Hans Söhnker

Hans Albert Edmund Söhnker (* 11. Oktober 1903 in Kiel; † 20. April 1981 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.
Leben
Söhnker war der Sohn eines Buchhändlers und Tischlers. Er besuchte in Kiel die Mittelschule und die Höhere Handelsschule, entwickelte aber schon früh eine Neigung zum Theater. Er nahm Schauspielunterricht bei Clemens Schubert und erhielt 1922 sein erstes Engagement am Theater Kiel. 1924 wechselte er nach Frankfurt (Oder) und 1925 nach Danzig, wo er in musikalischen Lustspielen mitwirkt. Söhnker nahm Unterricht in Gesang, um sich als Operetten-Tenor ausbilden zu lassen – was 1929 beinahe an einer Knotenbildung an den Stimmbändern scheitert.
Nach dem erfolgreichen Heilungsprozess, der ihn allerdings mehrere Monate außer Gefecht gesetzt hatte, folgten Auftritte in Baden-Baden, Danzig, Chemnitz und Bremen. Schließlich wurde Söhnker 1933 von Viktor Janson für den Film Der Zarewitsch und damit für die Ufa entdeckt. Söhnker spielte unter anderem in den Filmen Jede Frau hat ein Geheimnis (1934), Der Mustergatte (1937), Frau nach Maß (1940), Ein Mann mit Grundsätzen (1943) und Der Engel mit dem Saitenspiel (1944).
Während der Zeit des Dritten Reiches verbarg Söhnker in Kooperation mit anderen Filmleuten immer wieder Juden vor den Nazis, wodurch er selbst mehrfach auf die schwarze Liste der Gestapo gelangte.
Nach dem Krieg gehörte Söhnker zu den Schauspielern der ersten Stunde, die mit Boleslaw Barlog das Theaterleben in Berlin am Schlossparktheater wieder aufnahmen. Zum Film fand er in Hallo, Fräulein (1949), Weiße Schatten (1951), Die Stärkere (1953), Hoheit lassen bitten (1954), Worüber man spricht (1958), Sherlock Holmes und das Halsband des Todes (1962) und in weiteren Filmen. Darüber hinaus nahm er an Fernseh-Produktionen, wie Der Forellenhof (1965) und Salto Mortale (1968) teil. Anders als in der ersten Hälfte seiner Filmkarriere, als er stets den eleganten Charmeur gab, spielte er nach dem Krieg häufig Charaktere, in deren Gesicht die schicksalhaften Erfahrungen abzulesen waren.
1968 wurde Söhnker zum Staatsschauspieler ernannt. 1973 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und 1977 mit dem Filmband in Gold für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Seine Memoiren veröffentlichte er 1974 unter dem Titel „…und kein Tag zuviel“.
Mit der Familienserie „Meine Schwiegersöhne und ich“, die aus 13 Episoden bestand und 1968 gedreht wurde, hatte er einen großen Fernseherfolg. Auch die Sendereihe „Es muß nicht immer Schlager sein“, die im ARD-Abendprogramm ausgestrahlt wurde, kam bei den Zuschauern sehr gut an und fand ein positives Presseecho.
Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler wurde der als charmanter Plauderer bekannte Söhnker gern bei verschiedensten Anlässen als Conférencier oder Moderator eingesetzt. In seinen Filmen gab man Söhnker zudem oft Gelegenheit zum Singen, und viele seiner in den Filmproduktionen vorgetragenen Lieder (aber auch viele andere Titel) erschienen auf Schallplatte.
Seine Urgroßnichte ist die deutsche Schauspielerin Anneke Kim Sarnau.
Söhnker starb 1981 im Alter von 77 Jahren in Berlin-Grunewald. Seine Urne wurde seinem Wunsch gemäß vor Travemünde außerhalb der Dreimeilenzone in der Ostsee versenkt.
Filmografie
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Lieder
- 1934: Baden-Baden (Duett mit Eugen Rex)
- 1934: Zur Liebe gehört ein Hauch Romantik (mit den Fünf Parodisters)
- 1934: Ich sing mich in Dein Herz hinein
- 1934: Jede Frau hat ein Geheimnis
- 1934: Ein Kuß nach Ladenschluß
- 1934: Man sieht ein Mädel an
- 1935: Lieber Kamerad, reich mir Deine Hand (mit den Metropol Vokalisten)
- 1935: Sei mir wieder gut, kleine Frau
- 1936: Früchte, die verboten sind
- 1936: Zum Auto gehört eine schöne Frau
- 1936: Man kann beim Tango sich so schöne Dinge sagen
- 1936: Dummes kleines Ding
- 1936: Morgens einen, mittags einen, abends einen Kuß
- 1936: Unter den Pinien von Argentinien
- 1936: Der Trotzkopf
- 1936: Ich glaube, es ist Zeit
- 1937: Mein Verhängnis sind die Frauen
- 1937: Für wen macht eine Frau sich schön?
- 1937: Auf der Rue Madeleine in Paris (Duett mit Anny Ondra)
- 1937: Ich hab kein Schloß und Du kein Palais (Duett mit Anny Ondra)
- 1937: Wem gehört Ihr Herz am nächsten Sonntag, Fräulein? (Duett mit Magda Schneider)
- 1937: Musik für Dich
Synchronisation
Als Synchronsprecher lieh er u. a. Rex Harrison (Die Ungetreue), Laurence Olivier (Besuch zur Nacht) und Michael Wilding (Ein idealer Gatte) seine Stimme.
Auszeichnungen
- 1947: Joachim Gottschalk-Preis für Wie es euch gefällt
- 1960: Goldener Bildschirm
- 1966: Bambi
- 1968: Ernennung zum Berliner Staatsschauspieler
- 1973: Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1977: Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film
Weblinks
- Literatur von und über Hans Söhnker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vorlage:IMDb Name
- Biografie auf film-zeit.de
- Hans Söhnker in www.filmportal.de
- Hans Söhnker In: Virtual History (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Söhnker, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 11. Oktober 1903 |
GEBURTSORT | Kiel |
STERBEDATUM | 20. April 1981 |
STERBEORT | Berlin |