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Hauskatze

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Hauskatze
Hauskatze
Europäische Kurzhaarkatze
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superfamilia: Katzenartige (Feloidea)
Vorlage:Familia: Katzen (Felidae)
Vorlage:Subfamilia: Kleinkatzen (Felinae)
Vorlage:Genus: Katze (Felis)
Vorlage:Species: Wildkatze (Felis silvestris)
Vorlage:Subspecies: Hauskatze
(Felis silvestris forma catus)

Die Hauskatze (Felis silvestris forma catus) ist ein seit etlichen Jahrhunderten vom Menschen gehaltenes Haustier aus der Familie der Katzen. Auf faszinierende Weise eigenwillig, beansprucht sie sehr viel Bewegungsfreiheit und hat trotzdem zu den Menschen eine enge, zutrauliche Beziehung entwickelt.

Biologie

Katzen werden unter günstigen Umständen 15-20 Jahre alt; in Einzelfällen wurden Tiere von 30 Jahren und älter beschrieben. Hauskatzen gehören zur Ordnung der Raubtiere, sind also Fleischfresser. Ihre Jagdmethode ähnelt der ihrer wildlebenden Verwandten: Anschleichen an die Beute und Ansprung aus kürzester Entfernung. Besonders jüngere Katzen reagieren auf bewegte Gegenstände fast wie auf lebendige Beute, wodurch sie ihre Jagdfähigkeit zusätzlich trainieren (Spieltrieb).

Fast alle Katzen besitzen einen Schwanz oder "Schweif", der beim Halten des Gleichgewichts behilflich ist. Es gibt Katzen, die ohne Schwanz auf die Welt kommen. Vor allem auf der Insel Reersø in Dänemark sind sie zu finden. Diese Katzen haben sehr kleinen Nachwuchs und gebären oft Totgeburten, wenn sie sich mit anderen schwanzlosen Katzen paaren. Bei der Paarung mit "normalen" Katzen kommen aber oft gesunde schwanzlose Katzen auf die Welt.

Evolutionäre Entwicklung

Das Auftreten der ersten Vorfahren der Katze, der Felidae oder Neofeliden, wird im Eozän vor etwa 50-60 Millionen Jahren angesiedelt. Die Katzen stammen wie auch andere Landraubtiere von den Miacidae ab, deren bekannntester Vertreter, die Miacis, zu dieser Zeit lebte. Aus den Miacidae, die im untersten Tertiär entstanden, gingen unter anderem die Felidae hervor. Diese Tiere waren Fleischfresser von der Größe eines Wiesels und besaßen ein perfekt an die Jagd angepasstes Gebiss und einziehbare Krallen.

Schädel der Wildkatze (Felis silvestris)
Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris)

Die ältesten paläontologischen Funde sind etwa 34 Millionen Jahre alt und stammen aus dem Oligozän, als der erste bekannte Vertreter der Felidae, der Proailurus, erschien. Er war etwa so groß wie eine Hauskatze und jagte in den tropischen Wäldern. Eine andere Art, die mit dem Namen Dinctis bezeichnet wurde, lebte vor etwa 30 Millionen Jahren. Dieses Tier war kleiner als ein Panther und mit mächtigen Reißzähnen ausgestattet.

Vor etwa 24 Millionen Jahren steht der Pseudaelurus an der Spitze der Evolutionslinien katzenartiger Raubtiere, deren bekannteste Vertreter die Machairodontidae oder Säbelzahnkatzen sind, die säbelartig gekrümmte Eckzähne besaßen. Vor etwa 13.000 Jahren starben die letzten Vertreter dieser Gattung, das Homotherium mit türkensäbelartigen Eckzähnen und der große und mächtige Smilodon, der Säbelzahntiger, aus. Aus dem zweiten Evolutionsarm entwickelte sich vor etwa fünf Millionen Jahren die Gruppe der Panthera. Vor etwa drei Millionen Jahren im unteren Pliozän spaltete sich die Linie der Luchse ab und bildete eine einheitliche Gruppe. Im Laufe des Quartärs in den letzten 100.000 Jahren haben sich die modernen Arten der Pantherinen entwickelt.

Die ersten Vorfahren der Kleinkatze der Alten Welt, zu denen auch die Wildkatze (Felis silvestris) gehört, erschienen vor etwa neun Millionen Jahren. Die Wildkatze ist asiatischen Ursprungs und tritt erstmals im unteren Pleistozän mit der Spezies Felis lunensis in Erscheinung. Anschließend breiten sich verschiedene Unterarten in der gesamten Alten Welt aus.

Wegen der morphologischen Ähnlichkeit und der nahen genetischen Verwandtschaft ist der Ursprung der Hauskatze (Felis catus) bis heute nicht gänzlich geklärt. Eine Abstammung von der Manul (Otocolobus manul) oder der Rohrkatze (Felis chaus) wird heute von den Wissenschaft abgelehnt. Auch die Meinung, die Hauskatze sei eine Kreuzung aus Rohr- und Wildkatze, ist heute obsolet, wenn es auch vereinzelt zu Paarungen der beiden Arten gekommen sein mag, zumal diese in der F1-Generation fruchtbar sind. Die Domestikationsforschung geht heute davon aus, daß die Hauskatze, wie alle anderen Haustiere, lediglich von einer Wildart abstammt, nämlich der Wildkatze (Felis silvestris), deren Lebensraum sich von Schottland bis Afrika über Asien erstreckt. Unter den verschiedenen Unterarten der Felis silvestris ist der wahrscheinlichste Urahne der domestizierten Hauskatze die afrikanische Wildkatze Felis silvestris libyca. Diese Unterart ist die am wenigsten aggressive Art und damit am geeignesten für das Zusammenleben mit den Menschen, so dass sie im Alten Ägypten heimisch war.

Sinnesleistungen

Katzen sind effiziente Jäger. Vor allem der scharfe Sehsinn und das feine Gehör helfen ihnen beim Auffinden der Beute.

Sehsinn

Datei:Cats eye closeup.jpg
Grünes Katzenauge mit einer zu einem Schlitz verengten Pupille

Eine schon seit jeher faszinierende Wirkung auf den Menschen haben die Augen der Katze, mit denen sie sechsmal schärfer sieht als der Mensch. So gelten die weit verbreiteten grünen, leicht schrägt gestellten Augen bei Frauen als Schönheitssymbol, da sie betörend und geheimnisvoll auf den Menschen wirken.

Die großen Augen sind frontal ausgerichtet, wodurch räumliches Sehen und exaktes Einschätzen der Entfernung möglich ist. Die Katze nimmt besonders gut rasche Bewegungen wahr und sieht bei Dämmerung und Dunkelheit um etwa 50% besser als der Mensch. Dies wird ihr möglich auf Grund der hohen Dichte an visuellen Rezeptoren, den Sehstäbchen, die ihre Netzhautzellen besonders lichtempfindlich machen.

Katzen sehen jedoch kleine Details nicht so genau und können Farben weniger gut unterscheiden als der Mensch, da die Anzahl farbempfindlicher Zapfen viel geringer ist. Dennoch können Katzen ihre Umgebung in Blau- und Grünschattierungen in verschiedenen Intensitäten und Kombinationen wahrnehmen. Da sie einen Mangel an rotempfindlichen Zapfen haben, nehmen sie Rotes dunkler als Blaues oder Grünes wahr.

Die Lieblingsfarbe der Katzen ist entgegen der allgemeinen Annnahme nicht Rot, sondern Blau. Dies wurde bei über 2000 Vesuchen des Instituts für Zoologie der Universität Mainz festgestellt. Unter verschiedenen Beleuchtungsverhältnissen hatten die Katzen die Wahl zwischen Gelb und Blau, um an ihr Futter zu kommen. 95 Prozent entschieden sich für die Farbe Blau.

