Rollladen

Ein Rollladen oder eine (Außen-) Jalousie, in der Schweiz auch Storen, ist ein Rollabschluss, der als zusätzlicher Abschluss einer Öffnung dient.
Er wird in der Regel von außen vor ein Fenster oder eine Tür montiert und kann je nach Ausführung verschiedene Schutzeigenschaften erfüllen, wie Schallschutz, Einbruchhemmung, Wärmedämmung, Sichtschutz. Technisch ähnelt er einem Rolltor.
Geschichte des Rollladens
Die Ursprünge des Rollladens wurzeln in einfachen Klappläden aus Holz. Solche Klappläden wurden schon in der Römerzeit verwendet und dienten als Sichtschutz. Im 18. Jahrhundert entwickelten die Franzosen Jalousien, die zuerst starr, später mittels Bändern zusammenziehbar (Zugjalousien) waren. In einem weiteren Schritt wurden Jalousien entwickelt, welche mittels einer Welle aufrollbar waren (Rolljalousien). Daraus entstand der heutige Rollladen.
Seit 1961 wird das heutige Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerk (früher Rolladen- und Jalosiebau) vom Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz e. V. vertreten. Des Weiteren fallen auch Markisen, Jalousien/Raffstores, Fensterläden, Rollgitter, Rolltore, Verdunkelungen, Insektenschutz, Innenbeschattungen sowie dazugehörige Antriebe und Steuerungen in den Zuständigkeitsbereich.
Bestandteile eines Rollladens
Rollpanzer
Der Rollpanzer besteht aus gelenkig miteinander verbundenen Rollladenstäben (auch Rollladenprofile genannt). Er ist das schützende Teil des Rollabschlusses, das die Öffnung schließt. Je nach Anforderungen kann er verschieden beschaffen sein. Die am häufigsten verwendeten Materialien sind
- Kunststoff, vorwiegend Hart-PVC,
- Aluminium, oft mit Polyurethan ausgeschäumt,
- Holz, in der Regel Kiefernholz,
- Stahl und Edelstahl.
Die Rollladenstäbe gibt es in diversen Abmessungen. Man unterscheidet zwischen links- und rechtsrollenden Panzern. Um diese zu unterscheiden, muss man sich den Rollladen von innen links vorstellen. Wenn sich die Welle beim Aufrollen im Uhrzeigersinn dreht, ist es ein Rechtsroller, andersherum dementsprechend ein Linksroller. Die am häufigsten verwendeten Profile sind doppelwandig, mit Ausnahme von Holzprofilen und den selten vorkommenden einwandigen Aluminiumprofilen, und teilweise ausgeschäumt, was eine höhere Stabilität bringt.
Die Stäbe, ausgenommen Holzrollläden, werden ineinander geschoben. Im unteren Teil des Panzers (üblicherweise 3/4 bis 2/3 der Panzerhöhe) werden Profile mit Lichtschlitzen versehen. Durch sie kann man den Lichteinfall und die Lüftung fast stufenlos regulieren. Die Hinterlüftung der Rollladen ist im Sommer wichtig, damit zwischen Fensterscheibe und Rollladen kein Hitzestau entstehen kann. Ein Hineinziehen des Rollladenpanzers in den Rollraum wird durch Anschlagstopfen an den Endstäben oder einem Winkelendstab verhindert. Bei einer Motorbedienung wird je nach Motortyp der Endpunkt am Motor eingestellt, so dass der Anschlag nicht benötigt wird. Die modernen Motorengeneration verfügen über eine Endpunkterkennung, so dass kein Einstellen des Motors notwendig ist. Dadurch hat der Rollladen einen Auflaufschutz, und kann nicht mehr (z.B. auf Terrassenmöbel) auflaufen.
Der Panzer muss gegen das Verschieben der einzelnen Stäbe gesichert sein, da dies zur Beeinträchtigung der Funktion führen kann. Dies kann durch Klammern oder Arretierungsstücke, die an jedem zweiten Stab beidseitig befestigt werden und etwas über die Stabbreite überstehen, so dass die Stäbe nicht mehr auseinandergezogen werden können, verhindert werden. Bei der Stiftarretierung werden kleine Stahlstifte in den Stäben platziert, welche die Profile verbinden. Diese Arretierung ist nicht ganz unproblematisch, da sich die Stifte mit der Zeit lockern können. Meist verwendet man Arretierungsstücke bei Aluminium- und Stahlprofilen, Powerklip und Klammerarretierung bei Kunststoffprofilen. Je nach Rollladentyp kann man auch Bleche ("Rollraumabdeckung" oder "Abweisblech") seitlich in den Kästen platzieren.
