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Moose

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Moose
Torfmoos
Vorlage:Taxonomy
Klassifikation: Lebewesen
Domäne: Eukaryoten (Eucaryota)
Vorlage:Regnum: Pflanzen (Plantae)
Vorlage:Divisio: Moose (Bryophyta)
Klassen

Als Moose bezeichnet man eine Abteilung der Pflanzen, die man wissenschaftlich Bryophyta (von griech. bryon Moos, phyton Pflanze, Gewächs) nennt und die ca. 26 000 Arten enthält. Sie gehören zu den einfachsten Landpflanzen und haben meist keine Gefäße. Diese Arten werden in die Klasse der Laubmoose (Bryopsida), der Hornmoose (Anthocerotopsida) und zweier Klassen von Lebermoosen, (Marchantiopsida und Jungermanniopsida) aufgeteilt. Die Wissenschaft von den Moosen heißt Bryologie.

Beschreibung

Es handelt sich bei den Moosen um kleine, immergrüne, autotrophe Thalluspflanzen ohne echte Wurzeln. Anstelle der Wurzeln besitzen sie Rhizoide zur Verankerung im Boden und zur Nährsalzaufnahme. Sie transportieren Nährstoffe zwischen den Zellen und durch Diffusion.

Charakteristisch für alle Moose ist, dass die haploide Gametophytengeneration viel größer und differenzierter ist, als die Sporophytengeneration. Die Sporophytengeneration ist meist nur ein auf dem Gametophyten (dem eigentliche Moos) wachsender sporenbildender Ständer. Bei den Farnen, den höheren Pflanzen und auch im Tierreich ist es umgekehrt. Der Gametophyt tritt dort in seiner Ausprägung stark zurück und besteht zum Teil nur noch aus wenigen Zellen, die manchmal sogar im Sporophyten wachsen. Beim Menschen entspräche beispielsweise die haploide Samenzelle einem (einzelligen) Gametophyten und der Mann dem diploiden Sporophyten.

Entwicklungsgeschichtlich stammen Moose von einem Urkormophyten ab. Leitgefäße sind bei einigen Laubmoosen (beispielsweise bei der Gattung Polytrichum) in reduzierter Form zu finden.

Generationswechsel

Brunnenlebermoos

Moose zeigen einen charakteristischen Generationswechsel:

Eine Moosspore mit einem einfachen, haploiden Chromosomensatz entwickelt sich zur geschlechtlichen Generation. Diese besteht vorerst aus dem grünen Vorkeim (Protonema). Dieser wächst weiter zum Moospflänzchen heran.

Die geschlechtliche Moospflanze bildet weibliche (Archegonien) und männliche Geschlechtsorgane (Antheridien) aus. Die männlichen Geschlechtsorgane produzieren bewegliche Spermatozoiden. Die weiblichen Geschlechtsorgane produzieren Eizellen.

Kommt es zur Befruchtung der Eizelle, so wächst diese zu einer diploiden Generation – einer gestielten Mooskapsel (Sporogonium) – heran, die von der eigentlichen Moospflanze abhängig ist und sich ungeschlechtlich fortpflanzt. In dieser Mooskapsel findet die Meiose (Reifeteilung) statt, die zur Bildung der haploiden Sporen führt. Aus diesen kann sich wieder die geschlechtliche Generation entwickeln.

Moose als Lebensraum

Hornmoos

Da Moose gute Wasserspeicher und durch ihren oft flächigen Wuchs gute Bodendecker sind, bilden sie einen beliebten Lebensraum für viele feuchtigkeitsliebende Tiere wie beispielsweise Quellenmilben und Gliederfüßer, aber auch höhere Organismen wie Amphibien.

Besonderes

Nach einer Studie aus dem Jahre 2005 zeigen Moose in der Erdumlaufbahn ein eigentümliches Wachstumsverhalten. Während andere Pflanzen unter Beinahe-Schwerelosigkeit die Orientierung verlieren, bilden die feinen Moosausläufer ein akkurates Spiralmuster. Normalerweise wachsen Moose im Dunkeln entgegen der Schwerkraft, was aufgrund ihrem Bestreben, über die Erdoberfläche und somit ans Licht zu wachsen, Sinn ergibt. Offenbar besäßen die Mooszellen aber noch ein urtümlicheres Wachstumsmuster, welches nur dann zu Tage trete, wenn das Schwerkraftsignal verloren geht oder gestört wird. Das entstehende Spiralmuster besteht aus im Uhrzeigersinn gekrümmten Zellfäden. Laut der Theorie könnten diese Spiralen ein urtümliches Wachstumsmuster der Mooszellen sein, das im Laufe der Evolution überdeckt wurde, als die Moose die Fähigkeit erwarben, auf die Schwerkraft zu reagieren.

Systematik

Siehe auch

Vorlage:Commons1