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Olten

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Vorlage:Ort Schweiz Olten ist eine Stadt im gleichnamigen Bezirk im Kanton Solothurn in der Schweiz.

Geographie

Olten liegt an einer Schleife der Aare zwischen Solothurn und Aarau am Jurasüdfuss in einem Talkessel. Nördlich der Stadt liegt der Hauensteinpass, in den anderen Richtungen beschirmen die vorgelagerten Hügelzüge Born, Säli und Engelberg die Stadt.

Geschichte

Frühzeit

Frühe steinzeitliche Höhlensiedlungen konnten in den "Sälihöhlen" nachgewiesen werden, auch der Mammutfund von Olten wird mit diesen Siedlungen in Zusammenhang gebracht. Reiche Feuersteinvorkommen im "Chalofen" wurden abgebaut und in der Gegend als Rohmaterial für Werkzeuge verwendet.

Römerzeit

Zahlreiche Grabungsfunde belegen, dass schon zur Römerzeit eine bedeutende Siedlung bestanden haben muss. Die Villen "Im Grund" und "Römerpark" stammen aus dem ersten Jahrhundert n. Chr., zwischen der Stadtmauer und der Froburgerstrasse dürfte der "Vicus" um 375 n. Chr. angelegt worden sein.

Mittelalter

Obwohl eine ältere Besiedlung nachgewiesen ist, wird die Gründung von Olten den Grafen von Frohburg zugeschrieben. Im Stadtbrand von 1422 wurde leider das gesamte Archiv verbrannt, so dass keine Dokumente aus dieser Zeit mehr vorhanden sind.

1383 wurde Olten durch Bern und Solothurn belagtert, aufgrund von einem Unwetter mussten diese jedoch unverrichteter Dinge abziehen. Daraufhin wurde von ihnen das Gerücht verbreitet, dass das Unwetter durch eine Hexe beschworen wurde. Kurz darauf wurde in Niederbipp eine Frau aus der Klus als «Hexe von Olten» verhaftet. Dem Feuertod entging sie nur der Fürsprache der Frauen der Ratsherren.

Aufgrund der beiden verheerenden Stadtbrände von 1411 und 1422 erlosch das Interesse der Stadt Basel, und im Jahr 1426 gelangte Olten pfandweise in den Besitz der Stadt Solothurn. Im Jahr 1532 gingen die Herrschaftsrechte vom Bischof zu Basel für 1800 Gulden auf die Stadt Solothurn über.

1611 brach die Pest aus und soll die Oltner Einwohnerschaft bis auf 14 Bürger dahin gerafft haben.

Die Unterstützung der aufständigen Bauern kostete die Stadt im Jahr 1653 sämtliche politische Privilegien und machte Olten zu einem gewöhnlichen Untertanenstädtchen. Erst die Helvetische Republik händigte am 12. November 1800 das seit 1653 in Solothurn deponierte Stadtrecht und Siegel wieder aus.

Neuzeit

Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wurde Olten zum Knotenpunkt der wichtigen schweizerischen Eisenbahnlinien, die Stadt lockte die Schweizerische Centralbahn mit einer grosszügigen Offerte. Noch heute erinnert der "Kilometer-Null-Stein" daran, dass das gesamte Schienennetz der Schweiz von Olten aus vermessen wurde.

Die Industrialisierung sorgte für eine Gründung einer Vielzahl von Firmen:

  • 1866 Giesserei von Roll
  • 1866 Schuhfabrik Strub und Glutz
  • 1868 Maschinenfabrik Louis Giroud
  • 1888 Steinbaukasten Dr. Richter AG
  • 1898 Seifenfabrik Helvetia
  • 1901 Lampenfabrik Pfändler
  • 1903 Nussbaum AG
  • 1904 Berna
  • 1906 Glashütte Maetz und Söhne
  • 1911 Nago
  • 1917 OLMA

Die beiden Weltkriege

Im Bereich Wisenbeg-Hauenstein-Ifenthal-Belchen wurde im ersten Weltkrieg ein Festungssystem mit 50 km Länge und über 150 Geschützstellungen angelegt. Der rückwärtige Dienst war mit über 72 000 Armeeangehörigen und 10 000 Pferden in Olten stationiert.

1918 wurde das Oltner Aktionskomitee durch den Führer der schweizerischen Arbeiterbewegung, Robert Grimm, ins Leben gerufen. Der Generalstreik in Olten verlief friedlich.

Auch im zweiten Weltkrieg wurden in Olten wieder über 60 000 Armeeangehörige einquartiert. Zusätzlich gab es in Olten über 18 000 Flüchtlinge und Internierte. Der Flugplatz Gheid wurde mit einer Messerschmitt-Staffel von 5 Flugzeugen belegt.

