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Die Dämonen (Doderer)

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Die Dämonen. Nach der Chronik des Sektionsrates Geyrenhoff ist ein 1956 erschienener Roman von Heimito von Doderer.

Entstehung, Stellung im Gesamtwerk

Doderer hat Die Dämonen als sein Hauptwerk angesehen;[1]; Umfang und Entstehungsdauer bestätigen diese Einschätzung. Seit Ende 1929 arbeitete Doderer an einem Romanprojekt unter dem Titel Dicke Damen, das nach einigen Jahren in Die Dämonen der Ostmark umbenannt wurde. Circa 1936[2] ließ Doderer das Projekt wegen konzeptioneller Schwierigkeiten liegen, die er erst nach Klärung seiner ideologischen Position (Abkehr vom Nationalsozialismus, Hinwendung zum Katholizismus) überwinden konnte.[3] Er arbeitete dann zunächst den ausdrücklich als "Rampe" zum Hauptwerk intendierten Roman Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre aus (entstanden v.a. 1946-48, erschienen 1951), bevor 1951-56 Die Dämonen vollendet wurden. Mit rund 1300 Seiten ist Die Dämonen um ein gutes Drittel umfangreicher als Die Strudlhofstiege.

Inhalt

Der Roman spielt zwischen dem Herbst 1926 und dem Hochsommer 1927 überwiegend in Wien und dessen näherer Umgebung, sowie in der Wiener Sommerfrische (Rax, Semmering), dem Burgenland, Kärnten und London. Die Handlung besteht aus Episoden aus dem Leben von zig Figuren, die miteinander als Verwandte, Bekannte, Freunde, Geliebte, Nachbarn in vielfältiger Verbindung stehen. Als zeitgeschichtlicher Hintergrund werden thematisiert die Freigabe der österreichischen Guthaben in England 1926, die Auseinandersetzungen mit ungarischen Nationalisten um das Burgenland, das erst 1921 an Österreich gekommen war, die Schattendorfer Schießerei vom 30. Jänner 1927 sowie als Schlusspunkt, auf den vieles im Buch zuläuft, die Revolte vom 15. Juli 1927 gegen den Freispruch der Täter von Schattendorf, die mit einer Stromabschaltung beginnt und zum Wiener Justizpalastbrand führt.

Vom zeitlichen Rahmen her schließt "Die Dämonen" somit recht eng an "Die Strudlhofstiege" an, die überwiegend 1925 spielt. Rund 30 Figuren aus der "Strudlhofstiege" tauchen in den "Dämonen" wieder auf, und doch handelt es sich um keine Fortsetzung: beide Romane können unabhängig voneinander oder in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Ganz überwiegend treten Figuren, die im einen Roman eine tragende Rolle gespielt haben, im anderen Roman nur am Rande auf. Ausnahme sind Réné Stangeler, sehr offensichtlich ein alter ego des Autors Doderer, und Mary K., deren Straßenbahnunfall den Fluchtpunkt der "Strudlhofstiege" bildet und die in einem der ersten Kapitel der "Dämonen" mit einer Beinprothese zu leben lernt.

Wie der Untertitel sagt, hat der Roman die Form einer Chronik. Wie man recht spät im Buch erfährt, ist diese Chronik erst im Jahr 1955 vom nunmehr sehr alten Sektionsrat von Geyrenhoff redigiert worden. Sie besteht teils aus eigenen Aufzeichnungen Geyrenhoffs - der sich seinerzeit ausdrücklich als "Chronist" verstanden hatte, bis er sich in dieser selbstgestellten Aufgabe wegen zunehmender eigener Verwicklung als gescheitert ansah - sowie aus Texten, die ihm von anderen Figuren zugeliefert worden sind (ausdrücklich genannt werden Schlaggendorf und Stangeler). Abschnitte aus diesen stilistisch unterschiedlichen "Quellen" folgen einander collageartig ohne explizite Kennzeichnung der jeweiligen "Autoren"; diese zu erraten ist Teil des Lesevergnügens.