- PVC
PVC-Stäbe sind leicht, günstig, bieten die beste Wärmedämmung und sind pflegeleicht. Nachteile sind ihre Biegsamkeit, die die Einsatzbreite begrenzt (bis ca. 2 m ohne Verstärkung) und die fehlende Einbruchhemmung. Ein schnelles Vergilben wird heute durch Rezepturen verhindert.
„Man sollte den Kunststoff-Rollladen im Einsatz als Sonnenschutz nie ganz schließen, sondern immer auf Lichtschlitz stellen, um eine Hinterlüftung des Rollladens zu gewährleisten.“
Durch diese einfache Maßnahme kann das Verziehen des Rollladenpanzers durch große Hitze vermieden werden. Durch Alterung wird der Rollpanzer härter. Standardfarben sind weiß, grau, beige oder holzfarben, aber es durch moderne Kunststoffe viele zusätzliche Farben bis zu blau, gelb und rot.
- Aluminium
Bei Aluminium-Stäben wird unterschieden zwischen rollgeformten und stranggepressten Aluminiumpanzern. Rollgeformte Profile haben eine relativ dünne Wandung und sind deshalb generell ausgeschäumt, um ihnen ausreichend Stabilität zu geben. Durch den geringeren Materialeinsatz sind sie leichter und in der Regel günstiger als stranggepresste Profile. Stranggepresste Profile haben eine sehr dicke Wandung, was sie sicherer und stabiler, aber auch teurer und schwerer macht als rollgeformte. Oft sind diese Panzer hohl, manchmal haben sie eine PVC-Einlage in der Kammer oder sind ausgeschäumt. Sie werden beispielsweise in Sicherheitsrollladen eingesetzt. Ausgeschäumte Aluminiumstäbe besitzen eine gute Schalldämmung. Sie bieten bei Abstimmung mit dem gesamten Rollladen und in Kombination mit einer Hochschiebesicherung eine gute Einbruchshemmung, sind recht biegefest, witterungsbeständig, aber auch relativ teuer und schwerer als PVC-Panzer.
- Stahl
Stahlpanzer sind sehr stabil und schwer, was sie als Schutz gegen Einbrüche interessant macht. Das ist auch der Haupteinsatzbereich, da sie im Vergleich zu ausgeschäumten Aluminium-Panzern sehr teuer sind.
- Holz
Holzrollläden werden nicht ineinander geschoben, sondern zusammengekettet. Vor dem Einsatz als Rollpanzer müssen sie gegen Witterungseinflüsse geschützt werden. Dazu benutzt man Lasuren und Lacke. Sie können bis zu einer großen Breite verwendet werden und bieten eine gute Einbruchhemmung, sind aber auch sehr teuer, schwer, pflegeintensiv, witterungsanfällig. Sie besitzen zwar keine Lichtschlitze, können aber mit einer ausziehbaren Kettung hergestellt werden.
Führungsschienen
Die Führungsschienen dienen zur seitlichen Führung des Rollpanzers, sowie zum Ableiten von außen auf den Panzer wirkender Kräfte, etwa von Winddruck. Sie sind in der Regel u-förmig und bestehen aus dem bereits genannten Materialien.
Kasten und Rollraumverkleidung

Der Rollladenkasten ist eine Umschließung um den Rollraum, in welchem sich in hochgezogenem Zustand der Rollpanzer samt Welle befindet. Bei den bauseitig vorgesehen Kästen (Spankästen, Fertigkästen) ist eine ausreichende Wärmedämmung sehr wichtig. Spankästen bestehen aus Spanplatten, die mit Dämmmaterial ausgekleidet werden. Da sie vor Ort angepasst, gedämmt und befestigt werden, ist es schwer, eine wirklich gute Wärmedämmung zu erreichen, weil oft Zugluftlücken und nicht gedämmte Flächen entstehen.