Katzenaugen leuchten in der Dunkelheit durch Tapetum lucidum, eine direkt hinter der Retina, der Netzhaut, liegende Zellschicht, die das durch Stäbchen und Zapfen nicht absorbierte Licht reflektiert. Die schlitzförmigen Pupillen werden bei zunehmender Dunkelheit kreisrund, so dass sie sich allen Lichtverhältnissen anpassen können.

Bei der Geburt haben alle Katzen blaue Augen. Ihre spätere Farbe entwickelt sich im Laufe der ersten drei Monate. Weiße Katzen mit blauen Augen sind meistens taub.

Gehör

Das Gehör ist bei der Katze besonders gut ausgebildet. Es ist schärfer als das des Hundes und dreimal so stark wie beim Menschen. Es zählt zu den größten unter den Säugetieren. Der Frequenzumfang des Gehörs der Katze unfasst 10,5 Oktaven. In den niedrigsten Frequenzbereichen ist es mit dem des Menschen vergleichbar, in den mittleren Frequenzen weit überlegen. Die obere Grenze der Frequenzen liegt im Bereich der Geräusche, das die Maus als wichtigstes Beutetier von sich gibt. Zum Lokalisieren einer Schallquelle verharrt die Katze unbeweglich und richtet die meist großen, aufgerichteten und beweglichen Ohren in die Richtung, aus der das Geräusch kommt.

Ein Glöckchen am Halsband bedeutet eine physische Qual für Katzen.

Gleichgewichtssinn

Katze auf einem Baum

Wie kein anderes Tier kann die Katze balancieren, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Bei einem Fall aus zwei bis drei Metern kann sie sich aus fast jeder Lage in die Bauchlage drehen, bevor sie mit nach unten ausgestreckten Pfoten auf dem Boden landet. Der Schwanz dient ihr dabei als Ruder.

Bei Katzen werden die Bewegungen des Kopfes, der Augen und des Bewegungsapparates zu einem großen Teil von Reflexen gesteuert, die durch die Reize aus dem Vestibularsystem, das im Innenohr sitzt, generiert werden. Komplexere Bewegungungen unterliegen der Steuerung durch das Gehirn.

Obwohl die Katze ein ausgezeichneter Springer und Kletterer ist, kann sie beim Abstieg Probleme haben. In solchen Fällen hilft sie sich mit ihren Krallen, hält sich fest und bewegt sich vorsichtig rückwärts nach unten.

Geruchssinn

Der Geruchssinn der Katze ist weniger ausgeprägt als ihr Gehör oder ihr Sehsinn. Er ist schwächer als der des Hundes, aber deutlich besser als der des Menschen. Außerdem dient er der Entscheidung, ob eine Speise den Ansprüchen genügt und nimmt im sozialen Leben der Katze einen hohen Stellenwert ein.

Katzen können bitter, sauer und süß unterscheiden. Sie verlieren den Appetit, wenn sie ihren Geruchssinn beispielsweise durch Erkältungen einbüßen. Dann putzen sie sich auch weniger.

Katzen erkennen sich am Körpergeruch, der etwas über Geschlecht, Gene, Anwesenheit, hormonellen Status und Revieransprüche aussagt. So spüren Mütter ihre Jungen auf und halten sie am Geruch auseinander. Auch signalisieren Weibchen durch ihren Geruch ihre Paarungsbereitschaft. Sowohl Männchen als auch Weibchen markieren ihre Reviere an immer denselben, regelmäßig inspizierten Stellen durch Duftmarken, die aus Absonderungen aus Schweiß- und Talgdrüsen gebildet werden.

Die Schweißdrüsen sitzen vor allem an den Fußballen, im Umkreis des Maules, am Kinn, um die Brustwarzen und um den Anus. Die Talgdrüsen sind am Oberkiefer, an der Schwanzwurzel und beim Männchen unter der Vorhaut konzentriert. Kater haben zusätzlich eine Anhäufung von Duftdrüsen in einer Art mit einem Kanal versehenen Tasche neben dem Anus. Alle Schweiß- und Talgdrüsen dienen hauptsächlich der Kommunikation über den Geruch. Durch Reiben an Gegenständen, Artgenossen und Personen oder durch Verspritzen an Urin als Duftmarken wird diese Information weitergegeben. Beim Aufnehmen von Düften hilft Katzen ein spezielles Organ, das zwischen Rachen- und Nasenhöhle sitzt.

An einigen Düften können sich Katzen regelrecht berauschen und "flehmen" dann mit halb offenen Mund mit hochgezogner Oberlippe und gekräuselter Nase. Zu diesen Düften gehören im Besonderen die Katzenminze und Baldrian, aber auch dem Menschen eigene Gerüche.

Tastsinn

Datei:Katze in tunesien.jpg
Katze in Tunesien auf Eidechsenjagd

Katzen haben einen hoch entwickelten Tastsinn. Sie besitzen über den ganzen Körper verteilt Tastrezeptoren. Die hauptsächlich an Ober- und Unterlippe sowie über den Augen befindlichen langen Tast- bzw. Schnurrhaare, deren Wurzeln mit dem weit verzweigten Netz der Nervenenden verbunden sind, signalisieren, wenn Gefahr droht, eine Öffnung zu eng oder eien Hindernis im Weg ist. Mit ihrer Hilfe erkennt sie Gegenstände und Tiere, die sie in der Dunkelheit nicht sehen kann. Besonders empfindlich sind auch die Rezeptoren an den Vorderpfoten, die vor allem bei der Jagd oder bei der Handhabung der Nahrung eine wichtige Rolle spielen.

Verhalten

Katzen sind sehr geschickte Raubtiere. Sie sind nicht von Natur aus Einzelgänger, auch wenn dieses Vorurteil noch weit verbreitet ist.

Sozialverhalten

Katze mit Maus als Beutetier

Die Hauskatze neigt wie die meisten Feliden dazu, sich fest in einem bestimmten Territorium niederzulassen und verteidigt dieses gegen fremde Eindringlinge. Sie ist mit dem Gebiet in dem sie lebt instinktiv stark verbunden. Dies ist auf Grund der Tatsache, dass sie ein jagender Einzelgänger ist notwendig, da ihr Überleben allein von ihrer Geschicklichkeit und ihrer Fähigkeit, die Beute gegen Konkurrenten zu verteidigen, abhängt.

Katzen sind Individualisten und bestimmen selbst, wo und in wessen Gesellschaft sie ihre Zeit verbringen wollen. Ihnen lassen sich schwer Beschränkungen und Grenzen auferlegen. Dennoch sind sie keineswegs unsozial. Im Gegensatz zu den Wildkatzen haben viele Jahrhunderte des Zusammenlebens mit den Menschen sie offener für eine Bindung an Artgenossen werden lassen. Auf dem Land, wenn Katzen zwar zu einem Haus gehören, aber dort außerhalb der direkten Kontrolle durch den Menschen leben, schließen sie sich häufig zu kleinen Gruppen aus verwandten Weibchen, deren Jungen, halbwüchsigen Jungen und ein oder zwei Katern zusammen. Die vielen Katzen in den verschiedenen Farben stammen wahrscheinlich alle von einer einzigen Katze ab, welche die Begründerin dieser Gemeinschaft war.

Während sich die Männchen beim Erreichen der Geschlechtsreife meist zertreuen, bleiben die Weibchen im Revier der Mutter und vergrößern so die Gruppe. Sie ziehen die Jungen auf und verjagen fremde Eindringlinge, zeigen sich aber gegenüber ausgewachsenen Katern toleranter, da jene größer und aggressiver sind. Zudem stellen sie keine Konkurrenz dar und stellen mögliche Geschlechtspartner dar. Auch wenn sie das vom Menschen bereit gestellte Futter teilen, bleiben sie auf der Jagd jedoch Einzelgänger. Bei Einbruch der Nacht schleichen sie allein durch die Wiesen und Wälder und suchen nach Beute.

