Küss mich, Genosse!
Film | |
Titel | Küss mich, Genosse |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | deutsch |
Erscheinungsjahr | 2007 |
Stab | |
Regie | Franziska Meyer Price |
Drehbuch | Rodica Döhnert Michael Illner |
Produktion | Markus Brunnemann Katja Hartwig Tim Gehrke |
Musik | Thomas Klemm |
Kamera | Theo Müller |
Schnitt | Tanja Petry Behruz Torbati |
Besetzung | |
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Küss mich, Genosse ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2007.
Handlung
Die junge Radiomitarbeiterin Jenny Lütjens bekommt aus Versehen einen Fußball an den Kopf, fällt bewusstlos hin und reist aus dem Jahr 2006 durch die Zeit ins Jahr 1974, das Jahr ihrer Zeugung, zurück. Dort will sie miterleben, wie ihre Eltern, das westdeutsche Mädchen Alexandra (Josefine Preuß) und der DDR-Junge Frank (Constantin von Jascheroff), sich kennenlernen. Aus Erzählungen ihrer Mutter weiß Jenny, dass sie in dem Moment gezeugt wurde, als Jürgen Sparwasser während der Fußball-WM 1974 im Spiel zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR das entscheidende Tor schoss. Frank kam später bei einem Fluchtversuch an der innerdeutschen Grenze ums Leben. Jenny, die für die Nichte von Erich Honecker, FDJ-Sekretärin Holzapfel, gehalten wird, bringt die Zeitabläufe in der Vergangenheit durcheinander und hat Schwierigkeiten, ihre Eltern doch noch zusammenzuführen.
Beim Ausflug einer westdeutschen Schulklasse verpasst die Schülerin Alexandra mit ihrem biederen und gelegentlich fiesen Klassenkameraden Dietmar (Tobias Schenke) – Jennys Stiefvater aus der Zukunft, den sie nicht mag – nach einer Buspanne auf der Transitstrecke die Weiterfahrt. Beide gelangen daraufhin durch den Wald zu dem FDJ-Lagerplatz auf einem LPG-Gelände, wo auch Jenny gelandet ist. Zunächst verwundert, wird sich Jenny jedoch schnell der Lage bewusst und erkennt ihre Aufgabe, die sie zielstrebig verfolgt. Frank, der als Diskjockey abends auf einer Feier Platten auflegt, zeigt zunächst mehr Interesse an Jenny als an dem Besuch aus dem Westen. Durch einen Trick von Jenny kommt es aber doch noch zu einer romantischen Begegnung zwischen beiden. Diese wird aber gestört, bevor es zur Zeugung von Jenny kommen kann. Alexandra wird von der Volkspolizei gestellt und nach Hamburg zurückgeschickt.
Ein Mitarbeiter der Staatssicherheit ist Jenny auf den Fersen. Er weiß, dass sie nicht die FDJ-Sekretärin Holzapfel ist. Als er die Verdächtigen Jenny und Frank verhaften will, wird er von ihnen überrumpelt und niedergeschlagen. Auf Drängen von Jenny legt Frank die Uniform des Stasi-Mitarbeiters an. Jennys Plan ist, dass sie nun zusammen sozusagen im sozialistischen Staatsauftrag über die Grenze per Zug zum Fußballspiel nach Hamburg gelangen. Der linientreue Stasi-Führungsoffizier Pfefferkorn (Florian Martens) lässt sich von Jennys Charme unwissentlich in den Plan einbinden. Jenny kommt sehr gelegen, dass sie das Ergebnis des für das politische Prestige so wichtigen Spiels schon kennt (DDR-Bundesrepublik Deutschland 1:0).
Es gelingt Jenny und Frank Alexandra in ihrem Elternhaus aufzusuchen und somit das Wiedersehen von Frank und Alexandra und damit Jennys Zeugung zu ermöglichen. Die Drei gelangen schließlich ins Stadion wo Jennys Kräfte zusehends schwinden (Der Point of no Return// der Punkt ihrer Zeugung - oder nicht Zeugung muss rasch realisiert werden.) Jenny gelingt es ihre eigene Zeugung einzufädeln ehe sie von der Stasi gefangen genommen und verhört wird, weil der Umstände wegen ihr Pass inzwischen blank ist wird sie so von Pfefferkorn für einen Geheimagenten gehalten.
