taktschiebeverfahren vorgesehen.
Kritik
Der Bau der Hochmoselbrücke ist umstritten. Kritiker wenden ein, dass durch dieses „Betonviadukt“ das Landschaftsbild des Moseltals zerstört würde. Die Probleme des Hunsrück würden dadurch hingegen nicht dauerhaft gelöst. Außerdem würden einige der besten Moselweinlagen zerstört. Führende Weinkenner und Kritiker wie Hugh Johnson haben sich deswegen öffentlich gegen den Bau ausgesprochen. Die Partei Bündnis 90/Die Grünen lehnt den Bau ebenfalls ab.

Siehe auch
Literatur
Weblinks
- Internetpräsentation Hochmoselübergang Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz
- Green Action: Erkenne die Lage!, Webseite der Brückengegner
Einzelnachweise
- ↑ Erster Spatenstich für das 270-Millionen-Euro-Projekt. In: Pr-inside. 25. April 2009, abgerufen am 6. Juni 2010.
- ↑ EG-Bekanntmachung (03/10). (PDF) Abgerufen am 6. Juni 2010 (öffentliche Ausschreibung Herstellung von Bauwerk 6008 860 (BW 20) – Hochmoselübergang im Zug der B 50neu, BA Platten – ZB B 53).
- ↑ Carl-Alexander Graubner, Gerhard Hanswille: Anwendung der DIN-Fachberichte bei den Pilotprojekten Strelasundquerung und Hochmoselübergang, in: Der deutsche Brückenbau wird europäisch. Deutsches Institut für Normung, 23. April 2003, S. 5-12, abgerufen am 6. Juni 2010 (deutsch, englisch).