Bermudadreieck
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Wenn man vom Bermudadreieck (auch "Teufels-Dreieck") spricht, ist in der Regel ein Seegebiet gemeint, welches sich im westlichen Atlantik befindet und durch eine Ansammlung zahlreicher und vermeintlich mysteriöser Vorfälle bekannt wurde. Bis zum heutigen Tag gibt es keine endgültige Klärung der Vorkommnisse, wodurch teilweise recht bizarre aber auch durchaus plausible wissenschaftliche Erklärungsversuche entstanden, die Grundlage für eine Vielzahl literarischer Werke, Filme und Internetseiten wurden.
Geographische Lage

Das Bermudadreieck ist ein willkürlich gezogenes Dreieck im westlichen Atlantik. Im Norden begrenzen die Bermudainseln bei ca. 35° nördlicher Breite das Dreieck, im Südwesten begrenzt die in Florida liegende Millionenstadt Miami dieses Gebiet, und im Süden ist es die zu den Vereinigten Staaten von Amerika zählende Insel Puerto Rico. Es gibt allerdings auch Berichte von Vorkommnissen, die sich außerhalb dieses definierten Bereiches abspielten, aber trotzdem zu den Vorfällen des Bermudadreiecks gezählt werden.
Einleitung
Schon Christoph Kolumbus berichtete von einem Verrücktspielen der Kompasse und einer "Flamme" die aufs Meer stürzte.
Vermutlich gab es in dieser Gegend in früheren Zeiten weitere mysteriöse Vorkommnisse, die Anlass zur Spekulation gaben. Aber erst in der modernen Zeit, mit all ihren Errungenschaften wie Telekommunikation, Funk und vieles mehr, gelangten diese Berichte an die Öffentlichkeit und wurden einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich. Darum werden in diesem Artikel auch nur Vorkommnisse aus der neueren Zeit behandelt..
Einer der Hauptgründe welcher zum Mythos Bermudadreieck führte ist das Fehlen jeglicher Wrackteile. Selbst nach aufwendigen Suchaktionen, sowohl Über- wie auch Unterwasser blieben die Schiffe und Flugzeuge, samt ihren Besatzungen verschwunden.
Vorkommnisse
Verschwunden
====Flight 19==== 5. Dezember 1945
Dies ist der am besten dokumentierte und meisterwähnte Vorfall in der Geschichte des Bermudadreiecks, da hier gleich mehrere Objekte (Flugzeuge) verschwanden. Am 5. Dezember 1945 um 14.00 Uhr verließen 5 Bomber vom Typ Grumman IBM Avenger den Marinestützpunkt Fort Lauderdale in Florida zu einem routinemäßigen Übungsflug. Es wurden ideale Flugbedingungen von den erfahrenen Piloten der Bomberstaffel gemeldet, so dass von einem Routineflug ausgegangen wurde.
Um 15.45 Uhr funkte der Flugleiter Leutnant Charles C. Taylor an den Tower in Fort Lauderdale:
"Rufe den Tower. Dies ist ein Notruf. Wir scheinen vom Kurs abgekommen zu sein. Können kein Land sehen, wiederhole, sehen kein Land".
Nachdem der Kontrollturm noch einmal nach der Position fragte, antwortete Leutnant Charles C. Taylor:
"Position nicht sicher. Wissen nicht genau, wo wir sind. Haben uns verflogen".
Daraufhin gab der Tower die Anweisung, Kurs nach Westen zu nehmen. Die Antwort von Leutnant Charles C. Taylor war:
"Können nicht feststellen, wo Westen ist. Nichts stimmt mehr, seltsam. Erkennen die Richtung nicht mehr, nicht einmal das Meer sieht aus wie immer".
Leutnant Robert Cox, der leitende Flugausbilder in Fort Lauderdale, war gerade im Begriff zu landen, als er diese Meldung mithörte. Er glaubte zu wissen, wo sich Flug 19 befand
und funkte:
"Flug 19, wie ist Ihre Höhe? Ich fliege nach Süden und treffe Sie".
Leutnant Taylor's Reaktion darauf war folgende:
"Kommen Sie mir nicht nach! Sie sehen aus wie . . . ".
Danach war absolute Funkstille. Der Zeitpunkt der letzten Meldung von Flight 19 war 16.30 Uhr.
Nachdem kein weiterer Funkkontakt mehr hergestellt werden konnte, startete ein großes Martin-Mariner-Wasserflugzeug zu einer Suchaktion. Als dieses die vermutete letzte Position der Bomberstaffel erreichte, setzte es noch eine Meldung ab und verschwand dann ebenfalls spurlos. Auf diese Weise waren innerhalb weniger Stunden 6 Flugzeuge verschwunden. Die anschließend eingeleitete Luft- und See-Suchaktionen, die einer der größten in der Geschichte war, brachte weder Wrackteile hervor, noch irgendwelche Lebenszeichen der Verschwundenen.
