Diskussion:Judenäule
Der Artikel war verbesserungsbedürfig, da es sich eigentlich um eine seit 1850 verlandete Rheininsel handelt, die 2003 wieder zur Insel renaturiert wurde. Der im 17. Jahrhundert angelegte Friedhof wurde 1954 nach Endingen/Lengnau verlegt. Heutige Spuren sind daher leider nicht mehr erhalten.-- Docteur Ralph 19:42, 24. Aug. 2010 (CEST)
Ich erlaube mir die Kategorie:Insel zu entfernen. Auf den angegebenen Koordinaten liegt keine Insel, eventuell eine Halbinsel, was aber zu belegen wäre. Gruß --Zollwurf 21:14, 24. Aug. 2010 (CEST)
Zitat: So beeindruckend das Projekt vor Ort ist - vier Hektar wieder gewonnene Insel, etwa 400 Meter wieder entstandenes Umgehungsgewässer.... Beleg zur Renaturierung: BUND und NABU Lebendiger Hochrhein [1] Foto des ausgebaggerten Armes bei Niederigwasser: [2] Der verlandete Altrheinarm wurde folglich 2002-2004 wieder ausgegraben. Die Insel ist heute wieder durch einen 30 m breiten und 400 m langen Altrheinarm vom Ufer getrennt. Ich denke das Kartenmaterial ist veraltet. Gruß --Docteur Ralph 22:43, 24. Aug. 2010 (CEST)
- Vielleicht kannst du, Docteur Ralph, die angegebenen Koordinaten überprüfen. Vielleicht stimmen sie ja auch nicht exakt. --Badener 14:33, 25. Aug. 2010 (CEST)
Die Koordinaten stimmen bis auf wenige Meter. Ich glaube Zollwurf hat das Renaturierungsprojekt nicht in seine Erwägung einbezogen. Das Projekt der BUND hat ab 2002 den Altrheinarm wieder eröffnet und ausgebaggert, so dass permanent mindestens ein bachartiger Rheinarm die Insel trennt. Bei höheren Wasserständen wird der Arm dann voll geflutet. Bei niedrigen -normalen Pegelständen ist der Arm natürlich nicht tief. Aus meiner Sicht und auch der Naturschutzverbände ist die historische Insellage damit wieder hergestellt. Ich gebe zu, dass der geschaffene Rheinarm nicht sehr bedeutend ist und sich heute dort allenfalls Biber und Eisvogel Gute Nacht wünschen. Auf der Satellittenaufnahme ist er wegen der Bewachsung sehr schwer zu erkennen. --Docteur Ralph 15:12, 25. Aug. 2010 (CEST)
- Hallo Docteur Ralph, bist Du mit Ortskenntnis gesegnet? Hast Du die Möglichkeit, Fotos von dem 2002 ausgebaggerten Altrheinarm hochzuladen? Grundsätzlich ist es ja zunächst mal so, dass das Ausbaggern eines Kanals aus einer Halbinsel oder Landzunge noch keine Insel macht, sonst wäre ja der Peloponnes auch eine Insel. Anders ist die Sachlage vielleicht, wenn es um die Wiederherstellung eines früheren natürlichen Zustandes geht, aber ich bin mir nicht sicher und erwarte weitere Diskussionsbeiträge.--Ratzer 15:59, 25. Aug. 2010 (CEST)
- Eigentlich geht aus dem Artikel ja hervor, dass es sich um die Wiederherstellung eines natürlichen Zustands geht. Das Judenäule war über Jahrhunderte eine Rheininsel und wurde auch deshalb Begräbnisplatz der Surbtaler Juden. Ich würde die Kategorie:Insel jedenfalls beibehalten. --Badener 16:37, 25. Aug. 2010 (CEST)
- P.S: Falls der Weg von Docteur Ralph zum Judenäule zu weite ist, kann auch ich mal hinfahren und Fotos machen. Dann müsstet ihr euch aber noch ein bisschen gedulden, bis ich wieder ein bisschen mehr Zeit habe und das Wetter gut ist. --Badener 16:38, 25. Aug. 2010 (CEST)
- Hallo Docteur Ralph, bist Du mit Ortskenntnis gesegnet? Hast Du die Möglichkeit, Fotos von dem 2002 ausgebaggerten Altrheinarm hochzuladen? Grundsätzlich ist es ja zunächst mal so, dass das Ausbaggern eines Kanals aus einer Halbinsel oder Landzunge noch keine Insel macht, sonst wäre ja der Peloponnes auch eine Insel. Anders ist die Sachlage vielleicht, wenn es um die Wiederherstellung eines früheren natürlichen Zustandes geht, aber ich bin mir nicht sicher und erwarte weitere Diskussionsbeiträge.--Ratzer 15:59, 25. Aug. 2010 (CEST)
schweizbezogen
Wieso schweizbezogen? Die Insel liegt in Deutschland. Nicht alles was irgendwie mit der Schweiz zu tun hat oder in der Nähe der Schweizer Grenze liegt ist schweizbezogen. Bei Geo-Objekten ist die Staatsgrenze entscheidend. Umgekehrt gilt ja auch nicht, dass alles was mit Deutschland zu tun hat, nicht schweizbezogen ist, deshalb haben wir ja das Tägermoos als schweizbezogen belassen.--Ratzer 08:47, 26. Aug. 2010 (CEST)
