Led Zeppelin
Bandmitglieder
- Leadsänger und Harmonica
- Robert Anthony Plant
- Gitarren
- James Patrick "Jimmy" Page
- Bass und Keyboards
- John Paul Jones
- Drums und Percussion
- John Henry Bonham
Diskographie
- Led Zeppelin
- (1969)
- Led Zeppelin II
- (1969)
- Led Zeppelin III
- (1970)
- Led Zeppelin IV (auch bekannt als Four Symbols)
- (1971)
- Houses of the Holy
- (1973)
- Physical Graffiti
- (1975)
- The Song Remains the Same
- Soundtrack (1976)
- Presence
- (1976)
- In Through the Out Door
- (1979)
- Coda
- (1982)
- Remasters
- (1990)
- BBC Sessions
- (1997)
- How The West Was Won
- (2003)
- Led Zeppelin DVD
- DVD (2003)
Led Zeppelin war eine äußerst erfolgreiche und einflussreiche britische Rockband der späten 60er und 70er Jahre, die aus Elementen des Rock'n'Roll, Blues, Folk und psychedelischen Einflüssen ihren eigenen Stil entwickelte und sich so letztlich zu einer der bedeutendsten Hard Rock-Bands der Geschichte entwickelte. Letztlich stellt ihre Musik einen bedeutenden Meilenstein hin zur Entwicklung von Heavy Metal als eigenem Musikstil dar.
Led Zeppelin bestand von seiner Gründung bis zur Auflösung aus Robert Plant (Gesang und Harmonica), Jimmy Page (Gitarren, Mandoline), John Paul Jones (Bass, Gitarren, Keyboards, Orgel) und John Bonham (Schlagzeug, Percussion, Backgroundgesang).
Bei der Musikpresse stieß der revolutionäre Stil der Band auf Ablehnung und so gaben sie wenig Interviews und verweigerten sich auch partiell der Musikindustrie, in dem sie sich stets auf ihre Alben und Tourneen konzentrierten und die Veröffentlichung profitabler Singles meist nur auf Druck ihrer Plattenfirma erfolgte. So erschien ihr bekanntester und erfolgreichster Song "Stairway to Heaven" nie als Single.
Besonders bekannt sind die Songs "Whole Lotta Love", "Kashmir" und "Stairway to Heaven".
Geschichte der Band
Gründung und frühe Jahre
Die Band wurde ursprünglich 1968 von Jimmy Page unter dem Namen "The New Yardbirds" gegründet, um bestehende Verträge über Auftritte, die noch vor dem Split der Original-Yardbirds geschlossen worden waren, einzuhalten. Nach diesen ersten Auftritten wurde der Name in Led Zeppelin geändert.
Der Name ist dabei eine Anspielung auf die Prophezeiung, die Band würde abstürzen wie ein bleierner Ballon ("go over like a lead balloon"). Um die Herkunft des Namens ranken sich verschiedene Geschichten, nach den Angaben von John Paul Jones stammte die Idee von Keith Moon, der Drummer von The Who, der den Namen für ein eigenes, nie realisiertes Bandprojekt nutzen wollte und den Namen letztlich den Musikern von Led Zeppelin überließ. Allerdings reklamiert auch John Entwistle, der ehemalige Bassist von The Who die Idee für sich.
Led Zeppelin wurde letztlich eine der musikalisch einflussreichsten und populärsten Bands der 70er Jahre. Zur Legende trug in nicht unerheblichem Umfang die Rockballade Stairway to Heaven bei. Neben vielen anderen Musikern räumen auch die Mitglieder der Gruppe Guns N' Roses offen ein, sich Led Zeppelin als großes, fast unerreichbares Vorbild genommen zu haben. Es wurde oft kolportiert, jedoch nie nachgewiesen, Jimmy Page habe in "Stairway to Heaven" eine satanistische Botschaft eingebaut oder einbauen lassen. Mit derartigen Pressekampagnen musste sich die Band während ihrer gesamten Geschichte auseinandersetzen, bedingt vor allem durch das bekannte Interesse Jimmy Pages am Okkultismus.
Erste Erfolge
Kurz nach der ersten Tour wurde das erste bahnbrechende Album der Band veröffentlicht. Die Kombination aus Blues- und Rockeinflüssen mit verzerrten Verstärkern machte es zu einem Dreh- und Angelpunkt in der Entwicklung des Hardrock und des Heavy Metal und startete die erfolgreiche Bandkarriere - speziell in den USA, wo sie fortan unermüdlich tourten. Zu erwähnen ist auch Dazed And Confused. Bei diesem Lied spielt Jimmy Page mit einem Geigenbogen die Saiten auf seiner Gitarre.
Das zweite Album, schlicht Led Zeppelin II benannt, folgte dem gleichen Stil und beinhaltet den bekannten Riff von Whole Lotta Love, das den Sound der Band, angetrieben von der Rhythmusabteilung von John Bonham und John Paul Jones, definierte.