Unterdessen fallen sich in den Stadionkatakomben Alexandra und Frank nach ihrer Wiedervereinigung in die Arme und ermöglichen so erst Jennys Geburt in der Zukunft. Doch während Frank die Umgebung sondiert und versucht zu erschließen ob sie unbehelligt fliehen können, wird er von Stasi-Leuten überwältigt und abgeführt. Während dessen kleidet Alexandra sich wieder an und ahnt nicht, dass Frank in Schwierigkeiten ist. Als sie schließlich genauer nachsieht trifft sie nicht auf Frank sondern auf Dietmar, der sie gesucht hatte.
Unterdessen versucht Jenny noch immer Pfefferkorn davon zu überzeugen, dass sie tatsächlich aus der Zukunft kam und keine Agentin ist. Dies gelingt ihr erst mit der in 2006 bei Recherchen gefundenen aktuellen Kamera, die in der Vergangenheit erst in zwei Stunden live gesendet wird. Danach berichtet Jenny Pfefferkorn von den kommenden Entwicklungen und dem letztlichen Untergang der DDR bis hin zu den in ihrer Zeit geschehenen Dingen wie die Einführung des Euros als europaweites Zahlungsmittel. Während die junge Frau ihr Wissen preisgibt und Pfefferkorn letztlich überzeugt, dass sie die Wahrheit sagt und ihm klarmacht, dass er aussteigen muss solange er die Wahl hat und dieser sich sogar überzeugen lässt, werden ihr zukünftiger Vater und ihr zukünftiger Bruder Patrick gestellt und eingesperrt. Pfefferkorn und Jenny ermöglichen kurz nach ihrem Gespräch durch die Freilassung der Beiden Frank und Patrick die Flucht.Kurz darauf treffen sie auf nun ehhemalig Untergebene Pfefferkorns, die dieser mit Franks Hilfe überwältigt und machen sich auf den Weg zu Alexandra, die sich daheim wegen Frank und dessen offenbarer Festnahme, die Augen ausweint und ihren Eltern in die tatsächlichen Geschehnisse einweiht. Überraschend für Alexandra zeigen beide Elternteile Verständnis für ihr Handeln und trösten ihre Tochter. Selbst Dietmar realisiert, dass er falsch gehandelt hat und entschuldigt sich bei Alexandra. Kurz darauf tauchen Frank und Jenny mit Pfefferkorn und Patrick bei Alexandra in der Elbchaussee auf und Jenny wird Zeuge wie sich ihre zukünftigen Eltern in die Arme fallen - sehr zum Unmut von Dietmar. Alexandras Eltern werden Zeuge wie sich die beiden jungen Erwachsenen in die Arme fallen. Doch erst als Jenny Dietmar als Verräter der Zwei vor Alexandras Eltern enttarnt, begreifen die Anwesenden die Wahrheit über Dietmar. Er ist längst nicht der edle Ritter und Retter, für den er sich ausgibt. Das junge, wiedervereinte Paar Alexandra und Frank werfen Dietmar schließlich raus. Dann werden die Anwesenden Zeuge eines weiteren historischen Ereignisses - Pfefferkorn erklärt offiziell, dass er dem DDR-Regime nicht mehr folgen wird und legt schließlich seine Anstecknadel, wie zum Beweis, ab.
Glücklich über ihre Liebe und die wiedergewonnene Zweisamkeit beschließen Alexandra und Frank spontan, den ihnen inzwischen sehr ans herzgewachsene Waisenjungen Patrick zu adoptieren - sehr zur Überraschung aller aber auch zu Freude Patrick´s. Verblüfft und sprachlos lassen die Plane des jungen Paares Alexandras Eltern werden. Kurz darauf wird Jenny erneut von einem Fußball am Kopf getroffen reist noch während sie versucht zu erklären, dass sie eine Zeitreisende aus dem Jahr 2006 ist, zurück in ihre Zeit.
Augenblicke später wird sie von einem jungen Mann angesprochen und geweckt, da sie auf der Couch geschlafen hat. Sie ist wieder im Jahr 2006 und der junge Mann entpuppt sich zur großen Verblüffung der jungen Frau als der kleine Patrick, der inzwischen erwachsen ist und den ihre Eltern tatsächlich adoptiert haben. Sie fragt Patrick nach dem Datum und stellt fest, dass es der gleiche Tag ist wie vor ihrer Zeitreise und begreift, dass all das was sie erlebt hat, tatsächlich stattgefunden hat. Doch auf Jenny warten noch weitere Überraschungen.