Sehenswürdigkeiten

Blick auf die Altstadt
  • Die 1803 erbaute Holzbrücke über die Aare führt den Besucher vom Bahnhofsquai schräg vis-à-vis des Hauptbahnhofes direkt in die malerische Altstadt mit einigen sehenswerten Kirchen, schönen alten Bürgerhäusern und dem Stadtturm.
  • Das Bahnhofbuffet Olten ist in der ganzen Schweiz bekannt; hier wurden zahlreiche bedeutende Vereinigungen gegründet.
  • Der Rathauskeller (Im Volksmund Chöbu) lohnt sich mit seiner Fassade von aussen und der Waffensammlung von innen
  • Schöne Wanderwege führen von Olten in die Umgebung, zum Beispiel auf die Frohburg oder das Sälischlössli, welches Starkoch Anton Mosimann kurzzeitig als Gourmettempel benutzte, mittlerweile aber wieder verkaufte. Ebenfalls sehr schön sind die zahlreichen Aareuferwege.
  • Die Berge des Schweizer Jura bieten in nächster Umgebung lohnende Gipfelziele wie den Belchen (1'123 m) mit herrlichem Panorama ins westlich gelegene Baselbiet und nach Südosten auf die Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau.
  • Olten ist ein guter Ausgangspunkt für Tagesausflüge in die Städte Aarau, Luzern, Solothurn, Bern und Basel, auch Zürich ist über die Autobahn oder mit dem Zug schnell erreichbar.

Bevölkerung

Die Einwohnerzahl Oltens ging während Jahrzehnten zurück, von einst über 20.000 auf heute noch 17.206. Ein gewisser, noch nicht ganz überwundener, wirtschaftlicher Niedergang im Gefolge der Deindustriealisierung sowie der in Stadtregionen übliche Suburbanisierungsprozess trugen dazu bei. In den letzten Jahren nahm die Bevölkerungszahl der Stadt wieder leicht zu. Mit Verwirklichung des Entwicklungsprojekts "Olten SüdWest" sollen zwei- bis dreitausend neue Einwohner dazukommen. In der Agglomeration Olten leben heute in 26 Gemeinden 101.909 Personen.

Bei der Volkszählung vom Dezember 2000 wurde ein Ausländeranteil von 26% ermittelt, das grösste Kontingent stellen die Italiener, gefolgt von Bürgern des ehemaligen Jugoslawien.

Die Bevölkerung Oltens war früher überwiegend römisch-katholisch. Durch die Einwanderung aus der übrigen Schweiz nahm der Anteil der Menschen römisch-katholischer Konfession ab und betrug im Dezember 2000 41%. Dahinter folgten die Reformierten mit 26% Anteil. Aus der Kirche ausgetreten sind 12% der Oltner.

Quelle: [1]

Verkehr

Olten ist als wichtiger Eisenbahnknotenpunkt eine typische Eisenbahnerstadt. In der Stadt treffen die Nord-Süd-Achse Basel-Mailand, die West-Ost-Achse Genf-St. Gallen sowie einige Regionallinien zusammen. Der grosse, repräsentative Bahnhof mit schöner Perronhalle ist im System der SBB ein Knotenbahnhof, d.h. immer zur vollen und zur halben Stunde treffen aus allen Richtungen die Züge ein. Dies erlaubt es den Reisenden bequem und rasch umzusteigen. Überwacht wird der Bahnbetrieb durch Fahrdienstleiter im Operativen Betriebszentrum (OBZ), welches gut sichtbar neben den Perronanlagen untergebracht ist. Die SBB unterhalten zudem an diesem zentralen Punkt im Netz mehrere Wartungsbetriebe, so unter anderem das grosse Industriewerk SBB, früher «Hauptwerkstätte» genannt.

Südlich der Stadt verläuft die Autobahn A1 von Zürich nach Bern, im Westen die Autobahn A2 durch den «Belchen-Tunnel» nach Basel. Olten leidet unter dem Durchgangsverkehr. In den Stosszeiten kommt es regelmässig zu Staus auf den Einfallstrassen und im Stadtzentrum. Im Jahr 2013 soll eine grosse Umfahrung ("Entlastung Region Olten") eröffnet werden und den Verkehr durch die Innenstadt reduzieren.

Der Busbetrieb Olten-Gösgen-Gäu (BOGG) unterhält ein recht dichtes Busnetz in Stadt und Umgebung,

Bildung

Olten ist ein bedeutender Bildungsstandort. In der Stadt befinden sich die Kantonsschule Hardwald, die Kaufmännische Berufsschule Olten-Balsthal, die Gewerblich-industrielle Berufsschule und die Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz mit den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Augenoptik. Dazu kommen zahlreiche Privatschulen.

Persönlichkeiten

Siehe auch

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