Daher verwendet man heutzutage bei Neubauten hauptsächlich Fertigkästen. Diese haben meistens U- oder L-Form und sind von vornherein ganzseitig gedämmt. Kästen, die als Bestandteil des Fensters direkt auf diesem befestigt sind (Aufsatzkästen), bestehen hauptsächlich aus Kunststoff mit einer Innenverkleidung aus Dämmmaterial. Vorbaukästen, welche vor dem Fenster oder auf dem Mauerwerk sitzen, bestehen in der Regel ausschließlich aus Aluminium und benötigen keine Wärmedämmung, da sie sich außerhalb der beheizten Hülle befinden. Für ältere Rollladenkästen besteht die Möglichkeit, diese mit einer zusätzlichen Abdichtung/ Isolierung nachzurüsten.
Welle
Die Rollladenwelle ist der den Rollpanzer tragende Teil des Rollladens, auf dem sich der Rollpanzer aufwickelt. Der Rollpanzer wird mittels Aufhängungen oder speziellen Schienen an der Welle befestigt. Die heutzutage am häufigsten verwendete Welle ist eine Achtkant-Stahlwelle. Allerdings gibt es auch Rundwellen und Sechskantwellen, sowohl aus Stahl als auch aus Holz. Es werden verschiedene Durchmesser angeboten, unter anderem 40 mm, 60 mm und 70 mm. Bei der Auswahl sollte vor allem auf die vom Hersteller empfohlenen Maße geachtet werden, da ansonsten Probleme beim Aufwickeln und dem Ballendurchmesser auftreten könnten. Bei schweren Rollpanzern können extra verstärkte Stahlwellen verwendet werden. Die Durchbiegung der Welle darf maximal 1/500 der Wellenlänge betragen, da sonst das problemlose Aufwickeln des Panzers nicht gewährleistet ist. Da die Stahlwellen hohl sind, können bei ihnen Rohrmotoren verwendet werden, die in die Welle eingeschoben werden. Es gibt auch Federwellen, in denen sich eine Feder befindet, die beim Herunterlassen des Panzers gespannt wird, wodurch beim Hochziehen nur noch geringe Kräfte aufgebracht werden müssen.
Antriebs- und Bedienungselemente





Es gibt verschieden Methoden, einen Rollladen zu bedienen. Beim Gurtzug wird ein Gurtband um eine Gurtscheibe gewickelt, die sich auf der Welle befindet, und dann in den Wohnraum geleitet. Beim Ziehen am Gurt dreht sich die Welle, und der Rollpanzer wickelt sich auf die Welle auf. Durch sein Eigengewicht wickelt sich der Panzer beim Loslassen des Gurtes wieder ab. Damit der Panzer in seiner aufgewickelten Position bleibt, befindet sich im Gurtwickler eine Bremse, die den Gurt festhält. Die Zugkraft am Gurt darf 150 N nicht überschreiten. Um den Kraftaufwand zu verringern, ist es möglich, statt einer Gurtscheibe ein Getriebe einzusetzen. Dadurch wird allerdings das zu ziehende Gurtband entsprechend dem Übersetzungsverhältnis des Getriebes länger. Der Gurt muss gerade verlaufen, da er sonst schnell verschleißt. Bei leichten Rollläden kann man anstatt des Gurtes auch Kordeln verwenden, die um Ecken geführt werden können. Allerdings kann man an diesen weniger Kraft aufbringen.
Bei sehr schweren Rollläden kann ein ähnliches System mit einem Stahlseil und einer Kurbel angewandt werden. Aufgrund der großen Übersetzung an der Kurbel muss bei solchen Systemen nur eine geringe Kraft aufgebracht werden.
Beim Gelenkkurbelgetriebe sitzt ein Getriebe im Rollladenkasten, welches mit der Welle verbunden ist. Dieses führt über einen Vierkantstahlstab zu einer Gelenkkurbel. Beim Drehen der Gelenkkurbel wird die Welle in Bewegung gesetzt.