In großen Städten, in denen sich die Ämter nicht verstärkt um das Unterbringen herumstreunender Tiere in Tierheimen kümmern und ein entsprechend reichliches Nahrungsangebot vorhanden ist, halten sich oft zahlreiche Katzen in bestimmten Bereichen auf. In städtischen Gärten, Friedhöfen, Ausgrabungsstätten und auch Industriegebieten bilden sich große Kolonien. Innerhalb der Kolonien besteht eine Rangordnung von kleineren, matriachalischen Gruppen.

Die Katze gibt ihren eigenwilligen Lebensstil nicht aus eigener Iniative auf, sondern versucht aus der Notwendigkeit Vorteile zu ziehen. So entwickelt eine im Haus lebende Katze eine zärtliche Bindung an den menschlichen Gefährten und kann die Anwesenheit von Artgenossen und anderer Tiere wie Hunde tolerieren und sogar schätzen und lieben lernen.

Kommunikation

Katzen kommunizieren durch Körpersprache, Laute und Gerüche. Duftsignale werden sowohl zur Kommunikation in der direkten Begegnung als auch auf weite Entfernungen eingesetzt. Talg- und Schweißdrüsen produzieren die dafür notwendigen Duftstoffe, die durch Reiben, Kratzen und Urin an Gegenständen, Pflanzen und Personen verteilt werden.

Körpersprache

Aufmerksame Katze

Kommen Katzen in näheren Kontakt, signalisieren sie ihren emotionellen Zustand durch die Haltung und die Bewegungen des ganzen Körpers und des Schwanzes. Auch die Stellung der Ohren und die Erweiterung oder Verengung der Pupillen spielen eine Rolle.

An der Haltung des Schwanzes kann man viel über die Stimmung einer Katze ablesen. Wollen Katzen unbemerkt vorbeigehen, nehmen sie eine neutrale Haltung ein, tragen den Schwanz aufrecht, wenden den Blick von den Anwesenden ab und suchen rasch einen abgelegenen einsamen Ort auf. Ist die Spitze des aufrechten Schwanzes stark durchgebogen, bedeutet das eine freundliche Begrüßung oder auch Vorfreude auf das, was sie vom Menschen erwarten. Ein hocherhobener Schwanz mit leicht gebogener Spitze bedeutet Freude, Vergnügen, Erwartung oder Spannung. Hat die Katze ihren Schwanz erhoben, so fühlt sie sich wohl und sicher. In entspannter Haltung wird der Schwanz horizontal mit leichter Biegung nach unten getragen. Ist der Schwanz stark nach unten gebogen und aufgeplustert, so ist das ein Zeichen der Drohung und Aggressivität. Schwanzzucken oder schnelles Hin- und Herpeitschen des Schwanzes bedeutet, dass die Katze aggressiv oder irritiert ist und lieber nicht belästigt werden möchte. Wedeln mit dem Schwanz bedeutet eher Unsicherheit.

Wichtige Signale gehen auch vom Gesichtsausdruck aus. Fixiert die Katze den Gegenüber mit ihren Augen, so ist dies eine Drohung, die durch das Verengen der Pupillen zu Schlitzen verdeutlicht wird. Dabei richten sich die Schnurrharre deutlich nach vorne, der hals wird eingezogen und die Ohren zur Seite gefaltet. Sind die Pupillen erweitert, wird Angst und Unterwerfung signalisert. Fühlt sich die Katze wohl und ist sie entspannt, werden die Augen halb geschlossen gehalten, so dass die Nickhaut sichtbar wird. Sind die Ohren zur Seite gefaltet, ist die katze aggressiv. Liegen sie flach nach hinten eng an den Kopf an, signalisieren sie Furcht. Nach vorn gerichtete Ohren bedeuten Neugier und Aufmerksamkeit.

Die gesamte Körperhaltung zeigt grundsätzlich unmissverständlich, ob die Katze sich ärgert, erschreckt wurde, verunsichert ist oder ausgeglichen ist. Vor einem Angriff macht sie sich größer und bedrohlicher, streckt die Beine ganz durch, plustert das Fell auf und geht langsam auf den Gegener zu. Entblößt sie ihr eindrucksvolles Gebiss, macht sie ihrem Gegner damit klar, was er bei einem Angriff zu befürchten hat. Eine unsichere Katze macht sich jedoch klein, sammelt die Beine unter dem Körper und legt den Schwanz eng an. Dabei kauert sie sich auf den Boden, um sich notfalls sofort auf den Rücken fallen zu lassen und den Gegener mit Krallen und Zähnen abwehren zu können.

Katzen neigen dazu, Konfliktsituationen zu meiden und gehen einander lieber aus dem Weg, indem sie versuchen unbemerkt vorüber zu schleichen. Oft genügt schon ein längerer Blick, eine rasche Bewegung des Schwanzes und der Ohren, ein kleiner Schritt vor oder zurück, um die Situation zu klären. Neben den Signalen für Angst, Bedrohung und Unsicherheit, zeigt die Katze dem Menschen, wenn sie Vertrauen, Freundschaft und Zuneigung empfindet. Dann legt sie sich in der Nähe des Menschen zum Schlafen nieder, entgegnet seinen Blick mit halb geschlossenen Augen und kommt ihm mit freudig aufgerichtetem Schwanz zur Begrüßung entgegen. Deutlicher wird dies, wenn sie dem Menschen fast überallhin folgt, seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen will, Körperkontakt sucht, sich an die Beine schmiegt und an den Händen leckt und auf dem Schoß liegen bleibt.

Lautsprache

Sind Katzen sich bereits näher gekommen, werden akustische Signale eingesetzt, um die Aussagen der Körpersprache zu verstärken. Fauchen und Knurren sind Signale für Aggressivität oder auch Angst. Das jammernde Geschrei der Kater in der Nacht dient der Behauptung gegenüber Rivalen und der Werbung um ein Weibchen.

Das Miauen ist der charakteristischste Laut, den die Katze hervorbringt. Er kann unterschiedliche Bedeutungen haben und wird in verschiedenen Situationen angewandt. Da Menschen die Details ihrer Körpersprache schlechter als ihre Artgenossen deuten können, kommunizieren sie mit ihnen mehr verbal. Durch die Domestizierung wurde das Verhalten verstärkt, dass Katzen miauen, um wie als Jungtiere Zuwendung und Leckerbissen zu bekommen.

Ein anderer katzentypischer Laut ist das Schnurren. Bereits einige Tage nach der Geburt drücken Kätzchen durch beständiges Schnurren Wohlbefinden aus. Dieser Laut überträgt beim Körperkontakt zwischen Muttertier oder Mensch und Katze Vibrationen. Besonders glückliche Katzen schnurren andauernd. Scheue und unsichere Tiere versuchen, die gunst des Gefährten zu erobern oder zu bewahren, indem sie ohne Unterbrechung und aus einer gewissen Entfernung hörbar schnurren.

Die Katze sendet durch Schnurren, am Körper reiben und den Schwanz hoch tragen friedfertige, besänftigende Signale aus, die Aggressionen besänftigen sollen.