Der übergeordnete Handlungsbogen besteht aus Bildung und Zerfall einer losen Clique ("die Unsrigen") von Personen der besseren Gesellschaft, die miteinander Ausflüge unternehmen und Feste feiern, und die einander fast unausgesetzt über den Weg laufen. Unter den Intrigen die ausladendste, sich über das gesamte Buch erstreckende, ist die Geschichte der Charlotte von Schlaggenberg, genannt "Quapp", einer Person von "habitueller Unwissenheit", die als ungefähr letzte erfährt, wer ihre Eltern waren und dass sie Erbin eines Millionenvermögens ist, das ihr beinahe unterschlagen worden wäre.

Weitere Handlungsstränge sind zum Beispiel die Entdeckung eines frühneuhochdeutschen Manuskripts über einen abstrusen Hexenprozess durch Réné Stangeler; dessen schwierige Beziehung zu Grete Siebenschein; der Entwicklungsroman des Arbeiters Leonhard Kakabsa, der sich Latein beibringt und alsbald Zugang zu den höheren Ständen findet; die nach wenigen Wochen geschiedene Ehe des Schriftstellers Kajetan von Schlaggenberg, der sich hinfort der Suche nach einem Idealtypus Dicker Damen widmet. Daneben finden sich Studien aus dem Huren- und Verbrechermilieu der Brigittenau ebenso wie über die Machtverhältnisse in einem Zeitungskonzern. Vor allem aber spiegelt der Roman in feinster Nuancierung die Gepflogenheiten des gesellschaftlichen Umgangs in großbürgerlichen bis aristokratischen Kreisen wieder.

Eine weitere Hauptperson ist gewissermaßen Wien: ganze Seiten sind der Schilderung von Stadtlandschaften gewidmet, in Döbling wird der Wechsel der Jahreszeiten intensiv erlebt, und oft wird Straße für Straße dargelegt, auf welchen Trajektorien sich die menschlichen Protagonisten bewegen, Begegnungen dadurch geradezu unvermeidlich herbeiführend.[4]

Personal (mit Textproben)

Seitenangaben beziehen sich auf die dtv-Ausgabe (wahrscheinlich seitengleich mit Beck 1995). Textzitate kursiv.