Sie wird von einem jungen Mann auf der Couch liegend gefunden, angesprochen und geweckt, den sie zunächst nicht kennt. Doch der junge Mann stellt sich schließlich als der kleine Patrick aus dem Zug heraus. Und sie begreift, dass sie tatsächlich durch die Zeit gereist ist und alles, das sie erlebt hat, wirklich erlebt hat. So berichtet Patrick ihr zwar irritiert aber geduldig, dass er ihr großer Bruder.
In ihrer Tasche findet sie die Aufnahmen die sie 1974 gemacht hat und realisiert nun endgültig, dass wirklich alles so geschehen war. Sie bittet Patrick sie in die Redaktion zu fahren, ihr Bruder tut ihr diesen Gefallen gern. Vor dem Redaktion erinnert Patrick Jenny daran, dass die Eltern am Nachmittag ein Fest geben werden sie fragt ihn wie der Vater heißt und Patrick antwortet ihr der Wahrheit entsprechend: Frank - auch wenn er seine Schwester nachdenklich mustert. Jenny begreift: Frank lebt, die Mutter hat niemals Dietmar geheiratet. Gemeinsam haben sie damals wirklich den kleinen Patrick adoptiert. Jenny wird entgültig klar, dass sie in einer völlig anderen Realität wach geworden ist. Von Patrick erfährt sie auch, dass ihr Vater seinen Traum tatsächlich verwirklicht hat.
Auch in der Redaktion ist nichts mehr wie Jenny es kannte. Sie ist bei allen beliebt. Von Tony erfährt sie, dass sie Redakteurin ist und offenbar eine richtig Gute - von Tony, der sich als sie die Redaktion betritt, von hinten an sie heranschleicht und sie küsst. Jenny kann es gar nicht fassen. Sie spricht ihn mit "Sie" an und Tony amüsiert sich köstlich. Seine Worte machen ihr schlagartig klar - es hatte sich noch mehr verändert. Dieser Kuss war nicht der erste. Tony und sie waren ein Paar. Der Mann in dem sie heimlich verliebt gewesen war vor ihrer Zeitreise, war ihr Freund und wie sich später herausstellt bereits ein ganzes Jahr. Es hatte sich Alles verändert um Jenny herum. Sie war Redakteurin, Tonys Freundin alles was sie immer gewollt hatte.
Sie schreibt ihren Beitrag und Tony ist schwer begeistert von ihrem Artikel. Jenny kann es kaum glauben sie hatte ihr Ziel erreicht. Tony ging wirklich mit einem Bericht von ihr auf Sendung und begeistert damit sich, das Redaktions - Team und seine Zuhörer - unter Ihnen auch der ehemalige Hauptmann Pfefferkorn, den Jenny vom Untergang der DDR während ihrer skurillen Zeitreise in Kenntnis setzen konnte - jener so stellt sich heraus - arbeitet 2006 beim Radiosender am Empfang -. Jennys sensationellen Beitrag, wird von Tony und dem gesamten Redaktions - Team gefeiert. Jenny kann es noch immer kaum glauben. Sie war eine erfolgreiche und beliebte Journalistin, so wie sie es immer wollte. Und dann küsst Tony sie. Ausserdem überrascht er sie mit einer Reise nach Rom - zum 1.Jahrestag.
Am Abend gehen Tony und Jenny auf das von Patrick angesprochene Fest von Alexandra und Frank - ihren Eltern. Anlässlich dieser Feier lässt Alexandra in Franks Armen die Geschehnisse von damals noch einmal Revue passieren. Gebannt lauscht Jenny in den Armen von Tony den Worten ihrer Mutter. Der Vater beginnt Saxophon zu spielen und Jenny kuschelte sich in die Arme des Mannes, den sie liebte - Tony´s. Es war alles gut.
Trivia
Die Handlung von „Küss mich, Genosse!“ weist Parallelen sowohl zur britischen Polizeiserie „Life on Mars“ von 2006 als auch zum Kultfilm Zurück in die Zukunft auf - so wachen beide Protagonisten nach einem Unfall in der Gegenwart in den 1970ern auf, beide können Erkenntnisse aus der Zukunft gewinnbringend einsetzen und beide versuchen einen Weg nach Hause zu finden, der auch beinhaltet, die eigenen Eltern zusammenzuführen (Küss mich, Genosse!) bzw. ihre Trennung zu verhindern (Life on Mars). Die wieder aufgegriffenen Motive aus Zurück in die Zukunft sind die Zeitreise und das verschwindende Foto, welches die auf Zeitparadoxen beruhende Unmöglichkeit der eigenen Geburt manifestiert.