Fortpflanzung

Eine Katze kann zu jeder Zeit des Jahres Nachwuchs bekommen. Wird sie nicht befruchtet, wird sie nach drei Wochen wieder rollig. Während dieser Zeit ist die Katze etwa fünf bis sechs Tage empfänglich. Freilebende Katzen rufen sich erst mittels Duftstoffen im Urin, die Paarungsbereitschaft signalisieren, und durch eindringliche Rufe mehrere Bewerber herbei, ehe sie sich einen aussucht. Die rollige Katze reibt sich ständig an Gegenständen und rollt sich oft auf dem Boden. Kommen die Männchen dann herbei, werden sie in der ersten Phase durch Fauchen und Pfotenhiebe, denen erfahrene Kater auszuweichen verstehen, auf Distanz gehalten. Die Katze zieht sich auf eine sichere Entfernung zurück, während die Männchen bedrohliche Blicke und Hiebe austauschen und ein lautstarkes Geschrei von sich geben. Sie mustern sich gegenseitig und schleichen langsam um den anderen herum. Zieht sich keiner der Bewerber rechtzeitig zurück, kann aus diesen Begenungen ein Kampf werden, aus denen sie mit Kratz- und Bisswunden hervorgehen. Aus diesem Grund ist die Sterblichkeit nicht kastrierter Kater höher als die der kastrierten Artgenossen.

Weiße Katze, die vier Kätzchen säugt

Erst wenn das Weibchen ihre Bereitschaft signalisiert und die am Boden kauernde Haltung mit gestrecktem Hinterteil und zur Seite gebogenen Schwanz einnimmmt, kann die Paarung stattfinden. Der Akt dauert nur wenige Sekunden und endet abrupt, indem das Weibchen das Männchen gewaltsam abschüttelt. Eine rollige Katze kann sich mit mehreren Männchen paaren. Meistens endet diese Periode mit der Beginn der Tragzeit, was aber in den ersten Wochen nicht sicher feststellbar ist. Erst in den letzten drei Wochen sind die Kätzchen groß genug, um den veränderten Körperumfang der Katze sichtbar zu machen. In dieser Zeit schwellen auch die Milchdrüsen an und die Katze neigt sich beim Schlafen zur Seite. Im Schnitt beträgt die Tragzeit 63 bis 65 Tage. In den letzten Tagen ist die Katze nervös und sucht ständig nach einem sicheren Ort als "Nest" für die Geburt. Sie leckt nun auch öfter die Zitzen und die Analregion. Hauskazen bevorzugen das Zimmer der Person im Haus, zu der sie die engste Beziehung haben. Das Nest kann ein halb geöffneter Schrank, eine Schachtel oder auch das Bett sein. Die Geburt kann bis zu einigen Stunden dauern, wenn mehrere Kätzchen geboren werden. Ein Kätzchen benötigt etwa eine Viertelstunde. Manche Katzen wollen auch einige Tage nach der Geburt nicht gestört werden, doch andere suchen die Gesellschaft der Menschen und fühlen sich wohler mit ihnen. Glaubt die Katze ihre Jungen seien aus irgendeinem Grund in Gefahr, hebt sie sie an der Nackenfalte hoch und bringt sie an einen anderen Ort.

Wachstum

Fünf Tage alte Kätzchen

Unmittelbar nach der Geburt sind die Kätzchen blind, taub und ausgehungert. Sie wiegen etwa 100 Gramm, wobwi das Gewicht zwischen 60 bis 140 Gramm variiren kann. Mit Hilfe des Tast- und Geruchssinns suchen sie die Zitzen ihrer Mutter. Sie gibt ihnen über den Kolostrom, die erste sehr dünne Milch, Immunität durch Antikörper, die sie auf Grund früherer Impfungen und Infektionen gebildet hat. Nach wenigen Tagen wird die Kolostromproduktion eingestellt und die Kätzchen und richtige Milch gebildet. Indem die Kätzchen die Zitzen massieren und sanft schnurren, stimulieren sie die die Milchproduktion. Jedes Kätzchen entwickelt eine Vorliebe für eine bestimmte Zitze, an der sie mehrmals täglich gesäugt werden, bis sie eingeschlafen sind. Während der ersten paar Tage entfernt die Katze sich nur selten von ihrem Wurf. Deswegen sollte man Futter, Wasser und Katzenklo in ihrer Nähe unterbringen. Die Kätzchen sind in dieser Zeit hauptsächlich mit Schlafen und Trinken beschäftigt. Aber schon nach kurzer Zeit fauchen sie zaghaft, wenn sie berührt werden oder einen bestimmten Geruch wahrnehmen, und schnurren, wenn sie sich an den Körper der Mutter schmiegen. Die Kätzchen entwickeln ihre Sinne, indem sie vom ersten Lebenstag an aufgehoben und gestreichelt werden. Dabei werden sie auch an den Menschen gewöhnt. In den ersten Wochen leckt die Mutter die Anal- Genital-Region der Kätzchen, um die Ausscheidung von Urin und Kot zu stimulieren.

Sechs Wochen alte Katze

Mit zwei Wochen öffnen die Kätzchen die Augen, richten die Ohren auf und entdecken neue Sinneswahrnehmumgen. Sie wiegen nun bereits 200 Gramm. Ab der zweiten Woche widmen sich die Kätzchen der Entdeckung des eigenen Körpers, der Geschwister und der unmittelbaren Umgebung des Nestes. Sie lernen, sich immer schneller und geschickter zu bewegen und bei spielerischen Kämpfen mit den Geschwistern, mit den Pfoten und dem Maul umzugehen. Ebenso erfahren sie, worauf die Artgenossen mit Beißen, Miauen, Flucht und Fauchen reagieren. Ab der dritten Woche stehen sie schon recht gut und versuchen sich auch schon im Sitzen und Klettern. Mit den Wochen werden die Kätzchen immer aktiver, neugieriger und verspielter. Die Motorik entwickelt sich und sie werden selbstständiger. Die Mutter unterstützt dies, indem sie sie nach drei bis vier Wochen in ein anderes Nest bringt, wo sie mehr Bewegungsfreiheit haben, aber sich nicht zu weit aus dem Kontrollbereich der Mutter entfernen können. Dieser Ort liegt oft in der Nähe des Hauses der Menschen oder auch im Wohnzimmer. Mit einem Monat wiegen die Kätzchen bereits 300 Gramm und beginnen, sich selbst zu putzen und mit Gegenstäneden zu spielen. Sie können bereits feste Nahrung fressen. In der Entdeckung der Welt sieht man, wie verschieden die Kätzchen ihrem Wesen nach sind. Nach zehn Wochen werden alle Kätzchen vorsichtiger und werden Neuem gegenüber voreingenommener.

Mit zwei Monaten beginnt das Erwachsenwerden, bei in Freiheit lebenden Katzen oft erst mit vier. In dieser Zeit lernt das Kätzchen, sich nach dem Beispiel der Mutter, allein zu putzen. Die Jungen folgen der Mutter, die sie streng überwacht und verhindert, dass sie sich zu weit entfernen, auf allen Wegen. Wenn ein garten zur Verfügung steht, werden sie auch in der Kunst des Jagens unterwiesen. Nun wird das Spielen zur Hauptaktivität der Kätzchen. Mit drei Monaten klettern die Jungen Vorhänge und Bäume hoch, schärfen ihre Krallen an Gegenständen und springen voller Eifer. So festigen sich die Nervenbindungen, die Muskulatur entwickelt sich und die Bewegungen werden immer präziser. Außerdem fördert und prägt das Spielen das Sozialverhalten. Nach drei Monaten wollen die jungen Katzen nicht mehr saugen und ernähren sich selbstständig. Im fünften Monat verlieren sie die Milchzähne und beginnen, ihr Revier zu markieren. Mit sechs Monaten sind sie vollkommen unabhängig von der Mutter.

