Schlacken- und Aschenkegel
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Schlacken- und Aschenkegel sind eine Art von Vulkanen. Sie erreichen meistens nur eine Höhe von zehn bis wenige hundert Meter bei einem Durchmesser von höchstens einigen hundert Metern und sind damit wesentlich kleiner als die bekannteren Formen Schichtvulkan und Schildvulkan. Sie haben fast immer eine regelmäßige konische Form mit steilen Flanken und stumpfer Spitze. Als Flankenvulkane bevölkern sie oft in Massen die Hänge von großen Vulkanen wie z. B. den Ätna.
Beide Formen entstehen aus Pyroklastika, wenn in dem Magma besonders hohe Mengen an Gasen gelöst sind.
- Aschenkegel bestehen aus nur locker geschichteten vulkanischen Aschen und Lapilli, die lediglich durch die Schwerkraft zusammengehalten werden. Ihre Flanken haben je nach Durchmesser der Aschen einen Winkel rund um typische 33°. Beispiele sind der PuVorlage:Okinau ka Pele am Mauna Kea auf HawaiVorlage:Okinai und der Sunset Crater in Arizona.
- Schlackenkegel setzen sich aus größeren Lapilli, vulkanischen Bomben und Bimssteinbrocken zusammen. Diese Bestandteile sind groß genug, um nach dem Ausstoß noch nahe an der Schmelztemperatur zu landen und so den Kegel zu verbacken. Die Flanken eines Schlackenkegels sind oft wesentlich steiler als die eines Aschenkegels. Wird aus Vulkanschloten nur Lockermaterial gefördert, häufen sich die die groben Fragmente in einem Wall um den Schlot an und bauen den Schlackenkegel auf. Sie sind die häufigsten Vulkane auf den Kontinenten, in Mitteleuropa sind sie aus der Eifel bekannt. Das Profil eines solchen Kegels ist durch den maximalen Böschungswinkel festgelegt, bei dem die Schuttmassen noch stabil sind, ohne hangabwärts zu rutschen. Die größeren, nahe am Gipfel herabfallenden Bruchstücke können sehr steile und standfeste Hänge bilden. Die feineren Teilchen werden weiter vom Schlot weggetragen und führen an der Basis des Kegels zu sanfteren Hängen. Der klassische konkave Vulkankegel mit seinem Zentralschlot am Gipfel lässt diese Veränderung der Hangform erkennen. Beispiele sind der Cerro Negro in Nicaragua, der Puʻu ʻŌʻō in der östlichen Riftzone des Kīlauea auf HawaiVorlage:Okinai und der Stromboli vor der Küste Italiens.
Literatur
- Hans-Ulrich Schmincke: Vulkanismus. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-17471-2.
- Press/Siever: Allgemeine Geologie. Springer Verlag, Berlin-Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-1812-8