  • Altschul, Edouard, Bankdirektor
  • Altschul, Rosi, Frau des Bankdirektors, Mitglied der Bridge-Runde im Café am Franz-Josephs-Kai (56).
  • Charagiel, Claire Gräfin, geborene Baronesse Neudegg. Ihr Tod entbindet die Mitwisser von der Verpflichtung, Charlottes von Schlaggenbergs Abstammung geheim zu halten.
  • Croix, Prinz Alfons (201).
  • Döblinger, Dr., Pseudonym von Schlaggenberg
  • Drobil, Emma, aus Prag. Da sie englisch, tschechisch und deutsch gleichermaßen zu stenographieren vermochte, die Handelskorrespondenz beherrschte und obendrein eine gescheite und sogar gebildete Person war (beispielsweise: passables Latein!), so zog das Auftauchen ihres hübschen Gesichts bei einer sehr bekannten Transportfirma unweigerlich bald das Angebot einer vorteilhaften Stellung nach sich, ganz zu schweigen davon, dass die Drobila groß und gut gewachsen war und ihr Busen in beträchtlicher Prozession wie ein Herold vor ihr herzog. (28). Bald mit Dwight Williams verlobt.
  • Dulnik, Direktor einer Papierfabrik (245), Klient von Dr. Trapp (211), heiratet dessen Tochter.
  • Ederl, Malermeister, war im 'Schnapsen' Meister. Im Malen hatte er die Meisterprüfung eigentlich nie gemacht (130). Stammgast der Weinmann.
  • Eulenfeld, Otto von, im Krieg Rittmeister, sein linkes Knie war im Jahr 1915 zum Teil an der bekannten Straßenkreuzung bei Ypern geblieben. Zuträger für Geyrenhoffs Chronik (10), Deutscher,, in leitender Stellung bei der Wiener Niederlassung von C. C. Wakefield & Co. Ltd. (76), "Big Chief" einer gegen "troupeau" genannten Bande. (283). Am Ende des Buches explizit Alkoholiker.
  • Fiedler, Buchhändler.
  • Fiedler, Malva, Tochter und Mitarbeiterin des Buchhändlers (139f.). Sie war längst ausgelernt und fertig. Sie war siebenundzwanzig Jahre alt. Sie war Jungfrau. Wir erwähnen den letzten Umstand deswegen, weil wir damit den Malva Fiedlerischen Charackter anschneiden: der war im Grund kalt; oft aber von rasch sich wieder legenden Stürmen aufgewirbelt: dann verfinsterte wirklich der Staub die Sonne. In ihrem Innern ging es manchmal zu, wie es vielleicht auf der Oberfläche des Mondes zugehen mag. Die grüne Farbe ihrer Augen lag an der ungenauen Grenze zwischen Eis und Wasser: solchermaßen schaute das Unterfutter des Malva Fiedlerischen Charackters beim Fenster hinaus (155).
  • Freud, Branntweinschänk, gar nicht weit vom Haus "Zum blauen Einhorn".
  • Frühwald, Bill, Sohn eines bekannten Wiener Architekten, hervorragender Improvisator leichter Sachen am Klavier, eigentlich ein perfekter Bar-Pianist (77).
  • Geyrenhoff, Dr. jur. Georg von, Sektionsrat a.D., dank ererbtem Vermögen, 1926 freigegeben, frühzeitig aus dem Dienst geschieden, Chronist und Redakteur des Buches.
  • Glaser, Minna, jüngere Schwester von Irma Siebenschein und Clarissa Markbreiter, Directrice des Büros eines der vornehmsten Wiener Hotels (90).
  • Glöckner, Hedwig, Inhaberin einer vielbesuchten Turnschule (232f.).
  • Gräven, Anny, seit ihren 34. Jahr Witwe eines an Suchtkrankheit gestorbenen Zahntechnikers, bezieht ihren Coks im Café Kaunitz (130), fühlte sich zu keiner Arbeit mehr befähigt und ging ordentlich kontrolliert auf die Straße (130); pflegt zu sagen: "Ich hab' ja nur ein Achtel Hirn" (142). Der Kriminalpolizei [war] ihre Harmlosigkeit überhaupt bekannt.
  • Gyurkicz von Faddy und Hátfaludy (281), Imre von, Ungar von zweifelhaftem Adel (229f.). Den Namen hätte er, richtig ungarisch, eigentlich mit einer anderen Endung schreiben müssen (230). Er war sozusagen reif für eine Übersiedlung. Es bedurfte nur noch eines letzten Anstoßes. Diesen bildete Quapp (230).
  • Haupt, Asta, geborene Stangeler, aus der "Strudlhofstiege" bekannt, hier nur ein sehr kurzer Auftritt (50).
  • Hirschkron, Buchbindermeister, Stammgast der Weinmann (134), stellte, wohl ohne das zu wissen, innerhalb der hier vorkommenden gemischten Gesamt-Fauna eine absolut höhere Klasse dar (134).
  • Holder, Redakteur bei einem Allianz-Blatt (243, 290).
  • Höpfner, Robert (232).