Geschlechtsreife

Auf dem Bett liegender Kater

Männchen und Weibchen erreichen die Geschlechtsreife im Schnitt im sechsten bis achten Lebensmonat, aber die körperliche Entwicklung ist erst einige Monate später abgeschlossen. Mit der Geschlechtreife werden die körperlichen Unterschiede zwischen Weibchen und Männchen deutlich. Kater sind größer als Katzen, haben einen kräftigeren Hals und durch die Backen und andere dort verteilte Fettpölsterchen einen größeren Kopf. Die Weibchen sind schlanker und haben einen mageren, dreieckigen Kopf.

Im Verhalten zeigen sich noch deutlichere Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen. Kater sind territorialer und markieren ihr Revier durch Verspritzen von Urin und Reiben an viel besuchten Stellen. Auf Eindringlinge reagieren sie mit Drohgebärden. Im Gegensatz zu den Weibchen neigen sie mehr zum Streunen und bleiben manchmal auf der Jagd oder bei der Suche nach einem paarungsbereiten Weibchen mehrere Tage dem Haus fern. Wenn sie dann ab und an zurückkommen, suche sie Trost, Nahrung oder einen ruhigen Schlafplatz.

Nach ein paar Monaten werden aus den Kampfspielen richtige Kämpfe, da die Männchen nun unter Beweis stellen, dass sie fähig sind, sich mit anderen Männchen zu messen. Zwischen dem 10. und dem 14. Lebensmonat verlassen die jungen Kater die Gruppe. Nur kastrierte Männchen bleiben bei den Schwestern und ordnen sich in die Gruppe ein.

Das Revier eines ausgewachsenen Katers ist etwa dreimal so groß wie das einer Katze. Für sie hängt die Reviergröße vom Nahrungsangebot für sich und den Nachwuchs ab, doch für ihn ist entscheidend, dass genug Partnerinnen für eine Paarung zur Verfügung stehen. Das Weibchen eignet sich deshalb ihrem Wesen nach besser als das Männchen zum Haustier, da es das Revier der Mutter auch in der Geschlechtsreife nicht verlässt und weniger Raum braucht. Allerdings toleriert die Katze Ortsveränderungen schlechter als der Kater und reist auch nicht gerne. Dafür ist sie beim Spielen nicht so aggressiv wie das Männchen.

Mit eineinhalb Jahren sind die meisten Katzen weniger verspielt und weniger aktiv, wobei es hier erhebliche individuelle und Rassenunterschiede gibt. Ausgewachsene in der Wohnung gehaltene Kater sind oft anschmiegsamer und ruhiger als Katzen, die unabhängiger und Fremden gegenüber resservierter sind.

Geschichte der Domestizierung

Schädel der Hauskatze

Die Hauskatze stammt von der Wildkatze (Felis silvestris) ab. Es gilt als wahrscheinlich, dass Vertreter von drei Hauptgruppen der Art (Waldkatze, Falbkatze, Steppenkatze) am Domestikationsprozess beteiligt waren. Hierbei hat die Waldkatze (Felis silvestris silvestris) ihren natürlichen Lebensraum in Europa, Kleinasien und im Iran. Sie ist relativ kräftig, hat kurze Ohren und einen buschigen, dicken Schwanz. Die Falbkatze (Felis silvestris libyca) lebt in den Buschlandschaften und Steppen Afrikas und Arabiens. Sie hat große Ohren, ist schlank und hochbeinig. Die Steppenkatze (Felis silvestris ornata) kommt in Vorder- und Mittelasien vor. Sie ist kräftiger gebaut und untersetzter als die Falbkatze. Die genetischen Merkmale der Wildkatzen sind gegenüber denen der Hauskatze dominant. Als Hauptstammform betrachtet man die Falbkatze, der zweitstärkste Einfluß wird der Steppenkatze zugesprochen. Die Waldkatze ist ein ausgesprochener Kulturflüchter und kommt als Vorfahre am wenigsten in Frage.

Frühzeit

Mit beginnender Sesshaftigkeit der Menschen schloss die Katze sich ihnen - zunächst als Abfallvertilger am Rand von Siedlungen lebend - an. Vermutlich kam es infolge der sich daraus ergebenden beiderseitigen Vorteile allmählich zur Selbstdomestikation der Tiere. Knochenfunde kleinerer Katzen zusammen mit menschlichen Knochen aus einer Zeit von vor bereits 9.000 Jahren wurden in Mesopotamien, Südost-Anatolien und Jordanien gefunden. In Jericho wurden bei Ausgrabungen Katzenskelette entdeckt, welche auf das 6. Jahrtausend vor Christus datiert wurden. Dort betrachtete man die Katze vermutlich eher als Beute- denn als Haustier. Im achten Jahrtausend vor Christus zähmte man auch auf Zypern Katzen. 2004 entdeckte man dort in einer Grabstätte Katzenexemplare, die an Wildkatzen erinnerten, aber noch nicht domestiziert waren. Wildlebende Katzen kennen nur Fauch- und Knurrlaute. Die klassischen "Miau"-Laute sind nach Auffassung einiger Forscher eine Art Sprache der Hauskatzen, um mit dem Menschen verbal kommunizieren zu können - andere sind wiederum der Ansicht, hierbei handele es sich lediglich um eine Fortführung der Babysprache, die ansonsten nur Katzenjunge gegenüber ihren Müttern verwenden.

Antike

Göttin Bastet

Die Domestizierung der Katze begann in Ägypten vor 6000 Jahren. Bereits ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. finden sich in Bildern und Zeichnungen Beweise für ein freidliches Zusammenleben von Mensch und Tier. Die Darstellung einer Katze mit Halsband in einem Grabmal der fünften Dynastie (etwa 2600 v. Chr.) ist der erste Hinweis auf eine Domestizierung der wilden Art. Diese domestizierten Katzen dienten ihren Besitzern sowohl zur Mäuse- als auch an Leinen gebunden zur Vogeljagd.

Die landwirtschaftlich geprägte altägyptische Kultur maß der Katze eine hohe Bedeutung zu, welche sich unter den Pharaonen Tutenchamun und Ramses zu einer kultischen Verehrung der Tiere entwickelte. Ausdruck hierfür ist die Katzengöttin Bastet, welcher man Einfluß auf Fröhlichkeit und Liebe, Schönheit, Weiblichkeit, Anmut und Fruchtbarkeit zusprach. Sie wurde oft als kleine Katze mit Löwenkopf oder weibliche Gestalt mit Katzenkopf dargestellt. Als Bubastis, die Stadt der Göttin Bastet, im 5. Jahrhundert v. Chr. zur Hauptstadt des Reiches erhoben wurde. Dies führte nach Herodots Aufzeichnungen dazu, dass große Pilgerströme zur Stadt zogen und tausende Katzen mumifiziert und der Göttin geopfert wurden. Außerdem sollen sich Besitzer beim Tod einer Katze zum Zeichen der Trauer die Augenbrauen abrasiert und den Körper des Tieres nach Bubastis getragen haben, um sie einbalsamieren und auf einem speziellem Katzenfriedhof bestatten zu lassen. Alternativ konnte sie mit ihrem Besitzer beerdigt werden. Die Tötung einer Katze wurde als Todsünde betrachtet. Um 500 v. Chr. erreichte der Katzenkult in Ägypten seinen Höhepunkt.

Zu dieser Zeit betrachteten Griechen und Römer die Katze als merkwürdiges Haustier und überließen es lieber den Frettchen ihre Häuser von Mäusen frei zu halten. Später verband man die weiblichen Götterfiguren Artemis in Griechenland und Diana im Alten Rom sowie Freya in Skandinavien auf irgendeine Weise mit der Katzengestalt. Sie wurde mit dem Mutterkult, der in vielen Kulturen mit Fruchtbarkeit, Mondphasen, Überfluss und Geburt in Verbindung gebracht, da die gebärfreudige Katzenmutter ihre Kinder liebevoll umsorgt und beschützt. Zudem galt sie als tolerant und unabhängig. Die Fähigkeit ihrer Pupillen, sich zu Schlitzen zu verengen oder zu vergrößern, wurde an die Mondphasen angelehnt.

