Bukarest
Datei:Bukarest Wappen.png Wappen von Bukarest | |
Lage Bukarests innerhalb Rumäniens | |
Fläche Stadt - Kreis |
228 km2 1,521 km2 |
Bevölkerung - Einwohner (2002) - Dichte |
2,354,510 1,548/km2 |
Zeitzone | Osteuropäische Zeit: GMT+2 |
Geografische Lage | unbenannte Parameter 1:44_26_14_N_26_6_0_E_type:city(2354510), 2:44° 26' 14" n. Br. 26° 6' 0" ö. L. |
Kfz-Kennzeichen | B |
Bukarest (rumänisch Bucureşti, engl. Bucharest, türkisch Bükreş, franz. Bucarest) ist nicht nur die Hauptstadt, sondern auch politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Rumäniens.
Nachdem Bukarest Târgovişte den Rang als Landeshauptstadt abgerungen hatte, wurde es zum kulturellen und wirtschaftlichen Mittelpunkt der Walachei, des südlichen Teils des heutigen Rumänien. In Bukarest befindet sich eine Universität (von 1864) und verschiedene andere Hochschulen, Theater, Museen und Kultureinrichtungen.
Bevölkerung
Die Stadt hat im Jahr 2001 1,94 Millionen Einwohner und wird manchmal auch Paris des Balkans genannt. Das durchschnittliche jährliche Bevölkerungswachstum beträgt -0,9%. 7,1% der Bevölkerung ist erwerbslos. 12,9 % sind unter 15 Jahre alt, 5,3% sind über 75 Jahre.
Geschichte
- Am 20. September 1459 erfolgt die erste urkundliche Erwähnung von Bukarest und wird durch die Unterschrift von Vlad Ţepeş bezeugt.
- 1595 – Stadtbrand nach Überfall durch die Osmanen
- 1659 – Bukarest wird Hauptstadt der Walachei
- 1821 – Volksaufstand unter Tudor Vladimirescu
- 1848 – Kampf um Vereinigung der rumänischen Fürstentümer Moldau und Walachei
- 1861 – Bukarest wird Hauptstadt: Nachdem die beiden Fürstentümer Moldau und Walachei eine gemeinsame Vertretungskörperschaft (Divan ad hoc) gebildet hatten, einigte man sich auf einen erblichen Fürsten. Der Oberst Alexandru Ioan Cuza proklamiert dann als Fürst Alexandru Ioan I. am 24. Dezember 1861 Bukarest zur Hauptstadt des vereinigten Rumäniens.

* Zerstörungen der Stadt im Zweiten Weltkrieg: Rumänien verbündet sich zunächst mit Deutschland, dann am 23. August 1944 mit den Alliierten. Teilweise gibt es auch Zerstörungen durch Bombardierungen und die sowjetische Besetzung im Jahr 1944.
Vom 12. Februar 1935 bis zum 31.Dezember 1944 hat der Schriftsteller Mihail Sebastian hauptsächlich in Bukarest gelebt und Tagebuch geschrieben. Es wurde unter dem Titel 'Journal' ins Englische übersetzt und bietet eine gute Informationsmöglichkeit über das Bukarest bis zum Ende des zweiten Weltkriegs.
- 1977: Ein Erdbeben erschüttert Bukarest. Es sterben über 1.700 Menschen, allerdings nur ein Teil davon in Bukarest.
- 80er Jahre: Ehrgeizige Neubauprojekte werden auf kosten der Zerstörung der Altbausubstanz vorangetrieben
- 1989 – Revolution: In Temeschburg / Banat beginnt der Volksaufstand gegen Nicolae Ceauşescu; anschließend auch in allen größeren Städte Rumäniens; Brand des ehememaligen königlichen Palastes und der Universitätsbibliothek in Bukarest; Sturz des sozialistischen Regimes.
Politik
Bei den Kommunalwahlen 2004 wurde der 52-jährigen Amtsinhaber Traian Băsescu von der Partei Allianz für Gerechtigkeit und Wahrheit mit 54,9 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Sein Gegenkandidat von der PSD, Außenminister Mircea Geoană, landete abgeschlagen bei 29,7 Prozent.
Geographie
Bukarest liegt in der Walachei, dem südlichen Teil Rumäniens unweit der Donau. Der Fluss Dâmboviţa fließt durch Bukarest, zusätzlich befinden sich folgende Seen im Stadtgebiet oder in der Nähe: Cişmigiu, Floreasca, Tei, Colentina, Herăstrău.
Persönlichkeiten
- Adolf Albin (*1847 † 1920), rumänischer Schachmeister
- Henri Marie Coandă (*1886 † 1972), rumänischer Physiker und Flugpionier, entdeckte er den nach ihm benannten Coanda-Effekt.
- Dan Constantinescu (* 1931), Komponist
- David Esrig (*1935), rumänischer Regisseur
- Ilie Năstase (*1946), rumänischer Profi-Tennisspieler mit Erfolgen in den 1970ern, in den 1990ern in der Politik aktiv
- Alexandra Maria Lara (*1978), Schauspielerin, 1983 mit ihren Eltern aus Rumänien geflohen.
