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2. Brief des Paulus an die Thessalonicher

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Der 2. Brief des Paulus an die Thessalonicher ist ein Buch des Neuen Testaments. Er wird seit dem Mittelalter in drei Kapitel unterteilt.

Autorenschaft

Der Brief selbst gibt an, vom Apostel Paulus geschrieben worden zu sein. Zweifel an einer paulinischen Verfasserschaft wurden bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts geäußert. Für Ferdinand Christian Baur galt neben dem 2Thess auch der 1. Brief des Paulus an die Thessalonicher als nichtpaulinisch. Den Nachweis der literarischen Abhängigkeit (und damit auch der nichtpaulinischen Verfasserschaft) des 2Thess vom 1Thess führte William Wrede.

Gliederung und Inhalt

  • 1,1-12 Briefanfang mit Präskript und Danksagung
  • 2,1-3,15 Briefcorpus
    • 2,1-12 Der „Mensch der Bosheit“
    • 2,13-3,5 Mahnung zum Festhalten der Lehre und Bitte um Fürbitte
    • 3,6-15 spezielle Mahnungen zum Thema „Müßiggang“
  • 3,16-18 Briefschluss

Der 2Thess orientiert sich in Form und Inhalt stark am 1Thess. Unterschiede betreffen v.a. die Danksagung, die um das Thema der Bedrängnis der Gemeinde und das vergeltende Gerichtshandeln Gottes erweitert wurde, sowie den Abschnitt 2,1-12. Dieser Teil weist erhebliche Differenzen zur paulinischen Theologie auf. Neu ist die Gestalt eines endzeitlichen Widersachers, der jedoch von einer (nicht näher benannten) Macht zurückgehalten wird. Der Verfasser des 2Thess beschreibt im Stile apokalyptischer Schilderungen eine Art „endzeitlichen Fahrplan“, von dem er der Meinung ist, er lasse sich beobachten. Dennoch wird der Heilsplan Gottes nicht einfach als offenbar beschrieben, es gibt immer noch das „Geheimnis der Bosheit“ (2,7). Interessant und umstritten ist die Frage, wie der Verfasser des 2Thess selbst sein Verhältnis zu 1Thess sehen wollte (vgl. 2Thess 2,2): Wollte er mit einer veränderten eschatologischen Vorstellung Fehlinterpretationen des 1Thess „korrigieren“ oder diesen gar verdrängen mit dem Anspruch, der eigentliche „Thessalonicherbrief“ zu sein (A. Lindemann)?

Aus dem 2Thess stammt auch der immer wieder von Politikern, beispielsweise August Bebel oder Franz Müntefering aufgegriffene Satz: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" ((3,10), Bibelübersetzung von Hans Bruns).

Personen

Wichtiges

Literatur

  • Franz Laub: 1. und 2. Thessalonicherbrief. 2. Auflage. Echter, Würzburg, 1988, ISBN 3-429-00947-2 (Die Neue Echter Bibel. Kommentar zum Neuen Testament mit der Einheitsübersetzung. Band 13), S. 37-57.

Siehe auch

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