Thalkleinich
Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde
Thalkleinich ist ein Ortsteil der im rheinland-pfälzischen Landkreis Bernkastel-Wittlich gelegenen Ortsgemeinde Kleinich. Bis 1969 war Thalkleinich eine selbstständige Gemeinde, ehe sie im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform der neu gebildeten Gemeinde zugeschlagen wurde. Der Ortsteil hat 42 Einwohner bei einer Gesamtfläche von 2,33 Quadratkilometern.
Geographie

Thalkleinich liegt im Hunsrück zwischen der Hunsrückhöhenstraße und der Mittelmosel. Nächstgelegene Mittelzentren sind Bernkastel-Kues und Morbach. Der Flughafen Frankfurt-Hahn liegt nur wenige Kilometer östlich. Der Kleinicher Bach fließt nur wenige Meter am Ort vorbei und bildete bis zur Verwaltungsreform 1969 die Grenze zwischen den Landkreisen Zell und Bernkastel.
Nachbarorte
Fronhofen | Beuren | Büchenbeuren |
Pilmeroth | ![]() |
Hirschfeld |
Kommen | Kleinich | Oberkleinich |
Geschichte
Vermutlich gab es in Thalkleinich bereits zu römischer Zeit eine Hofstelle. Das heutige Dorf wird 1390 erstmalig als „in dem dale zu Kleinche“ erwähnt, 1399 als „ym dale zu Cleyniche“ und 1421 als „Cleynche ymme dale“ bezeichnet. 1790 nannte sich die Siedlung „Kleinicher Tal“. Der Name „Thalkleinich“ wurde vermutlich erst nach 1800 gebräuchlich. Das Dorf wurde zu jener Zeit von Kleinich aus besiedelt, als das Hochgericht noch nicht als abgegrenzter Rechtsbezirk bestand. Bis 1828 gehörte der Ort zur Großgemeinde Irmenach. Am 15. Mai 1936 wurde der Ortsname von Thal-Cleinich in Thalkleinich umgewandelt. Der Ort wechselte mehrmals seine Zuständigkeit und gehörte zu den Verbandsgemeinden Enkirch (1967/68), Bernkastel (1968/69) und Bernkastel-Kues (seit 1969). Am 7. Juni 1969 wechselte die Zuständigkeit vom Landkreis Zell in den neu gegründeten Landkreis Bernkastel-Wittlich, dem der Ort noch heute angehört.
Religion
Früher war der Ort wegen des protestantischen Grafen von Sponheim evangelisch geprägt, 2008 waren 65,9 Prozent der Einwohner evangelischen Glaubens.
Einwohnerentwicklung

Wappen
Da Thalkleinich vor der kommunalen Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz 1969 zum Landkreis Zell gehörte, ist keine Genehmigungsurkunde für ein Wappen vorhanden. Das nebenstehende Wappen scheint das der Thalkleinicher Genossenschaftsmühle zu sein.
Das Schachbrettmuster im oberen Teil weist auf die Zugehörigkeit zur Hinteren Grafschaft Sponheim hin. Der untere Teil zeigt in Grau eine Mühle am Kleinicher Bach. Die Farbe Grün verweist hingegen auf die Landwirtschaft.
Die Blasonierung des Wappens lautet: „Über grünem Schildfuß, darin eine silberne Wassermühle, dreireihig geschacht von Silber und Rot.“
Politik
Ortsvorsteher
Der Thalkleinicher Ortsvorsteher ist Edgar Kleinmann, der nach den Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2009 vom Gemeinderat bestätigt wurde.
Zeit | Ortsvorsteher |
---|---|
1900-1910 | Wilhelm Kirst |
1910-1914 | Hermann Neusius |
1914-1919 | Adolf Schmidt |
1919 | Hermann Neusius |
1919-1923 | Oskar Neu |
Zeit | Ortsvorsteher |
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1923-1924 | Wilhelm Weirich |
1924-1945 | Ernst Bohr |
1945-1946 | Hermann Kirst |
1946-1951 | August Schug |
1951-1956 | Albert Klei |
Zeit | Ortsvorsteher |
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1956-1960 | Fritz Gerhardt |
1960-1969 | Otto Schug |
1969-1999 | Günter Schell |
seit 1999 | Edgar Kleinmann |
Kulturdenkmäler
Der Ortskern, die Thalkleinicher Genossenschaftsmühle, das Backhaus und die Häuser Nummer 8, 9, 15, 16, 18, 19 und 20, bilden zusammen eine Denkmalzone, da es sich um eine ungewöhnliche Dichte historischer Hofanlagen handelt. Die meisten stammen aus dem 19. Jahrhundert. Hervorzuheben sind die baugleichen Häuser Nummer 8 und 9, die nach einem Brand im Jahr 1911 im folgenden Jahr errichtet worden sind.
Literatur
- Martin Sinemus: Die Geschichte des Kirchspiels Cleinich, Cleinich 1925.
- Erik Zimmermann: Das Kirchspiel Kleinich − Neun Dörfer im Hunsrück, Kleinich 2009.