Bildungssystem in Island
Das Bildungssystem in Island ist mehrteilig und auf vier verschiedenen Ebenen angesiedelt und somit vergleichbar dem anderer westlicher Länder.[1]
Das isländische Kultusministerium (isl. Menntamálaráðuneyti) ist für die Schulen, Hochschulen und die Lehrplangestaltung verantwortlich. Die verschiedenen Schularten und die Universitäten sind zu vernetztem Arbeiten aufgefordert.
Die meisten isländischen Schulen sind staatliche Schulen, es gibt relativ wenige Privatschulen.
Geschichte des Bildungssystems
Die Schulen des Mittelalters befanden sich wie auch in anderen Ländern bei Klöstern, berühmten Pfarrhöfen und Bischofssitzen wie Hólar, Skálholt, Oddi, Haukadalur, Kirkjubæjarklaustur.
Die älteste belegte Schulgründung ist verknüpft mit der des Bischofssitzes in Skálholt im Jahre 1056. Dies ist das älteste Gymnasium von Island. Es wurde 1786 wegen häufiger Erdbeben nach Reykjavík verlegt, dann nochmals 1805 nach Bessastaðir. Seit 1846 befindet sich die Schule am selben Ort im Zentrum von Reykjavík und trägt seither den Namen Menntaskólinn í Reykjavík.[2]
Die älteste Hochschule des Landes ist die 1911 gegründete Universität Island. Bei ihrer Gründung wurden drei höhere Schulen vereinigt, Prestaskólinn, Læknaskólinn et Lagaskólinn, die jeweils die klassischen Disziplinen Theologie, Medizin und Recht lehrten. Als vierte Fakultät kam zunächst die geisteswissenschaftliche hinzu. Der erste Rektor war Björn Magnússon Ólsen, Professeur der Philologie.
Schulsystem

Schulpflicht
Die Schulpflicht besteht von 6 Jahren (eigentlich vom vollendeten 5. Lebensjahr) an bis zum Alter von 16 Jahren (Vollendung der 10. Klasse). Allerdings sind Ausnahmen möglich, sowohl frühere als auch spätere Einschulung auf Wunsch der Eltern, ebenso wie ein früherer Eintritt ins Berufsleben nach der 9. Klasse, wobei allerdings die 10. Klasse nachgeholt werden muss, eventuell unter Anrechnung der Berufserfahrung.[3]
Schularten
Leikskóli
Die drei in Deutschland getrennten Bereiche von Krippe, Kindergarten und Vorschule sind im Allgemeinen unter einem Dach als leiksskóli (Plural Leikskólar) zusammengefasst.
Gemäß den Gesetzen in Island stehen diese Schulen den Kindern unterhalb des schulpflichtigen Alters offen[4]Für sie besteht ein Rahmenlehrplan (isl. aðalnámskrá), den allerdings die einzelne Schule mit Detailinhalten füllen kann.[5].
Grunnskóli
Alle Kinder vom begonnenen 6. bis zum vollendeten 16. Lebensjahr sind verpflichtet, die Grunnskóli zu absolvieren.[6] Es handelt sich hier um eine Gesamtschule, die die Klassen 1 bis 10 umfasst.
Für diese Schulart existiert ein verbindlicher Lehrplan (isl. námskrá).[7]
Framhaldsskóli
Nach der Grunnskóli verzweigen sich die möglichen Ausbildungswege.
Die höhere Schulen in Island heißt Framhaldsskóli.[1] Um das allgemeine Abitur (isl. stúdentspróf) zu absolvieren, muss man eine Menntaskóli besuchen. Diese entspricht in etwa der Oberstufe des deutschen Gymnasiums und umfasst normalerweise vier Klassen, in einigen Versuchsmodellen auch schon drei.
Hochschulsystem
Island verfügt über vier öffentliche und drei private Hochschulen. Die Hochschulen sind autonom.
Die älteste und bedeutendste Universität ist die 1911 gegründete Universität Island (isl. Háskóli Íslands).