Die mit Abstand bequemste Antriebsart ist der Rohrmotor. Er wird in die Welle geschoben und dreht diese. Es gibt Rohrmotoren in verschiedene Stärken und Umdrehungsgeschwindigkeiten. Die Endlagen, an denen der Panzer halten soll, sind am Motor variabel einstellbar. Es gibt auch Motoren, die über Funk gesteuert werden, allerdings ist eine Elektroverbindung zum Stromnetz immer notwendig. In Verbindung mit Zeitschaltuhren kann der Rollladen automatisch, z. B. zu bestimmten Zeiten hoch- und runtergefahren werden (sehr praktisch, wenn man im Urlaub ist). Ein zusätzlicher Sonnensensor ermöglicht ein Herunterfahren bei Sonnenschein, um ein Erhitzen des Raumes zu vermeiden. Mittels Dämmerungssensoren oder per Zeitschaltuhren kann der Rollladen abends heruntergefahren werden. Damit wird perfekt ein bewohntes Haus vorgetäuscht. Außerdem gewährleistet das automatische Herunterfahren der Behänge im Winter, dass so wenig wie möglich Heizenergie durch die Fenster verloren geht.
Funktionen eines Rollladens
Ein Rollladen kann je nach Ausführung verschiedene Funktionen erfüllen.
Wärmedämmung
Bei richtiger Anbringung kann ein Rollladen den Wärmeverlust am Fenster bzw. an der Tür um bis zu 30 %[1] verringern. Die Wärmedämmung hängt vom Material und der Form/Dicke des Rollpanzers ab. Wichtiger jedoch ist die Tiefe des Luftzwischenraumes zwischen Rollladen und Fenster. Außerdem muss eine Dichtigkeit des Rollladens, vor allem zwischen Panzer und Führungsschienen, durch Keder und Bürsten, gewährleistet werden. Damit möglichst wenig Außenluft in den Rollladenkasten gelangt, muss der Rollpanzer von den Aufhängungen (Stahlfedern) an den Sturz gedrückt werden.
Eine zusätzliche Dämmung des Rollladenkastens kann durch das Einmontieren von Dichtungsleisten am Auslass-Schlitz des Kastens erzielt werden. Auch bei offenem Rollladen (Rollladenpanzer hochgezogen) kann so ein Eindringen von kalter Luft in den Kasten weitgehend verhindert werden. Bei älteren Rollladenmodellen kann sich auch akustisch eine hörbare Verbesserung einstellen. Wichtig bei den Rollladenkästen ist auch der richtige Revisionsdeckel. Mit modernen Kunststoffdeckeln, die nicht übertapeziert werden sollen und müssen, kann eine wesentliche Verbesserung der Isolierung im Kastenbereich erreicht werden. Die Wahl des richtigen Revisionsdeckels entscheidet über das Dämmniveau des Rollladenkastensystems.
Sommerlicher Wärmeschutz
Durch Abschirmen der Sonneneinstrahlung kann der Rollladen aus Holz materialbedingt besonders effektiv im Sommer vor dem Erhitzen des Raumes schützen. Rollläden aus Kunststoff oder Jalousien aus Metall heizen sich bei anhaltender Sonneneinstrahlung dagegen vergleichsweise stark auf, strahlen die Wärme an die Innenräume ab und machen unter Umständen eine Klimaanlage erforderlich. Deshalb sollten an der Südseite eines Gebäudes bevorzugt Rollläden aus Holz verbaut werden.
Angescheinte Rollladen schützen vor Wärme, wenn mindestens die Lichtschlitze noch geöffnet bleiben. Andernfalls heizt sich die eingekesselte Luft zwischen Rollladen und Fenster auf sehr hohe Temperaturen auf. Über das Fensterglas gelangt die zusätzliche Wärme in den Raum.
Schallschutz
Die Höhe der Schalldämmung eines Rollladens hängt unter anderem vom Material des Rollpanzers und von dem Abstand des Panzers zur Fensterscheibe (je größer desto stärker die Schalldämmung) ab. Bei zu geringem Abstand zur Fensterscheibe kann der Rollladen den Schall sogar noch verstärken. Auf eng anliegende Dichtungen und ausreichende Dämmung des Rollkastens sollte geachtet werden. Durch Anbringen von Dichtungsleisten (Profil mit flexiblem und hitze-/kältebeständigen Dichtungsschlauch)am Auslassschlitz können auch ältere Rollladenmodelle schalltechnisch optimiert werden.
Wind- und Wetterschutz
Durch Rollläden kann verhindert werden, dass es bei nicht ganz dicht schließenden Fenstern zu Windzug oder Durchregnen kommt. Die Witterungseinflüsse auf Fenster und Fensterrahmen werden reduziert. Außerdem bietet er einen guten Schutz vor Hagelschlag.
