Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders
DSM
Abk. für Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychischer Störungen).
Dieses Klassifikationssystem wurde von der American Psychiatric Association (Amerikanische Psychiatrische Vereinigung) das erste mal in den USA herausgegeben. Seither gab es auch Ausgaben in anderen Ländern, z. B. seit 1996 gibt es die deutsche Publikation des DSM 4 (DSM IV).
Das DSM 4 ist im Gegensatz zum ICD 10 ein nationales Klassifikationssystem. Es muss daher nicht die zahlreichen Kompromisse und Ergänzungen des ICD 10 berücksichtigen und beinhaltet speziellere und genauere diagnostische Kriterien. Das macht es für die Forschung sehr interessant. Das ICD 10 hingegen setzt seinen Schwerpunkt intensiver auf die interkulturelle Perspektive und die Anwendbarkeit vor allem auch in den Ländern der Dritten Welt.
Geschichte
1840 wurden in den Vereinigten Staaten bei einer Volkszählung eine Kategorie für Schwachsinn/ Wahnsinn erhoben. 40 Jahre später gab es schon sieben Kategorien für schwere Geisteskrankheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Soldaten, die mit weniger schweren psychischen Störungen behandelt werden mussten. So entwickelten die Veteranenverbände und die US-Armee eine umfassendere Klassifikation.
Schließlich übernahm 1952 die Amerikanische Psychiatrische Vereinigung die Ausarbeitung des DSM. Dabei versuchten sie, die Codierungsziffern mit der damaligen ICD 6 abzustimmen. 1968 erschien die 2. Ausgabe des DSM.
Aber erst beim DSM 3 1980 wurden die von der WHO geforderten genauen Definitionen der psychischen Störungen berücksichtigt. 1984 lag das DSM 3 auch in deutscher Publikation vor und seit 1996 das DSM 4; nur 2 Jahre nach der amerikanischen Version.
Siehe auch: DSM/ICD
Links
DSM-IV-TR (text revision) Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fourth Edition, Text Revision