Die Ausfuhr von Katzen aus Ägypten war untersagt. Phönizier schmuggelten auf ihren Schiffen Katzen nach Italien, Gallien und Britannien. Größere Bedeutung für die Verbreitung von Hauskatzen in Europa hatten Tiere, welche auf Handelswegen aus Vorderasien vor allem nach Griechenland gebracht wurden. Erstmalig erscheinen die Tiere hier auf Vasenmalereien des 5. und 4. vorchristlichen Jahrhunderts. Auch für ihre Weiterverbreitung sorgten die Phönizier. Mit den am Ende der römischen Kaiserzeit beginnenden großen Völkerwanderungen kamen Katzen auch auf Handels- und Kriegsschiffen der Römer nach Mitteleuropa.

Gegen 200 v. Chr. erscheint die Katze in Indien, wo sie häufig ein wichtiger Bestandteil religiöser Zeremonien war. Von dort gelangt sie erst nach China und dann im 6. Jahrhundert n. Chr. nach Japan. Um die wertvollen Schriften vor nagenden Mäusen zu schützen, gab es in jedem japanischen Tempel mindestens zwei Katzen. Auch in den Seidenraupenzuchten wurden sie als Jäger angesetzt, wie zahlreiche Darstellungen zeigen.

Mittelalter

Katzen mit Jungen in einem Garten (China, 12. Jh.)

Ihre Bedeutung im frühen Mittelalter war gering. Mit der zunehmenden Ausbreitung der -ebenfalls über Seehandelswege eingeschleppten- Vorratsschädlinge Wanderratte, der Hausratte sowie der Hausmaus ergab sich die Notwendigkeit ihrer Bekämpfung, was im Spätmittelalter zu einer starken Zunahme der Hauskatzen führte.

Trotz ihrer unbestreitbaren Nutzwirkung wurde sie vom mittelalterlichen Aberglauben zum dämonischen und unglückbringenden Wesen stigmatisiert, galt als Begleiterin von Hexen und Schülerin des Teufels. Im Volksglauben ritten Hexen auf dem Rücken riesiger Katzen zum Hexensabbat, so dass jede Frau, die eine Katze hielt, riskierte, als Hexe verbrannt zu werden. Deswegen wurden besonders die schwarzen Katzen gnadenlos verfolgt. Eine freundschaftliche Beziehung zu einem Tier, besonders zu diesem, galt als Gotteslästerung. Dennoch finden sich sowohl in den ärmeren sozialen Schichten als auch bei Adel und Klerus Katzenliebhaber. Mit den ihr zugesprochenen magischen Eigenschaften bekam die Katze in der Volksmedizin einen hohen Stellenwert, indem fast alles von ihr zu Heilzwecken verwendet wurde.

Einige Fundstücke aus dem 11. Jahrhundert zeigen, dass Katzenfell von den Wikingern getragen und im Mittelalter in Europa bevorzugt gehandelt wurde. Zu dieser Zeit und noch vor etwa hundert Jahren schätzten insbesondere französische und englische Kürschner Katzenleder als besonders geschmeidiges Material für Handschuhe.

Obwohl man im Orient den Katzen gegenüber im Allgemeinen freundlicher eingestellt war, wurden sie im Japan des 13. Jahrhunderts mit einem Dämon, wie beispielsweise mit der Menschen fressenden Hexe Neko-Baké, die in Gestalt einer Katze in die Häuser eindringt und dort ungehorsame Kinder frisst, in Verbindung gebracht.

16. Jahrhundert bis heute

Als im 16. und 17. Jahrhundert die Städte immer größer wurden und dadurch auch die Zahl der Hauskatzen zunahm, verlor das Katzenfell an Wert. Dennoch blieben die gefleckten Wildkatzenfelle weiterhin begehrte und kostbare Ware, wodurch die wilden Verwandten der Hauskatze auf allen Kontinenten rücksichtslos gejagt wurden.

Erst mit der beginnenden industriellen Revolution stiegen Katzen von reinen Nutztieren allmählich zu ihrer heutigen Position als "Heimtier" auf. Damit verbunden war der Beginn der Katzenzucht. Heute sind mehr als 30 Katzenrassen bekannt, welche über internationale Zuchtverbände standardisiert werden. Weil aber die Katze in der westlichen Welt noch immer mit Falschheit und Verschlagenheit charakterisiert wird, hat sich eine zwiespältige Einstellung erhalten. So glauben beispielsweise immer noch viele Menschen, dass es Unglück bringt, wenn eine schwarze Katze den Weg kreuzt.

In der heutigen Zeit genießt die Katze in Japan wieder eine hohe Wertschätzung, insbesondere nach ihrem Tod wird sie verehrt. Der in Tokio stehende Tempel Go-To-Ku-Ji, der zu Ehren von der Katze "Maneki-Neko", die das rechte Vorderbein zur Begrüßung des Besuchers erhebt und Glück und Reichtum bringen soll, erbaut wurde, ist ganz den Katzen gewidmet. In seinem Innerem, das ein Katzengrabmal darstellt, gibt es zahlreiche Malereien und Skulpturen mit Katzendarstellungen.

Trotz der langen Domestikationsgeschichte haben sich Hauskatzen ein hohes Maß an Selbstständigkeit bewahrt und sind nicht zwingend an Menschen gebunden. In vielen Gegenden außerhalb Europas, vor allem in Australien, Neuseeland und auf vielen Inseln, sind Katzen so sehr verwildert, dass sie heute in keiner Beziehung zum Menschen mehr stehen. Verwilderte australische Hauskatzen zeigen eine erhebliche Anpassung an ihre neue Umwelt. Sie sind größer und muskulöser geworden und entwickeln Fellfärbungen, die im jeweiligen Habitat am günstigsten zur Tarnung sind. Diese Katzen leben in erster Linie von den in Australien eingeführten Kaninchen, aber auch von einheimischen Tieren.

Haltung

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Schlafende Katze
Im Garten liegende Hauskatze

Gesunde Ernährung

Die Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil für eine gesunde und gepflegte Katze. Wichtiges Indiz für ein gesundes Tier sind ein dichtes Fell und klare Augen. Wie alle Lebewesen braucht die Katze Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine in ausgewogener Zusammenstellung.

Die fleischlichen Proteine bilden ihre Hauptnahrung. Fertiges, handelsübliches Dosenfutter enthält solche Nährstoffe, jedoch meist auch für die Katze auf Dauer schädliche Zusatzstoffe. Hier ist vor allem der künstlich erhöhte Zuckeranteil zu nennen, der das Produkt als karamelisierte Einmischung für den Katzenhalter optisch und geruchlich aufwertet (das eigentlich eher graue Futter wird bräunlich eingefärbt) und somit als Verkaufsargument dient. Für das Tier hat diese Beigabe eher negative Auswirkungen (Adipositas, "neck lesions" (FORL)).

Die zunehmend verbreitete Fütterung von Fertigprodukten hat dennoch in den letzten Jahren maßgeblich zur Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung der Tiere beigetragen, da bestimmte essentielle Nahrungsbestandteile, die bei der Verfütterung von menschlichen Speiseresten normalerweise fehlen, hier substituiert vorhanden sind (z.B. Taurin, Arginin, Lysin, Methionin, Cystein, Nikotinsäure).

Obwohl Katzen reine Fleischfresser sind, ist es für sie auch durchaus gesund, pflanzliche Nahrung einzunehmen. In der freien Natur geschieht dies durch den Verzehr von Darminhalt der Beutetiere und zusätzlichen Gräsern.