Einbruchshemmung
Der Rollladen aus Kunststoff bietet so gut wie keinen Einbruchschutz, da er binnen weniger Minuten durch Zerschneiden oder Durchbrennen zerstört werden kann. Für eine ordentliche Einbruchhemmung sollten der Panzer aus Aluminium, Holz oder Stahl und die Führungsschienen aus Aluminium oder Stahl bestehen. Der Rollladenpanzer muss gegen Hochschieben gesichert sein. Bei geprüften Rollladensystemen werden die Widerstandsklassen ER1 (kaum Einbruchhemmung) bis ER6 (hohe Einbruchhemmung) vergeben. Motorgetriebene Rollladen lassen sich nur ein kurzes Stück hochschieben, da der Getriebemotor die Achse blockiert. Darüber hinaus sind einige Rollladenmodelle mit so genannten Schnellverbindern ausgestattet. Sie fixieren den Rollladenpanzer stabil an der Welle und halten einem Hochschiebedruck von über 100 Kilogramm stand. Dadurch wird das Aufhebeln des Rollladens erheblich erschwert. Teilweise besitzen die Rollladenkästen eine Sperrnut die, bei Verwendung von Federbügeln, den Rolladenpanzer in geschlossenen Zustand gegen diese Nut drücken und den gleichen Effekt wie bei einem motorbetriebenen Rollladen erzielt
Sicht- und Lichtschutz
Der Rollladen dient v.a. bei Dunkelheit als Sichtschutz und ermöglicht bei Tageslicht das Verdunkeln eines Raumes bzw. kann auch – ähnlich einem Rollo − als Sonnenschutz fungieren.
Für Bürobauten, sind Tageslichtrollläden sinnvoll, die im oberen Teil die Sonne ganz abblocken aber im unteren Teil Zwischenteile haben die eine Sicht nach draußen ermöglichen. Wird der Rollladen ganz herunter gelassen, so schließen sich diese Lücken. Bei einer anderen Variante werden Jalousien hochgedreht sobald die Lamellen aufeinander geschoben werden (jalousierter Rollladen). Auch dadurch kann die so wichtige Sicht auf die Umgebung gewährleistet werden. Nicht zuletzt soll auf die Möglichkeit den Rollladen auszustellen hingewiesen werden wodurch sich zusätzlich eine gewisse indirekte Beleuchtung über die Decke einstellt.
Einbauarten
Es gibt verschiedene Einbaumöglichkeiten von Rollladenanlagen.
Konventioneller Einbau
Der Rollladenkasten sitzt über dem Fenster oder der Tür als sogenannter Sturzkasten. Er wird von außen meist durch Klinker oder Putz verdeckt. Der Rollladenpanzer verschwindet optisch im Mauerwerk. Diese Methode wird heute bei den meisten Neubauten angewendet. Ein nachträglicher Einbau ist mit unrealistisch hohem Aufwand verbunden und wird daher kaum gemacht.
Aufsatzrollläden
Der Kasten sitzt als Teil des Fensters oder der Tür auf dem Fensterrahmen. Diese Einbauart wird oft bei Erneuerung der Fenster angewendet. Der Nachteil ist, dass sich die Höhe des eigentlichen Fensters und somit auch die Fensterfläche verringert, was besonders bei Altbauten mit Bogenfenstern die Optik zerstören kann.
An- oder Vorbaurollläden
Die Rollladenanlage ist ein eigenständiges, abgeschlossenes System. Der Kasten samt Führungsschienen wird entweder auf dem Mauerwerk vor dem Fenster/Tür oder in die Laibung angebracht. Vorbaurollladen werden gerne für den späteren Einbau am Haus verwendet, da diese sehr unkompliziert nachzurüsten sind. Weil bei dieser Einbauvariante keine Hohlräume über dem Fenster entstehen, wird die Bildung von Kältebrücken (Schwitzwasser an der Innenseite der Rollladenkästen mit der Folge möglicher Schimmelbildung) komplett vermieden, jedoch kann es je nach Größe des Rollladenkastens zu Sichteinschränkungen kommen. Vorbaurollladen können ein Haus, bei sorgfältiger Auswahl, optisch aufwerten.
