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Menetekel

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Unter Menetekel versteht man eine unheilverkündene Warnung oder drohende, den Untergang verkündende Worte.

Als Herkunft gilt eine Episode des Alten Testaments der Bibel (Daniel 5,25), in der dem König Belsazar, Sohn Nebukadnezars, eine geisterhafte Schrift an der Wand seines Palastes erscheint, die von dem Propheten Daniel als Mene mene tekel upharsin entziffert und als Untergangs-Prophezeiung des Reiches Belsazars gedeutet wird. Die wörtliche Übersetzung aus dem Aramäischen ist unklar. Vermutlich handelt es sich um die Bezeichnung drei Persischer Münzen. Daniel dagegen interpretiert das Orakel mit Hilfe, ähnlich klingender (im Aramäischen) Verben: gezählt, gezählt, gewogen und geteilt. Daniel interpretiert folgendermaßen:

  • gezählt hat Gott dein Königtum und weggegeben
  • gewogen bist du auf der Waage und zu leicht gefunden
  • geteilt wird dein Reich und den Medern und Persern gegeben.

Dieses Bild von der "Schrift an der Wand" hat Künstler wie Dichter inspiriert und wird von Vertretern einer so genannten Graffitiforschung als historisches Beispiel eines Graffito interpretiert.

Diese Begebenheit inspirierte Heinrich Heine zu seiner Ballade Belsazar.