Jimmy Page und Robert Plant waren Bluesfans; einer von Led Zeppelins Hits, jenes Whole Lotta Love, (im Original: I need your love) sowie You Shook Me, stammen ursprünglich aus der Feder von Willie Dixon. Die Band war auch dem Amerikanischen Rock 'n' Roll angetan und performte Songs, die Elvis Presley und Eddie Cochran bekannt gemacht hatten. Die Bühnenshows von Led Zeppelin konnten über 3 Stunden dauern; ausufernde und improvisierte Live-Versionen ihres Songrepertoires beinhalteten oft auch kraftvolle Bearbeitungen von John Lee Hooker, James Brown, Stax und Motown-beeinflusster Funk- und Soulmusik.
Für die Aufnahmen zu ihrem dritten Album - Led Zeppelin III - zog sich die Band nach Bron-Yr-Aur zurück, ein abgelegenes Landhaus in Wales ohne Stromversorgung. Daraus resultierte ein eher akustischer Sound (und zwei Songs, Bron-Yr-Aur und Bron-Yr-Aur Stomp - auf dem Cover fälschlicherweise Bron-Y-Aur Stomp geschrieben), der stark durch keltische Musik und Folkmusik beeinflusst war und eine neue, unbekannte Seite von Jimmy Pages großem Talent enthüllte.
Weltruhm
1971 folgte das nur mit vier kryptischen Symbolen betitelte vierte Album der Band - bekannt wurde es als Led Zeppelin IV oder auch Four Symbols. Es gilt noch heute als ein Meilenstein der Rockgeschichte. Vor allem ein Stück weckte sofort Begeisterung: Die über sieben Minuten lange Rock-Ballade Stairway to Heaven. In dem Song finden sich alle charakteristischen Stilelemente der Band: Robert Plants ausdrucksstarker Gesang, die rhythmische Kraft des von John Bonham bedienten Schlagzeugs, gestützt und getragen von John Paul Jones am Bass und die Virtuosität Jimmy Pages an der Gitarre. Gepaart mit der kryptischen, mystischen Lyrik des Textes führte dies zu einer vielschichtigen Ballade, die noch heute als einer der bedeutendsten Klassiker dieses Genres gilt. Auch das Album insgesamt gilt wegen des neuen variantenreichen Stils, den die Band hier auf dem Gipfel ihrer Schaffenskraft hervorbrachte, als ein Meilenstein der Rockmusik.
1973 folgte eine immens erfolreiche US-Tournee, bei der die Band durch ihre audrucksstarken Konzerte, aber auch durch ihre Exzesse im Bereich "Sex and Drugs", ihren Ruf als legendärer Live-Act und als bedeutende Rock-Protagonisten festigte.
1974 gründete Led Zeppelin ein eigenes Label Swan Song Records. Abgesehen von ihrem eigenen Oeuvre waren folgende Bands mit ihren Platten auf dem Label vertreten: Bad Company, The Pretty Things, Maggie Bell, Detective, Dave Edmunds, Midnight Flyer, Sad Café und Wildlife.
Ihr erstes Doppelalbum - Physical Graffiti - nahmen die vier Musiker im Jahre 1975 für Swan Song auf. Das Album beinhaltete neben neuen auch alte Songs, die aus den Sessions für die letzten drei Alben übrig geblieben waren. Die Band zeigte erneut eine große musikalische Bandbreite mit Songs wie dem melodischen "Ten Years Gone", dem akustischen "Black Country Woman", einem dynamischen "Trampled Underfoot" und dem bekannten, indisch-arabisch angehauchten "Kashmir".
Im Jahre 1975 pausierte die Band, ging nicht auf Tour und begann, Filmaufnahmen für den bevorstehenden Konzertfilm zu drehen. Während dieser kreativen Pause waren Robert Plant und seine Frau in einen Autounfall auf Rhodos verwickelt, bei dem Plant sich seinen Knöchel brach. Die Band ging erneut ins Studio, da durch diesen Unfall eine weitere bereits geplante US-Tour unmöglich geworden war. Bei den Aufnahmen zu ihrem sechsten Studioalbum Presence saß Robert Plant dann notgedrungen im Rollstuhl bzw. in einem Sessel. Obwohl das Album ein Verkaufserfolg (mit Platinauszeichnung) war, wurde es von vielen als ein enttäuschendes Werk betrachtet. Die durchdachten Arrangements der vorherigen Alben wurden durch spontane Jams wie etwa "Nobody's Fault But Mine" oder das überlange "Achilles Last Stand" ersetzt. Einige Kritiker vermuteten, dass die schon legendären Exzesse der Band nun ihren Tribut forderten.