====Passagiermaschine vom Typ DC-3==== 28. Dezember 1948
Kurz vor der Landung meldete der Pilot, dass er sich dem Flughafen nähere und die Lichter von Miami schon sehen könne. Alles sei in Ordnung, und er würde sich später wieder melden. Kurz darauf verschwand er mit seinem Flugzeug und sämtlichen Passagieren spurlos.
Verwirrende Meldung
====Japanischer Frachter Raifuku Maru==== 1928
Dieser Frachter verschwand westlich der Bahamas. Sein letzter Funkspruch lautete...
"Gefahr wie ein Dolch, kommt schnell, wir können nicht mehr fliehen".
Zeitanomalien
Boeing 727 der National Airlines
Bei einem Flug der National Airlines mit einer Boeing 727 kam es kurz vor dem Landeanflug zu einem mysteriösen Vorfall. Während des Landeanflugs verschwand die Boeing für 10 Minuten vom Radarschirm, tauchte dann aber plötzlich wieder auf und landete ganz normal am International Airport von Miami.
Die Verantwortlichen hatten schon mit dem Schlimmsten gerechnet und Schaumsprühtankwagen, Sanitätsautos und Feuerwehrwagen auffahren lassen, was die Piloten natürlich verwunderte. Auf Nachfragen des Kontrollturms, ob sie denn in Schwierigkeiten waren (da sie ja für 10 Minuten vom Radarschirm verschwanden), verneinten dies Pilot und Copilot. Sie seien lediglich 10 Minuten lang durch einen Dunst geflogen.
Weitere Nachforschungen ergaben, dass sowohl die Uhren der beiden Piloten als auch die der diskret befragten Passagiere um 10 Minuten nachgingen. Die selbe Zeitdifferenz wurde auf dem Bordchronometer beobachtet.
Weißes Wasser
Dieses Phänomen wird häufig im Gebiet der Bahamabänke beobachtet. Der Pilot Jim Richardson landete einmal mit seinem Wasserflugzeug inmitten dieses weißen Wassers, um Proben zu entnehmen.
Bei der Analyse wurden besondere chemische Eigenheiten festgestellt, die darauf hindeuten, dass durch Spalten am Meeresboden einige Stoffe austreten und vulkanische Tätigkeit besteht. Gefunden wurden unter anderem ungewöhnlich hohe Konzentrationen von Schwefel, aber auch Spuren von Strontium und Lithium waren darin enthalten.
Magnet-Anomalien
Häufig wird im Zusammenhang mit dem Bermudadreieck auch von Magnetanomalien gesprochen. Entweder versagt der Kompass vollkommen, oder aber er dreht sich und macht somit eine Positionsbestimmung unmöglich. Dieses Phänomen tritt sowohl bei Schiffen als auch bei Flugzeugen auf. Auf heute gültigen offiziellen Luftkarten wird vor plötzlich auftretenden Magnetfeld-Störungen in diesem Gebiet gewarnt. Wodurch diese hervorgerufen werden, ist jedoch immer noch ein Rätsel.
Die wenigen geborgenen Überlebenden berichten, dass ein spontan hellgrün leuchtender Nebel aufkam, der die Sicht auf wenige Meter begrenzte. In diesem Zusammenhang wurde auch von "brodelndem" Wasser berichtet. Während dieser Phase versagten technische Instrumente, und teilweise fielen die Triebwerke aus. Wurde der Nebel verlassen, funktionierte alles wieder völlig normal.
Erklärungsversuche
Methangas-Vorkommen
Einige Geowissenschaftler aus Japan, Deutschland und den USA haben kürzlich riesige Methangas-Vorkommen im Gebiet des Bermudadreiecks gefunden, die für das spurlose Verschwinden von Schiffen verantwortlich sein könnten.
Sie sind der Meinung, dass sich in der Tiefsee Methanhydrate gebildet haben, die festen Eisklumpen ähneln. Bei Veränderungen der Umgebungstemperatur spalten diese sich in ihre Bestandteile Wasser und Gas. Bei diesem Prozess entstehen hohe Energien, wobei das aufsteigende Gas die Dichte des Wassers verringert, so dass keine Schiffe mehr getragen werden.
