Nobiskrug
Nobiskrug GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1905 |
Sitz | Rendsburg |
Mitarbeiterzahl | 420 |
Umsatz | ca. 100. Millionen Euro |
Branche | Werft |
Website | http://www.nobiskrug.com/index.htm |
Die Nobiskrug GmbH ist eine Werft mit Sitz in Rendsburg am Nord-Ost-See Kanal. Die Werft ist besonders für den Bau von Motoryachten bekannt.
Beschreibung
Die Werftanlagen von Nobiskrug in Rendsburg eignen sich hervorragend für Neubauten, Reparaturen und Umbauten von Yachten und Marineschiffen. Die beiden Docks und Helgen sind für Schiffe bis zu einer Länge von 200 m geeignet. Die 420 hochqualifizierten Mitarbeiter decken alle wichtigen Kompetenzfelder ab und die Vielfalt in der Belegschaft ermöglicht der Werft kompetent, flexibel und unabhängig zu agieren.
Seit 1905 hat Nobiskrug über 700 Neubauten und zahlreiche Umbauten abgeliefert. Seit über 100 Jahren stellt die Nobiskrug Werft mit dem Bau von Marineschiffen und im Bau ziviler Schiffe ihre Fachkompetenz und die Qualität ihrer Arbeit unter Beweis und hat sich zu einem Hauptakteur im Megayachtmarkt entwickelt. Sie baut speziell nach Kundenwunsch angefertigte Megayachten von 60 - 200 m Länge.
Geschichte
Die Nobiskrug GmbH wurde 1905 von Otto Stork gegründet, nachdem in Rendsburg mit dem Nord-Ostsee-Kanal ein Zugang zum Meer geschaffen wurde. Die Werft liegt am alten Flusslauf der Eider, die 250 Meter hinter der Werft in den Kanal mündet. Die Werft ist damit eigentlich eine Binnenwerft, kann aber durch die Lage am Kanal auch Seeschiffe bauen, deren Größe nur durch der Schleusen in Brunsbüttel oder Kiel beschränkt ist.
Die Werft baute bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges circa 70 Fahrzeuge, vor allem Pontons und Leichter. Während des Krieges wurden auch Hilfsschiffe und Minenabwehrfahrzeuge für die Kaiserliche Marine produziert. Nach dem Krieg wurden Fracht-Dampfschiffe und Trawler an deutsche Reeder verkauft. Anfang der 1930er Jahre konnte die Werft mit dem Bau einer Serie von Schonern des Typs Ich Verdiene besonderen Erfolg erzielen.
Zwischen 1935 und 1939 wurden drei Zollkreuzer an das Finanzministerium verkauft. Im Zweiten Weltkrieg wurden abermals Hilfsschiffe, diesmal für die Kriegsmarine und die Luftwaffe gebaut. Darunter waren auch Schlepper und Tanker.
1963 erfolgte die Auslieferung des Schulschiffes Deutschland für die Bundesmarine, ein Jahr später wurde mit der Prins Bertil die erste Fähre ausgeliefert, der noch vier weitere folgten. Danach folgte der Bau von Asphalttankern, RoRo-Schiffen sowie konventionellen Frachtern. Eine größere Serie stellten bei letzteren 14 in den Jahren 1969 bis 1973 gebauten Liberty-Ersatzschiffe des Typs Rendsburg dar.
In den 1980er Jahren wurden Spezialschiffe wie die Polarstern oder die Tauscherbasisschiffe Seabex One und Seaway Condor für den industriellen Einsatz aufgelegt. In dieser Zeit wurde auch das Kreuzfahrtschiff Berlin auf der Werft umgebaut und verlängert.
Bis 1986 war die Werft unabhängig, ging dann aber in Konkurs. 1987 wurde sie von HDW gekauft, mit der sie 2005 zur ThyssenKrupp Marine Systems AG fusionierte. Nach dem Verkauf am 1. Oktober 2007 gehörte die Werft der eigens gegründeten Eagle River Capital Ltd. auf Guernsey.[1][2]
Seit 2009 gehört die Werft Nobiskrug zur 2007 gegründeten Werftholding Abu Dhabi MAR in den Vereinigten Arabischen Emiraten.[3] Dieser Gruppe gehören ebenfalls die französische Werft CMN und ADM Shipyards in Abu Dhabi an.
Yachtbau
Dank der modernen Superyachthalle können qualitativ höchst anspruchsvolle Arbeiten an den Schiffen in besten Bedingungen ausgeführt werden, wie z.B. Beschichtung und Innenausbau. Ein Trennschott ermöglicht das separate Docken einer zweiten Yacht. Darüber hinaus beweist Nobiskrug mit ihren weltweit mobilen Einsatzgruppen bei Ausführung von Reparaturarbeiten seine Flexibilität, Kompetenz und Leistungsfähigkeit.
In den letzten zehn Jahren hat sich Nobiskrug durch den Bau von luxuriösen Motoryachten ab einer Länge von 60m einen besonderen Namen gemacht. Die erste Yacht war Tatoosh mit einer Länge von 93m, die im Jahr 2000 abgeliefert wurde. Die zweite Yacht, Triple Seven (68m) gewann nur wenige Monate nach ihrer Auslieferung den hochangesehenen Designpreis der „International Superyacht Society”. Die letzte abgelieferte Superyacht Siren wurde 2008 ihrem Eigner übergeben. Sie verbindet eine frische und elegante Außengestaltung mit einer warmen und modernen Innenausstattung. Für die 74 Meter lange Yacht Siren wurde die Werft mit dem "World Superyacht Award 2009" und dem “ShowBoats International Award for Best Custom Motor Yacht Interior 60 m and over” ausgezeichnet.
Zurzeit hat Nobiskrug fünf Yachten im Bau. Drei dieser Yachten sollen noch dieses Jahr (2010) abgeliefert werden.
Schiffe
Spezialschiffe
Museumsschiffe
- Annemarie, Frachmotorsegler, Baujahr 1930, Rendsburg
- Nixe, Bereisungsschiff, Baujahr 1939, Henrichenburg
- Iris-Jörg, Küstenmotorschiff, Baujahr 1956, Wischhafen
- Bleichen, Frachtschiff, Baujahr 1958, Hamburg
Yachten
- Tatoosh
- Triple Seven
- Siren
Einzelnachweise
- ↑ „ThyssenKrupp verkauft Werft Nobiskrug“, Finanznachrichten, 10. April 2008, 1. Februar 2008
- ↑ „Investor schluckt Nobiskrug“, Hamburger Abendblatt, 11. April 2008, 1. Februar 2009
- ↑ Neue Eigentümer. In: Schiff & Hafen, Heft 8/2009, S. 8. Seehafen-Verlag, Hamburg 2009, ISSN 0938-1643
Koordinaten: 54° 18′ 33,8″ N, 9° 41′ 50,6″ O