Im Spätherbst 1976 wurden dann endlich der Konzertfilm "The Song Remains the Same" und der begleitende Soundtrack veröffentlicht. Obwohl das Konzert von 1973 stammte, blieb dieser Film für mehr als 20 Jahre das einzige Dokument der Live-Auftritte von Led Zeppelin.
Eine umfangreiche US-Tour mit dutzenden Konzerten folgte 1977, die innerhalb weniger Tage nach ihrer Ankündigung bereits ausverkauft war. Symbol für den gerade in den USA legendären Ruf der Band zu diesem Zeitpunkt war dabei der Verlauf des Konzertes in Pontiac, Michigan: Bereits nach einem Tag war der Silverdome ausverkauft, die Band spielte nach offiziellen Zahlen letztlich vor mehr als 76.000 begeisterten Fans und brach damit den Weltrekord von The Who aus dem Jahr zuvor. Kurz vor Ende der Tour - die Band hatte noch sieben restlos ausverkaufte Konzerte vor sich, unter anderem vor mehr als 80.000 Fans im Superdome in New Orleans - erreichte Robert Plant die Nachricht, dass sein fünfjähriger Sohn Karac an einer aggressiven Virusinfektion verstorben war. Die Tournee wurde daraufhin abgebrochen.
Schaffenskrise und Auflösung der Band
Led Zeppelin nahmen 1978 nur wenige Songs auf und war auch live nur selten zu hören - der Tod des Sohnes von Robert Plant hatte die gesamte Band schwer mitgenommen. Die deprimierte Stimmung vertiefte sich noch durch wenig taktvolle Presseberichte, die unter anderem Jimmy Pages Interesse am Okkultismus mit Unglücksfällen im Umfeld der Band in Verbindung brachte.
Nachdem die Band ihre Schaffenskrise überwunden hatte und mit mehreren Konzerten, unter anderem auf dem Knebworth Festival, ihr Comeback eingeleitet hatte, wurden diese Bemühungen jäh durch den Tod des Schlagzeugers John "Bonzo" Bonham am 25. September 1980 an den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums zerstört (Bonham erstickte im Schlaf an seinem Erbrochenem). Die übrigen Bandmitglieder beschlossen, Led Zeppelin aufzulösen.
Projekte nach 1980
1984 erschien das einzige Album der von Robert Plant gegründeten Band The Honeydrippers, »The Honeydrippers, Vol. 1«. Plant hatte die Honeydrippers 1981 als ein Projekt gegründet, um zu seinen Wurzeln aus der Zeit vor Led Zeppelin zurückzukehren: Blues, Rock'n'Roll und R&B. Zu den Mitgliedern gehörten neben Jimmy Page auch Jeff Beck, Nile Rodgers (Chic), Robbie Blunt, Andy Sylvester (Savoy Brown) und andere.
1985 trat Led Zeppelin mit Phil Collins am Schlagzeug bei Live Aid, einem gigantischen Benefizfestival, auf. 1987 traten Led Zeppelin ein letztes Mal mit dem Sohn John Bonhams, Jason Bonham, beim 20-jährigen Jubiläum ihrer vormaligen Plattenfirma Atlantic Records auf.
Anfang der 90er Jahre begab sich Jimmy Page erneut ins Studio und mischte nach und nach sämtliche alte Platten neu digital ab. In die gleiche Zeit fielen neuerliche gemeinsame Projekte von Jimmy Page und Robert Plant, unter anderem das mit No Quarter betitelte Album von 1994, bei dem sie gemeinsam mit arabischen Musikern und dem London Metropolitan Orchestra alte Stücke von Led Zeppelin neu aufnahmen.
Im Jahre 2003 wurde schließlich mit der Dreifach-CD How the West Was Won eine eindrucksvolle Dokumentation der beeindruckenden Live-Konzerte der Band veröffentlicht. Enthalten sind Konzertmittschnitte aus dem Jahre 1972 im LA Forum am 25. Juni und in der Long Beach Arena zwei Tage später.
Ebenfalls im Jahr 2003 erschien eine Retrospektive mit 5 1/2 Stunden Material, hauptsächlich Konzertmitschnitten, auf 2 DVDs. Nahezu die gesamte Bandgeschichte wird eindrucksvoll dokumentiert, vor allem die Live-Mitschnitte lassen erahnen, warum Led Zeppelin als eine der erfolgreichsten Bands der Rockgeschichte gilt.
Liste der Songs
Diese Liste enthält die von Led Zeppelin veröffentlichten Songs nach Alben chronologisch sortiert:
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Coda:
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Literatur
- Ritchie Yorke, Led Zeppelin - Biographie einer Band, 1. Auflage 1994, vgs verlagsgesellschaft Köln
- Paul Kendall, Dave Lewis: Led Zeppelin talking, 1. Auflage 1981, Omnibus press; deutsch bei Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin
- Richard Cole, R.Turbo: LED ZEPPELIN - Stairway to Heaven 1. Auflage der deutschen Ausgabe 1993