Neben dem Dosenfutter wird vom Handel Trockennahrung angeboten. Dazu sollte immer ein Napf mit frischem Wasser bereitgestellt werden. Von der alleinigen Ernährung mit Trockenfutter ist allerdings abzuraten, da die Tiere tendenziell nicht genug Wasser trinken und es zu Harnsteinen kommen kann. Außerdem wird hierdurch die Neigung der Hauskatze zu Nierenerkrankungen gefördert, besonders bei männlichen Tieren. Die Fütterung mit Trockenfutter beinhaltet die Gefahr der Adipositas des Tieres, da die Nahrung infolge ihres geringen Wassergehaltes sehr energiereich ist. In freier Wildbahn fressen Katzen nicht neben der Tränke. Hauskatzen haben dieses Verhalten beibehalten und trinken nur aus einem neben den Futternapf stehenden Napf, wenn keine andere Möglichkeit besteht. Bei Katzen, die nicht viel trinken, wird daher empfohlen, den Wassernapf getrennt vom Futternapf aufzustellen.

Haltung von Katzen ohne Auslauf

Eine Wohnungskatze sollte nicht alleine gehalten werden. Im Gegensatz zur Katze mit Auslauf hat sie keine abwechslungsreiche Gegend mit lebenden Tieren zum Fangen, mit Bäumen zum Klettern und keine große Entdeckungsmöglichkeiten.

Da all diese wichtigen Beschäftigungsmöglichkeiten fehlen, muss der Mensch für die fehlende Beschäftigung sorgen. Ein Kratzbaum, am besten vom Boden bis zur Decke, verschiedene Spielmöglichkeiten wie Schnüre, Bälle und ab und zu eine Kartonschachtel für Verstecke sollten der Katze zur Verfügung stehen. Mehrere Katzenklos sollten aufgestellt werden, die regelmäßig gesäubert werden müssen. Besondere Aufmerksamkeit ist bei Veränderung des Stuhlgangs gefordert, zum Beispiel bei Durchfall oder der Entdeckung von Blut.

Gefahren für Katzen

Junge Katze
Katze im 'Vogelhaus'

Viele Substanzen, die dem Menschen zuträglich sind, sind für Katzen giftig, wie z.B. Aspirin oder Zitronensäure. Ebenso ist Vorsicht geboten bei der Auswahl von Topfpflanzen für die Wohnung, da Katzen gern Grünzeug knabbern, um sich der beim Putzen verschluckten Haare zu entledigen, viele gängige Pflanzen für die Katze aber hochgradig giftig sind, so z.B. das beliebte Alpenveilchen. Auch das Angebot von Schalen mit Katzengras oder Zyperngras kann die naturgemäß neugierige Katze oft nicht davon abhalten, auch von anderen Pflanzen in der Wohnung zu naschen. Noch mehr Vorsicht ist bei unsicher aufgestellten Glasbehältern zu wahren, da eine Katze eventuell das Gefäß zu Boden stürzen lassen kann und sich später ernste Schnittwunden zuziehen kann.

Siehe dazu auch: Kippfenster-Syndrom

Kastration

Im Allgemeinen werden sowohl Männchen als auch Weibchen kastriert. Durch die Kastration, besonders wenn sie noch vor der Geschlechtsreife erfolgt, wird beim Männchen der Markierungsdrang fast ganz unterbunden. Junge Kater haben nicht mehr das Bedürfnis, sich aus dem Revier der Mutter zu entfernen und neigen weniger zum Herumstreunen. Außerdem zeigen sie sich anderen Männchen gegenüber weniger aggressiv. Bei den Weibchen verhindert man, dass sie Junge gebiert. Eine gesunde Katze kann zwei- bis dreimal pro Jahr werfen und ein Wurf besteht normalerweise aus mindestens vier Kätzchen. Durch diesen Eingriff wird die Katze nicht mehr rollig. Er wird in der Regel mit acht Monaten vorgenommen. Bei Weibchen gestaltet er sich komplizierter, da die Eierstöcke aus der Bauchhöhle entfernt werden müssen.

Erkrankungen

Die weitaus am häufigsten beobachteten Katzenkrankheiten sind Infektionserkrankungen. Jungtiere sind für Herpesinfektionen der Atemwege (Katzenschnupfen) und Parvovirusinfektionen (Katzenseuche) hoch empfänglich. Bei ausgewachsenen Tieren stellen die Infektionen mit dem FeLV-, dem FIV- und dem FIP -Virus ein ernstes Problem dar. Ihre Rolle als Überträger der Tollwut hat die Katze durch Impfungen zum großen Teil verloren.

Daneben sind Katzen sehr empfänglich für Parasiten. Hier werden am häufigsten Infektionen mit Endoparasiten (Spul- und Bandwürmern) sowie Ektoparasiten (Flöhe, Milben) beobachtet.

Chronische Niereninsuffizienz (Katze) (CNI): CNI ist ein irreversibles Versagen der Nierenfunktion. Die meisten Katzen, die an CNI erkranken, bekommen diese Krankheit aufgrund des Alterungsprozesses (ca. 30% aller Katzen über 15 Jahre erkranken an CNI). CNI kommt jedoch auch bei jüngeren Katzen vor, wobei diese meist aus genetischen Gründe von dieser Krankheit betroffen sind. Auch Infektionen wie z.B. chronische Zahnentzündungen können zu CNI führen. Endokrine Erkrankungen: Diabetes mellitus, Schilddrüsenüberfunktion

Die Katze als Krankheitsüberträger

Wie alle Haustiere können Katzen eine Reihe von Krankheiten (Zoonosen) auf den Menschen übertragen. Die gefährlichste Krankheit ist die Toxoplasmose. Der Mensch kann sich durch Katzenkot, der den Erreger Toxoplasma gondii enthält, infizieren. Schwangere Frauen sind besonders gefährdet; wenn die Erstinfektion im zweiten Drittel einer Schwangerschaft erfolgt, kann der Embryo im Mutterleib geschädigt werden oder sterben. Nach einer Infektion besteht lebenslange Immunität; daher ist nur eine erstmals auftretende Infektion während der Schwangerschaft gefährlich.

Durch Katzenbisse besteht auch die Möglichkeit der Übertragung von Pockenviren auf den Menschen. Besonders gefärdet für eine Infektion mit Katzenpocken sind Menschen, deren Immunsystem den Virenangriff wegen einer hochdosierten Kortisonbehandlung oder einer Immunschwäche nicht abwehren kann.

Es können auch einige Hautkrankheiten (pilzbedingte Zoonosen) von Katzen auf den Menschen übertragen werden. Menschen stecken sich durch den direkten Kontakt mit einem befallenen Tier oder dessen Schuppen an. Die Scherpilzflechte befällt z.B. Haare, Haut und Nägel.

Wie bei allen Haustieren besteht auch die Gefahr der Übertragung von Parasiten, wie zum Beispiel von Hakenwürmern, Spulwürmern oder Bandwürmern. Normalerweise werden sie durch direkten oder indirekten Kontakt mit infiziertem Kot übertragen.

Siehe auch: Heimtier

Probleme mit Katzen auf Bauernhöfen

Katze auf dem Bauernhof

Die Katze ist ein Tier, das sich - verglichen mit anderen Säugetieren - äußerst schnell vermehrt: Eine Katze wirft im Jahr bis zu dreimal Junge. Ein Wurf besteht im Durchschnitt aus vier Jungtieren. Katzen werden etwa im Alter von sechs bis acht Monaten geschlechtsreif. In nur fünf Jahren könnte ein einziges Katzenpärchen so theoretisch mehrere tausend Nachkommen haben - vorausgesetzt, alle Jungtiere überleben und zeugen ihrerseits Nachkommen. Viele Katzen sterben allerdings früh durch Krankheiten. Die gleichwohl rasche Vermehrung führt oft zu Inzucht auf Bauernhöfen, deren nachteilige genetische Folgen Herzschwäche, Anfälligkeit für Krankheiten und Lebensverkürzung bei der Nachkommenschaft sind.