  • Jirasek, Schneidermeister, alle vier Wochen zu Gast bei der Weinmann, pflegt dann mehrere fremde Männder und Frauen mit in seine Wohnung zu nehmen (137).
  • K., Beatrix, genannt Trix, Tochter von Mary
  • K., Mary, seit Februar 1924 Witwe, hat am 21.9.1925 in einem Straßenbahnunfall ein Bein verloren.
  • Kakabsa, Anna, Stubenmädchen von Frau Libesny (29).
  • Kakabsa, Leonhard, Bruder von Anna und Ludmilla, Arbeiter in einer Gurtweberei (29). Große Exposition S. 116ff. Bauch-Aufschwung in die deutsche Grammatik (161).
  • Kakabsa, Ludmilla, genannt Mila, bedienstet "in einem vornehmen Hause" (29), nämlich bei Frau Ruthmayr.
  • Konterholz, Laura bildete das, nächst seiner Ehe, zweifellos dunkelste Kapitel in Kajetans Vergangenheit (294f.).
  • Körger, Dr., Neffe von Geyrenhoff, frisch zugezogen, 27jährig (278). Sein Vater war einer der reichsten Männer Österreichs, Amateur-Architekt (279).
  • Kries, Lily, geborene Markbreiter, Tochter von Clarissa, somit Cousine von Grete, aber mit 23 Jahren schon verheiratet und somit zur Teilnahme am Familienrat berechtigt (95f.).
  • Küffer, Besitzer der gleichnamigen Bierbrauereien in Döbling. Die jüngste Generation mit den Kindern von Mary K. befreundet.
  • Langingen, Graf, in Eulenfelds troupeau (76).
  • Lasch, Cornel, Titi's Gatte (190ff.), dank Levielles Bruder im ersten Weltkrieg durch die Maschen des Militärgesetzes geschlüpft, vom Einjährig-Freiwilligen zum Herrn Landsturmleutnant [...], der am Ende in leitender Stellung bei einer jener staatlichen Zentralen sich befand, die vom Kriegsministerium aus die Verteilung der Rohstoffe und Aufträge an die wichtigsten Kriegs-Industrien besorgten. Man kann sich leicht vorstellen, daß für unseren Lasch hier allerhand zu machen war. Und er machte (193).
  • Lasch, Edith, genannt Titi, geborene Siebenschein, Schwester von Grete, war dünn wie ein Span, hatte also, nach den modischen Begriffen, eine herrliche Gestalt; und gerade damals, als sich die Geschehnisse abspielten, von welchen wir hier berichten, stand diese Anschauungsweise über Frauenschönheit auf ihrem Höhepunkte und war allgemein in Kraft (190).
  • Leucht, Oskar, genannt Oki, einen totschlächtigen Kerl mit Negerlippen (77), ein Schlagtot von einem Meter und fünfundachtzig, Geliebter der Dolly Storch, gelegentlicher Gast im Etablissement der Weinmann (131).
  • Levielle, Kammerrat, wohnhaft sowohl in Wien als auch in Paris, Vermögensverwalter der Friederike Ruthmayr, eine seltsame und unerforschliche Mischung zwischen Getreidehändler mit diplomatischer Mission und Diplomat mit cerealen Neben-Reisezielen (104), verwitwet, hat zwei Söhne in guten Stellungen bei der Devisenzentrale (105). Mit seiner Gruppe Mehrheitsaktionär der Allianz - Allgemeine Zeitungs A. G. (290).
  • Levielle, Bruder des Kammerrats, im Weltkrieg Generalstabsarzt (193). Die Brüder Levielle waren wirklich identisch in der vornehm-ordinären Grundidee ihres Wesens (195).
  • Libesny, stammt aus Wien, lebt in London.
  • Mährischl, Martha (266), durch Rosi Altschul in den Kreis der Bridge-Damen eingeführt (274).
  • Markbreiter, Clarissa, Schwester von Irma Siebenschein, frequentiert die Bridge-Stube (68).
  • Markbreiter, Siegfried
  • Meisgeier, zunächst ohne Namensnennung beschrieben: wie ein nackthalsiger Geier, mit einer riesigen Hakennase [...] ein ungeheuer scheußliches und darüber hinaus noch in schwer zu deutender Weise geradezu furchtbares Gesicht (43/44).
  • Neuberg, Dr., Historiker, teilt Büro mit Stangeler.
  • Orkay, Géza von, ungarischer Diplomat, Attaché in Wien (278).
  • Rosen, Thea, Witwe, aber sie übertreibt das, sie macht aus ihrer Witwenschaft einen Beruf (93).
  • Rugley, Miß, ehemals Gouvernante der Charlotte von Schlaggenberg (165).
  • Ruthmayr, Friederike von, Witwe des 1914 gefallenen Rittmeisters Georg v. R., Erbin eines Millionenvermögens, bewohnt einen Palais auf der Wieden, mit Auto, Chauffeur und Hausdiener (der natürlich Johann heißt, 148), liebt die Oper, liest Benedetto Croce (115). Große Exposition S. 103ff.
