Agnes Karll
Agnes Karll (* 25. März 1868 in Embsen; † 12. Februar 1927 in Gadebusch) war die Reformerin der deutschen Krankenpflege.
Als Tochter eines Gutsbesitzers besuchte Agnes Karll eine Schule in Schwerin. Nach einer kurzen Zeit als Privatlehrerin in Retgendorf (heute Dobin am See) und Alt Gaarz begann sie eine Lehre als Krankenpflegerin im Clementinenhaus in Hannover.
Ab 1891 arbeitete sie 10 Jahre lang in der privaten Krankenpflege. Innerhalb des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins arbeitete Agnes Karll die Satzung für die 1903 gegründete Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands aus und wurde deren erste Vorsitzende. Sie führte in dieser Position die Bezeichnung Krankenschwester als Beruf ein. Der Verband vermittelte seinen Mitgliedern Arbeitsplätze, bot Versicherungsschutz und Rechtsberatung an. Später wurde er in Agnes-Karll-Verband umbenannt, 1973 ging dieser im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe e. V. (DBfK) auf.
Agnes Karll setzte sich neben der Anerkennung des Berufsstandes für eine fundierte, dreijährige Ausbildung der Krankenpfleger ein.
1909 wurde Agnes Karll in London Präsidentin des Weltbundes der Krankenpflegerinnen, daneben war sie Ehrenmitglied der Oberinnen-Vereinigung in Großbritannien und Irland. An der Leipziger Frauenhochschule war sie 1913 als eine der ersten Frauen als Dozentin tätig, 1926 leitete sie einen nationalen Kongress zur Krankenpflege in Düsseldorf.
Agnes Karll starb 1927 an einer heimtückischen Krankheit. Sie wurde im Familiengrab auf dem Friedhof in Gadebusch (Westmecklenburg) beigesetzt.
Nach ihr wurden das Institut für Pflegeforschung in Berlin (AKI), Kliniken in Bad Schwartau und Laatzen, eine Straße in Gadebusch sowie einige Altenheime benannt.
Personendaten | |
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NAME | Karll, Agnes |
KURZBESCHREIBUNG | Reformerin der deutschen Krankenpflege |
GEBURTSDATUM | 25. März 1868 |
GEBURTSORT | Embsen, Deutschland |
STERBEDATUM | 12. Februar 1927 |
STERBEORT | Gadebusch, Deutschland |