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Sobek (ägyptische Mythologie)

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Sobek in Hieroglyphen
Ideogramm
I3

oder
mit Determinativ
I3
A40
oder
I5

oder
mit Determinativ
I5
A40
oder
I4

oder
mit Determinativ
I4
A40
oder
S29D58M17V31

Sobek
Sbjk
oder
S29D58V31

Sobek
Sbk
oder
mit Determinativ
S29D58V31
I3

oder Neuägyptisch
mit Determinativ
S29D58V31
I3
A40

Griechisch Souchos bzw. Suchos
Sobek

Sobek (ägyptisch traditionell sbk, seltener auch sbjk) im Neuen Reich vereinzelt auch Sebak (sbAk) ist der Krokodilgott der ägyptischen Mythologie. Er war der Herrscher über das Wasser und wurde ebenfalls als Fruchtbarkeitsgott verehrt. Als Beinamen führte Sobek das Epitheton „Djedi“ (der Dauernde).[1]

Verehrung der Krokodile

Die Ägypter kannten ausschließlich das bei ihnen heimische Nilkrokodil. Im alten Ägypten wurden diese Krokodile als heilige Tiere verehrt, wahrscheinlich gerade aufgrund der Gefahr, die von ihnen ausging.

Bedeutung der Gottheit

Sobek war nicht nur ein Krokodilsgott, sondern ebenfalls Wassergottheit und Fruchtbarkeitsgott. Sein Hauptkultort lag im Fajum, das von den Griechen aufgrund der vielfältigen Zeugnisse der Verehrung Krokodilopolis genannt wurde. Obwohl als Mutter Neith und als Vater Senuy genannt sind, steht Sobek etwas außerhalb des Götterpantheons. Ihm wurde nie eine Frau zugeordnet. Im Mittleren Reich ging er als „Sobek-Re“ in die Verehrung des Sonnengottes ein; ebenso wie Seth wurde er teilweise als Schützer vor Gefahren, teilweise als Feind gesehen. Im Neuen Reich taucht Sobek öfters in den Unterweltbüchern auf. In der Spätzeit wurde er zu einem Urgott bzw. Schöpfergott stilisiert. Pharaonen sowohl der 13. als auch der 17. Dynastie nahmen einen Thronnamen an, der den Namen des Gottes enthält.

Darstellungen

In den Darstellungen taucht Sobek als Gott mit menschlichem Körper und dem Kopf eines Krokodils auf. In der linken Hand hält er einen Stab (das WAS-Zepter) und in der rechten Hand ein Anch, das Lebenssymbol der Ägypter. In Darstellungen des Neuen Reiches (um 1400 v. Chr.) trägt er außerdem einen Kopfschmuck mit eingearbeiteter Sonnenscheibe, da er zu dieser Zeit als eine Offenbarung des Sonnengottes Re galt und als Sobek-Re bekannt war. Die Bedeutung der Gottheit zeigt sich u.a. in der Verwendung des Namens in dem verschiedener Herrscher dieser Zeit, etwa bei Königin Nofrusobek und Pharao Sobekhotep I.. Der Zusammenhang mit den Krokodilen wird durch die Schreibweise in Hieroglyphen deutlich.

Hieroglyphen zu Sobek (allgemein)
S29D58V31
Herrschername Sobek in einer Kartusche

So wird der Name Sobek (Sbk) geschrieben. Als Herrschername ist er von einer Kartusche umgeben. Meist erfolgt die Namensschreibung in Verbindung mit einem weiteren Wort wie z. B. „hetep“ als „Sobek-hetep“ (Sobek ist zufrieden).

Ist dagegen die Gottheit Sobek gemeint, wird dies durch ein Krokodil verdeutlicht und meist auch mit dem Determinativ für Götter geschrieben.

Tempel

Sobek in Kom Ombo

Zahlreiche Tempel mit Teichanlagen für die heiligen Tiere waren Sobek geweiht, die wichtigsten darunter fanden sich bei Kom Ombo in Oberägypten, bei Tebtunis sowie in Krokodilopolis in Fajum. Krokodile, die in diesen heiligen Tempeln verstarben, wurden wie Menschen einbalsamiert und als Mumien begraben. So fand man bei Kom-Ombo sowie in den Höhlen von Maabdah tausende dieser Krokodilmumien, vor allem Jungtiere. Die größten Exemplare wiesen eine Länge von über fünf Metern auf.

Mythologie

Eine ägyptische Mythologie besagt, dass die Pharaonen das Zepter des Sobek verwendeten, um die Wasserstände des Nil zu kontrollieren. Dieses Zepter soll auch von Moses verwendet worden sein, um das Meer zu teilen und sein Volk in das heilige Land zurückzuführen.


Siehe auch

Literatur

  • C. Dolzani: Il dio Sobk, 1961
  • Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten, Wiesbaden 1995
  • Wolfgang Helck: Kleines Lexikon der Ägyptologie, 1999 ISBN 3-447-04027-0 S. 156f. → Krokodil, S. 284 → Sobek
Commons: Sobek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Elmar Edel: Zu den Inschriften auf den Jahreszeitenreliefs der "Weltkammer" aus dem Sonnenheiligtum des Niuserre. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1961, S. 220.