Ohne zusätzliches Füttern des Bauern fängt eine Katze pro Tag ca. acht bis zwölf Mäuse. Durch Kastration, gute Fütterung und Pflege werden Katzen nicht zu schlechteren Mäusejägern. Da der Jagdinstinkt der Katze auf sich bewegende Beute fixiert ist, fängt sie Mäuse nicht allein, um satt zu werden, und geht auch mit vollem Magen auf die Jagd. Satte Katzen sind sogar bessere Jäger als hungrige Katzen: Die Jagd ist eine körperliche und konzentrative Höchstleistung, die enorme Mengen an Energie erfordert.

Zucht

Katze mit zwei verschiedenen Augenfarben
Norwegische Waldkatze

Die Katzenzucht ist im allgemeinen keine einfache Sache. Sie erfordert Geduld und gute Tierkenntnisse wie auch solide Kenntnisse der Vererbungslehre, wobei die Eigenwilligkeit und das Einzelgängertum von Katzen systematischen Zuchtversuchen entgegensteht. Um gesunde schöne Tiere zu erhalten, dürfen ihre Eltern keine vererbbaren Gesundheits- oder Schönheitsfehler haben. Die Zucht mit Katzen, welche erhebliche gesundheitliche Defekte vererben, stellt in Deutschland einen Verstoß gegen § 11b TSchG dar. Ein Beispiel dafür ist etwa das Fehlen oder die Verkümmerung der für den Gleichgewichtssinn und die Orientierung der Katze wichtigen Schnurrbarthaare, eine Erscheinung welche bei den Rassen Rex und Sphynx öfters zu beobachten ist. Zur Zucht zugelassen sind auch nur standardgemäße Tiere, welche auf einer Ausstellung in der Offenen Klasse mindestens die Formnote "vorzüglich" erhalten haben.

Die Rassestandards werden durch internationalen Dachverbände wie FIFé, WCF, GCCF, CFA, TICA, denen nationale Zuchtvereine angeschlossen sind, verbindlich festgelegt, können sich aber je nach Dachverband geringfügig unterscheiden.

Die Katzenzucht hat und bringt immer wieder eine ganze Reihe von Katzenrassen hervor. Diese neuen Rassen sind dann bei den unterschiedlichen Dachverbänden zugelassen - oder auch nicht. Vorreiter bei der "Neuzulassung" sind meist die amerikanischen Verbände wie TICA und CFA, weniger die konservativeren Europäer.

Bei den Katzen gibt es grundsätzlich zwei Farben: Schwarz und Rot. Grundlage dieser Farben sind die Pigmente Eumelanin und Phäomelanin. Diese können durch verschieden Modifizierer in andere Farben übergehen, die zum Teil sehr blumige Bezeichnungen haben. Zum Beispiel wird die Farbe der Kartäuserkatze als "Blau" bezeichnet. Mit viel Phantasie kann man dies vielleicht akzeptieren, aber für das "normale" Auge ist es einfach Grau (ein weniger intensives Schwarz). Aber eine hochberühmte Rasse einfach als "Grau" zu bezeichnen ist dem Umsatz eher abträglich. Zusätzlich gibt es die "Nichtfarbe" Weiß. Hier fehlt im Haar schlicht jegliches Pigment. Gerade bei den weißen Katzen gilt jedoch die Aussage bezüglich genetischer Defekte: aus Tierschutzgründen sollte hier vor Zuchtbeginn zunächst ein Audiometrietest (Hörtest) auf beiden Ohren durchgeführt werden. Fällt dieser negativ aus, werden die Nachkommen höchstwahrscheinlich schwerhörig oder taub sein. Weiße Katzen zeigen weiterhin eine allgemein höhere Anfälligkeit für Hauttumore. Dies liegt daran, dass Farblosigkeit (also weiße Farbe) eine Defektmutation (Leuzismus) mit weitreichenden physiologischen Auswirkungen ist.

Kater sind gewöhnlich einfarbige Tiere (von Weiß einmal abgesehen, damit sind sie zweifarbig), Kätzinnen können bis zu drei Farben haben (inklusive Weiß) und werden dann manchmal als Glückskatze bezeichnet. Ausnahmsweise können auch Kater zwei-/dreifarbig sein; es handelt sich dann um eine genetische Anomalie, da ein solcher Kater die Chromosomenkombination XXY hat. Diese Tiere sind gesund, gewöhnlich aber nicht fortpflanzungsfähig.

Überzüchtete Perserkatzen mit ihrer deformierten Nasen- und Mundpartie haben z. B. oft Atemprobleme, schnarchen und haben Mühe, ihr Fressen aufzunehmen. Daneben stellt die erbliche zystische Nierenerkrankung (polycystic kidney disease, PKD) bei dieser Rasse ein ernstes Problem dar.

Bekannte Rassen

Siehe auch: Liste der Katzenrassen

Kunst, Literatur und Film

Franz Marc: Katze auf gelbem Kissen, 1912

Katzen wurden schon früh als Motiv der Kunst verwendet, bereits in ägyptischen Grabkammern finden sich Abbildungen und Statuen von Katzen. Im 19. Jahrhundert wurden besonders der Schweizer Gottfried Mind (genannt Katzen-Raffael) und der Sachse Fedor Flinzer für ihre Katzenbilder bekannt. Seit Ende des 20. Jh. sind stilisierte Katzenbilder von Rosina Wachtmeister und auf ihrer Grundlage hergestellte Porzellanfiguren beliebte Sammelobjekte und daher kommerziell erfolgreich.

Auch in der Literatur war die Katze immer wieder Motiv. Des tragischen Dahinscheidens von Selima, der Lieblingskatze Horace Walpoles, wird in Thomas Grays Gedicht Ode on the Death of a Favourite Cat Drowned in a Tub of Goldfishes [1] gedacht.

Der Roman Lebensansichten des Katers Murr von E. T. A. Hoffmann ist teilweise aus der Perspektive eines Katers erzählt, der heimlich lesen und schreiben lernt. Der Roman ist unter anderem eine parodistische Darstellung deutscher Kultur; so wird ein "Katzenbund" geschildert, der an Studentenbünde angelehnt ist.

Die Cheshire-Katze (dt. Grinsekatze) aus dem Roman Alice im Wunderland von Lewis Carroll ist des Öfteren nur teilweise vorhanden.

T. S. Eliots von seiner Katze Jellylorum inspririerte Sammlung von Katzenversen Old Possum's Book of Practical Cats wurde in der Vertonung Andrew Lloyd Webbers als Musical Cats ein Welterfolg.

In den Romanen "Felidae" und "Francis" des deutschsprachigen Autors Akif Pirinçci spielen Katzen die Hauptrolle und ein Kater löst als Detektiv spannende Fälle. In diesen Büchern heißen die Katzenhalter "Dosenöffner". Die wohl bekannteste Katzendetektivin ist "Mrs. Murphy" von Rita Mae Brown und ihrer kätzischen Co-Autorin Sneaky Pie.

In dem Buch "Ich der Kater" des japanischen Autors Natsume Sôseki betrachtet ein namenloser Kater kritisch das Japan nach den vielen westlichen Einflüssen seit der Meiji-Restauration.

Die Zeichentrickserie Tom & Jerry schildert den ewigen Kampf des Hauskaters Tom mit der gewitzten Maus Jerry. Die Titelfigur des Comics Garfield ist ein dicker, fauler, roter Kater. Auch die japanische Kultfigur Hello Kitty hat Katzengestalt.

Berühmte Katzen

Literatur

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