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Vogtland

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Der Begriff Vogtland bezeichnet eine Region im Vierländereck von Böhmen (Tschechische Republik), und den Freistaaten Bayern, Sachsen und Thüringen.

Geographie

Das Vogtland liegt beiderseits der oberen Saale und oberen Weißen Elster. Es ist ein überwiegend bewaldetes Berg- und Hügelland (400 bis 900 Meter Höhenlage) zwischen Frankenwald, Erzgebirge, Thüringer Schiefergebirge und Fichtelgebirge. Das sächsische Vogtland gehört in seinem süd-östlichen Teil dem Naturpark Erzgebirge/Vogtland an. Das Vogtland ist ein Teil der Euregio-Egrensis, eines Vereins mit Arbeitsgemeinschaften in Bayern, Sachsen, Thüringen und Tschechien. Seine Satzung sagt dazu: "(1) Zweck des Vereins ist die Förderung der internationalen Gesinnung, der Völkerverständigung, der Toleranz und Aussöhnung sowie eines umfassenden, friedlichen, partnerschaftlichen Zusammenwirkens zur Überwindung der Folgen der bisher trennenden Grenzen in der Mitte Europas."

Der Begriff Vogtland steht im allgemeinen Sprachgebrauch (immer noch) häufig fälschlicherweise als Synonym sowohl für das sächsische Vogtland (DDR-bedingt), als auch für den Vogtlandkreis im Freistaat Sachsen.

Wichtige Städte im Vogtland sind:

Plauen (Verwaltungssitz des Vogtlandkreises; die Kreisfreie Stadt ist die größte Stadt des sächsischen Vogtlands und wird als heimliche Hauptstadt des Vogtland betrachtet), Reichenbach, Auerbach, Falkenstein/Vogtl., Klingenthal, Oelsnitz, Adorf, Schöneck und Markneukirchen

Greiz, Schleiz, Weida und Zeulenroda

Hof, Selb, Schönwald und Rehau in Oberfranken,

Asch (Aš) und Eger (Cheb)

Geschichte

Der Landschaftsname Vogtland (früher auch Voigtland, terra advocatum) geht auf die im 11. bis zum 13. Jahrhundert hier herrschenden Vögte von Weida, Gera und Plauen zurück. Die Siedlungskammer um Gera, die bereits um das Jahr 1000 in den schriftlichen Quellen belegt ist, war seit dem späten 7.(?) und 8. Jahrhundert von Slawen besiedelt, die dem Stammesbund der Sorben angehörten. Weite Teile des Vogtlandes waren jedoch noch waldbestanden und wurden erst im Zuge der hochmittelalterlichen Ostsiedlung im späten 11. und im 12. Jahrhundert durch Slawen und Deutsche aus den Altsiedellandschaften in Franken, Thüringen und Sachsen besiedelt. Dies ist noch heute an gravierenden mundartlichen Unterschieden in unmittelbarer Nachbarschaft sowie auch an gewissen Dialektgemeinsamkeiten erkennbar.

Verkehr

Die private Vogtlandbahn (VBG) mit Sitz in Neumark, verbindet die verschiedenen Teile der Region zu einem gemeinsamen Verkehrsverbund.

Literatur

  • Werner Schmidt (Hrsg.): Das östliche Vogtland, 1. Auflage, Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar GmbH & Co., Weimar 1998 (Werte der deutschen Heimat, Band 59) ISBN 3-7400-0938-1
  • Brigitte Unger und Andere (Hrsg.): Der Vogtlandatlas: Regionalatlas zur Natur, Geschichte, Bevölkerung, Wirtschaft und Kultur des Sächsischen Vogtlandes, 2. Auflage, Verlag Klaus Gumnior Chemnitz, Chemnitz 2004., 104 S., ISBN 3-937386-02-5