Rolladensanierung
In vielen Gebäuden sind alte Rolladen in Fenster und Glastüren eingebaut, die ihre ursprüngliche Funktion zwar noch erfüllen, den Anforderungen der aktuellen Energiesparverordnung (EnEv) jedoch nicht mehr entsprechen. Die EnEv schreibt vor, dass bautechnische Standardanforderungen zugunsten der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden sowohl bei Neubauten als auch bei der Sanierung von Altbauten eingehalten werden müssen.
Die in den Kästen älterer Rolladen entstehenden Wärmebrücken können durch eine fachgerechte Sanierung gedämmt werden, was zu einer besseren Gesamtenergieeffizienz des Gebäudes führt und Schimmelpilzbildung vorbeugt. Schimmelpilze entstehen insbesondere an Innenwänden, deren Temperatur unter 12,6 °C liegt. Wird ein Rolladenkasten nicht gedämmt, wird diese kritische Temperatur der Innenwand im Winter auf Grund des hohen Wärmeverlusts schnell unterschritten und es entsteht Schimmel. Nach Dämmung der Wärmebrücken liegt bei einer Außentemperatur von -5 °C die Temperatur an diesem kritischen Innenpunkt bei 13,2 °C. Die reduzierte Abgabe von Wärme an die Umwelt sorgt somit zum einen für eine bessere Energieeffizienz und unterbindet damit zum anderen die Bildung von Schimmel[2]. Bei einer konsequenten Isolierung im Bereich der Wärmebrücken ist mit modernen Materialien inzwischen eine Reduzierung der Wärmeverluste bis zu 56 Prozent möglich.
Einbauanleitung
Der Rolladenkasten wird bei hochgezogenem Rolladen aufgeschraubt, um die Blende zu lösen. Nachdem Blende und Kasten gereinigt wurden, wird zwischen Rolladen und Rückwand gemessen, wie dick das Dämmmaterial maximal sein darf, ohne dass es beim Bedienen des Rolladen schleift. Diese Dicke bestimmt, welches Material zum Einsatz kommt. Anschließend wird aus der Höhe des Rolladenkastens der Zuschnitt der Zusatzdämmung bestimmt. Mit dem auf der Dämmung befindlichen Kleber wird das Material nun bei runtergelassenem Rolladen in die Kastenwand geklebt. Wird mehr als eine Zusatzdämmplatte verbaut, müssen diese – zum Schutz vor Kältebrücken – durch dämmendes Klebeband miteinander verbunden werden. Um zusätzlich eine Isolierung des Rolladengurts zu gewährleisten, wird ein kurzer Schnitt gesetzt, durch den der Gurt gezogen wird. Nun werden die Dämmplatten entsprechend des inneren Umfangs des Rolladenkastens zugeschnitten und nachdem sie mit Kleber beschichtet wurden in den Kasten geschoben. Auch hier gilt wieder, dass bei der Verarbeitung mehrerer Platten an den Schnittstellen Klebeband zur Versiegelung gegen Feuchtigkeit genutzt wird. Ebenfalls wichtig ist, dass die Platten nicht bündig, sondern leicht versetzt verlegt werden. Nun kann der Rolladen zum Testen runtergefahren werden. Es darf nichts schleifen. Abschließend wird noch der Abstand vom Fensterrahmen zur gegenüberliegenden Innenkante des Rolladenkastens vermessen. Das aus diesen Maßen geschnittene Dämmmaterial wird auf die Blende geklebt, die wieder eingesetzt und verschraubt wird. Nun werden noch die Gurtisolierungsrollen angeschraubt und die alten Rolladen entsprechen der aktuellen Energiesparverordnung. [3].
Siehe auch
Weblinks
- Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz e.V.
- Innungen und Landesverbände im Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerk
- Umfrage zu den Anforderungen an automatisierte Anlagen in Büros
- Rolladen und Vorbaurollladen
Einzelnachweise
- ↑ http://rolladeninnung.org/downloads/thermrolladen.pdf Verweis auf Frauenhofer Untersuchung; Aufbau nicht näher erklärt
- ↑ http://www.rolloscout.de/images/Temperaturverlauf.jpg Graphische Darstellung des Temperaturverlaufs in einem Rolladenkasten
- ↑ http://www.anleitungen.rolloscout.de/rokasan_einbauanleitung_102009.pdf Einbaueinleitung einer Rolladendämmung