Meteorologische Bedingungen
In dieser Gegend herrschen oft Stürme, die ebenfalls für einen Teil der verschwundenen Objekte verantwortlich sein könnten. Auch hierfür gibt es Belege, wie bei der Geschichte des Schoners "Gloris Colita" aus dem Jahr 1940. Dieser wurde 200 Meilen südlich von Mobile im Golf von Mexiko aufgefunden. Die Segel waren zerfetzt und der Laderaum war bis oben hin mit Wasser gefüllt. Das Ruder und das Steuer waren zertrümmert. Anhand von Zeitungsberichten aus dem Jahr 1940 konnte man nachweisen, dass zu der fraglichen Zeit schwere Stürme in dem Gebiet wüteten.
Auch von der amerikanischen Navy als sogenannte Microbursts bezeichnete überraschenden Stürme, Gewitterabwinde, die mit unglaublicher Gewalt hereinbrechen und weniger als fünf Minuten dauern können, kann man als Ursache für das Verschwinden zahlreicher Objekte verantwortlich machen.
Fehlinterpretationen
Bei einigen mysteriösen Begebenheiten im Bermudadreieck kann man auch davon ausgehen, dass Funksprüche oder Aussagen falsch interpretiert wurden.
Hierfür kann man mit Sicherheit ebenfalls den Vorfall Flight 19 nennen, da man die Funksprüche auch anders interpretieren kann. Setzt man die Funksprüche in eine andere Reihenfolge, ergibt sich ein anderes Bild des Vorfalls.
Jemand aus der Staffel fragte Hauptmann Edward Powers, den zweiterfahrensten Piloten von Flight 19, was sein Kompass anzeige, welcher daraufhin antwortete.
"Ich weiß nicht, wo wir sind, wir müssen nach dem letzten Schwenk abgekommen sein".
Leutnant Cox schaltete sich in den Funkverkehr ein und fragte.
"Was ist bei Ihnen los?"
Die Antwort von Leutnant Taylor
"Meine Kompasse sind beide defekt. Ich versuche Fort Lauderdale zu finden. Bin sicher, daß ich über den Keys bin, aber ich weiß nicht, auf welcher Höhe".
Hiernach würde es bedeuten, dass Flight 19 einen falschen Schwenk gemacht hätte und dadurch vom Kurs abkam. Ihre Flugzeuge befänden sich dann über Great Sale Cay auf den Bahamas. Da aber Leutnant Taylor dort nie geflogen war, täuschte ihn die Ähnlichkeit der dortigen Umgebung mit den Florida Keys, und er ließ sich dadurch in die Irre leiten. Daraus resultierte, dass er nicht mit Bestimmtheit wusste, ob er sich östlich im Golf von Mexiko oder westlich über dem Atlantik befand. Die Kompasse waren defekt oder er glaubte dies zumindest, wodurch eine genaue Positionsbestimmung erschwert wurde. Die hereinbrechende Dunkelheit tat ihr übriges.
Der Geoatlantische Rücken ist verantwortlich für das Auseinanderrücken der amerikanischen und der europäischen bzw. afrikanischen Kontinentalplatten. Das Bermuda-Dreieck ist direkt davon betroffen.
Fehlende Wrackteile
Durch die schnelle Strömung des Golfstroms ist es durchaus möglich, dass Wrackteile innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums weit verstreut oder abgetrieben werden. Später sind diese dann auf den Meeresgrund gesunken und von Treibsand bedeckt worden.
Fazit
Je nachdem, welchen Standpunkt man einnimmt, findet man mehr oder weniger überzeugende Argumente dafür oder dagegen, dass hier angeblich unerklärliche Phänomene wirken.
Diskutiert werden Außerirdische, Parallelwelten, Zeitverzerrungen bis hin zu Atlantis und seinen sagenumwobenen Kräften, die immer noch in der Tiefe des Ozeans aktiv sein sollen. Gesichert ist, dass bislang nicht alle Vorfälle zu 100 % mit der heute gültigen wissenschaftlichen Sichtweise erklärbar sind. Menschliches oder technisches Versagen kann man auch nicht ausschließen, das zeigt die Geschichte der Katastrophen immer wieder. Nach einem Boom der Esoterik in den 1990er Jahren ist es derzeit ruhig geworden um das Bermuda-Dreieck, und obwohl täglich zahlreiche Flugzeuge und Schiffe in dem betroffenen Seegebiet verkehren, sind Meldungen rar geworden. Statistisch ist das Gebiet im Übrigen sicherer als z.B. die von massiver Piraterie betroffene Straße von Malakka, wobei man jedoch anmerken muss, dass die Unsicherheiten in der Straße von Malakka von Menschenhand ausgehen.
Insgesamt ist festzustellen, dass in diesem Bereich des Atlantischen Ozeans nicht mehr unerklärliche Unfälle von Flugzeugen oder Schiffen geschehen als an jeder anderen Stelle der großen Ozeane.