  • Schedik, Medizinalrat, Vater von Camy.
  • Schlaggenberg, Frau von, seit 1924 Witwe, Mutter von Charlotte und Kajetan. Gemeinsam mit ihren Kindern Erbin eines nach dem Zusammenbruch der Holzbank schwer belasteten Guts in der Südsteiermark (63).
  • Schlaggenberg, Camilla von, genannt Camy, geborene Schedik. Stellt die Verbindung zwischen Geyrenhoff und Siebenscheins her (225). Zieht nach ihrer Scheidung nach England (226).
  • Schlaggenberg, Charlotte von, genannte "Quapp", am Ende nicht einmal Halbschwester von Kajetan, quält sich mit einem Geigenstudium. Exposition S. 164ff.
  • Schlaggenberg, Kajetan von, Chronist (10). Romancier, veröffentlicht unter dem Namen Dr. Döblinger (152).
  • Schoschi, Wirtin des Café Kaunitz, sie hätte jedermann ohne weiteres auf den ersten Blick für eine Puffmutter gehalten; tatsächlich aber war sie Witwe eines Arztes aus Troppau (128), handelt mit einem weißen Pulver (129), eine Art Kanalschnecke, jedoch unzertretbar (130).
  • Scolander, Kyrill, Schriftsteller und Orakel, Lehrer von Schlaggenberg.
  • Siebenschein, Dr. jur. Ferry, Vater von Grete. Wohnt im gleichen Haus wie Mary K., ein Stock tiefer (39). Rechtsanwalt, ein fetter aber dabei bleicher Mann mit einem großen, schwammigen Gesicht, der die Last seines Berufes noch durch eine beinahe zu weit gehende Redlichkeit vermehrte (183).
  • Siebenschein, Grete, Braut von Stangeler.
  • Siebenschein, Irma, Mutter von Grete, unregelmäßige Teilnehmerin der Bridge-Runde im Café am Franz-Josephs-Kai (57), fertige Klaviervirtuosin, liest mit besonderer Vorliebe den Fritz Reuter im plattdeutschen Original (58), glaubt jährlich, zweitausenddreihundertachtundfünzig Krankheiten zu haben (183).
  • Stangeler, Dr. phil. Réné von, aus "Die Strudlhofstiege" bekannt, war Fähnrich bei den Dragnoern, Kriegsgefangenschaft in Sibirien, 500 km zu Fuß geflohen, Studium der Geschichte, Chronist (10).
  • Steuermann, Selma, Zuträgerin Geyrenhoffs (10), schön, Mitglied der Bridge-Runde im Café am Franz-Josephs-Kai (57), Witwe (93) eines Kommerzialrats (101), studiert Kontaktanzeigen (265).
  • Storch, Dolly, Tochter eines Anatomieprofessors, ein sehr schönes, wenn auch etwas gar dickliches Mädchen, wohnt im selben Stockwerke wie Siebenscheins (131).
  • Trapp, Dr., Rechtsanwalt, Hauseigentümer (207).
  • Trapp, Angelika, Tochter des Rechtsanwalts, verlobt mit Dr. Neuberg (207).
  • Weinmann, Risa, ehemals Wirtin des Café Kaunitz, hält jetzt weit draußen in der Vorstadt ein Café mit nur drei Fenstern Front; pünktlich zur Polizeistunde senkten sich die Rolladen, alles war dicht, und man ließ sich drinnen nicht stören. Wie Mephisto konnte Frau Risa sagen, sie wisse mit der Polizei sich trefflich abzufinden; und mit allen anderen Gewalten des Lebens überhaupt, angefangen vom Hausmeister (127). Das Café ist in Ottakring (131).
  • Williams, Dwight, PhD (27), aus Buffalo, Insektenforscher, hat bei Madame Libesny in London gewohnt.
  • Wolf, Lea, Gattin eines Arztes, Mitglied der Bridge-Runde im Café am Franz-Josephs-Kai (56).
  • Zilcher, Anna, Frau von Karl (150).
  • Zilcher, Karl, aus der "Strudlhofstiege" bekannt, Kollege von Kakabsa (147).

Weitere Textproben

Die Jugend begeht mitunter den Fehler, in den glatten, geölten Ablauf der Phrasen einzugreifen, weil sie es noch immer für wichtiger hält zu widersprechen, als darauf zu sehen, daß äußerlich alles hübsch klappere, damit man innerlich ungestört bleibe, was das eigentlich WIchtige ist (105).

Nachweise und Anmerkungen

  1. Klappentext der dtv-Ausgabe
  2. Laut dtv-Klappentext erst 1940.
  3. A.H. in Harenberg. Das Buch der 1000 Bücher. Hrsg. Joachim Kaiser. Zitiert nach Amazon-Produktbeschreibung http://www.amazon.de/Die-D%C3%A4monen-Chronik-Sektionsrates-Geyrenhoff/dp/3423104767
  4. Vgl. Rezension von Th. Strobl, http://www.sandammeer.at/rezensionen/doderer-daemonen.htm.

Weitere Informationen

Sein und Zeit und der Brand des Justizpalasts Besprechung von Thomas Strobl