Stadtbild
Das Stadtbild von Bukarest ist geprägt von einer erstaunlichen architektonischen Vielfalt. Wohl in keiner anderen europäischen Hauptstadt findet man auf engstem Raum ein derart chaotisches Stilgemisch. Gebäude im K.u.K-Stil stehen neben Palästen im französischen Neo-Barockstil des ausgehenden 19. Jahrhunderts, Villen im neorumänischen Brancoveanustil des beginnenden 20. Jahrhunderts (der orientalische und italienische Baumotive in sich vereinigt) und kleine ländliche Häuschen ducken sich zwischen Blöcken im modernistischen Stil der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts und typischen sozialistischen Plattenbauten aus den 60er und 70er Jahren. Hinzu kommt der protzige Zuckerbäckerstil, den der Ex-Diktator Nicolae Ceausescu der Stadt in seinen letzten Amtsjahren aufgezwungen hat. Ein Fünftel der Altstadt wurde abgerissen, um Platz für das neue sozialistische Zentrum, das "Centrul Civic" zu schaffen. Kilometerlange Boulevards, gesäumt von aberwitzigen neostalinistischen Wohnblöcken für die Nomenklatura prägen hier das Bild, sowie kitschige Springbrunnenanlagen, die allerdings die meiste Zeit trocken bleiben. Zentrum dieses neuen und immer noch nicht fertiggestellten Stadtteils ist das ehemalige "Haus des Volkes", von den Bukarestern damals spöttisch als "Haus des Sieges über das Volk" bezeichnet. Heute befinden sich in dieser gigantischen Stufenpyramide (dem zweitgrößten Gebäude der Welt) das Parlament, Tagungszentren und ein Museum. Nebenan - quasi um den atheistischen Größenwahn Ceausescus zu neutralisieren - soll die größte orthodoxe Kathredale Rumäniens errichtet werden. Trotz dieses städtebaulichen Kahlschlages ist Bukarest zum größeren Teil eine faszinierende, teilweise orientalisch anmutende Stadt geblieben. Vier Fünftel der Altstadt blieben unangetastet: chaotisch gewachsene Viertel mit krummen Straßen, kleinen alten (tlw. leider auch verfallenden) Häusern und viel Grün. Von wenigen großen Achsen abgesehen, an denen die Adligen früher ihre Paläste und Repräsentationsbauten errichteten und Bukarest zu seinem Spitznamen "Klein-Paris" verhalfen, strahlt die Stadt einen ländlichen Charme aus. Nicht selten hört man Hähne krähen aus den wild zugewachsenen Gärten, machmal sieht man Hausschweine zwischen kleinen, verspielten Villen. Dicke Baumwurzeln durchbrechen den Asphalt der Gehsteige oder das uralte Kopfsteinpflaster der Nebenstraßen. Man liebt sie hier, die alten Linden und Eichen und Kastanien, denn sie spenden wohltuenden Schatten in der sommerlichen Hitze, unter der Bukarest von Mitte Juni bis Ende August fast durchgehend stöhnt.
Sehenswürdigkeiten

- Curtea-Veche-Kirche
- Catedrala Patriarhală – Die Patriarchalkirche
- Stavropoleoskirche
- Schloss Cotroceni
- Schloss Mogosoaia
- Curtea Veche – Die Ruine des ehemaligen Königsschloss
- Athenäum
- Justizpalast
- Parlament rum.Palatul Parlamentului (auch bekannt als rum.Casa Poporului, dt. Haus des Volkes)
- National Theater
- Museum George Enescu
- Naturgeschichtliches Museum Grigore Antipa www.antipa.ro
- Das Jüdische Museum (zentrumsnah in der ehemaligen Schneider-Synagoge eingerichtet)
- Das so genannte Haus des Volkes, ein Monumentalbau aus der Ceausescu-Ära.
- Arcul de Triumf (Triumphbogen) – Errichtet zu Ehren des Triumphes im Ersten Weltkrieg.
- Hanul lui Manuc – Eine gut erhaltene mittelalterliche Schänke, heute Hotel und Restaurant
- Muzeul satului – Das Dorfmuseum, mit unzähligen gut erhaltenen Häusern unterschiedlicher Epochen
- die verschiedenen Parks, so z. B. der Cismigiu mitten in der Stadt oder der im Norden gelegene Herastrau
Wirtschaft und Verkehr
Bukarest hat v.a. Maschinenbau- und elektrotechnische Industrie. Als größter Verkehrsknotenpunkt Rumäniens besitzt Bukarest einen internationalen Bahnhof (Gara de Nord, Nordbahnhof), mehrere regionale Bahnhöfe (Progresul, Obor) den allerdings schon teilweise stillgelegten Rangierbahnhof Bucureşti Triaj, zwei zivile Flughäfen („Baneasa“ und „Henri Coandă International“ in Otopeni) und eine U-Bahn.
Für LKW über 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht gilt in Bukarest zwischen 7.00 und 21.00 Uhr ein ganzjähriges Fahrverbot. Für den Zeitraum vom 15. September bis 15. Juni ist die Zufahrt mit Ausnahmegenehmigung erlaubt.
Siehe auch: Liste der Städte in Rumänien, Portal Südosteuropa/Rumänien
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