- Naja, als ich den Artikel geschrieben habe, da lag der Schwerpunkt auf dem historischen Judenäule als Begräbnisstätte der Surbtaler (Schweizer) Juden. Deshalb habe ich den Artikel "schweizbezogen" gekennzeichnet. Wenn jedoch dein Seelenheil davon abhängt, dass man gross nicht gross schreiben darf, dann nimm das halt raus. Du wirst mir halt hinterherkorrigieren müssen, falls ich ein Wort deshalb «falsch» schreiben sollte. --Badener 16:21, 26. Aug. 2010 (CEST)
- OK, dann werde ich mich gelegentlich um mein Seelenheil kümmern und die entsprechenden Änderungen vornehmen. Gruß,--Ratzer 00:28, 27. Aug. 2010 (CEST)
Größe (Widersprüche)
Der Artikel enthält noch Widersprüchliches zur Größe, wie etwa Die Größe beträgt heute wieder etwa 4 Hektar und entspricht in etwa der historischen Größe, die im Gemarkungsplan der Stadt Waldshut von 1775 mit einem Jauchert und 17 Ruten, das entspricht 3750 m² angegeben wurde. Vier Hektar sind aber "nicht etwa" 3750 m², sondern eine Größenordnung höher, nämlich 40000 m². Aber vom Blick auf die Karte würde ich eher 0,4 Hektar als korrekt betrachten, wenngleich die genaue Abgrenzung der Insel zur B34 hin nicht klar ist. Auch die historische Größe (Die historische Insel durfte etwa 150 m Länge und 40 m Breite besessen haben) weist eher auf eine Fläche von einigen tausend Quadratmeter, nicht jedoch "zigtausend" hin (150 m mal 40 m ergibt maximal 6000 m²).--Ratzer 13:40, 27. Aug. 2010 (CEST)
Meine Grundschulzeit ist schon etwas her und als Kleingrundbesitzer überfordert mich alles jenseits von 1 Ar. Aber Du hast völlig Recht. Ich habe die 4 Hektar unkritisch von der Web-Seite des BUND übernommen: "Die ehemalige Rheinaue liegt unterhalb des LONZA-Areals an der B 34 und umfasst das Judenäule, eine etwa vier Hektar große Rheininsel mit ihrem Altrheinarm sowie die begleitenden Auwälder". Ich denke die Korrektur um eine 10er Potenz kommt hin. Die Angaben über die historische Größe habe ich Florence Guggenheim entnommen und zwar auf Seite 3. Sie bezieht sich auf die 2. Auflage der Stadtgeschichte von Birkenmayer. Die Übersicht der Güter der Stadt Waldshut von 1775 ist als Beilage I in der Ausgabe Birkenmayer von 1890 enthalten. Die Größenangabe lautet dort korrekt 1 Jauchert 17 Ruthen. Das gesamte Judenäule hatte somit die halbe Größe des Gottesacker von 2 Jauchert und 60 Ruthen. Nach einem Blick auf die Karte gehe ich davon aus, dass die Größenangaben und Umrechnungen korrekt sind.
Die Angaben in der 3. Auflage der Stadtgeschichte von Waldshut in der Bearbeitung des Pfarrers Ruch wollte ich wegen der vielen Untiefen nicht übernehmen: "...Conradt Byrgin, der neben diesen beiden Ämtern noch das Amt des Stadtrechners hatte. Er schloß 1603 mit der Judenschaft der Grafschaft Baden einen Vertrag, in welchem dieser das "Judenäule" als Friedhof überlassen wurde. In einem Weidling brachten die Juden ihre Toten über das Wasser, begruben sie auf der Insel, setzten ihnen Grabsteine mit hebräischen Schriftzeichen, die Steine gegen Osten gewendet". Dazu: der Ratsherr Konrad Bürgin legte 1663 ein Urbar der Stadt Waldshut an. Der früheste Vertrag mit der Badener Judenschafft (sic!) datiert vom 27. Juli 1689. Offensichtlich werden hier Vertrag und Urbar verwechselt und vermengt. Ein gleichnamiger Vorfahre Bürgins im Jahre 1603 ist theoretisch möglich, eher ist aber dem Stadtarchivar Birkenmayer ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen indem er 1603 für 1663 las oder schrieb. F. Guggenheim hielt dieses Datum für potentiell richtig, da bereits in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts Juden in der Grafschaft Baden ansässig waren. Dem wäre entgegenzuhalten, dass es sich bei der badener Judenschaft um sehr wenige einzelne Familien gehandelt habe muß, denen der Aufwand eines Friedhofes sammt Unterhalt und Pacht auf der Judenäule nicht zuzutrauen ist. Die Überfahrt mit dem Weidling kann ebenfalls bezweifelt werden. Die starke Strömung spricht dagegen, die Annahme dass die Toten über die Koblenzer Fähre zunächst auf die rechte Rheinseite gebracht wurden ist funktionell plausibler. Die Steine und Kopf der Begrabene lag im Westen. Also war ledigich die Schaufläche nach Osten gewendet.
Aus meiner Sicht ist der Artikel weitgehend komplett ich wünsche mir lediglich noch einen Abschnitt über das Konzept der Renaturierung durch die Naturschutzverbände. Auf die hochegeladenen Fotos von Badener bin ich gespannt. Grüße--Docteur Ralph 15:43, 27. Aug. 2010 (CEST)